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review: OPTION WEG – mehr bullen mehr bomben für ein wirklich gutes leben LP

Die Scheibe beginnt sich zu drehen. Punkrock ohne fette Zerre, einfaches Riffing mit sehr deutlichen Worten. Realistische Einschätzung der eigenen Lage, Kritik macht auch bei sich selbst nicht Halt. Das eigene Leben hinterfragen würde den meisten Zombies da draußen ohnehin ab und an mal ganz gut tun.
Option Weg machen das schon immer. Sie hinterfragen sich selbst und vor allem das Verhalten der andern. Beispiel “Altersarmut”:

Ich hab’ne viel zu große Hose
ich hab’n viel zu kleinen Kopf,
darin sind alle Schrauben lose
und meine Nachbarn wer’n bekloppt.
Die haben alle nur Probleme,
und könn’ die Miete nicht mehr zahlen,
im Mund kaputte Zähne,
das will mir gar nicht gut gefall’n
Auf Wiedersehen soziale Gerechtigkeit,
es war schön mit dir gewesen,
doch jetzt ist es an der Zeit,
dass sich unsere Wege trennen
ohne Vorwürfe und Wut,
wir freuen uns jetzt alle auf die
Altersarmut

Yok, der mit seiner Quetschenpaua selbst ein sehr langlebiger Zeitgenosse in der Punkszene ist, in den 80ern bis in die 90er schon unterwegs war und auch ein Buch herausgebracht hat “Yok – Nichts bleibt (eine Autonomographie)” hat eine sehr interessante Biographie. Kurzgefasst: ein Leben mit viel Frohsinn, Punkrock und Quetsche.
Hier ein schönes Interview mit ihm beim kaput-mag.
Wie auch immer: zwei Frauen und zwei Männer machen 1A Punkrock mit intelligenten Texten, jeder Menge Strassenabitur und Quetsche. Anja an den Drums, Moni spielt den Bass, Steffn Gitarre und Yok eben die Quetsche. Was ja für eine Punkband ein Alleinstellungsmerkmal ist und allein deswegen unbedingt angehört gehört! Achso: und alle vier singen!

Mehr als Punk. Nische. Kommt da her, wo es sein muss, sein darf, sein will.
Sie sagen selbst von sich: “Wir kommen aus Berlin und außerdem aus der linken Subkultur. Ohne Spaß geht gar nichts. Ohne Hirn auch nicht.
Sie haben sich kurz vor dem Erscheinen der Platte zu einem Streamingkonzert entschlossen. Im September kam “mehr Bullen mehr Bomben für ein wirklich gutes Leben” schon heraus.


Das ist anarchisch, queer, femininstisch, antifaschistisch und emanzipatorisch.
Vier Stimmen, kompakter Klang, one struggle, one fight.
Das tolle Cover mit dem Karusell, der Überwachungsdrohne und den Bombern ist von Moni Hoffmann. Der Platte liegt kein Downloadcode bei, dafür einen CD.
Kaufen beim großartigen Elfenart Label oder bei flight13

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review: BLACK SQUARE – potatoes gonna potate MC

Was bringt diese Zeit? Das haben sich Fini und Bonny von BLACK SQUARE wohl auch gedacht und im Frühjahr ein Zwei-Personen-Stück geplant, geschrieben, aufgenommen, auf Tape gebannt und in die Welt hinausgeschrien. Das ist maximaler Output in kürzester Zeit.
Fini ist noch neu im Gesangsmetier, Bonny spielt Gitarre bei den Deislers. Er hat sich ein wenig mit Homerecording beschäftigt, um Fini die Möglichkeit zu bieten, ihrer Wut einen Kanal zu geben. Und es brachen wohl Dämme.
Woher ich das alles weiß? Nun, das Tape ist schon ein paar Monate raus und die Themen die Fini anspricht sind aktuell und bleiben es auch. Obendrauf kommt noch eine wichtige und richtige Diskussion über Mackertum in der Punkszene. Ihr könnt sehr viel nachlesen, denn die Aussage in einem Bericht im OX-Fanzine “Fini sei die Freundin von…” hat den Ausschlag gegeben, das Thema mal ganz präsent vor Augen zu führen.

Hier ihre Reaktion bei der TAZ
Einem Interview zum Thema und zu Sexismus in der Punkszene beim Vinyl-Keks.
Es gibt auf ihrer FB-Seite noch einiges mehr zu lesen.
Und ganz aktuell und “brandheiß” sozusagen ein Interview mit Lizal von Die Dorks, Fini und Diana Ringelsiep beim BR.

Klar wird schnell, dass alle Texte radikal Links sind. An dieser Stelle finde ich es richtig gut, dass ich mir etwas Zeit gelassen habe, den Review zu machen, denn hier geht eben mal nicht um die Musik allein. Hier geht es um das Thematisieren von Dingen, die uns auch in unserer gewählten Bubble über den Weg laufen. Und immer und immer wieder gucken wir nicht richtig hin. Wahrnehmen geht dann vielleicht, wie hier bei diesem Release, mit dem melodischen Holzhammer, den Fini und Bonny als Black Square ausgepackt haben. Gegen Rassismus, gegen die moderne Sklaverei: „Jeder Aufruhr ist immer nützlich, so erfolglos er auch sein mag.“

Klar kann ich auch noch was zur Musik sagen: hoch melodischer HC-Punk, schnell, ungestühm und wütend. Aber eben das steht wohl auch bewusst nicht im Vordergrund. Es kann aber ein Grund sein, sich das mal anzuhören und zu unterstützen!
Neueste Aktion kommt: Stoffbeutel für SeaWatch. Haltet die Augen offen.

Noch ein schnelles Wort zum Cover: ich habe tatsächlich einige Male drauf gucken müssen, um zu verstehen, was mir die dunkle, durchgestrichene Pommes sagen soll. Es ist soooo wichtig an unserer Wahrnehmung zu arbeiten!
Tape erschienen bei den Labels Black Cat Tapes, Colossus Tapes und Tanz auf Ruinen

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review: CeDe Salat Schüssel #1 / the rant / Lache / der feine herr soundso / Dangerboy / Agador Spartacus

Kleine Geschichte hierzu: ab un an nehme ich CD-Reviews an. Klar, ich höre kurz rein oder sag einfach Ja. Dann kann es, leider, etwas dauern. Was nicht heißt, das irgendeine der zugesandten CDs schelcht ist, nein! Ich hab nur immer einen riesen Stapel hier liegen und Vinyl und MCs gehen schneller in den jeweiligen Player als die CD, da ich nur einen im Auto habe.
Nun also mal eine Runde Reviews von CDs, die ich in den letzten Monaten zugesandt bekommen habe. Von Punk über Post-Hardcore hin zum Punk ist alles dabei!
Ich nehme mir mal crossed letters zum Vorbild, der immer eine “Bandsalat”-Runde macht, mit diversen Tonträgern.

the rant – vorsichtig optimistisch (Karlsruhe)

Auf dem Cover sind ganz viele kaputte Autos von nem Schrottplatz, da wär ich auch vorsichtig optimistisch ob da noch ein heiles Teilchen zu finden ist. Ich könnte jetzt mal ganz fiese Brücke bauen zum Schrott in der Musik. Aber das ist fies. Es handelt sich  vier ganz junge Herren, die offensichtlich ganz viel Bock haten ihren Kram endlich mal aufzunehmen. Was Sie im Winter / Frühjahr 2020 getan haben, live eingespielt, den Gesang hinterher drauf. Somit einfach mal den Mut bewiesen haben, die eigenen Songs gut zu finden und das Ganze, wenn auch Probenraum-mäßig aufzunehmen. Das ist ganz gut gemischt, es sind ein paar kleinere Fehler drin, die ich nach paar Songs einfach feststellen muss. Das Songwriting ist noch nicht so ganz ausgereift. Ach ich kann diese blöden Formulierungen, die einfach jeder benutzt nicht ab. Egal. Es gibt richtig cuule Lichtblicke, da kann ich gut Mitgehen, ein wenig punkig infiziert.
Viele gute Ideen, aus denen The Rant mal ein gleichbleibend gutes Stück machen sollten. Was man hemmungslos lieben kann. Viel fehlt ihen da nicht mehr!
Sie erinnern mich da manchmal mit ihrem Herzblut an Finding Harbors, die auch aus Karlsruhe kommen, oder ähnliche Bands.
Gebt ihnen mal ne Chance!

agador spartacus – agastonishing

Die Herren haben wohl mit Abstand am längsten gewartet auf ihre Review. Ihre CD kam schon im Januar 2019 raus. Ich denke aber, ich habe sie allerfrühestens im März 2020 in der Hand gehabt. Und da blieb sie nicht lange.
Die CD ist prächtig aufgemacht, wahnsinnig aufwendig. In einem A4 Karton gefaltet mit einem Aufkleber als Siegel den man leider aufreißen muss.
Den Aufwand, den die Band Agador Spartacus mit dem Artwork, wie wäre das als LP gewesen?, wahnsinn!!!! betreibt, bleibt musikalisch irgendwie stecken. Im weitesten Sinne ist die Musik wohl Indierock mit einem Schuß Punk, Post-Hardcore. Sie orientieren sich sehr an den großen Bands des Business wie Beatsteaks, RedHotChiliPeppers, QueensOfTheStoneAge. Passt bei mir nicht so rein. Ich sag mal so: ich hab eine ganze Runde geschafft, kann man mal anhören, bleibt aber leider nicht hängen. Mir persönlich schlicht zu wenig Punk. Wer hätte es gedacht!
Gebt der Band trotzdem mal ne Chance, sie haben viel Leidenschaft am Start, evtl. hört ihr das anders!

dangerboy– amoria (essen)


Dangerboy spielen NeueDeutscheWelle angehauchten Deutschrock. Gesanglich, die Sprachlichkeit erinnert mich sofort an DxBxSx aus Berlin. Freche Schnauze, lakonischer Humor.
Es sind Stücke bei, die sind etwas rockiger, Rockabilly, etwas Genre-übergreifender. Extrabreit.
Ist nicht so ganz mein Style, muss aber den 14 allerdings unbedingt das Kompliment machen, dass sie super aufgenommen und toll gemischt sind. Man kann Eangerboy echt bedenkenlos durchrauschen lassen. Was ja  wiederum nicht gerade ein Kompliment ist. Sorry. 
Schön aufgemacht in einem Gatefold Pappschuber. Klasse Cover.
Erschienen bei recordjet was auch immer das für ein Label ist. Die Homepage ist schon mal sehr witzig, ja.

 der feine herr soundso – wann, wenn nicht irgendwann? (hamburg)

Schon eine Weile hab ich sie auf dem Schirm. Ganz klasse fand ich die Split 7inch mit Moloch. Hatte ich bei einer Bestellung bei Tante Elfenart mitbestellt. Nachdem ich ihr Demo Beweisstück A hier ja schon feierte.
Der Feine Herr ist sich von der ersten Sekunde an nicht zu schade die Themen dieser Zeit aufzugreifen Billigfleisch, Brot & Böller, Feminismus. Ich habe leider nicht die LP bekommen, sondern “nur” die CD, deswegen gibts nun auch ein kurzen und knackigen Review: 13 Songs sind darauf. Die Herren wagen was, so vong Gitarrenmelodien her, melancholischer Deutschpunk, der auch mal schön nach vorne gespielt wird, kommt und bisschen aus der rockigeren Ecke… so so richtig zuordenen kann ich es nach Song Nummer 5 noch nicht. Man spielt mit den Möglichkeiten, was die Musik vielfältig macht und gegen Hörgewohnheiten arbeitet. Wo sie dich musikalisch im Unklaren lassen haben Sie dafür ziemlich klare Ansagen, zum Beispiel “hottest Chicks in Punk”. Ganz klare Absage an Sexismus auf irgendwelchem Festivals.
Insgesamt ganz coole Aufnahme, nettes Cover, coole Band, heiß zu empfehlen!
Aus dem Hause Bakraufarfita und auch Hochdruck MuSick. Wie auch der nächste Release.

lache – schlechte zeiten (köln)

Lache, da frage ich mich natürlich ob mit dem Bandnamen das Lachen meint oder die Lache im Sinne einer Flüssigkeitsansammlung auf der Strasse?
Fünf Stücke sind drauf und der Vierer bringt uns über Metal und Rockelemente angehauchten Deutschpunk mit einem sehr lakonischen Gesang, der in seinen Lyrics einem sehr trockenen Humor versprüht.
Leider kommt er aber auch aus dieser einen Frequenz nicht raus auf der er intoniert. Die EP ist fein gemischt für einen Erstling, hat Druck an den richtigen Stellen, gut aufgenommen, witziges Cover auch! Es nimmt auf jeden Fall ein wenig den srpöden Charme der Lyrics vorweg: ein Abrisshaus und dem Titel “schlechte Zeiten”.
Eerschienen bei Bakraufarfita, schönen Gruß!

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review: BENT BLUE – between your and you’re MC

Die Musik der Band Bent Blue smasht gleich vom ersten Ton.
Zwischen Fugazi, Sick of it all, allem, was dir an Emo-Hardcorebands gefällt, ein wenig Noise, kurzen, knackigen Pogoparts. 90s Hardcore mit richtig coolen Gitarrenparts, cachy will auf keinen Fall gesagt haben. Dafür sind dann doch zu viele Deadnotes auf der Klampfe.
Was mich, wie ihr merkt, zu einem Fan macht, ist der oldschool Basssound, und den so cool Lo-Fi gehaltenen Sound der Band. Kein Song sprengt die drei Minuten Marke, eher drunter. Das Vergnügen ist also ziemlich rough und kurz.
Der Sänger krawehlt auch zwischen Fugazi und all den Hardcorebands, die ich in den 90ern in meinem AZ gesehen und gehört habe. DC Sound, kann man sagen.
Fuck! Ist das cool. Southern California Hardcore nennen sie
Textlich, dem Tape beiliegend ist ein schön aufgemachtes, gefaltetes Blatt mit einer “Collection of thoughts and ideas”.
Die Ansagen sind ziemlich klar, in “they ask why” geht es um den Schusswaffen(mis)gebrauch, “between your and you’re” behandelt Obdachlosigkeit. Anspieltipp ist für mich “influence me”.
Und da fällt mir auch noch ein, dass ich die Band im Interview gelesen hatte, aber gar nicht in die Musik reingehört habe. Das konnte ich dank der Kassette nun nachholen! Ich musste kurz mal durch meine (An)Sammlung des letzten Jahres schauen, denn es sind unfassbar viele tolle Zines rausgekommen. Dazu gehört also auch das Dear You Fanzine, der schon vor dem Frühjahr den richtigen Riecher mit Bent Blue hatte!

Erschienen ist das Tape nun auch in Deutschland via dem neuen Label Modern Illusion Records aus Ulm. Sie haben innerhalb kürzester Zeit drei richtig klasse Releases rausgehauen. Hier erstmal das übergroßartige Bent Blue Tape.
Ich darf mich hoffentlich bald auf eine LP freuen!

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fanzine: SPIRAL #1

Ab und an stolpere ich per Zufall über ein Zine im Äther. So geschehen auch beim SPIRAL #1.
Ein Hardcore Zine aus Münster, im Sommer 2020 in weißes Papier gehackt, statt Konzerte zu veranstalten. Bisher hatte Macher Claudius den Fanzines dadurch weniger Beachtung geschenkt. Nun ist es die Möglichkeit, News aus dem Mikrokosmos Hardcore zuteilen.
Er hat sich in dieser Ausgabe um Interviews mit den Bands Recognize, die Straight Edge Hardcore machen. Mit einer Frau an den Vocals. Sehr cool! “fuck your boys club”
90s influenced Hardcore. Demo.

Kurze, knackige Fragen mit sehr ausführlichen Antworten.
Weitere Interviews mit Animal Club, die bereits eine LP produziert haben. Kommen mit schnellem Hardcore aus Ghent in Belgien.

Wild Animals sind eine Emo-Punkband aus Madrid. Haben eine 10inch raus.
Gutter Knife, eine HardcorePunkband aus Brighton in England beantwortet ein paar Fragen. Sie machen schnellen, rohen, würde sagen 80s Hardcore.

Mal keine Musik ist das Interview mit dem Fotografin @fortheoutcastdiy (instagram). Witzig: da ist ein Bild von einem Konzert der Band Rapture in Rastatt 2017 dabei. Das sollte ich gesehen haben, haha! Und Slon (aus Trier) habe ich gefunden. Sie waren 2019 im Artcanrobert.
Jedenfalls: schönes A4 s/w Heft geworden. 36 Seiten Hardcore / Vegan. Es gab noch einen feinen Tapesampler dazu von Worlds Apart Records. Dort gibt bspw auch das Zine zu bestellen. Alle Einnahmen aus dem Sampler bekommen Sea-Watch. Yeah.

Ich sollte mich wohl mal dran machen, eine Liste mit allen Fanzines, die grad Print machen zusammenszustellen. Oder sitzt da zufälligerweise schon jemand dran 😉

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fanzine: OKAPI RIOT #6

Nummer 99 von 250 und ich bin ganz begeistert!
Zum einen, weil ich kann mich immer wieder gern daran erinnere, dass ich eine der ersten Ausgaben von einem lieben Freund aus Ludwigsburg bekommen habe. Bainca ist von Anfang an sehr engagiert in ihrem Thema, schafft es, dass man Lust hat, das ganze Heft zu lesen. Das geht mir nämlich nicht bei jedem Fanzine so.
Wenn ich darauf gucke, feststelle, dass diese Ausgabe bereits im  April 2020 raus gekommen ist, das nächste Heftchen wird nicht mehr gar so lange auf sich warten lassen, Redaktionsschluss war im Dezember, reiche ich nun ganz flott meinen kleinen Review nach!
Angesichts des wichtigen Thema Feminismus und Frauen in Punkbands, welches seit Dezember endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt, angestoßen durch die Beiträge von Fini von BLACK SQUARE, den Reaktionen und Beiträgen von Ronja (Plastic Bomb) oder auch Diana Ringelsiep. Davon mal abgesehen, von der schon anhaltenden Diskussion um sexuelle Übergriffe, ist Biancas Heft an der Stelle noch klarer  anzuschauen und zu lesen! Das ist die Themenwelt des OKAPI RIOT. Sozusagen am Puls der Zeit.

Die Schrift ist klein gehalten, dafür das ganze Layout aber sehr übersichtlich und verzichtet bewusst auf die ganzen Schnipsel, die man sonst so in “normalen” Fanzines findet. Dafür gibt es Grafiken, Zeichnungen von verschiedenen Künstlerinnen wie beispielsweise @femmefafurz (instagram).
Großes Thema diesmal sind Frauen und Queers in Bands.
Soweit ich mich erinnern Kann, war das in einer der vorherigen Ausgaben Thema bei Bianca “was hält mich ab davon Musik zu machen und eine Band zu gründen”? Dieser Frage geht sie nun mit verschiedenen Artikeln und Interviews nach. Ein ausführliches gibt es mit den beiden Mädels von der Band Ataxie (Anrchopunk aus dem Ruhrgebiet) beziehungsweise Innenstadtfront (Darkwave oder so….) und kurzen Interview zum Thema des Hefts mit Rike von Ataxie.

Ein sehr witziges Projekt haben CU later bei Utube. Sie lesen die Bravo-Foto-Love-Story vor. Yeah. Ganz groß auch die letzten beiden Seiten, die sind all den Todesopfern Rechtsextremer Gewalt der letzten 30 Jahre gewidmet.

Haben? Hier!

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fanzine: ROMP #48

Ein schweizer Fanzine kam hier im Frühjahr schon bei mir reingeflattert. Und ehe ich mich überhaupt um einen Review bemühen konnte: zack! ist die Nummer 48 auch schon da.
Ganz ungefragt schmiss sie der Postbote bei mir ein.
Auch diese Ausgabe strotzt nur so vor Infos über (meist) die schweizer Szene, Squats, der ewige Kampf gegen Vater Staat (weltweit). Was megawichtig ist und sehr informativ. Rubrik nennt sich “kurzes aus aller Welt”. Mir war wahrlich nicht bewusst, daß es doch so viele Freiräume in der Schweiz gibt. Zumal ich es bisher auch leider nur ein paar mal Konzertmäßig bis Basel geschafft habe.
In ausführlichen Interviews kommen Les Nains Aussi zu Wort, ebenso wie Ghettohund und Unified Move. Man unterhält sich über Releases, Bandco-ops, Textinhalte und Konzerte. Ab und an ist auch ein persönlicher Schlenker dazwischen.
Schön der Artikel “kaboom – als in der Schweiz noch Kirchen gesprengt wurden”.
Der Macher “old pair of shoes” ist scheinbar der Letzte verbliebene Mensch, der in Luzern den Infoladen betreibt und mit jeder Ausgabe weiter hadert ob der Lustlosigkeit seiner Mitmenschen. Doch zu trist wird es im Heft nicht und das ist super so. Ein Kreuzworträtsel und die Reviews runden das Zine ab. Freue mich auf mehr!
Ganz großartig, daß ein Einzelner, engagierter Mensch 42 Seiten in A4 für schmale 2€50 (in der Schweiz für 4 Franken) raushaut.

Wer ne Ausgabe haben mag, ich hab noch zwei der #47 😉
UND: per Mail an die alten Schuhe direkt!

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fanzine: RAUDITUM #2

Für mich, wie ihr in letztem Jahr unschwer sehen könnt: 2020 war das Jahr der Fanzines. Neuentdeckungen und neue Kontakte ohne Ende.

Hier erzähl ich euch was über die aktuelle Ausgabe des RAUDITUM Fanzines. Macher sind De Wessi und Ugly. De Wessi kümmert sich um die Buchstaben und Kontakte, Ugly macht das Layout. Laut FB gibts das Zine erst seit diesem Jahr. Na da haben die beiden zumindest mal eines erwischt, in dem wieder mehr Print gelesen wird!
Die Interviews sind meist kurz & knackig gehalten, dafür sehr zahlreich, die Bands stellen sich vor, erzählen über Lieblingsbands, Einflüsse, Texte und auch ab und an politische oder persönliche Stories. In dieser Ausgabe sind The Take, Violent Instinct, Manege Frei, und so einigen mehr. Berichte von einem Genossen der Redskins 0711 (Stuttgart), der vor Gericht steht wegen seiner antifaschistischen Tätigkeiten, etwas über die Geschichte der Soul-Rebellen Anfang der 1980er Jahren in England, der Band No Swastikas, später Redskins, klar, es dürfen Fanzine- und Plattenrezensionen nicht fehlen.

Die 72 Seiten haben sehr sehr viel zu lesen und bieten einen guten Einblick in die Linke Szene jenseits der meisten Punkbands. Ist super geschrieben, gut zu lesen, außer den OX-verdächtigen Schriftgröße bei den Reviews, und hat jede Menge Stuff, dem man mal ein Ohr leihen kann. Kommt aus Dresden.
Gibts per mail. oder den FB-Link oben nutzen 😉

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fanzine: PFF-Zine #4

Herr Magenbitter füllt diesmal fette 84 Seiten im A6 Querformat mit seinen Comics und Cartoons. PFF, wohl das geschriebene Wort für Flatulenz, bietet mehr als Heiße Luft.
Was in dieser Ausgabe, außer dem Format, ist anders geworden?
Ich finde, er ist, trotz des pubertären Fäkalhumors, eine ganze Ecke ernster geworden. Markus widmet sich persönlichen Themen, wie der Krankheit ME/CFS, die ihn wohl schon 2014 ereilte, doch erst nach 2 1/2 Jahren ohne Diagnose als “chronisches Erschöpfungssyndrom” festgestellt wurde.
Beachtlich, dass er sich trotz allem hinsetzt, weiter zeichnet und dieses kleine Zine rausbringt.
Seinen Humor hat er wohl immer noch!
Weitere, superwichtige Themen – und das Spannende ist ja gerade, dass wir durch die freie Zeit nutzen, darüber aktiv nachzudenken – wie die Barrierefreiheit in Konzertlocations, (über?)Political-Corectnes in der Punkszene in drei Teilen plus ein Fazit.
Alles aus seinem persönlichen Blickwinkel, der vielleicht nicht immer den Kern der Sache trifft, trotzdem wichtige Aspekte aufzeigt und zum Nachdenken anregt.

Zu haben über seine Website oder direkt beim Autoren

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fanzine: ruebenmus #1 & #3

Ladegerät und Szenepolizist machen ein Fanzine. Wir haben uns kurz im Internett bekannt gemacht und dann ein paar Printies getauscht.
Hier kamen also Ausgabe 1 und 3 reingeflattert und ich mag diese Ausgaben in aller Kürze besprechen und euch ans Herz legen.
In Ausgabe #1 des Ruebenmus (kommt so aus der Hamburger Gegend) mag ich sehr das Interview mit Bug Attack, der Ein-Mann-Punkband. Man unterhält sich über Insekten und deren Reisenmöglichkeiten als Musikant durchs Land. Bei mir ist er ja auch schon aufm Sampler gelandet, die / der Bug Attack macht echt heissen Scheiß. Emotionalen Schrabbelpunk mit drei Instrumenten, gespielt von einer Person: Drums, Gitarre und Gesang.
Das Heft hat natürlich auch noch mehr zu bieten, besonders fällt da die “kulinarische Rundreise durch Sardinien” auf. Könnte auch heissen “14 Tage, 14 Bier”, stimmt aber nicht ganz, lest einfach selbst!
Weitere Interviews und Kurzberichte “Hippiealarm aufm Kompostklo” oder eben Quatschen mit Testbunker machen eine rundes Punkzine.

Ausgabe #3 kommt da schon, ich weiß auch nicht, wieso ich nicht die 2 noch bei habe, viel professioneller um die Ecke. Die Antwort steht im Vorwort: die Festplatte ist in die Binsen gegangen. Den Scheiß hatte ich auch schon mal… echt ätzend und zeitraubend!
Geleimtes und nicht getackertes Cover, die Fortsetzung des Sardinien-Berichts in Form von “20 Bands – 20 Biere” und einigen Interviews.
Ich find die Bands alle gut, Truemmerratten, Postford (super Interview) und auch das Zehnagel Rec. Tapelabel (und einiges mehr). Ein Bericht über das Wohnprojekt in der Fährstrasse 115, welches abgerissen werden soll.
Das Layout ist aber insgesamt so gehalten wie schon in Ausgabe 1.
Alles relativ dunkel und in diesem ich will es mal “Turbostaat-Typo” nennen, gehalten. Ein wenig mehr Sonnenlicht würde der Lesbarkeit recht gut tun, ansonsten wirklich rundum gut.

Ich freu mich schon auf die nächste Ausgabe. Wer eine der genannten haben mag, Mail oder FBoder zum Download hier.