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review: KRASSER FAHRSTIL – wenn möglich, bitte wenden MC

KRASSER FAHRSTIL - Tape

Ein Tape, welches das kleine lokale Label “krachige platten” im April 2017 im Proberaum bei KRASSER-FAHRSTIL aufgenommen haben; wir berichteten:
Bericht.
Nach einer Punkrockmäßigen Ewigkeit nun ein Review zu dieser Sammlung von einem Dutzend melancholisch treibender Deutschpunk-Songs. Das klingt alles mehr nach Nordseewetter als dem sonnigen Süden, aus dem die Band kommt: Rastatt. Das liegt südlich von Karlsruhe und liegt in einer der sonnenreichsten Regionen dieser bunten Republik. Auch hier gibt es Höhlen, Tunnel, Trübsinn und Proberäume!
Die Lyrics beschreiben oft den alltäglichen Irrsinn, den man mit Nachbarn erleben darf, “AA” “verschwindibus” oder “gewicht”.
Und der Song “AA” ist auch der Grund, weswegen dieser Review nun (doch) noch kommt: zwei Songs haben sie neu im Studio aufgenommen und sind auf dem aktuellen Sampler #5a!
“die schlechtesten songs (oder wie ich lernte , das radio zu hassen)” und “AA” sind zu hören.
sampler
Klare Kante und Ansagen gibt es mit den Songs “taubenscheisse” und dem elegischen “nie vergessen”.
KRASSER FAHRSTIL gehen da, wo andere Bands ihren Song in den üblichen zwei Minuten runterklatschen, manchmal in die musikalische Verlängerung. Was die Musik echt besonders macht. Deutschpunk muss nicht, kann aber alles! Die Band selbst würde ihr Songwriting mit dem Sample aus einem PISSE-Song beschreiben: “egal wie ich den staubsauger zusammensetze, es wird immer eine maschinenpistole draus.”

Mit dem Artwork und der Verpackung haben sich die Herren um Marcus, den Sänger und Gitarristen der Band, viel Mühe gegeben.
Textblatt mit selbstgemachtem Aufkleber, Kärtchen mit allen Tracks und Hinweisen, wer wo und wie die Songs geschrieben und aufgenommen wurden. Es sind einige Coversongs drauf zu hören von EA80, Cocktailbar Stammheim und den BUTTOCKS!
Kommt auf einem ROSA Tape!

Reinhören bei bandcamp. Klar, auch bestellen!

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review: PASCOW – jade DoLP

pascow - jade

Mensch du. Da machste das Paket auf und bekommst ein in ein Plakat mit beiden Cover eingepackte Platte. In der Platte ein Booklet in 12inch Größe und eine 7inch. Letztere einseitig bespielt, wie auch die zweite LP. Klingt erstmal verwirrend, ist aber Luxus pur. Edel aufgemacht mit dem auflaminierten (?) Konterfei eines Mädchens auf mattem Schwarz.
Aber der Reihe nach!
PASCOW hatten ihr letztes Album “diene der Party” vor 5 Jahren rausgebracht. Danach gab es eine 10inch mit Songs von ihnen und einem nach Abschied klingenden Film. Vor ein paar Monaten dann die Ankündigung eines neuen Albums! Würden sie weitermachen, wie bisher?
Der Look jedenfalls ist geblieben.
Und die Antwort bekommt man, sobald man die Platte loslaufen lässt: ja!
Ein leicht melanchlisch melodramatisches Intro am Piano wird intoniert, geht über in den Hit und die erste Video-Singleauskopplung “silberblick und scherenhände“.
PASCOW verlassen sich schon noch auf ihre Art Songs zu schreiben. All die Melodien, die einen manchmal zuckersüß umspielen. Ollos Schlagwerk, daß gemeinsam mit Flo’s Bassspiel nach vorne treibt. Alex’ angepisster Gesang. Alles da.
Aber es hat sich etwas geändert: die Rockelemente, wie sie TREND mal einforderten 😉 Oder die eigens besungene Weltordnung, die the fuck ist, wankt?
Gleich im zweiten Song “jade” legen sie mit einem Rockgitarrenriff los, das sich gewaschen hat; um dann ganz klar wieder PASCOW zu sein. Die “marie” wird besungen mit einem groovenden Off-Beat mit leichten Reggae-Anleihen. Der Gesang weniger pissed, dafür immer noch das leicht wüste Weltbild entwerfend, daß es braucht, um diese Welt in ein “schmutzigrot” zu tauchen.
Ich will jetzt nicht jeden einzelnen Song einer Kritik unterziehen, das haben Bierschinken schon gemacht! Und aus Bockys Review bei Polytox hab ich die Reminszenzen “geklaut”, da ich Musikgeschichtlich mit englischer Punkmusik nicht so bewandert bin – um nicht zu sagen: mir doch egal!

Auf Anhieb habe ich Crass, The Clash und The Outsiders gefunden.

Song vier “kriegerin”, den ich für den Wichtigsten auf diesem Album halte, mit ganz eindeutiger Aussage gegen Großkonzerne und deren Tricks, Menschen natürliche Ressourcen abzujagen. Wer PASCOW also noch kryptische Texte nachsagt, liegt ab sofort falsch.
Stolpern sie über ihre Weltordnung? Nein, sie nutzen alles was da ist.
Immer noch ganz klar DIY in Richtung Selbstausbeutung, denn ein Album in zwei Versionen rauszubringen ist schon ein finanzielles Abenteuer. Dann in dieser Aufmachung und zu diesen Preisen! Ich habe mir das Release-Konzert in Neunkirchen angeschaut (dazu ein ander Mal mehr), da gab es die “brave”-Ausgabe für 15€ und die “wilde” für 20€.
In “unter Geiern” setzen sie aus dem schon mehrfach benutzten Zitat des Teufels noch einen drauf:

und nach dem letzten Stück hör ich den Teufel sagen:
der größte Trick des Punkers war es nicht mitgemacht zu haben

Die Platte ist der Hammer!
Das Finale “wunderkind” ist quasi eine Ode auf die Unsterblichkeit des Punks und schliesst am Ende einen Kreis. Wenn man die CD einfach weiterlaufen lässt, kommt gleich wieder das Intro!
Mal abgesehen von dem wirklich endgeilen Text, der noch eine ganze Weile im Kopf rumschwirrt.

Bevor ich jetzt in Ohnmacht falle:
zieht euch das rein! (klick = video)

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review: HINÜBER – s/t 10″

hinüber - s/t 10inch
Wer die energiegeladene Stimme Michas noch von NEINEINEIN kennt, wird sich wundern.
Die Texte nicht mehr ganz so pissed aber immer noch scharf! Ernsthafte Bissigkeit.
Die Musik ist wohl was man als Indie-Punk bezeichnet. So ein bisschen Turbostaat-Melancholie, Vertracktheit mit klaren Melodien.
Die 10inch ist selbst produziert! Gebt der Band ne Chance – ist echt klasse!

Zwei Songs kriegste hier zu hören.
Ein Video zum hören und gucken.
Die beiden fehlenden Songs müssen wir assoziieren, oder bestellen!

Konzerte:
14.12.2018 Nürnberg, Projekt 31 w/ Front
15.12.2018 Leipzig, Atari w/ Front

18.01.2019 Köln 10″ Release Show w/ Illegale Farben, Matches
25.01.2019 Mönchengladbach w/ TSAR BOMPA, Cocktailbar Stammheim, ill!, Molly Punch
23.02. Frankfurt w/ Matula

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review: NO°RD – paläste LP

NO°RD - paläste LP

Gut Ding will Weile….
Ich habe die Scheibe nun schon seit Ende Mai hier liegen, bzw dreht sie ihre Runden.
Aber NO°RD, die mich nun schon seit ihrem ersten Demo begleiten, haben es echt verdient erstmal gehört zu werden, bevor man irgendeinen Spasemackenreview über ihre Musik schreibt.

Was man hier nämlich zu hören bekommt ist emotionaler Punkrock mit Drive, mit Einflüssen aus Hardcore und Emo, Sozialkritik in Form von Geschichten, die uns Andreas nicht vorenthalten möchte.
Die Band bleibt sich in Punkto Artwork treu: Ausschnitt. Andeutung. Im Gegensatz dazu die Songtitel. Klar und unmissverständlich: “paläste“, “gaslaterne” (mit videos), fressen, maschine, hotelbar…. Wiederum die Texte lassen einigen Interpretationsspielraum, drehen sich um (meist) namenlose Menschen und deren Geschichten. Laut Booklet um Kämpfe für ein gutes Leben. Ich sag mal: Bukowskipunk mit einem Schuß Kafka. Man sollte in der Stimmung sein. Vielleicht habe ich deshalb bis in den Herbst gewartet…. nun ist es trist und grau, manchmal. Zeit für eine Tasse NO°RD und danach bei PISSE ausflippen 😉
Erinnert mich sehr an EXIL (eine Vorgängerband von Turbostaat) oder auch DueSENJaeGER.
Die Produktion dieser Platte wesentlich konkreter als der Vorgänger. Für Punk (und sei es emo/wave/wasweißichpunk) etwas zu glatt. Nächstes Mal wieder mehr Dreck wieder, bitte!

Kaufen?
tanteguerilla

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review: ILLE TANTEN – freudig destruktiv MC

ille tanten MC
Ha!
Pah!
Ne?
Doch!
oh…..
Nicht. Dein. Ernst.
Die ILLE TANTEN aus Kassel, die es nun seit knapp drei Jahren gibt, spielen herzlich rumpeligen … ist das Punk? … oder Indie?
Ham die bei TOCOTRONIC geklaut oder ist das so ne Lo-Fi Version von TURBOSTAAT?
Textlich sind sie sich sicherer, als musikalisch.

Pisse macht Pisse
wünschte ich klänge auch so cool
Pisse macht Pisse
meine Ausdrucksweise wäre wärmer als warmer Stuhl
Ich höre Punk, alles macht was
(…)
Ich schaue you tube, alles macht was.

aus “angst pisse sinne”
Ist also lyrischer und zugleich hinterfragend.

Das Tape ist auf der einen Seite ganz neu und auf der anderen Seite nicht so neu; das erste Demo drauf.
Nach dem dritten Hören kann ich immer noch nicht so genau definieren, was eigentlich passiert ist. Bin ich überraschend verstorben und bin als Ziehharmonika wiedergeboren worden?
Kein Dampfwalzensound, kein supertoll vorgetragen und abgemischter Sound. Die Haptik ist wie der alte Fahrradreifen aufm Cover.
Dillettantisch vorgetragen, weswegen man der Band nicht abnimmt, es ernst genug zu meinen.
Leute, muss den Alles so ein HardcoreMachoDing sein?
In einem Review las ich eine harsche Kritik an der, nennen wir es mal, Vorgehensweise der Band. Wie beschrieben so rumpelig wie möglich.
Hey: das passt!
Und stellt euch mal vor, Punk war und ist genau das: nimm ein Instrument, gründe eine Band….
weitermachen!
download

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review: LOSER YOUTH – es gibt viele schöne Plätze … 7inch

…in Deutschland. Die schönsten sind für uns Arbeitsplätze.
loser youth

Die erste, sehr kurzweilige LP “livin la vida loca” hat auch schon direkt den Sprung in meine Top 10 KrachpunkHitliste geschafft.
Und nun leg ich die 7inch auf und darf mich nochmal freuen:
noch kürzere Songs, auf den Punkt geknallt. Nicht mehr ganz so “noisig”, griffigere Perlen, so ein bisschen Amen81 meets AbstürzendeBrieftauben. haha. Die Texte sind pissed und eigens erdacht von Loser Youth.
10 Mal Stinkefinger. Ikea, Fahradfahren, Scheissjob, Scheiss Homophobie. Ich finds treffend. Das Ganze in knapp 10 Minuten bei 33 1/3 rpm.
Es lohnt, die Scheibe wieder und wieder umzudrehen und von neuem Laufen zu lassen. Oder man kauft sich gleich ne Musikbox, die das für einen erledigt.
Wer keine Scheibe hat oder haben will oder auch nicht gedenkt auf den nerdigen Vinylzug aufzuspringen, möge sich die paar Minuten Mucke runterladen:
rilrec
passwort ist “passwort”…. blöder Scherz: EGVSPIDDSSFUA

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review: LOVE A – nichts ist neu LP

love a - nichts ist neu
Veränderung. Das ist doch das, was einen antreibt. Voranbringt. Ja, ein paar klitzkleine Veränderungen sind spürbar. In der Musik der Band. Sie werden langsamer und poppiger.
„Nichts hat sich verändert“ krakehlt Jörkk direkt im ersten Song. Stimmt.
Seit Jahren nun dieselben, leicht sophisticated, wortwitzigen pissed Lyrics. Scheinbar frustriert es auf Dauer, wenn man merkt, daß man mit dem oberklasse Song „Valentinstag“ schon jede Aussage vorweggenommen hat. „es war alles schon mal da nur noch nicht überall“ (oder so ähnlich) War wohl so ne Art Abgesang auf das, was kommt.
Die Videoclips ähneln den anderen, bekannten Bands der Szene. Glücklicherweise muß der Zuschauer nicht immer das Bandeigene Unzufriedenheitsgesicht sehen, das einem die Mockerlyrics entgegenquäkt. Stattdessen sophisticated Stühle, Hunde, was weiß ich.
Ab einem nicht genauer definierten Alter, sagen wir 18, darf Scheitern einfach nicht mehr schlau sein. Ich bin jetzt nicht gerade auf Erfolg gebürstet, doch Scheitern möchte ich nicht mehr. Ich frage mich also, wie ein offensichtlich so schlauer Mensch, mit so viel Wortwitz und Leben in der Sprache, immer nur über sein und das Scheitern anderer schreiben kann.

Die Musik so New-Wavig wie die Stuttgarter Meschpoke um die, die Nerven (können die sich so umbennen, bitte). Ich werde es so abfeiern, wenn dieser 80er-Revival von den Mittvierziger Punks endlich nicht mehr in den Himmel gehoben wird!
Dann können sich die Leute mit Abitur und eigener Firma endlich wieder aus der Szene verpissen. Aufhören ihren Quatsch als Punk zu verkaufen. Oder Punkverwurzelt.
Als hätte einer von denen in Afrika den Ureinwohnern die Umkalopunkowurzel geklaut und vertickt sie nun als Pillen für Sozialphobiker.
Überrascht mich doch mal mit einem Taktwechsel. Mit einem Doomriff. Kreativität unter Punkwurzeln ist wohl an der Kasse vom Pennymarkt beim Bezahlen vom Hansapilsdosen liegen geblieben.

Das Cover ist ein weiter Abgesang. Eine schlecht gezeichnete Kopie eines M.C.Escher Bildes. Vow.
Fazit: früher hatte das echt mehr Dampf. Die Scheibe ist ein guter Ausstieg ausm Punk!
Nevermind the Punx: here comes the Betroffenheitsschlager!

Hätte nie gedacht, daß ich mal n Verriß schreibe, doch bei bekannten Bands macht es am meisten Spaß. There’s more to come!
Schickt euren Punk und Hardcorestuff an
ProvinzPostille
felix.schreibt.dir(ättt)googlemail.com

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review: HASS AUF ALLES EP (randomdirtshop)

Mutti, ich hab da was im Internett entdeckt!
Finde ich total gut und brauche Taschengeld, denn:
hier gibt es richtig gute Mucke UND was zum anziehen!
 photo hass auf alles_zpse68jlmm7.jpg
Erstmal entdeckte ich HASS AUF ALLES. Man ist das plump, dachte ich mir, das kann ja nur Deutschpunk sein. Oder sowas.
Es ist: oder sowas.
Laut, schnell, ins Gesicht, auf die zwölf, pissed, female fronted, und es gibt es auf MC.
Erste ist ausverkauft (verdammt.) Zeite EP hat viel weniger Lieder, ist aber genauso gut.
Musikalisch ist das keine generationen umwälzende Erneuerung, textlich liegen HASS AUF ALLES aber ziemlich klar auf meiner Schiene. Wie ich aus diesem Satz wieder rauskomme, weiß ich auch nicht; ich mach halt mal nen Punkt.
Ich habe zuerst in die #2 reingehört. Mit dem Sample aus “absolute giganten” hat mich die Band sofort gefangen!
Es geht sofort auf 180 los und ich denk so: “alter, ist das angepisst, die meinen das total ernst” Ein Glück ist das Leben etwas, was man mit einem zwinkernden Auge betrachten kann und bei der Textzeile:

“keine sorge mir geht es gut
auch wenn ich nicht so ausseh
ich brauche keinen schmuck
ich trag nur augenringe”

Komme ich nicht umhin, mich zu freuen.
Und bei jedem weiteren Song feiere ich die Band mehr. Super!

Ich rolle mich so durch die Seite und entdecke Links (finde ich total gut, daß die Dinger nicht ‘Rights’ heißen)
Einer schickt mich zu randomdirt.de!
Es gibt MC’s von HASS AUF ALLES und Shirts und Prints und noch ne Band. Die heisst “…is dodleijk” Was immer das heissen mag. Aber das Logo mit dem Totenkopf ist super. Und die Mucke ist Trashpunk, der die bayerische Bierkultur auf die Strasse kippt. Es geht ums squattern, den täglichen Menschen in seiner grauen Welt.
Das ganze ist in Zusammenarbeit mit KINK Records entstanden und auch käuflich zu erwerben.
Außerdem noch Videos zu den Bands und anderen Projekten.

Schöner DIY Laden mit allem, was man für nen schmalen und fairen Taler erwerben kann!
RANDOMDIRT

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review: TOP und Flop 2016 (und alles dazwischen)

Ich lese allenthalben einen Haufen Reviews und sehe gerade lauter Jahrespolls und Hitlisten, Songs, Platten, etc pp. durchlaufen.
Dann habe ich beim “away from life” Fanzine neulich ein paar echt coole “best of” Listen entdeckt, wie zB. die “besten Harcdore/Punk-Intros”.
Hier mal ohne weiteres Geschwafel und Umschweifen meine diesejährige Hitliste, in der ALLES enthalten ist 😉 und natürlich mache ich diverse “Dinge” anders als andere.
Und deshalb am 31.12. weil bei mir das erst heute zu Ende ist!
Vielleicht trage ich ja noch zum ein oder anderen Silvestersoundtrack bei.

a. KUBALLA 7inch “auf dem weg durch die Zeit”
Für ne Punkband haben die Songs dieser Single einen suaguten Druck. Obwohl eher mid-tempo voll auf die 12. Was auch stark an Tom’s geshouteten (schön eingedeutscht das Wort) Gesang liegt. Übergroßartig unsere Kurztour mit pADDELNoHNEkANU und KUBALLA durch BaWü Anfang Oktober.
b. NO°RD – dahinter die Festung LP
Schon lange kein so erfrischendes Punkwerk gehört. Tolle Songs drauf. Eigenständig, nach vorne, gute Lyrics, der Sänger ein Alleinstellungsmerkmal. Keine Schreierei. Klare Worte, ohne Popmusik zu machen. Und direkt mal aufm Sampler #3 gelandet UND das Scheibchen bei der Tante von Guerilla raus!
c. MAEGLINS BLOG
Anfangs denkt man sicher: ups, was macht er denn mit seinen Händen.
Für mich großartig: es geht um Punkmucke. Aus aller Herren Bundesländer. Das ganze in laufenden Bildern. Welch Novum auf dem endlosen Markt von Reviews in Buchstabenform. Guck ich echt gerne – und anschliessend in die Bands reingehört!
d. 3 AFFEN – s/t
Irgendwo zwischen Facebook und bandcamp drüber gestolpert. Ich hab die Scheibe echt 3 Mal anhören müssen, um es zu glauben. Dieses unglaubliche Hardcore-Brett liefert ein Trio. Female-fronted. Oberkrasser Knaller!
e. AUßER ICH – punkmonium und die Split 7 Inch mit SENOR KAROSHI
langer Titel, wenig Worte: absolut für sich stehender Punk der zwischen freundlicher Depression und verzweifelter Lebensfreude pendelt. Hot Shit.
f. BEN RACKEN – 3 1/2
Diese Platte wurde in Reviews ganz ordentlich abgefeiert. Zurecht!
Was das Trio aus Magdeburg inzwischen abliefert ist anders. Düsterpunk auf die 12. Kein dröges Rumeiern. 1, 2, 3, 4 und los. Dazwischen Melodien die ihresgleichen suchen. Der Coversong von LSK auch sehr sehr geil!
g. BEAR VS. SHARK – remastered Vinyl und Livesession
Für alle, die es bei mir nicht schon 4 Mal gelesen haben: die Audiotree-session ist der eine emotionale Achterbahnfahrt. Bisher hat es noch keine Band geschafft, mich ins Trancepogen zu bringen; diese schon. Ich kann kaum beschreiben, wo dieser unbändige Druck der Gitarren kommt und der zwischen heiserem Shout und gefühlvollem, unkitschigen Singen pendelnde Gesang.
h. EIN GUTES PFERD – zwischen den Zeilen ist noch Platz LP
Vow. Erstmal so gar nicht richtig zugänglich. Muss ja Punk aber auch nicht sein. Die Zeiten von den Toten Hosen, Dritte Wahl, Razzia, etc sind einfach vorbei. Punk klingt heute anders.
Ich habe einige Anläufe gebraucht, aber ich höre Platten zum reviewen auch gerne mehrmals an!
Irgendwann zündet diese Scheibe. Und es macht Bämm! Nacheinander, jeder Song. Eigenständig. Schlau.
Und in Ausgabe #4 werden sie ein bisschen erzählen, wie es ist plakative und weniger plakative Texte zu schreiben.
i. LIRR – ritual EP
Mich hat das Teil total überrascht. Die Art zu spielen, die Art die Songs zu mischen. Die gebrochene Stimme. Toll.
Viele Reviews sprachen von FUGAZI. Finde ich so gar nicht. Ganz klar eine superklasse Emocombo: LIRR!
FUGAZI sollte ich woanders entdecken:
j. REVERANCE TO FUGAZI (the blog that celebrates itself)
aus Brasilien kommt ab und an echt geiles Zeug 😉
Letztes Jahr entdeckte ich RENEGADES OF PUNK. ein female-fronted Punktrio.
Dieses Jahr also ein FUGAZI-Sampler. Mit Bands, die hier vermutlich niemand kennt. Aber Interpretationen von Songs…. waaaaahnsinn. Am meisten hat es mir von den HARPERS – blueprint angetan. und suggestion von den COACHES.

m. (ich weiß, 10 sind durch!)
jetzt kommen alle schönen Releases, die es definitiv wert sind, erwähnt zu werden, gehört, gesehen, immer und immer wieder besucht 😉
DUESENJAEGER tolles Album.
NO COMPLY ist DIE Band, die das Artcanrobert geprägt hat oder durch das Artcanrobert …. geiler Skatepunk! Diese Jahr endlich wieder 10 neue, schneller, melodische und dennoch nachdenkliche Songs.
JAN OFF immer dran vorbeigeschippert. Bis wir Freunde wurden, haha. Bei FB natürlich. Und ich ein Buch mit Widmung bekam. Auch noch ein tolles Buch.
“die helligkeit der letzten tage”. echt. Kaufen, lesen, und die Lesung besuchen!
TIGER MAGIC diese Emopunkband aus Leipzig hat mich total begeistert mit “if nothing works out at least i do” mit ihrem obercoolen Artwork und den reduzierten Gitarren. Alles etwas Lo-Fi. Mit viel Gefühl und Attitüde. Ein, zwei Experimente zu viel auf der Platte; vor allem der letzte, rückwärts gespielte Song. Absolut Hörenswert!

z. (irgendwas muss man ja maulen)
PISSE so geile Releases. Absolut außergewöhnliche Mucke. Durch den Synthi und das Theremin absolut streitbar in der Szene. Für mich das Thema durch, nachdem seltsamste Interviews rauskamen (bspw. bei Kopfpunk). Legenden versucht wurden zu stricken. Wir leben nicht mehr im 18. Jahrhundert, Loide! Absolut undruchsichtig. Keine Antwort auf Anfrage. Jetzt gekränkter Fanziner. Ätsch.
Ich höre es leider trotzdem. Ist zu gut 🙂
CAPTAIN PLANET die “ein Ende” Scheibe. Im Nachhinein: gewagter Titel! Den ich einige Male hörte ….. im Sommer. Geht immer noch nach vorne. Aber die Musik hat sich nicht, wirklich keinen Deut verändert. Im Grunde wie am ersten Tag. Und die Veränderung würde ich mir echt wünschen! Sehr sogar.
Reunions von ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN und MIOZÄN: ja, habe ich lang drauf gewartet. Auch das Album ist total lang ersehnt. Genauso die BUBONIX-Werkschau. Waren alles klasse Bands. BRaucht heute keiner mehr. Lasst uns Punk und HArdcore nicht so wahnsinnig konservativ werden!
SUPPORT YOUR LOCAL WET-UNTER-GANG!

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review: KUBALLA – auf dem Weg durch die Zeit 7inch

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Als die Single nach so unglaublich langer Vorankündigung endlich rotiert, fallen mir sofort 2 Dinge auf:
1. der Sound, die Attitüde haben sich kaum verändert zu den beiden vorhergehenden Releases
2. viel Kompression.

Ich finds saugeil, daß es Bands gibt, die immer weiter an ihrem Sound feilen, an ihrer Art zu spielen. Sie haben seit etwas über einem Jahr einen Neuzugang Martha an der Klampfe, was Tom dazu zwang seinen CaptainPlanet gleichen Elfengesang, eben wie Arne, anzupassen. Schliesslich hat er ja kein Instrument mehr in der Hand.
Das hat er.
Nicht in der Tonlage, nein eher im Tonfall. Wo die letzte Single aufhört, geht es nahtlos noch ein Maulen weiter. “Fuck off, Tür zu!”
Und das ist nicht kindisch oder schlecht gereimt. Es ist aufbegehrend, immer noch. Das Alter ändert an der inneren Haltung gegenüber faktisch Schlechtem nichts. “Alabama ist überall”
Englisch/deutsche Wortspiele, man sollte zuhören, wenn man hört. Das Hörgerät mal wieder anmachen. Volume up to 12!
Wobei mir da eben die etwas zu gut gemeinte Kompression auffällt. Ich mag den etwas “offeneren” Sound. Empfinde das “drückende” bei KUBALLA dadurch als Alleinstellungsmerkmal. Sollte auch nicht zu laut maulen, denn wir pissen uns nicht ins eigene DIY-Nest. Alles selbst aufgenommen, produziert und veröffentlicht auf dem eigenen Label Kuballa-Records. So geht das!
In der Flut von langweiligen Punkbands sticht die MS Kuballa mit 33 1/3 Knoten in See. Das ist nicht immer Vollgas, bekommt aber in jeder Abspielsekunde mehr (Nach) Druck.
Man könnte sie geradewegs in einem Atemzug mit meinen anderen Heroen aus Dortmund AUßER ICH nennen. Mach ich ja auch.
Wunderprächtiges Artwork von Micha, der schon so einige tolle Artwoks für tolle Bands gemacht hat, veröffentlicht die im SchwarzenRand macht und mit seiner Band WeHadADeal auch aus Ludwigsburg kommt.
Und die Herren verabschieden sich von dieser toll gemachten Single mit “too old to die as the legendary”.
Scheiße ist das wahr 🙂
Also Alles in Allem ein echter Knaller: druckvoll, klare Attitüde, nice Artwork, DIY!

Im Oktober für 3 Tage mit pADDELNoHNEkANU auf Kurztour durch den Schwarzwald. Nein, so düster wie es sich anhört wird es nicht. Nur dunkel.
30.09. LUDWIGSBURG DemoZ !!!nur begrenzte Plätze, bitte ne Mail schreiben!
01.10. SCHRAMBERG Zodiac
02.10. TBA

Und nun die links:
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