Das erste Konzertwochenende welches mich seit sehr lange Zeit mit zwei Konzerten beglücken konnte.
Gestern noch EA80, heute noch ein paar “alte Hasen” nämlich die von der NDW-Punk-Band NICHTS.
Ich entdeckte sie erst spät, damals in den 90ern, als die berüchtigte NDW-Zeit mit ihren sehr bekannten Ikonen TRIO, IDEAL oder EXTRABREIT schon lange durch war. Ich bekam eine Platte mit dem Titel “Tango 2000” vor die Nase und freute mich direkt jeden Song mehr, auf die klasse gspielten Gitarren, die klaren Texte und den spitzen Gesang.
Dass sie sich zusammengerauft haben, bzw Meikel, der Gitarrist der Band mit einigen neuen Mitstreitern eine Neuauflage wagte, ging 2011 noch etwas an mir vorbei.
Dann die Ankündigung des P8 für das Konzert.
Hin da!
Den Abend starteten CULK aus Wien mit schrecklich schönem Dark-Wave.
Ein tiefer Bass wummerte mir eintgegen. Langsam trommelte das Schlagwerk Beats ins Zeitlupe. Der Gesang mal deutsch, mal englisch, falls ich das in all dem Hall richtig deuten konnte. Ich bin kein großer Connaisseur dieser Musikrichtung, habe aber doch schon ein, zwei Bands gehört und gesehen und glaube da auch Dream-Pop rauszuhören.
Und das ist ein bisschen das, was mir diese Art Musik verleidet: alles wird hinter Tonnen von Hall geradezu versteckt.
Der Bass raubte mir ein, zwei Mal fast den Atem, während die Gitarre also blass blieb.
Einige sehr schöne, gleitende Lines waren dabei, ab und an ein wenig Synthie. Schon schrecklich schön.
Ich blieb einige Takte länger als noch bei der Vorband des vorigen Konzertabends, doch ganz habe ich nicht durchgehalten.
Mir fiel allerdings der Untersetzte vom Vorabend auf. Verdammt, was macht er denn hier? Seine schnorrig hohe Stimme zog sich durch den Konzertraum, er sprach mehrere Leute an und laberte sie voll. Heute wirkte er aber wieder recht freidlich…. bis ich eine kurze Schrecksekunde hatte: da stand ein langer, schlaksiger Kerl mit einer roten Jacke plötzlich neben mir. Ne-ein, nicht der Skinhead auch noch!
Ich guckte rauf und runter an ihm, er hatte aber keine Springerstiefel an. Puh. Er wars also nicht.
NICHTS enterten die Bühne und man merkt(e) von der ersten Sekunde an, wie super die Band eingespielt ist. Die Back-Section um Joachim und Björn, die auch gemeinsam in einer Thrashmetalband us Düsseldorf spielen.
Einige Songs des letzten Albums “zeichen auf sturm” wurden zum Besten gegeben “wer-weiß-ich-nicht-was” “drei käse boy” “zeichen auf strumr” und “chaostheorie”. Alle Songs fetzig und flott vorgetragen. Sie passten sich super in ein Set voller Klassiker “10 bier zuviel” “ein deutsches lied” “eingeschlossen” “Radio“”ich bereue nichts” “freitag der 13.” und und und
Ich würde sagen es waren knapp 100 Leute da und NICHTS haben viele, vor allem junge Zuhörer gewonnen und zum Tanzen bekommen. Zwischendurch mal der leise Anflug eines Pogomobs, der aber sehr friedlich blieb. Schön!
Klar, auch heute waren einige Eltern von der Couch gefallen! Der Altersdurchschnitt lag schon recht hoch, haha. Zum Schluss kochte der Laden und wir wurden mit “Tango 2000” und einigen weiteren Zugaben nach Hause geschickt.
Übrigens habe ich NICHTS auch um ein Interview gebeten und eins bekommen!
Nächste Ausgabe also ein ausführliches Gespräch mit der Band über viele Jahre des Musizierens, Neuanfänge, Gitarrenriffs und Zusammenhalt!