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7inch: distante – cada accion cuenta

Vom Label Passion Menas Struggle habe ich diese 7inch von Distante beigelegt bekommen.
Inzwischen gibt es aktuelleren Stuff von der Band, weswegen ich aber trotzdem noch ein paar Worte über “cada acción cuenta” (jede Aktion zählt) verlieren möchte.

Die Band Distante kommt aus Buenos Aires. Sie machen positive Hardcore mit einer weiblich gelesenen Person am Gesang. 2023 schon erschienen, digital, und 2024 in Coop von neun Labels hier in Europa erschienen.
Straight Edge Hardcore. Ziemlich cool gespielt. In der Hauptsache straight nach vorne.
Die Lyrics drehen sich meist um den Kampf der Frau, den Menschen, die keine Stimme haben, eine Stimme gibt “es por ellos”.
Oder in “nadie”, dass man von klein auf aufgezwungen bekommt, nach dem System zu leben. Seine eigene Identität zu löschen, weil man sich nicht kleiden kann, wie man will.
Die Sängerin spricht dich als Hörer direkt an, denn wir werden dazu aufgefordert, behaupte dich so, wie du bist!

esta es tu vida no de los demás.
(es ist dein leben und nicht das von ihnen

Ich mag an der 7inch, dass Distante in einem Tempo bleibt, ehrlich, geradeaus gespielt, kein Beatdown Rumgeeier.

Blau transparentes Vinyl. Da gibt es aber einige Farben, da es Öko-Vinyl ist. “random coloured”
EN EL DESIERTO RECORDS (Argentinia), HC4THE LOSERS (Austria), CRUZADE RECORDS (Spain), SP DISCOS (Germany), CRAPOULET RECORDS (France), ACTIVAR HTM (Chile), ENTES ANOMICOS (Germany) and SNIFFING RECORDING INDUSTRIES (Argentinia)

 

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LP: friedemann – alles richtig naiß hier?

Wenn es jemanden gibt, der eine fantastische musikalische Lebengeschichte erzählen kann, dann ist es wohl Friedemann von der Insel Rügen.
Reflektiert, klar formuliert, kein Zynismus. Selbstzweifelnd, kritisch mit sich selbst, und offen kritisch, kein Blatt vor den Mund nehmend.
Klar, man muss schon Bock haben jemanden zuzuhören, der nur eine Akustikklampfe in der Hand hat. Und dabei uns noch lyrisch unser eigenes Versagen vor Augen führt (“naiß” “g-land” – – – – – – -)
Doch auch hat er Hoffnung. Dass die “liebe” für alle da ist. Das “frieden” ein gemeinsames Leben möglich macht. Die Stücke sind alle von Friedemann, der sich nicht einfach nur auf eine einzige Spielart einlässt. Er spielt mit verschiedenen Spielarten der Genre Blues, Rock, Punk, Akustik. Er weiß mit Sprache und dessen Rhythmik umzugehen.

Das famose Artwork kommt von Conny Ochs, die Üppigkeit ist kaum zu überbieten, man sollte es sich in den Raum hängen, wäre da nicht auch noch ein Tourplakat drin.
Friedemann beschreibt sich und seine Songs als “Eigenleben, (sie) werden gehört, interpretiert, diskutiert, geliebt, abgelehnt, gefeiert oder verdammt”.

Platte ist DIY erschienen. DREI (!!!) LP’s in einem wunderbaren Tryptichon als Cover. 24 Songs live aufgenommen in Oldenburg. Sound und Aufnahmen: Peter Schade und Mix & Mastering: Eike Freese
Bekommt ihr direkt über ihn bei Bandcamp. Oder auch bei Mailordern, klar.

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LP: KAPTAIN KAIZEN – für 3 minuten 11

Kaptain Kaizen legen los, wie ich sie kenne: nach vorne, nach vorne, nach vorne.
Druckvoller, deutschsprachiger Punk. “hängepeters” ist die Startnummer 1.
Entschuldigt, wenn ich mich nur an einem Vergleich aufhänge, doch Kaptain Kaizen sind der wütende, nimmermüde Bruder von Turbostaat.
Das, was bei Turbostaat, sagen wir mal, liebenswerter geworden ist, haben sich Kaptain Kaizen erhalten und spielen wilder und ungezähmter. Eventuell der jüngere, weil sie sich die Wut erhalten haben.
Sie mögen auch die kryptische Titelgebung, bei der nicht immer ganz klar wird, woher das Wort kommt. Ob es eine Eigenkration ist.
Trotz der leicht verklausulierten Lyrics werden sie doch, bswp., in “lindner-effekt” ziemlich deutlich. Nun, er ist ja nun weg, ich frag mal nach, ob sie den noch so spielen.
Das geht in “meiner Gegend” am 17.01. im Slow Club in Freiburg und am Tag drauf in St. Wendel im Irish Pub.

“alles was er sagt
klingt schlau und bedacht
meistens ist es müll”

genau.
Schade, dass das die andern in der Regierung erst so spät bemerkt haben.
(…)
Es fällt mir noch ein anderer schöner Vergleich ein, sobald “susette” eingesetzt hat: Captain Planet.
Genug Namedropping, Eigentlich schon alles Lob genug.
Kaptain Kaizen, um die es hier geht, spielen auf “für 3 minuten 11” sauberer und klingen auch so. Etwas aufgeräumter im Songwriting habe ich das Gefühl. Dieses Gegeneinander von Gitarren, was eben auch live megaspannend ist, gegensätzliche Gitarrenriffs, die trotzdem aufeinanderpassen. Der Drummer, irgendwo immer noch ein tickticktick, ein dungdungdung einbaut – total gut.

Das letzte Stück “die jahre sind vorbei”.  Ein Track über Mitläufer.
Ein schöner letzter Song für ein gelungenes Album. Auch das Artwork gefällt mir gut. Der Junge, der gebannt in die Kopfhörer lauscht, was da als nächstes wohl kommt. So laufen ja viele heute rum.

In den Linernotes, das möchte ich gerne hier noch erwähnen, steht “gestartet vor, und fast gescheitert während und fertigestellt nach der Pandemie”. Hat mich etwas überrascht in dieser Deutlichkeit, was mich dann umso mehr freut, dass sie es durchgezogen + geschafft haben. Klar, mit Hilfe von This Charming Man. Und da fällt mir auch wieder ein, dass wir uns das letzte Mal kurz vor Ausbruch in einer saarbrückner Kneipe auf einem Konzert getroffen haben. Und da wird auch ihre Linie klar, die sie live verfolgen, alternative Bühnen, Kneipen, da gehört ja auch diese Mucke hin.
Humanität ist nicht verhandelbar.
Danke, Kaptain Kaizen.

 

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MC: burt – discographie 2008 – 2023

Ha!
Da hauts mich doch glatt vom Sofa.

55 (!!!!) Songs auf einem Tape. Zwischen wenigen Sekunden Lärm und einer Minute irgendwas ist alles dabei. Und wer viel Kritik hat, der muss viele Songs schreiben. Wer viel Humor hat, auch.
Schönes Artwork. Guter Sound, viele Samples aus wilden Filmen, die haben echt Bock zu spielen!
Klar, gegen später, wenn die Aufnahmen älter sind, wird der Sound etwas dünner, doch nicht minder aggro.
Einmal Growls, einmal Geschrei. Einen Coversong entdecke ich “12xU”. Funktioniert auch.
Wenn man  diese Musik nicht zu ernst nimmt, kann man echt Spaß haben. Da die Lyrics dann doch meist ziemlich ernst gemeint und zynisch sind… wiederspricht sich das ja irgendwie.

Das Tape (gab) es in gelb (diese Version habe ich) und in blau limitiert.

Erschienen bei  Puzzle Records.

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LP: incisurat – s/t

Auf einem Konzert, zeimlich genau vor einem Jahr, Troops of the Sun im Kohi in Karlsruhe (ich berichtete in Ausgabe #11) hielt ich im richtigen Moment das Telefon hoch, um den 10 Minuten-Slasher mitzufilmen.

Und an jenem Abend gab mir Marcel, der Gitarrist mit dem Iro, eine Platte mit der Musik von Incisurat. (lat. incisura = einschnitt)
Ich hab lange gebraucht, sie aufzulegen.
Maul, so sein Alias bei EA80, ist hier Tin Icarus, spielt Gitarre, singt und andere Zupfinstrumente.
Gehirn.Implosion trägt die Geräuschkulisse dazu bei.
Es ist ein Song, der knappe 20 Minuten hat, einseitig bespielt. Er heißt “zurren”, auf englisch gesungen und mit “drifting” übersetzt.
Es gibt inzwischen einen zweiten Song, die Platte gibt es beim Majorlabel, und ich werde sie mir kaufen. Dort auch nur ein Stück drauf!
Deswegen hier dann doch ein paar Worte zu dieser Post-Punk-Scheibe, denn sie ist es Wert, gehört zu werden.
Es ist sehr besondere Musik.
Gitarre, Harfe (von Ida) und eben die Geräuschkulissen.
Das sind also verschiedene Stile, musikalische Herangehensweisen, die sich da mischen. Ob das live funktioniert, ist nicht überliefert. Schade.

Musik (in der Tube)

Erschienen ist die einseitig bespielte 12inch bei Verstand Records. Welches wohl, so vermute ich, das Label von Gehirn.Implosion ist, da dort vor allem seine Releases erscheinen.
Gibt es zB bei Kapitaen Platte. Oder Static Shock.

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LP: zombeaches – a taste of oxygen

Zombeaches sollen auch ihre Review bekommen, denn ich habe mir ihre außergewöhnliche Scheibe nach einem wirklich guten, überzeugenden Gig in Stuttgart gekauft.

Es war heiß, es war Sommer, ich hatte Bock.
Wenn ich die Scheibe auflege, bin ich etwas verwundert: die geht so noisig los, die Texte sind so klein und unlesbar auf die Rückseite des Cover gedruckt, dass ich schon keinen Bock mehr habe. Jedenfalls erst beim dritten Song “dancing through blood” wach werde. Ein Song, lyrisch, mit schier endlosen Worten versehen, Verzweiflung, über fünf Minuten langer Post-Noise-Punk-Trümmerhaufen.
Keine Ahnung, um was es wirklich geht, hehe.
Man hört mehr den Synthie, das geht gut rein. Den bedient eine Frau und die singt diesen Song mit dem Gitarristen und Sänger, der meist die Worte ins Mikro quengelt.
Das ist hier ganz schön.

Mir war an dem Abend so gar nicht klar, was auf mich zukommt. Sie bezeichnen es wohl als Artrock, was nicht ganz stimmt. Es ist schon sehr punkig in Haltung und musikalischer Umsetzung, durch das Midetempo aber auch oft genug tatsächlich sehr rockig. Live sehr rough, sie geben mehr Stoff.
Der vierte Track ist melodischer und mehr Indie.
Alles sehr gut produziert, ist ja auch nicht ihre erste Scheibe.
Es klingt fast schon verträumt, wobei das wohl das falsche Wort dafür ist, man kann sich darin verlieren. Was an der manchmal endlosen Länge von 4 – 5 Minuten pro Song liegt, manchmal an der (australischen) Mischung von Amyl & the Sniffers und U2. Hehe. (ich weiß, nur der Joshua Tree steht dort).

“Oxygen” hat auf Seite zwei “a welders burn” einen sehr repetitiven Track, der mir gut gefällt.
Erschienen bei Swish Swash in Europa.

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LP: judy & the jerks split /w shitty life

Shitty Life aus Italien, genauer aus Parma, haben “nur” vier Songs auf ihrer Seite.
Im Gegensatz zu Judy and the Jerks habe ich sie noch nicht live gesehen. Dafür hatten sie dieses geniale Artwork der “switch off your head” total angesprochen, blind gekauft und erfreut.
Shitty Life machen auch Garage Punk, machen das etwas more laid back als die andere Seite der Platte.
Die Band, die von sich selbst sagt “whoever wins, we lose” spielen eben nur vier Songs in knappen 7 Minuten Spielzeit.
Der zweite Song “lost in my haze” ist musikalisch das, was man sich bei DEN Göttern des Garagepunk abgucken kann (the hives), zwei Gitarren, die ab und an mal gegeneinander spielen. Auch hier, furztrocken, der Bass geht die Oktave nach oben, alle steigen wieder ein. Shitty Life machen es aber so, wie ein Shitty Life halt auch klingen muss.
Gefällt mir total gut, diese Platte. Und da ich diese Seite der Platte eigentlich als zweites gehört habe (und nur hier im Review Chaos stifte), fällt mir auf, wie man die Texte in Reihenfolge lesen kann, ohne zu “stolpern”. Egal.
Die Vocals sind nicht weniger verzerrt, dafür ist das Tempo etwas reduzierter und der Sound dadurch definierter und die Vocals besser zu verstehen. Textlich geht es ums Verlieren.

und Judy and the Jerks aus Hattiesburg. Irgendwo in der USofA(rseholes)
Zuerst habe ich diese Seite laufen lassen, zehn Songs Vollgas auf die Fresse Garagepunk gibt es hier.
Keine Pause zwischen den Tracks, dazu eine Unübersichtlichkeit bei den Texten, da auf der Rückseite der LP zwar Nummern für die Songs angegeben sind, diese aber nicht bei den Texten auf dem beiligenden Blatt stehen. Also muss man die Titel vergleichen.
Da die Geschwindigkeit hoch ist, der Gesang, leider, zu leise gemischt ist UND keine kurze Pause zwischen den Tracks, lass ich ziemlich schnell alle Fünfe gerade sein und höre einfach nur zu.
Es ist exakt das, was ich erwartet habe. Fun, Garage, mit dem Arsch ins Gesicht springen.
Die zehn Songs spielen in unter 10 Minuten und sind fucking flott durch. Der letzte Song mit seinem lärmigen Beginn “wolves of the summer” ist mein Anspieltipp.
Wenig Zerre auf der Gitarre, dafür doch ein Haufen Rückkopplung, die Drums übersteuert (!!!), der Bass furztrocken. Zwischendurch ein kurzer Banger, bevor es die Band wieder auf die Bahn zieht.
Der Output von Judy and the Jerks seit 2017 ist recht hoch und ich gehe davon aus, das zeimlich bald Nachschlag kommen wird.

Erschienen bei Refuse Records.

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MC: tischlerei lischitzki – lieblingslieder

Ein wahnsinn, dieses Tape “lieblingslieder” wieder und wieder im Auto laufen zu lassen. Soooo viele Songs. Und so viele Gute!
Kennt ihr das, wenn ihr mal ne Platte oder ein Tape weggelegt habt, es dann aber bewusst nochmal einlegt. Nicht so ein “Test of Time”, nein, einfach weil die Musik halt doch irgendwie “schwer” ist.
Tischlerei Lischitzki ist so eine Band. Und das schon lange.
Ich habe die letzte Platte “wir ahnen böses” für den Vinyl-Keks besprochen, hier aber nie veröffentlicht. Warum nicht?

Egal, ihr könnt das dort nochmal nachlesen.
Denn viel habe ich nicht hinzuzufügen.
Man merkt in den 90 Minuten Musik, dass es durch verschiedene Schaffensperioden geht.
Das die Band mal mehr, mal etwas weniger verzerrte Gitarren hat, öfter mal ein Duett mit einer Sängerin. Mal mehr gesprochen und in einer Art “laid back” gesungen, meist mit Nachdruck vorgetragen.
Mal klingen sie, wie EA80, mal wie Es War Mord, meistens aber nach Tischlerei Lischitzki. Also eigentlich haben Es War Mord ihren Sound von ihnen, hehe.
Es sind alles Bands, die ich mag. Angepisster, schlauer, wütender, durchdachter, melancholischer, misanthropischer Punk.
Klare Kante, klare Vorstellung vom Leben. Klare Texte über die Dinge, die hier mal sowas von schief laufen.
Anspieltipp des wohl außergewöhnlichsten Song “elfenweise“.

Das aktuelle Werk gibt es nicht bei BC, vrmtl weil alle enthaltenen Songs schon mal veröffentlicht wurden.
Hier könnt ihr nochmal ins erste Tape reinhören:

Ist natürlich Quark, wer ein bisschen mitdenkt, wird das Tape bei Black Cat Tapes finden, die das – mit ein kleines bisschen Zusammenarbeit von Elfenart – veröffentlich haben.
Tischlerei Lischitzki – hier gehts zum Tubenkanal

34 Songs veröffentlicht auf rauchklaren Tapes via Black Cat Tapes + Elfenart

 

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LP: kem trail – acht cola acht bit + sachbeschädigung

Nun, ich lobte ihn schon in den Punkerhimmel, den mit kreativsten Punker in Hamburg, Kem Trail.
Hier also die Endzeit, ähm, Endjahresmusik mit Review.
Direkt zur Sache!

Von Rilrec habe ich die beiden EPs als LP zugesandt bekommen.
Die “acht cola acht bit” habe ich schon vor einem knappen Jahr mit Buchstaben bedacht! Auf Seite zwei ist dann die neue EP “sachbeschädigung” drauf.
Insgesamt 15 Lieder auf 45 RPM; mit Vollgas in die Hölle.

Es ist super gemachte Musik. Ironische bis sehr ernst gemeinte Texte.
Des “effekt” mit den 8Bit, den hat er einfach drauf da rauszukitzeln und einen guten Song draus zu machen.
Punkrock kann ja so einfach sein!

Ich beschränke mit also auf “sachbeschädigung (feat. Kris Kandinsky)”, denn die erste EP von Kem Trail wurde so krass gehyped und super besprochen, da greift doch alle mal zu. Wenn eine Seite gut ist, kann die andere nicht scheiße sein. So siehts aus.
“robin hood” legt los. Ein echt schlauer Text, der in “sachbearbeiter” mündet. Es geht um einen Sachbearbeiter, der Sachen bearbeitet, was er jeden Tag so macht.

Klare Kante gegen alles.
“fujkr” gegen JK Rowling (Harry Potter), “enteignen” gegen Adle und Klerus, “alien” ist das Unverständnis darüber, dass mal selbst komplett anders ist.
Also in der Themenauswahl auch noch mega-kreativ.
Die Songs sind echt kurz & knackig & kritisch. Auch totale Partymucke, man kann einfach abfeiern darauf.

Tolles, passendes Cover auch, ist von Daniel Bento (produktionunfuk.net)

Ich ziehe meinen Hut!
Würde ich gerne mal live sehen!

 

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LP: GO! – impact

Da ich ein Konzert dieser mich schon seit über 30 Jahren begleitenden Band besuchen konnte im Juli (in der Printausgabe 12 mehr dazu) und ein Interview mit Mike Bullshit führen durfte, hier der laaaaang vor mir hergeschobene Review dieser weiteren Zusammenstellung von 7inches, die GO! in den letzten 20 Jahren veröffentlicht haben.

Das waren nur zwei, zwinker. 2006 veröffentlichten sie nach 15 Jahren “reactive” und direkt in 2007 dann “what we build together”. Um danach wieder für mehr als ein Jahrzehnt von der Bildfläche zu verschwinden.
Bei mir tatsächlich nie. So einfach und schnell die Songs von GO! wirken und sicherlich auch geschrieben sind, so schnell vergißt man sie aber auch nicht.
Die wenigen Worte, die oft in den Lyrics zu finden sind, sprechen eine klare Sprache.
Vor allm pro! – nicht contra. Einen so herzlichen Menschen wie Mike BS trifft man auch nicht allzuoft.
Ich will jetzt gar nicht groß auf die Geschichte der Band eingehen, die könnt ihr an anderen Stellen nachlesen.
Mir geht es tatsächlich um die Nachhaltigkeit, die eine solche Band, die 1990/91 ihren Peak hatte, noch heute hat.
Sonst wären sie nicht ausgerechnet nach Deutschland gekommen, um ein paar Konzerte zu spielen.
Um nächstes Jahr eine kleine Spanientour zu machen.
Dort sitzen wohl die die-hard-GO!-Fans.
Via grabaciones viscerales ist diese Compilation der beiden 7inches und eines Liveauftritts im Radio (2006) erschienen.
Beteiligt sind auch Rat Monkey Records, Viladecans Hardcore und Little Jan’s Hammer.

Kurz zur Musik.
Ich emfpinde die Songs noch immer, auch als ich mir die 7inches das erste Mal durchhörte, als ein wenig kraftloser. Sie sind viel besser gespielt und auch meist besser aufgenommen. Liegt eventuell auch an den Vocals von Mike, die more laid back sind.
Wobei trotzdem einige Überraschungen warten, wie zB das “too religious” mit einer wahsinns Line und tollen Gitarren aufwartet, die fast schon Emo sind.

there’s no god in your side
there’s only you

Da ich zu diesen Die-Hard-Fans gehöre, kann ich sagen: ich besitze die komplette Discographie an 7inches und die drei Compilations.
Dies letzte Compilation nun, hatte mich überrascht. Irgendwie hatte ich geahnt, dass was kommen könnte, da Mike BS ein Buch mit all seinen Fanzine-Ausgaben des “bullshit monthly” rausgebracht hat. Ebenso ein Projekt namens TxWxOx (two worlds one) – was es als Lathé Cut gab und dann auch noch als Shape-Vinyl. Ebenso die Veröffentlichung der allerersten Band SFA (die ich mit Brendan an den Vocals später sehr geliebt habe), die ihre räudigen Demos von 1987/88 auf Vinyl gepresst haben. (!!! alles für lau zum Download)
Ihr versteht… da musste was kommen.
Das das gleich mit ein paar Konzerten verbunden ist, hätte ich nicht gedacht.

Nun, here we GO! – ja, sie hatten einen Impact auf mich.