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MC: kurschatten – tropische jahre

Endlich Zeit für das Kurschatten Tape. Und es ist anders als das, was ich bisher von ihnen gehört hatte.
Live vor allem klingen sie irgendwie punkiger! Sprich rougher und ungeschliffener. Obschon das auch nicht so ganz stimmt, denn sie bedienen sich ja auch live des Synthie!

Nach dem Full-Length “träume in pastell” nun wieder eine Art EP, die nur fünf Songs umfasst.
Dieser Release ist mehr auf die Wave-Musik abgestimmt und abgemischt. Überrascht mich und diese Songs funktionieren total gut in diesem etwas glatteren Soundgewand!
Die Texte sind dagegen beglieben, sozialkritisch. Da Kurschatten einen Sänger haben, aber auch der mensch am Synthie singt, ist ohnehin für eine gute Abwechslung gesorgt. Und es ist der Sänger, der nun weniger gepresst shoutet sondern beide etwas mehr aufeinander abgestimmt ist.
Gefühlt ist jeder Song in jedem Tempo. Ist jetzt das einzige, was mir während “tropische jahre” aufgefallen ist.
Live eben etwas rotziger, hört hier mal rein, dass ist echt gut!
Schaut mal bei Bandcamp, dort gibt es auch ein paar Konzerttermine!

Gibt es via Jean Claude Madame.

 

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LP: KAPTAIN KAIZEN – für 3 minuten 11

Kaptain Kaizen legen los, wie ich sie kenne: nach vorne, nach vorne, nach vorne.
Druckvoller, deutschsprachiger Punk. “hängepeters” ist die Startnummer 1.
Entschuldigt, wenn ich mich nur an einem Vergleich aufhänge, doch Kaptain Kaizen sind der wütende, nimmermüde Bruder von Turbostaat.
Das, was bei Turbostaat, sagen wir mal, liebenswerter geworden ist, haben sich Kaptain Kaizen erhalten und spielen wilder und ungezähmter. Eventuell der jüngere, weil sie sich die Wut erhalten haben.
Sie mögen auch die kryptische Titelgebung, bei der nicht immer ganz klar wird, woher das Wort kommt. Ob es eine Eigenkration ist.
Trotz der leicht verklausulierten Lyrics werden sie doch, bswp., in “lindner-effekt” ziemlich deutlich. Nun, er ist ja nun weg, ich frag mal nach, ob sie den noch so spielen.
Das geht in “meiner Gegend” am 17.01. im Slow Club in Freiburg und am Tag drauf in St. Wendel im Irish Pub.

“alles was er sagt
klingt schlau und bedacht
meistens ist es müll”

genau.
Schade, dass das die andern in der Regierung erst so spät bemerkt haben.
(…)
Es fällt mir noch ein anderer schöner Vergleich ein, sobald “susette” eingesetzt hat: Captain Planet.
Genug Namedropping, Eigentlich schon alles Lob genug.
Kaptain Kaizen, um die es hier geht, spielen auf “für 3 minuten 11” sauberer und klingen auch so. Etwas aufgeräumter im Songwriting habe ich das Gefühl. Dieses Gegeneinander von Gitarren, was eben auch live megaspannend ist, gegensätzliche Gitarrenriffs, die trotzdem aufeinanderpassen. Der Drummer, irgendwo immer noch ein tickticktick, ein dungdungdung einbaut – total gut.

Das letzte Stück “die jahre sind vorbei”.  Ein Track über Mitläufer.
Ein schöner letzter Song für ein gelungenes Album. Auch das Artwork gefällt mir gut. Der Junge, der gebannt in die Kopfhörer lauscht, was da als nächstes wohl kommt. So laufen ja viele heute rum.

In den Linernotes, das möchte ich gerne hier noch erwähnen, steht “gestartet vor, und fast gescheitert während und fertigestellt nach der Pandemie”. Hat mich etwas überrascht in dieser Deutlichkeit, was mich dann umso mehr freut, dass sie es durchgezogen + geschafft haben. Klar, mit Hilfe von This Charming Man. Und da fällt mir auch wieder ein, dass wir uns das letzte Mal kurz vor Ausbruch in einer saarbrückner Kneipe auf einem Konzert getroffen haben. Und da wird auch ihre Linie klar, die sie live verfolgen, alternative Bühnen, Kneipen, da gehört ja auch diese Mucke hin.
Humanität ist nicht verhandelbar.
Danke, Kaptain Kaizen.

 

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LP: incisurat – s/t

Auf einem Konzert, zeimlich genau vor einem Jahr, Troops of the Sun im Kohi in Karlsruhe (ich berichtete in Ausgabe #11) hielt ich im richtigen Moment das Telefon hoch, um den 10 Minuten-Slasher mitzufilmen.

Und an jenem Abend gab mir Marcel, der Gitarrist mit dem Iro, eine Platte mit der Musik von Incisurat. (lat. incisura = einschnitt)
Ich hab lange gebraucht, sie aufzulegen.
Maul, so sein Alias bei EA80, ist hier Tin Icarus, spielt Gitarre, singt und andere Zupfinstrumente.
Gehirn.Implosion trägt die Geräuschkulisse dazu bei.
Es ist ein Song, der knappe 20 Minuten hat, einseitig bespielt. Er heißt “zurren”, auf englisch gesungen und mit “drifting” übersetzt.
Es gibt inzwischen einen zweiten Song, die Platte gibt es beim Majorlabel, und ich werde sie mir kaufen. Dort auch nur ein Stück drauf!
Deswegen hier dann doch ein paar Worte zu dieser Post-Punk-Scheibe, denn sie ist es Wert, gehört zu werden.
Es ist sehr besondere Musik.
Gitarre, Harfe (von Ida) und eben die Geräuschkulissen.
Das sind also verschiedene Stile, musikalische Herangehensweisen, die sich da mischen. Ob das live funktioniert, ist nicht überliefert. Schade.

Musik (in der Tube)

Erschienen ist die einseitig bespielte 12inch bei Verstand Records. Welches wohl, so vermute ich, das Label von Gehirn.Implosion ist, da dort vor allem seine Releases erscheinen.
Gibt es zB bei Kapitaen Platte. Oder Static Shock.

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MC: ädwud – fringe

Im Juli erschien ein wunderbares Tape von Multiinstrumentalist ädwud.
Ich hatte schon mal ein Tape, das war irgendwie mehr Synthie und nicht so ganz das Hit-Tape. Trotzdem fand ich es – gut! (hier lesen)
Nun also ein neues Tapes namens “fringe” mit 10 Songs.

Alle Songs sind laut Eigenaussage zuhause auf “shitty Equipment” aufgenommen worden. Also ist das hier nix für Audiophile – es ist aber auch keine Harsch Noise!
So shitty er das nämlich meint, hat er einen Weg gefunden, und ein saugutes Händchen, für New-Wave-Popsongs! Sehr schön arrangiert. Von The Cure inspiriert.
Nach dem futuristischen Intro von “fosca” werdet ihr fündig.
Man hört in jedem Lied, dass er selbst wahnsinnigen Spaß daran hat, das alles genau so zu machen. Und der Sound ist doch absolut in Ordnung, oder?
Er experimentiert mit Stilen und Sounds. Kann er ja auch, schließlich quatscht ihm keiner dazwischen.
Drums und Bass sind, für mein Verständnis da allerdings gleichlingend über die ganze Länge.

Witzig ist sein ab und an gekautes Englisch. Die Basslines sind ziemlich cool.

Zieht euch das Tape, es ist wirklich gut!
Erschienen bei Moertel Sounds, einem ganz tollen Label aus Köln!
Das Label fragt leider zum Ende des Textes auf Bandcamp ob dies das letzte Release sein könnte!
Ich hoffe, Ädwud, du machst weiter, SOngs schreiben kann man nicht einfach aufhören, oder 😉

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LP: l’appel du vide – metro

Erstes Album nach dem dann doch sehr tollen Tape “abwärtsspiralen”.
Ich habe echt ewig drauf gewartet, dass die rauskommt und nun habe ich selbst Monate gebraucht um die folgenden Buchstaben ins Laptop zu hacken.
L’Appel du Vide haben, meiner Meinung nach, mit diesem ersten Full-Length-Album das Hammeralbum des Jahres 2024 hingelegt. Ist euch noch gar nicht aufgefallen?
Die Band kommt aus Dresden. Eines der Dunkel-Deutschland-Bundesländer in denen von kommunaler Politik auf nationale geschloßen wird.
Vielleicht deswegen. Das Label ist jedenfalls recht umtriebig und releases sehr spannende Platten. Als letztes im Review snowtrail.

L’Appel du Vide sparen aber nicht an Systemkritik. Verstecken sich nicht.
Die Weiterentwicklungen in den Songs sind wirklich gelungen.
Es entwickeln sich alle Tracks durchweg, ziehen einen mit, rein, weiter. “nacht” eröffnet die Platte.
Die Lyrics sind so typisch geblieben, wie sie waren. “verschwiegen” hat so eine klare Ansage an den Jetzt-Zustand:

in den besseren Zeiten
die es niemals gab
und auch nie geben wird
habe ich an die Wände gestarrt als wären sie aus Glas

Klingt desillusioniert, klar, es hat auch einiges an Interpretationsfläche. Allerdings gehe ich davon aus, dass wir einer Meinung sind. Und wenn man sich den schwarz gekleideten, braunen Mob in Dresden und Umgebung anschaut, treffen die Zeilen den Nagel auf den Kopf.
Musikalisch etwas experimenteller auf der Gitarre, fast schon ins Noisige abgleitend.

“offenbarungseid” hat krass punkige Züge, ein echter Banger!
L’Appel du Vide sind fordernder, rockender geworden, als es die alten Songs noch waren, die sich mehr im NewWave versteckt haben. Beziehungsweise die Gitarren etwas surfiger klangen.
Wenn man sagt, dass dieses Album “metro” die Richtung gibt, in die sich die Band bewegen wird: geil!
Natürlich passiert dann, als ich die Worte denke und niederschreibe, die Platte nochmal umdrehe und mir wieder auffällt, dass das so nicht wirklich stimmt. L’Appel du Vide haben sich diese post-punkige NewWave-Ding erhalten.
“fleisch” bricht aber im Song plötzlich komplett aus in einen Noise-Punk-Pogo-Song. I like. Überraschend, überrumpelnd, aber gut!

Diese Platte endet mit “fragezeichen”, wie ich ihn verstehe, einem Anti-Kriegs-Song. Sie nehmen uns mit in eine düster melodische NewWave-Welt, die Fragen stellt, die meist nicht wirklich gehört werden; irgendwo verhallen.

die Ahnung einer Antwort
schebt mitten im Raum
setzt sich auf die Zunge
und ist doch unerreichbar entfernt

L’Appel du Vide sind Flatty spielt Gitarre (und auch Labelboss bei It’s eleven Records, wo dieses tolle Scheibchen erschienen ist), Rene singt, Suse spielt Bass (auch Vocals) und Friday trommelt.
“metro” gibt es als limitiertes Vinyl (siehe Foto), wie auch in grau meliert.

Am 05.10. findet das Labelfest statt. Fünf Jahre It’s eleven Records.

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LP: syndrome 81 – chant les ruines live

Kurz & knackig:
Syndrome 81 live kann ich mir natürlich als Fanboy nicht entgehen lassen.
Scheibe kommt via KickRock, einem französischen Label.
Die erste Auflage war sofort vergriffen.
Artwork cool, Aufnahme super, knackige zehn Songs, die aus der letzten Platte und den Singles einen schönen Überblick geben. Die meisten Songs dann doch auch einen Tacken schneller gespielt. Kein Bootleg, sondern ein offizieler Release.

Bemerkenswert finde ich, wie sehr die Hardcore-Szene die Band annimmt, obwohl sie mit ihrem Sound schon ein ganzes Stück “daneben” liegen.
Mehr Punk, mehr NewWave.
Set ist gut zusammengestellt. Die Hits, wie “vivre et mourir” und dem großartigen “dans le rues la nuit” am Anfang, zum Schluß vom Pogokracher “violence sociale” rausgeschmissen.

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7inch: die Art vs. Peppone – Bootstour #5

Eine Bootstour 7inch ist hier auch nochmal eingetroffen.
Peppone haben dieses Jahr nocheinmal mit Die Art eine Bootstour auf der Elbe gemacht und nachträglich kann man sich das gute Stück dann doch immernoch besorgen. Auch wenn die Kanäle recht eng fließen, nicht so breit wie die Elbe.
Man bekommt noch ein paar wenige beim MajorLabel, wenn überhaupt.

Die beiden Bands hatten schon mal eine Bootstour und das ist auch der Track, der einzige, den ich digital gefunden habe:

 

Es scheint beiden Bands so gut gefallen zu haben, dass sie diese Fahrt nocheinmal gemeinsam gemacht haben.
Auf dieser 7inch ist diesmal kein Boot mehr drauf, sondern nur noch die einsame See und auf der Backside ein Leuchtturm.
Die Art spielen einen (vermutlich) recht typischen Song für Die Art. Mich erinnert es sofort an Fliehende Stürme, wobei Die Art eingängiger im Sound sind. Es klingt nach Abschied. Eine verblassende Erinnerung, eine verschwindende Zeit. Wobei das Leben viel zu schön ist, um daran vorbeizugehen.

Peppone spielen das Lied “mond”, welches ein Coversong ist von Aktion Steinreich aus dem Jahr 2003. Wobei es einen Aufkleber in der Hülle gibt, auf der darauf hingewiesen wird, dass die Komposition von Astrid Adlung, und nicht von Aktion Steinreich.
Hier mal das Original

Man merkt sofort, dass dieses Lied prima zu Peppone passt, bzw. wo Peppone die Inspiration für ihren Stil her haben?
Der Text ist sehr gut nachvollziehbar. Es geht darum, was  einem so durch den Kopf geht, wenn man wach liegt.
Jens wird stimmlich von Anke begleitet. Das passt unheimlich gut.
Ihr werdet ganz sicher auf dem neuen Album mehr davon erleben.

Langsam aber sicher, kann ich mir die ganzen 7inches auf ein Tape ziehen, ich freue mich schon auf die nächste Fahrt. Das ist schon sehr besonders und ich mag es gern.
Wenn ihr die Gelegenheit habt: geht mal dahin!

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LP: briefbombe – ausgeliefert (part II – joey)

Weil mir das aktuelle Release von Briefbombe, Ausgeliefert, so gut gefällt und hier nicht alles aber vieles erlaubt ist, lässt mich Felix hier einfach ein weiteres Review zur besagten Veröffentlichung schreiben, obwohl er das selber im Juni schon einmal getan hat. Here we go:

In genialer Schlichtheit und mit Liebe zum Detail bekommt man Punk mit Hardcore-Einschlag auf der old-schooligen Seite des Spektrums! Ideen, Konzept, Texte und Umsetzung: Geil!

Akkordfolgen kommen eingängig und evil daher. Hier und da ein paar musikalische Pflastersteine aus dem Punkbaukasten in Form Rhythmus-betonter Einschübe. Das super Songwriting erschafft attraktive Frankenstein Monster, zu denen mein Herz hüpft. Es ist ein geiler Wechsel aus Melodien und Blastbeats –  rau und kuschelig zugleich.

Besonders fällt mir auf, wie super die Metrik der Texte, quasi der Gesangsrhythmus auf die Nummern geschneidert ist! 10 von 10! Es läuft mir dermaßen rein, dass ich meine Umwelt einfach an meiner Freude teilhaben lassen muss! Ich hab das Teil von vorne bis hinten, inklusive “Stille Post”, beim ersten Kennenlernen gleich drei Mal hintereinander laufen lassen. Seitdem auch weitere viele Male. Mein Favoriten sind u.a. GI JOE und BRIEFFROINDSCHAFT, aber ich höre, wie gesagt, eigentlich immer das ganze Teil von vorne bis hinten mit großer Freude durch.

Auch auf social Media, YouTube und Konsorten wirkt die Band Briefbombe unglaublich sympathisch auf mich! Ich schließe diesen offenen Liebesbrief in der Hoffnung, die Band doch irgendwann mal live zu sehen.

Erschienen und zu haben via Spastic Fantastic (schwarzes Vinyl) oder RilRec (orange Vinyl).
Oder bei der Band selbst.

Review von Joey Controletti.

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MC: kotzschmerztablette – live love laugh

Kotzschmerztablette – hab ich bei Bandcamp entdeckt und habe mich natürlich schockverliebt! So ein geiler Bandname!
Kommen aus Dortmund, haben sich den medizinischen Fortschritt und den Glauben an das Schlechte im Menschen erhalten, so schreiben sie.

Cover ist Linodruck, alles in einem Briefumschlag, ich komme nicht umhin das in diesem eingefügten Foto mal darzustellen, so klasse gemacht:

Es ist wirklich der Grund, weswegen ich Kassetten liebe!
Und der Release ist so aufgemacht, dass er AUF GAR KEINEN Fall in irgendeine Sammlung reinpasst; mal abgesehen davon die Frage stellt, ob ich den Umschlag behalten soll oder doch Tape und Umschlag mit Inhalt trenne….
Hurra, nicht genormt.

Die Musik von Kotzschmerztablette ist schrammelig schöner, deutschsprachiger Punkrock.
“nachfühlpackung” spricht mich direkt an. Krass geile Mischung aus Synthpunk, NDW und einer ordentlichen Wut, die vielleicht aus dem Emo/Screamo kommt. Es entwickelt sich aber elativ schnell dahin, dass es sehr punkig wird. So Nina-Hagen-Style, was an der Sängerin liegt, die durch ihre hohe, fast schon keifende Stimme, der Band ihren Stempel aufdrückt.
“vernissage” ist ein wütender Song, obwohl es in der Musik von Kotzschmerztablette recht ernst zugeht, trotzdem recht kindisch wirkt.
Sehr einfach ausgedrückte Wut über Menschen, die Kunstveranstaltungen machen.

“kribbeln” hat genau diese Ernsthaftigkeit, die ich meine. Das Songwriting, die Effektwahl ist super. Die Stimme ist ein wenig zu deutlich. Ich denke, sie arbeiten gegen Hörgewohnheiten, doch etwas Angepasstheit fehlt. Manchmal habe ich schon fast den Wunsch eine Kotzschmerztablette zu haben, damit die Frequenz meines Tinnitus und die von Jana’s Stimme miteinander Freunde werden können.

Neun superspannende Songs auf dem Tape. Die richtig Bock haben zu spielen.
Die Texte (bspw. “spirale” über Gewalt in einer toxischen Beziehung) sind durchweg super. Manchmal repetitiv, aber gut!

Der Raussschmeißer ist “kein Anschluß unter dieser Nummer” – ein inhaltlich, wie musikalisch guter Abschluß.

Erschienen via kopishop 

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MC: day clinic – s/t

Day Clinic überrachen mich!
Ich hatte keine Infos vorneweg.
Nach einem elegischen, wenn auch gewöhnlichen Intro, im Grunde alles offen lässt, und dann Wave kommt. Gitarre, Bass, Drums; mit Saxophon. Oder Synth-Sax. Und ich kann Bläser nicht leiden auf Wave-Musik.
Aber es entwickelt sich.
Day Clinic haben irgendwie was Western-mäßiges, Dur-Tonarten, deswegen nicht allzu düster. Aber es zieht mich rein; was vermutlich auch an der Länge der SOngs liegt, die teilweise 7 Minuten lang sind. Ja, der Sänger ist abwechslungsreich. Er gibt da eine klangliche Farbe, die mir richtig gut gefällt. Sie selbst beschreiben es als “Mixing cold Post Punk with Psychedelic Rock experimentation we search for mental stability in a world gone insane”.

Je länger ich das höre, desto mehr bannt es mich und überrascht mich. Anfangs echt cool, dann kommt in “memorial days” gegen Ende eines wirklich abgefahrenen Songs, der mit Prog-Rock beginnt und ein tolles Ende nimmt, geht fast nahtlos in “memorial” über. Der richtig cool beginnt. Ich mag das Tempo, alles, und dann kommt dieser anstrengend pathetische Rockpart und Refrain. Das ist wohl psychedelisch. Wo da der Post-Punk ist, weiß ich manchmal nicht so genau!
Es ist aber der Hammer, wieviele Ideen Day Clinic haben und wie sie gemeinsame das Ganze umsetzen und zusammen spielen. Richtig gut!

Zehn Songs auf dem Tape. Ca. 38 Minuten Spielzeit. Erschienen via Black Cat Tapes, womit sie wiedermal beweisen, dass sie einen echt breit gefächerten Musikgeschmack haben!