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fanzine: rauditum #10

Die neue Ausgabe #10 liegt hier.
Ich gehe mal chronologisch durch.
Klare Worte im Impressum des Rauditum, wie immer mag man schon sagen.

Als ersten Text gibt es “a message to you skinhead”, der gar nicht von ihm ist, sondern aus einem Zine namens “der rote Korsar” und der Text ist von 1989 – und einfach jedes Wort darin stimmt immer noch!
Sehr gute Wahl.
Es gibt Bandvorstellungen zweier Bands, die unterscheidlicher nicht sein könnten!

Es gibt ein fortgesetztes Interview mit Gas Stoker, der bei Red Alert und Red London Bass spielt(e). Ein wirklich mega ausführliches Interview! Wer alles über Gas wissen will: hier wirst du fündig.

Die logische Fortsetzung des Eingangstextes sind da die unpolitischen Bands und was aus ihnen geworden ist, wie sie sich positioniert haben mit der Zeit.
Das ist eine richtig gute Aufklärungsarbeit. Man spricht heute von Awareness-Teams. Wenn das Rauditum etwas ist, dann ein Awareness-Team!
Wenn Bands ungenau und unscharf sind, dann dürfen sie gerne in ihrem Proberaum bleiben.

Ein gutes Interview, weil sehr genau und informativ, mit dem Kuhlengräber. Der macht einen Youtube-Satire-Kanal einer ganz eigenen Art “Geschichten aus dem Grab”. Die Schwierigkeit, die ich hier mal anmerken muss, die ich mit der komplett verstellten Stimme habe ist: ich verstehe ihn oft nicht. die ganzen Overlays mit Sounds und der Musik.
Ganz am Schluß finde ich wieder etwas, bei dem ich mit Ugly komplett übereinstimme, da geht es um den Krieg der Palestinenser gegen die Juden.
Es ist aber die Hamas gewesen, die den israelischen Staat angegriffen haben.
Fazit von Ugly ist: erst wenn die Ursache von Kriegen abgeschafft wurde, gibt es keinen Grund mehr Krieg zu führen!
Mein Fazit: Pazifismus sollte sich darin niederschlagen, dass unsere Regierung jedewede Waffenlieferung ablehen.
Pazifismus ist doch verpflichtend, oder? Es hilft dann auch nicht, die Partei zu wählen, die Russland einfach das Land geben würde.
Danke für’s Denken-anregen!

Ugly macht sich Gedanken über eben Israel, Bayer (Rechtsstaat/Freistaat), Die letzte Generation, Klimakleber, Vereinte Nationen. Mega!

Es folgen noch ein Interview und ganz viele Reviews. Das allermeiste Mucke, die ich nicht höre, da ich mit Oi und Artverwandtem nicht viel anfangen kann.
Die Grafik bliebt sich seit einigen Ausgaben, vermutlich dem Macher geschuldet, gleich. Ugly macht das Heft inzwischen als Egozine.

Ihr merkt, ich spreche diesmal nicht wirklich alles aus, kauft euch verdammt nochmal dieses Heft. Oben der Instgramlink, bei FB oder bspw bei Black Mosquito.
76 Seiten vollgepackt. Rauditum. Geil!

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LP: snackwolf – lunch breakdown

DIY Melodicpunkrock aus Stuttgart.
Snackwolf haben ihr erstes Album (schon ein paar Tage) raus.
Releaseparty ist durch, die ersten Verkaufzahlen sind da und sicher auch schon so einige erfolgreiche Konzerte und Fame und Artikel und Interviews im OX und so.
Aber das versprochene Provinzpostillen-Review fehlt noch – vielleicht….. Sie werden den Snacks, Drugs & Rock’n’Roll jedenfalls nicht abgeschworen haben!

Die Platte startet mit dem Zitat “i hate it here”, was für den Melodic-Punk, den Snackwolf danach runterbrettern eigentlich eine sehr dystopische Frage ist. Aber die Band hinterfragt in den Lyrics auch direkt ihr eigenes Dasein.
Im zweiten Stück bleibt es aber ernst. Lyrisch geht es darum, die Weltherrschaft zu planen, statt Weltfrieden zu schaffen.

Jedenfalls Haben Snackwolf ganze Arbeit geleistet. Seit der 4-Track Debut-7inch ist dann doch einiges passiert. Aus einem in die Hosentasche passenden Riegel wurde ein amtlicher Mittags-Snack, den man aber zu jeder Uhrzeit genießen kann. Vor allem Abends und laut!

Sie besingen sich selbst ironisch “Support-Band forever”. Sie klingen nach amerikanischen Vorbildern wie NoFX oder Pennywise oder oder oder. Alles etwas ernsthafter und mit einer leichten Melancholie vorgetragen.
In den Lyrics zieht sich das durch. Es ist nicht einfach “leichte Kost”, die man sich zu Gemüte führt. In jedem Hook steckt auch eine Message.

Restricted area, do not enter,
Do not operate, keep of the grass
No eating, or drinking
No diving, or swimming

I´m always using words like maybe or someday
I want to use more words like fuck it or no way
(prohibition signs)

Insgesamt 14 Songs, die schön abwechslungsreich sind. Und nicht zu glatt produziert. Wenngleich trotzdem sehr gut!
Mal melodiös nach vorne, mal mehr Hardcore, mal mehr Punk. Immer auf den Punkt. Kein Song hat wirklich mehr als zweieinhalb Minuten.

Platte kommt in splatter-grün. Comiccover à la “Rotkäppchen” (hier der Titel Snäckkäppchen vermutlich besser, denn Snackwolf erzählen ihre eigene Geschichte!), welches Samuel Lucas gemalt hat.
Snackwolf sind erschienen bei 30 Kilo Fieber Records.

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MC: black square – zweifel

Eine neue EP namens “zweifel” haben BLACK SQUARE in Eigenregie aufgenommen und als Tape rausgebracht. Sie haben einen letzten Post bei Insta abgesetzt und verzichten in Zukunft auf Präsenz bei Meta-Plattformen. “Dieses Profil ist inaktiv. It’s time for: Anarchismus und grundlegende Staatskritik gegen den neoliberalen Kapitalismus.” Ja, kann ich nachvollziehen. Ich überlege noch. Mit Meta. Anarchismus ist für mich keine Alternative zu meinem Lebensstil. Aber bevor ich mich um Kopf & Kragen rede/schreibe:

Ich nehme es vorweg: schade, dass nicht wieder eine LP erschienen ist, wobei das Format MC (ein Klassiker für sich) mit diesem fetten Booklet einfach auch supertoll aufgemacht ist!

Druckvolle Songs, supergute Aufnahme. Bonny weiß ziemlich genau, was er da mit der Gitarre machen kann und hat ein gutes Gespür für Melodien.
Anna, die Drummerin, ist inzwischen fester Bestandteil der Band und “ersetzt” final die Drummachine. Ein Glück! Auf Seite zwei gibt es, für alle, die mal eine Drummerin werden wollen, die Songs als Playalongs. Wirklich coole Idee!

Das, was Black Square  so außergewöhnlich macht, ist die Herangehensweise an Songstrukturen und das darüberlegen von Gesang in Form von – ich nenne es mal – Botschaften. Von inneren Zusammenhängen, Erklärungen und der Wut über Mißstände.
Genau da steckt aber die Veränderung bei diesem Album drin! Fini singt nicht mehr alle Songs allein, sondern hat sich zu den einzelnen Themen, die angesprochen werden, adäquate Partner*innen dazugeholt. Bei “Diversity Workshop bei Microsoft” singt Saskia von Schrottgrenze mit. “von Leerstellen und Leerstand” hat HC Baxxter seinen Part. Die Titel zeigen schon zeimlich klar auf, um was es thematisch geht. Dadurch schreit Fini teilweise nicht mehr ausschließlich bei allen Songs, sondern singt mit ihren Partner*innen. Black Square also noch ein wenig abwechslungsreicher. Bisschen Lügen, bisschen Notgemeinschaft Peter Pan, um mal irgendeine Richtung aufzuzeigen!
Dieser Review ist wirklich zu “klein” um all den Informationen, Botschaften, hier zu sezieren.

Gebt euch diesen Release. Er ist sehr gut.
und er hat wahrlich einen Release auf Vinyl verdient!

Sie sind auf Tour im Sommer
14.06. Trier, Villa Wuller
15.06. Freiburg, KTS
19.07
. Erlangen, ZeWi
20.07. Ulm, Anarres
14.08. Marburg, Trauma
16.08. Hannover, Stumpf
17.08. Flensburg, Senffabrik
30.08. Mainz, tba
31.08. Erfurt, Hackebeil
13.09. Aschaffenburg, Stern
14.09. Hanau, Metzgerstr.

Gemischt & gemastert von Benedikt Haber
Artwork & Layout von Vicky Palmwarbler
Theorietext von Max (CC ND NC)
Released in Kooperation mit Black Cat Tapes, Colossus Tapes, Keep It A Secret Records und Mantis Magazine

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MC: Monuments To Misery – In Decadence We Decay (Demo)

Gastbeitrag von Joey Controletti

Vorweg: Ich bin, was Crust angeht, eher unbedarft. Dennoch – In Decadence We Decay, das erste Demo von Monuments To Misery, ist dermaßen geil, dass ich euch hier davon berichten will!

Die Riffs ballern in einer Abwechslung, die dem Songwriting sehr zu Gute kommt. Die Geschwindigkeit geht von Black-Metal-Raserei über D-Beat-Gebretter bis zu langsamer Sludge-Dampfwalze und immerzu genau zwischen die Augen, voll auf die Zwölf . 

Die Vocals als auch die Backing-Vocals gehen voll nach vorne, ich liebs! Mangels eines besseren Vergleiches bringe ich hier Gemeinsamkeiten mit den Vocals von Mantar oder von Autopsy an: ein kehliges Gegeifer, hier werden keine Gefangenen gemacht. Die Texte haben in drei von vier Fällen geradezu liturgischen Charakter, ein pechschwarzes Vaterunser im letzten, nuklearen Feuersturm.

Es werden verschiedene Register gezogen, die Instrumente und Stimmen sind in den Stücken wohl ausbalanciert und orchestriert. Der Mix ist sauber ohne die Ecken und Kanten abzunehmen. Das Schlagzeug klingt super und bringt auch im Mix die Energie rüber, die den Live-Auftritten der Band entspricht.

Insgesamt ein volles Brett, das mit seinem vielseitigen Nagel-Beschlag mir brachial die Seele streichelt! Das Demo erscheint demnächst auf Tape, folgt der Band, um Updates zum Tape-Release zu erhalten.

 

PS: Bild vom Tape ist von der Bandeigenen Bandcamp-Seite

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LP: knud voss – mono

Ein neues Album von Knud Voss flasht mich so hart, dass ich gar nicht mehr in die “Capristube” muss. Ein Hitalbum, dieses “mono”
Diese nordisch, lakonische Art zwischen Interna und diesen ganzen andern (bekannten) Bands.
Bei “mono” gehen Knud Voss nun endgültig auf dies Post-Punk /NDW- Schiene und dampfen ordentlich los.
Jeder Song minimalistisch, bei jedem Song habe ich nach einer Minte das Gefühl, ich hätte schon drei gehört – ist aber nicht so – die Songs haben nur drei Minuten, hehe.
In dieser stoischen Minimalistik, in der sie ihren Vorttag halten, steckt trotzdem total viel drin. Macht mega Spaß beim Hören. Es passiert trotzdem in jeder Strophe ein wenig etwas anderes, es nerven keine Solos – die in solche Songs / Songwriting auch gar nicht reingehören!
Es wechseln sich eher Lieder ab zwischen Band-Gitarrenmusik und Synthie-NDW. Und vor allem einem Synthie, der nicht rumnervt! Kein wildes Georgel. Es bleibt stoisch und minimalistisch und melodiös. Die Gitarren mal gegeneinander. Mal im Grauen eines Dunkel-Goth-Riffs sich verlierend.
Knud Voss haben ihre düsteren Momente wie “höhlenboy” und “unterbau”, hammergeile Tracks. Immer mehr im Punk-Tempo, als zu langsam und tragend zu werden.
Doch die Stimme bleibt gleich.

Da hätte man nochmal was probieren können.
Dennoch, die 11 Tracks sind eins A und kann man immer wieder hintereinander weg laufen lassen. Es passt alles zusammen.
Sound gut gemischt und selbstproduziert rausgebracht.

Knud Voss empfehlen sich für die ein oder andere Tour und könn(t)en sicher noch einiges auf Bühnenparkett zaubern.

Dran bleiben!

Vinyl in petrol und in schwarz zu haben. CD und digital, alles hier bei :

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LP: mørsch – hohldrehung

Das erste, was mir in den Sinn kommt, als ich diese einseitig bespielte Scheibe der Band Mørsch anhöre ist, dass sie in einer Fahrrinne mit Knud Voss, Litbarski, Herr Paulsen und das Zeitproblem aber vor allem Krawehl schippern.
Was ich richtig gut finde. Denn alle Bands sind gänzlich unterbewertet und fliegen hart unter dem Radar. Klar, in diesem Bereich des deutschsprachigen Punk bewegt man sich meist bewusst genau dort.

Mørschbringen sieben Songs, mir war die Band bis dahin noch nicht bekannt, obschon sie bereits zwei Demos raus haben und nun zwei EP’s on vinyl.
Gleich beim ersten Song “kein disco” drückt der melancholische Wind der Gitarren durch alle Luken und um alle Ecken. Mit “awwk” eine Ode an die leidige Selbstoptimierung. Irgendwie klingt da Pascow durch; nicht nur im Gesang, zwinker.
Mørschbleiben aber wesentlich wütender als alle bisher genannten Bands. Das macht sie mir grundsympathischer und ehrlicher, auch mutiger als die meisten. Der gemischte Sound ist knackig und dennoch bleibt er rough, wie die Musik.
Vielleicht haben die Herren auch einiges an Kaputkrauts gehört. Zumindest der Track “abschlag” über die Menschen, die einem so gar nicht am Herzen liegen, da ziemlich nah dran. Der Text ist schon ziemlich hart, trifft aber das, was man in größeren Städten vermutlich zu oft erlebt: Menschen, die einen brauchen, aber nicht wollen.

Mørschhaben viele Einflüsse und weben sie gekonnt ineinander. Das ist nicht aus einem Guß und macht die Crowd zu ihren mitfeiernden Freunden. Eher drückend und ehrlich. I like.

Vinyl kommt via Elfenart und hat auf Seite zwei die Frontcoverspirale als Siebdruck. Schön.
Alle Songs, bis auf einen, bleiben zwischen eineinhalb und drei Minuten. Nur ein Ausbrecher mit vier Minuten, bleibt aber kurzweilig. 60 Sekunden sind halt manchmal auch 71; und auf englisch; und mit gepfiffenem Solo. Ist doch irgendwie so Knochenfabrik, oder? Nie verstanden, diese Band.

Den Abschluß macht dann der sehr lyrisch wütende Track “schöner tag”.

Dieser Review ist auch – so ähnlich – beim Vinyl-Keks erschienen.

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neue Releases bei Krachige Platten, yey

Leute!

Ein paar neue Releases haben das Licht des Musikolymps aus den Tiefen der (Proben)Keller gezerrt.

MAINSTRÖM – bringen in komplett selbproduzierter Manier minimal invasive Disharmonien kombiniert mit eingängigen Hooklines und massivem
Schießbudengetrommel. Mit 100% recycelten Riffs aus den 90er-Jahren erinnern Mainström an die unvergessenen Vertreter der klassischen Skatepunkszene

15€ plus etwaiges Porto. Versende per Hermes (nach Wunsch aber auch DHL)

Tomar Control – nach der Beteiligung an der 7inch, haben Carlos von Entes Anomicos und ich beschlossen, noch ein paar Tapes nachzulegen. Auflage 50 Stück.
Hardcore Punk der klassischeren Sorte aus Lima. Waren letztes Jahr in Europa auf Tour. Hier ein Video von ihrer Show im SlowClub Freiburg, bei der ich auch ein Interview mit ihnen gemacht habe – kommt in Ausgabe #11

6€ plus etwaiges Porto (Deutsche Post 2€, unversichert)

D.H.K. – eine weitere Hardcoreband aus Lima (Destruye, Huye, Krea), ihr ratet richtig, auch eine Coop mit Entes Anomicos. Auch hier 50 Tapes.
Bei mir rosa MC in diversen Covern in verschiedenen Farben.
Eher DBeat als klassischer Hardcore. Dafür wird, ganz klassisch, angepisst rumgeprügelt.

auch hier 6€ plus etwaiges Porto (Deutsche Post 2€, unversichert)

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fettes SORRY ausm Office // Releases von Krachige Platten // und und und

*** AKTUALISIERT… der erste geplante Beitrag und ich entdecke HEUTE (18.05.), dass er nicht veröffentlicht wurde vom Provider oer was immer hinter diesem mächtigen Internet-Apparat steckt. ***

ihr halunken, halodries und hörenden:

hier kommt mal ein dickes SORRY aus meinem Office, in dem ich das Vergnügen habe, die ersten Reviews seit drei Monaten zu schreiben.
Einige Bands haben ihr Material hier schon ewig per Postboten eingereicht und das ein-mann-unternehmen ProvinzPostille hat sich das “stille” aus dem Rest rausgeeist.

Nun, ich hatte halt ne Menge Lohnarbeit, quasi jetzt ca. 7 Monate am Stück gearbeitet und mir privat auch ein wenig zu viel vorgenommen.
Dazu gehören auch die vielen Reviews.

Es gab in der Zeit Releases via Krachige Platten, die ich auch nicht 100% betreuen, bzw. veröffentlichen konnte.
Angefangen mit Kuballa, gleich im Januar, mit einem famosen Releasekonzert im DemoZ in Ludwigsburg. Ich war dort und berichte in Ausgabe #11.
7inch exklusiv bei KP! Mid-Tempo-Melancholie mit ordentlich Arschtritt. Punk.

Könnt ihr für nen 10er inkl Porto erstehen.

Dann kam, nach seeeehr langer Zeit, ich nahm die Songs Anfang 2023 mit den Herren auf:
Eitr – geht vor Schönheit.
Auch exklusiv bei Krachige Platten, als MC-Release. Geiler, Ohrwurmträchtiger Deutschpunk.

Tape gibts nur noch bei der Band. Müsst sie aber direkt anschreiben!

Dann noch die Zusammenfassung aller Songs, die als “Bootstour” 7inches erschienen sind von Ben Racken, Panikraum und pADDELNoHNEkANU (wir berichteten von diesem Event).
Ein paar 7inches hat das Majorlabel noch, allerdings nicht das Liverecording von Krachige Platten. Kein räudiger Zweispur-Mitschnitt. Das ist Highend-Geschrammel!
Hier für n 10er inkl. Porto zu haben.

und seit 20.04. ist auch das Album der MeldicPunker Mainström in Coop mit 30 Kilo Fieber bei Krachige Platten raus.
Richtig cooles Ding, selbstproduziert. Bei mir für 18€ inkl. Porto.

 Genug Werbung in eigener Sache. Die ersten Reviews folgen die Tage.
Ich schnürz euch auch ein Paket mit allem und packe noch eins der neuen pADDELNoHNEkANU-Shirts oben drauf.

Ich mache allerdings Ferien von 29.04. – 16.05. – das muss einfach sein, nach der langen Strecke an Arbeit.
DANACH kommt dann die neue ProvinzPostille!

mail an felix aett provinzpostille.de

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LP: stiller – orangenes Album

Lasst mich mal “kurz” von vorne Anfangen:
Das Album liegt nun schon ne Weile. Stiller. Das orangene Album.
Gährte, blühte, vergißmeinnicht.
Ein Video hatte ich Marko, dem Mastermind hinter dem Projekt stiller zu “alles nur bla bla” geschnitten. Appetizer:

Wir hatten eine Videoproduktion verabredet, die dann im Frühjahr letztes Jahr stattfand.
That was fun. Wirklich. Schaut rein.
“schlafbedarf”

Warum dieser Song? Nun, er hatte mich, beim ersten Durchhören des Album sofort angesprochen. Einfach, locker gespielt, klingt wie aus der Hüfte geschossen, ebenso lockere, wie auch geistreiche Lyrics drauf, fertig ist ein Unter-Zwei-Minuten-Stück.

Und genau das macht nun Stiller auf diesem zweiten Album genau richtig und total Spaß.
Los geht es mit “was mache ich mit diesem Leben” und ist ein etwas anderer Anfang, als das, was ich erwartet habe. Bei Stiller geht es genau um dieses Spiel mit der Erwartungshaltung. Die weiteren Bandmitglieder sprechen da für sich: Inge von Klotzs am Bass und Nico von EA80 und Panikraum an den Trommeln. Zwei Bands, die ganz sicher das erwähnte Wort meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Die Herangehensweise von Stiller ist also in diesem Trio zum Grundgerüst der Band geworden. Dazu kommen Gastmusiker, in diesem Fall zB ein Trompeter (Markus Türk).
Zweiter Song ist dann das oben angespielte “schlafbedarf”.
Artwork ist von ruthz illustartionen, die auch schon die neue Klotzs-Scheibe und das erste Stiller-Album gestaltete. Eines kann ich sagen: ich habe noch NIE ein unnötigeres Plakat als Gimmick in einer Platte gehabt. Allein deswegen lohnt sich der Kauf. Hängt es auf. Geil!

Das unglückliche an diesem Bandnamen ist, das man ihn online nicht finden kann. Fast unmöglich. Wahnsinn.

Der dritte Track “zerfallen” kann mir richtig bildlich vorstellen, wie er diesen Song singt. Und klingt dabei nach Rio Reiser. Wie er dieses “zerfallen” intoniert. Ich habe Gänsehaut.
Einige heimliche Hits tummeln sich. Zwei hebe ich noch hervor.
Der Titel “folge dem Licht” schreckte mich erstmal ab, da derart Wortwahl in gewissen (esotherischen) Kreisen so krass abgenutzt wurde, blüht aber mit jedem Ton auf. Meine misanthropische Veranlagung hilft mir aber ungemein, Marko’s Stimmung und Wortwahl sehr gut nachzuvollziehen.
Ich mag den Vortrag dieser Band!
Gezielt werden Worte ausgewählt. Keine Wortspiele sondern Spiele mit den Worten ergeben das Wortspiel, zwinker.
“folge dem licht” ist da ein Top-Hit, der, wenn er durch so eine Popmaschine gezwängt worden wäre, sich immer noch genau so anhören müsste!
Dann noch “dein kommentar wurde gelöscht” – auf den Punkt gebrachte Misanthropie gegenüber dem sich-entzünden-lassen im Internett.

Ich komme nochmal zurück auf die Erwartungshaltung: die Band, der liebe Marko, hat sicher nun schon vergessen, dass es einen Review geben kann und sollte, von dieser Seite / Blog. Ich habe die Erwartungen also nicht erfüllt, sondern zeitlich aufs Äußerste ausgedehnt. Ich hoffe aber sehr, euch damit noch(mal) zu cachen!
Denn falls ihr noch nicht in dieses Album reingehört habt: tut es.
Ein Kleinod des Indie(punk)!

leider nur spotify. oder eben youtube (oben)

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7inch: shitshow – -​+​#​!​?​$

Der Titel wirkt schon mal so, als ob da jemand mit dem Kopf auf die Tastatur gefallen ist. Das ist Kunst, oder? Oder ein Fluch, wie im Comic.
Shitshow bringen ihre zweite 7inch raus mit sieben neuen Punkrock-Perlen.
Auf der ersten Seite sind “cop porn” “flat white” und “bottropp”. Die Titel sprechen ja schon mal für sich!
Shotshow sind irgendwie “rock’n’rolliger” geworden; was bei der Röhre am Mikro aber auch kein Wunder ist, das muss man schon ausnutzen.
Die Texte sind nihilistisch und desillusioniert aber mit einem gewissen Humor. Die Band hat schon eine mega Spielfreude, weil sie den Punk ganz schön vor sich hertreiben. Fast forward. Läuft richtig gut rein!
“-​+​#​?​!​$” “casual tea” “red light” und “no tomorrow” bringen Seite zwei zum durchdrehen. Alle Songs bleiben bei 1:30 oder zumindest unter zwei Minuten. Konsequent!
So n richtigen Vergleich habe ich nicht, da ich die Spielart des Punk nicht so ausgiebig höre – und Shitshow machen da richtig Spaß!
Sängerin Julia bastelt sich, in meiner Hörwelt, irgendwie ihr eigenes Englisch zusammen, weil ich beileibe nicht alle Texte verstehe, bzw. sie manchmal so gar nicht mit dem geschriebenen Wort auf dem Textblatt zusammenpassen wollen.
Vielen Dank auch für das Kalenderblatt der Steel Panther, welches meinem Paket beilag! “balls out” und eine Bikinischönheit hält sich immens große Liebeskugeln zwischen den Schenkeln. argl.
DIY – self-released. Cool. Gibt es hier: