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fanzine: plastic bomb #124

Ich lese also die Ausgabe 124 vom Sommer 2023.
Sofort habe ich mich auf den Artikel “punk und kulturförderung vom staat” gestürzt, bin dann doch erst an der tollen, zurecht vielgelobten Rubrik “21st digital punks” hängengeblieben. Diesmal drei junge Männer im Interview.
Dann doch erst auch noch Torsun (& die Stereotronics) im Interview, der ja ordentlich was in seinem Leben gerade stemmen darf. Wenn er es denn noch nicht durfte. Ich hoffe, du packst den Krebs, Torsun!
Torsun und die Stereotronics machen Punk zu Lo-Fi Pop. Juhu:

Nun etwas anderes. “Tag X zum Antifa-Ost-Verfahren” im Interview einer der Anwälte, Christian Mura, der einen super Einblick gibt in die verhakten “Dinge”, einem sehr kleinteiligen Verfahren. Es wurde ein Urteil gesprochen, Revision ist beantragt.
Dann kam der Artikel mit der Förderung, Antitainment nannten das mal “Subkultur brought to you by Sparkasse Hanau“, 15 Jahre ist das nun her. Nun gibt es das also vom Staat gefördert und Ronja nimmt sich dem aktuellen Thema an. Auch anhand der Band, die sie via Plastic Bomb Records rausgebracht haben Dividing Lines.

Eine Förderung bedeutet, dass alles gefördert werden kann, was dem Gelichstellungsverständnis näher kommt, welches dem im Grundgesetz enthaltenen Regelwerk entspricht. Dann sprechen wir über eine Demokratisierung des Punkrock. Natürlich findet Label und Band es natürlich seltsam am Ende den Bundesadler auf dem Cover zu haben, doch es geht ja schließlich auch um eine Professionalisierung. Ronja stellt da die Frage, wenn von den Szenemenschen denn nicht auch vom Staat gefördert werden, weil sie im Sozialsystem tätig sind, oder bei der Stadt arbeiten, oder… Wieviel Juzis und AZs bekommen Förderung?
Ein zwiespältiges Thema? Eigentlich nicht. Zeiten ändern sich.
Natürlich geil, wenn eine kritische Band Kohle bekommt, wenn sie von allen, vom Staat, um genau diese Themen an den/die Zuhörer*in zu bringen. Und das Geld was sie bekommen stecken sie in die Kultur um sie herum, Videoclip, Grafikherstellung, Studio etc pp.
Wir in Deutschland (bzw. Europa) sind da schon immer etwas priviligierter als die Amerikaner, da wir schon immer Kultur fördern. In USA muss ja jede Punkcombo schauen, wie sie damit Geld verdienen.
Um “unsere” Ansichten nach Außen zu tragen, und es scheint notwendig zu sein, ist das schon ein gutes Hilfmittel. Ich werde auch Kulturförderung beantragen, hüstel.

So oft schreibe ich nun nicht ein Review übers Plastic Bomb, obschon es hier zweimonatig auf dem Tisch liegt, respektive in meinen Händen.
Wollen die überhaupt Reviews? Nö, sonst würden sie ja Rezi-Exemplare verschicken. Kommt man durch Kritik weiter? Ja!
Ich gehe zum Schluß noch eben auf das Vorowrt von Ronja ein, in dem sie sich echauffiert über all die, die in Kommentaren oder Reviews schreiben, übers Plastic Bomb, dass immer wieder erklärt würde, das Veränderung im PB nicht gut sei. Das früher alles besser war. “Das früher Punk besser war, das Gras grüner und das Bier kälter.”
Ich reiße das ein wenig aus dem Zusammenhang. Aber dieser Satz weist schon auch den Weg in “was interessiert mich eigentlich eure Kritik”! Wie gesagt, ich habe ein Abo, noch nie ein Rezi-Exemplar zugeschickt bekommen!
Ich weiß, manchmal ist Kritik echt mau. zB hat sich tatsächlich noch nie ein Einziger zu meinen Compilations geäußert und ich schicke Promo-Kassetten mit! Die CDs vom Plastic Bomb waren ja oft voll mit …. Quatsch. Egal.
In dieser Ausgabe habe ich also einiges gefunden, über das ich selbst nachdenke oder mich zum Nachdenken anregt. Bei den ganzen Bandinterviews bin ich raus. Da ist nichts dabei, was mich musikalisch antörnt. Aber es geht sicher um mehr Reichweite eines größeren Magazins, da kannst halt nicht, wie ich, mit so Dorfcombos um die Ecke kommen. Klar. Auch meist aktueller als in einem halbjährlichen A5er Zines.

Längste Rezi fürs Plastic Bomb, jemals, bitteschön!
Lese ich sehr gerne weiter.

PS: Geschichten aus dem Grab, den Kuhlengräber gibt es nun als Youtube-Kanal, finde ich gut. Rezi folgt. Erstmal n paar Folgen schauen. Apropos: das Plastic Bomb auch einen Youtube Kanal, die Cyber Bomb, vow.

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LP: von hölle – unwelt

Neues Album von Von Hölle heißt “unwelt”, was ich schon einen ziemlich coolen Titel finde!

Hinter dem ersten Track steckt gleich ein megasweeter Gedanke, jemanden eine handvoll Konfetti hinterherzuwerfen, der mich abgefuckt hat.
Zweiter Song “dunkel in mir” ist ein klares Statement über die Umtriebe der Rechten in Sachsen-Anhalt. Ein wirklich guter Track. Insgesamt fällt mir ohnehin auf, dass das erste Album “alles muss raus” von 2018 nun schon fünf Jahre her ist.
Es gab einen Bandzuwachs, die Herren sind nun zu viert und haben zwei Gitarren am Start.
Ich hatte sie letztes Jahr schon auf dem Gutensglück Festival gesehen und fand ihr gesamtes Zusammenspiel wesentlich runder und tighter als noch in den Jahren davor.
Ja, es ist sehr breitbeiniger Punkrock, der sich aber durch die (nicht zu) schlauen Texte aus dem Deutschpunk verabschiedet und nichtsdestotrotz aber diese Attitüde hat. Könnte Mensch gefallen, der auf frühe Muff Potter steht, oder auch Molotow Soda.

EIn Video hamse auch gemacht “besoffen ohne bier”. Der ist herrlich punkig und so leicht misszuverstehen. Natürlich doppeldeutig gemeint. Es ist ein Liebeslied.

Das Album “unwelt” haben sie wieder in Eigenregie aufgenommen und rausgebracht. Bei mir könnt ihr ein paar Exemplare erstehen, aber auch bei Flight13 oder der Band direkt.

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fanzine: ostsaarzorn #4

Und zwar: Ostsaarzorn, Ausgabe 4, Thema Provokation und Punk. Eine junge Frau hat sich ein paar Boxhandschuhe übergestreift und schaut auffordernd vom Cover. Und möchte mir wohl schön eins auf die Fresse hauen. Das find ich mal per se Kacke, sollte aber damit das Thema Provokation abgehandelt sein und ich werde im Heft nicht dauernd auch noch angegriffen, dann lass ich das mal durchgehen. Ganz abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich recht hat…..

Das Teil ist soooo dick, dass ich erstmal dacht, ganz viel zu lesen und dann darüber zu schreiben.
Zeit läuft den Rhein runter, versickert im Schlick der Nordsee. Und da es ein paar Tage dauert bis der Ende August geschriebene Review online geht, mach ich es dann doch gleich. Und lese nix.

Dann dachte ich, das liegt da ja immer noch, was mache ich denn da, es ist auch immer noch so dick.
Ganz klar, die Zine die ich kaufe oder tausche über die muss ich auch schreiben. Also:

Ich schlage irgendwo auf, mit dem Zeigegriffel irgendwo rein und das lese ich jetzt. “Revolution Oi”.
Es gab eine Veranstaltung im Juni 2022, das Conny Oi-Land. Ist ein ausführlicher Bericht über ein wohl sehr gelungenes Oi-Festival, niedergeschrieben von Tobi und Dr. Ali. Sie berichten amüsant bis spitzäugig über die Anwesenden und die Bands. Zum Ende, also auf der letzten Seite des Berichts steht “lest mehr DIY-Zines”. Und eine Liste von Zines, von denen ich sagen darf: kenne ich, lese ich gern, tut das doch auch. Hab also die richtige Stelle im Heft aufgeschlagen, die ProvinzPostille wird auch erwähnt. Kein Review, kein Verriß, einfach nur ne Liste. Das finde ich – gut!
Und wenn das die ganze Liste von DIY-Zines mit Musikbezug sind, die im Zornesgebiet landen, dann sind das ganz schön wenige. Ich erinnere mich da an das Blurr, in dem zwei A4-Seiten winzig gedruckter Reviews NUR von Fanzines standen. Klar, dass war 1997 oder so. Aber ein paar mehr dürften es schon wieder sein. Zwei A4-Seiten.

Danach kommt eine wissenschaftliche Videoanalyse des Dödelhaie Videos “fuckedifuck 2020”. Ich muss dazu echt mal loswerden, dass ich die Platte der Dödelhaie zugeschickt bekommen habe; für meine Nebentätigkeit bei einem anderen Blog. Ich hätte sie irre gerne verrissen, doch das machen wir dort nicht. Finde ich auch in Ordnung. Verrisse sind meist persönlich, unnötig, gehen zu weit und sind wenig fundiert.
Jetzt, wo ich das da wiedersehe, denke ich, das geht nicht gut aus. Nun, ich werde überrascht. Das Fazit ist: gute Zusammenfassung des Jahres 2020.
Die Platte ist ein fast schon rückwärtsgewandter Humor. Die ganze Bands aus den 80er/90er Jahren die heute noch versuchen Musik zu machen. Ja, versuchen, da gibt es echt wenige, die noch was reißen und nicht einen auf ACDC oder Rolling Stones machen und ihren Signature Sound nochmal auflegen.

Das Ostsaarzorn kostet, keine Ahnung, 8€ oder so. 300er Auflage, 260 Seiten. Wahnsinn, die machen dem Testcard Konkurrenz.

Ach so, zwei Berichte über Pisse gibt es noch, erwähne ich deshalb, weil ihr TikTok-Hype sie nun nach Amerika auf Tour führt. Geil.
Ich schaue nochmal in die “Innereien-Liste” die nach Alphabet, ne nach, nach was eigentlich, sortiert sind. Jedenfalls gibt es viel zu lesen im Fachjournal für Punk. So viel, dass mir zum Schluß die Frage kommt, weshalb ihr nicht mehr einzelne Zines macht? Verlängert die Liste (siehe oben) und man beschäftigt die Post.

Man könnte so viel.
Das hier ist geiler Shit. Kaufen.

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MC: zuckerbecker – zuckerbecker

Mir kommt, klar, sofort The Cure in den Sinn, wenn ich Zuckerbecker höre. Allerdings haben Zuckerbecker etwas mehr Gas in den Beats. Ja, die GVLLS, die bei MyRuin erschienen ist, ist vielleicht ein guter Vergleich.

Zuckerbecker ist bei Mörtel Sounds erschienen und eine schweizer Band. Sie haben sich also dem Sound der End-70er verschrieben.
So wie alle Releases bei Mörtel ist auch dieses Cover im Artwork sehr übersichtlich und reduziert gehalten. Ich bin echt Fan von diesem Label.

Zuckerbecker haben die 13 Songs, die auf dieser Kassette sind schon 2022 aufgenommen.
Abwechslungsreich und nicht zu düster. So würde ich das mal beschreiben. Durch das Tempo bekommt man auch richtig Laune, die Beine zum Zucken zu bringen!
13 Songs auf Tape, einer mehr als auf der LP. “beauty queen” ist ein Bonustrack.
Textlich sind die Themen sehr kritisch und (fast) durchweg politisch. “phantom” und “kalkulation” sind zwei Songs mit deutschen Texten, der Rest in englisch. Und bei Zuckerbecker fällt da auf, dass das Deutsche doch sehr stakkato wirkt im Gegensatz zum Englischen. Vielleicht liegt es wirklich an der Sprache, aber sicherlich auch an der Art des Vortrags! Wo das Englisch mehr gesungen ist, auch im Gesprochenen, bleibt das Deutsche kalt.

Das eigentlich letzte Stück “parade (is on the move – we are safe)”schließt das Tape eben noch nicht ganz ab, ist aber ziemlich klasse – ich hab keinen Anspieltipp für euch, die Platte / MC ist durchweg gut!

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MC: yacht communism vs. i drew blank

Long ago…. hab ich dieses Tape mit den tollen Postkarten zugeschickt bekommen. Ich denke, ich habs irgendwie bei Bandcamp gefunden und war schockverliebt.

Also Yacht Communism aus Berlin. Das Tapedeck im Auto hat sich endlich gefreut.
Die Stimme zu diesem sehr Beatorientierten Post-Rock, der seine Wurzeln ganz sicher auch im Screamo hat, hat wahnsinnig Soul. Was eine total klasse Kombination ist im ersten Track “discovery”. Beim zweiten Song “submission” hebeln sie das schon etwas aus. Ich zähle mir da zusammen, dass die Band auf drei zählt aber 8tel schlägt. Es ist nicht so komplex, frickelig, doch durch die Halbtöne wirkt es dann doch etwas jazziger. Yacht Communism verzichten sehr auf Verzerrung. Hängen als Track drei einen His Hero is Gone – Cover dran, welcher durch ihre Spielweise unheimlich spannend wird. Er ist dadurch nicht mehr so düster und hart, wie das Original, eher post-cineastisch.


I Drew Blank, auch aus Berlin, teilen sich das Tape mit Yacht Communism.
Sie sind Indiepop, Dreampop, etwas flotter, läuft richtig gut durch!
Das poppige nehmen sie aber, indem sie einen geradezu zerstörerischen Bass drunterlegen. Nein, es wird dadurch nicht noisig, einfach besonders.

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7inch: turbostaat – der weiche kern

Diese neue 7inch von Turbostaat musste ich mir, seufz, auf dem Schwarzmarkt besoregn. Es ging nicht anders.
nach, leider, mehreren Verschiebungen und dann der Absage für Karlsruhe.
Da es wohl der ganzen Band wieder gut geht, was sehr sehr schön ist, freue ich mich soweit über eine Konzert /Eintrittskarten-Aktion

Erste Seite ist “der weiche kern” – handelt davon wenn man einen Killer vestehen will, muss man einer werden; und was mit einem passiert, mit all dem Hass, den man schmeckt und mehr davon will. Am Ende hat man Todestrophäen im Herzen. Es handelt sich um einen Coversong von Gravenhurst und heißt “The Velvet Cell”.

Das Original zeichnet schon aus, dass es genau die Akkorde sind, die Turbostaat auch so lieben. Oder die Turbostaat so lieben. Sie haben den Text in ihre (unsere) Sprache übersetzt. Es passt. Toller Song.

Auf Seite zwei ist “otto muss fallen” – ist dann der neue Song von Turbostaat. “er muss töten, was vom sockel holen, sonst ist er nicht allein”
Ihre Sprache ist schon speziell.
Der Song beginnt indem alle irgendwie gegeneinander miteinander spielen. Das ziehen sie immer wieder durch.
Ziemlich cooles Songwriting und eine feine Instrumentierung.

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fanzine: wiggin’ out #2 & 3 (with flexi)

Als ich das Hard Strike Interview für Ausgabe 10 gemacht habe, verriet mir Dan, dass er gerne das Wiggin’ Out lesen würde, ein englisches Zine.
War zwar nicht ganz günstig, dafür aber zwei Ausgaben jeweils mit einer Flexi. …und wie ich das liebe!
Großartig. Würde auch gerne der ProvinzPostille eine Flexi beilegen, es rentiert sich aber halt NULL bei meiner Auflage von 150/200 Stück.

Wie auch immer.
Das Wiggin’ Out ist ein selfcopied Fanzine, dickes Papier und geschnitten. Die Interviews mit den Bands sind recht kurz & knackig.
Ich hab mich natürlich daraüber gefreut, dass Bent Blue auch Teil des Zines #3 sind. Deswegen bin ich auch gleich drauf angesprungen, mir die beiden Ausgaben zu bestellen. Einfach ne megacoole Band aus San Diego, gerade eine Split 7inch rausgebracht mit Sun Stroke. (Review folgt).
Sonst kenne ich keine.
Einiges an Metalbands, Hardcore, aber auch Punk ist dabei. Wenn man beim Label Crew Cuts Records schaut: die sind schon eher hardcorig unterwegs.

Höngengeblieben bin ich bspw. bei Tossed Aside, weil ich auch das Coverfoto ziemlich cool finde und gucke mal ins Interview, was denn die “necessary violence” ist, die diese Frau präsentiert.
Im Interview dann natürlich auch eine Frage nach den Einflüssen des Trios. Der Gitarrist mag Helmet, Integrity und Anti Cimex. Der Drummer hört viel Grindcore. Und ihre Lyrics sind persönlich, aufrichtig und sie nimmt eine Menge aus Taylor Swifts Songwriting. Das mache den Spaß der dreien aus. Sehr amüsant! Hört mal in das harte Geballer rein, zwinker. Sie scheinen sich jedenfalls selbst nicht ganz so ernst zu nehmen.

Ein paar wenige Reviews sind drin. Einiges als Appetizer, was bei Crew Cuts erscheinen wird. Eine deutsche Band hat sich auch in diese Reihe verirrt Urinstein, von denen man nicht so recht weiß, ob sie denn auch deutsch sängen.

Flexi mit Spaced von Wiggin’ Out #2
Hardcore mit Frontfrau.

Flexi mit Fiend von Wiggin’ Out #3
Ist Punkrock mit female Vocals.

Das Heft gibt es hier zu kaufen CrewCutsRecords.

Hat sich hammermäßig gelohnt, die einfliegen zu lassen.

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LP: neon neon – rot

Neon Neon sind eine neue Band aus Bremen.
Roberta am Gesang, weil sie bei den wunderbaren Postford gesungen hat (?) gibt es die noch? Nun macht sie mit Neon Neon ziemlich coolen midtempo NDW-Punk. In meinen Ohren klingelt da ordentlich die Neue Deutsche Welle durch. Ideal, Bärchen und die Milchbubis, sowas eben. Auf der andern Seite ist es sehr Beatorientierte Musik. Die Texte zeimlich schlau und haben so gar nichts poppiges oder spaßiges, was man ja gerne mal in der NDW gefunden hat.
Schönes Artwork in dem Orangerot. Wie auch das Vinyl, und das weiße Cover in eben jener Farbe auch bedruckt. Die Gitarren sind ausführlich, dudeln aber nie, Bass und Drums spielen sehr tight zusammen.
Roberta, Britta, Daniel und Jakob aus Bremen bringen euch also trockene, tanzbare Post-Punk Musik auf den Plattenteller. Tatsächlich strotzt dieses Album nur so vor hörbarer Tracks, kein Ausfall dabei!
Über die Lyrics, die sehr persönlich gehalten sind, Eindrücke aus den Städten, der Umgebung in der sie sich bewegt, zeichnet Roberta aber auch ein Bild der Gesellschaft und übt Kritik.

Eine Gemeinschaftsproduktion von Break The Silence Records, Raccoone Records und Tofu Neon Records.
Kommt mit Textblatt.

Btw: Roberta macht auch bei BSIDES-Paint Siebduck.

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MC: ex-white – complete collection

Musste ich zugreifen, allein wegen des absoluten Kracher-Cover!

36 Songs voller Herzschmerz. Ex-White.
Räudiger Garage-Punk.
Titel wie “tell me nothing”, “looser”, “kings”, “high society punk” etc. machen die Richtung schon ganz klar, auch wenn die Stimme sich oft hinter etwas Zerre versteckt; und sich verständlicherweise auch keine Mühe mit Verständlichkeit macht.
Teilweise mit ganz wunderbaren Chören unterlegt (auch verzerrt), bleibt im Grunde schon ordentlich was hängen.
Musikalisch wild und verzerrt, mal mehr Garage, mal Iggy Pop-Attitüde, pissed, immer kurz vor “etwas zu rumpelig”, dafür spielen Ex-White ihre Mucke aber zu gut. Ich stelle sie mir in einem Van, der so groß ist, dass die Backline in den Kofferraum passt, quer durch Amerika vor.
Songs wie “special” in dem ein bekanntes GitarrenRockRiff verballhornt wird, brauch ich nun wieder gar nicht.
Nun, insgesamt stecken da vier Jahre Musik drauf, im Sommer ist ein neues Album “this is future” erschienen – mit USA Tour, ich dachte es mir!

Erschienen bei Turbo Discos (aus Halle!).

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MC: das bildungsbürgertum – die gewaltfrage

Das Bildungsbürgertum tut nur so auf Bildung, dabei sind das voll die Rocker Punks. Hat dafür aber richtig viel Clicks. Mehr so auf Party. Leichte Metalkante.

Dann plötzlich weich und einfühlsam. Halt wie so Bildungsbürger, nur hat ohne Bildung dafür mit ganz viel Meinung:

Nettes Tape hier, würde gerne mehr Songs hier reinkloppen, denn zu sagen habe ich nichts. Ich zähle mich nicht dazu.
Oke, genug blöde Scherze gemacht. Es ist halt eine Gewaltfrage. Und sie haben die Clicks und Zuhörer, ich bin da weit von entfernt.
Apropos. Ich hab da so n Kanal. Da pack ich Livevideos rein.

Wie auch immer, Das Bildungsbürgertum ist in diesem Falle / Review, eine Punkband mit ordentlicher Rockkante “olé, olé” geht spannend los. Es geht, klaro, um Fussball. Ich mag die Aussage.
Irgendwie erinnert mich diese Art, Gesang und Songwriting an  …But Alive. Das Bildungsbürgertum schafft es nur, ihr musikalisches Schaffen in einen lakonischen Humor zu verpacken, der so unverschämt leicht daher kommt, dass einem das Schmunzeln doch irgendwie einfriert.
In den sechs Songs geht es nämlich wirklich um “die Gewaltfrage”. Ob nun staatliche oder politische, klar, mit dem angesprochenen Fussballthema ist da eher etwas sozialkritisch vs. persönliches Dabei.
Jedenfalls: abschließend kommt die “Ode an die Zäune”. Der Gitarrensound beißt in den Ohren, soll er auch. Der Song startet wieder fröhlich – bis der Gesang mit den Lyrics um die Ecke kommt – ist schon verdammt cool.
Sollte auf jedem Bierzeltfestival laufen, damit es die Honks auch ins Hirn gehämmert bekommen.

Ja, ernstgemeint. Die ballern den ganzen Tag Kacksexistische Schlagermusik (oder ähnliches) und das zerfrißt auch das Hirn, kein Frage, oder?
Also: Das Bildungsbürgertum sollte genau dahin!
Bis dahin nehmt das doch bitte in eure Playlist auf!

PS: Zweite Seite hat die letzte EP drauf. Zu haben ist das bei der Band oder bei Bakraufarfita.

Zu haben via Bakraufarfita.