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LP: shell-shocked – destroy the masters

Die Band Shell-Shocked war mir bis jetzt gänzlich unbekannt. Klar, ich bewege mich auch nicht so im Street-Punk, Oi-Zirkus.
“destroy the masters” heißt das Album dieser Band aus Berlin.
Zuerst habe ich mich etwas an den Sound gewöhnen müssen. Hört sich ein wenig an, wie der Sound von The Exploited ausn 90ern. Das war gar nicht so schlecht, damals. Kann aber auch gut sein, dass ich damit nicht gerade ins Schwarze treffe bei Shell-Shocked!
Die Band spielt gut zusammen und der Sound ist passend gemischt. Leicht metallisch angehaucht. Textlich ist das recht angepisst und wirkt recht dystopisch. Die deutschen Texte gefallen mir besser als die englischen. “jetzt + hier” und “kaufen, räumen, sanieren” sind super!
Die Richtung ist klar, antifaschistisch, antikapitalistisch. Es geht ganz klar gegen die Gesellschaft, die alles auffrisst!

Das Cover ziert dann auch treffenderweiseden explodierenden Erdball.

Abbruch Records.

 

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MC: schlecht – macht ja nix

Noch mehr Tapes, yeah!

Rilrec haben Schlecht rausgebracht. Der Bandname spricht ja hoffentlich nicht Bände. Black Cat Tapes haben mir das freundlicherweise zugeschickt.
Zwei Labels bringen also Schlecht raus und die sind gut! JA!
Das geht gleich mit den Zeilen “Schrammelpunk, schales Bier” los. Deutschpunk IN YOUR FUCKING FACE. Sofort aufgedreht auf 180 und dann auch noch wie ein Uhrwerk präzise nach vorne getrommelt.
Ihr Themenauswahl ist auch ein 110%tiger Volltreffer: Yuppies, Linke Spießer, Punkverrat, Arbeit ist Scheiße und und und. Und da das auch gleich die Titel der Songs sind, fragt ihr euch: was geben Schlecht uns da Neues?
Egal!
Wer es also irgendwie vermissen sollte so Hardcorepunk um die Ohren gefegt zu bekommen, ist bei Schlecht goldrichtig! Sie arbeiten mit Vollgas also alle Punkrock-Themen ab, die wichtig sind. Von politisch über sozialkritisch über Leck mich am Arsch alles in einem Rundumschlag an Geprügel. Aber dezitiertem Geprügel. Kein Rumpel-Ufta!
Die Texte habe ich in der ersten Runde noch nicht ganz verstanden, die sind ordentlich draufgerotzt, aber ich denke ich habe ein ganz gutes Gespür für die Inhalte, die da transportiert werden sollen, und wollen.’
Schlecht kommen aus Hannover, der Stadt des Funpunks, aber auch des feministischen Punks!

Die 14 Songs sind tippitoppi aufgenommen, das Artwort spricht die Sprache, die es soll. Die Band spielt straight forward. Die Sängerin bellt die angepissten Texte entegen. Ein männlicher Part ergänzt diesen lyrischen Reigen.
Die Songs wirken, als hätten sie alles hintereinanderweg gespielt. Der Sound ist wirklich super gemischt und hat Druck. Fehlt eigentlich nur noch der Blast-Beat, um das Geprügel perfekt zu machen. Es reiht sich Brüller an Knüller!

Erschienen via Rilrec und Black Cat Tapes

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LP: Detlef – human resources

Detlef. – schon lange empfohlen von Tuba (Ben Racken), dann die Band vor zwei Jahren auf dem Gutensglück Festival gesehen. Das hat mich schon begeistert. Gutes Trio mit Spielfreude und Spaß. Ein bisschen zu lang, das Set. Aber was will man machen als Headliner.
Die Ärzte des kleinen Mannes aus Köln, die Hardcore-Punker, die Hammerhead sein könnten, Detlef aber sind. Wie soll ich diese Band beschreiben.
Witzig, zynisch, mal ironisch, abwechslungsreich und doch immer im selben Fahrwasser. Seit nunmehr drei Alben, dieses ist das dritte!

Der Oberbringersatz dieser Platte ist (und das weiß ich schon, bevor ich sie ganz gehört habe)

aber das es dich mal gab
steht nur auf deinem grab

Ich mag die lakonisch, witzige Art von Detlef, dem Gitarristen. Detlef, Bass und Detlef, Drums, singen jeweils auch ein paar Songs. Immerhin brettern sie auch 19 davon auf dieses Album.
Die Texte handeln so im Groben und Ganzen von Loser, die einfach ihr Leben verschwenden. Weil sie so nen normalen Beruf haben, Sandaletten und ne Multifunktionsjacke.
Was mir sehr auffällt, dass Detlef. schon ihre sehr eigene Herangehensweise haben, erfinden das Rad des Punk aber beileibe nicht neu.
An manchen stellen erinnert es mich von der Grundstimmung her an Helmut Cool oder Moltow Soda. Ich hab, ehrlich gesagt, keine Ahnung, mit was ich Detlef. vergleichen soll.

Human Recources wirkt nicht nur lustig, es ist auch kritisch. Im Grunde sind alle Texte kritisch und die Band “hebt” sich dann selbst wieder raus indem sie einen Song singt wie “manchmal hasse ich mich selbst für meine ganze empathie” – klingt irgendwie nach Tocotronic, so vom Titel her, isses aber nicht!
Eher so ein Schlag ins Gesicht, mit einem dreckigen Lachen hinterher; ohne dabei eine Mine zu verziehen.
Sie nennen es gutgelaunten Hass. Und exakt das isses.
Selbstbeschreibungen sind doch manchmal ganz treffend.

Bakraufarfita Records.

KEIN BC-Link. Find ich doof.

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MC: anoia – s/t

Hm. Dachte, ich hätte diese Kassette schon reviewt….
Mal schnell nachgeholt:
Fünf Songs voller drückender Hardcorepunk-Stimmung. Das Demo ist echt gut aufgenommen und gemischt. Vereinzelt scheppern die Becken noch etwas, aber alles in allem wirklich gut hörbar! Anoia spielen gut zusammen aber manchmal wirkt es, als ob sie manchmal “schwimmen” es sitzt noch nocht alles ganz genau, aber wer braucht das. Was verbauche ich hier eigentlich Buchstaben dafür.
Mich erinnert es an irgendwas endlisches, bin mir aber nicht sicher. Der Vortrag, dieses drückende Midtempo.
Düster isses. Manchmal mit einer hohen Frauenstimme und einer tieferen Männerstimme zusammen, meist aber getrennt. Bringt Abwechslung in die Songs.

Demo von 2020, kommt in einem Pappschuber. Stuttgart, Karlsruhe, Tübingen. Erschienen bei Pifia Records einem Deutsch/Spanischen Label.

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LP: mainström – eleven

Was soll ich schreiben über Mainström?

ich mag die Musik, wie sie das ales selbst gemacht haben und dann mit mir (Krachige Platten) und Bernd von 30 Kilo Fieber Records released.
Was soll ich lobhudeln? Ich würde es nicht veröffentlichen, wenn es nicht to-tal gut wäre!
Nein, wenn ich es nicht als to-tal gut empfinden würde.
Melodischer Punkrock aus Ludwigsburg!

Das schreiben die andern darüber

away from life
Die Songs selber gehen straight nach vorne, kommen ohne große Schnörkel und Umwege aus und haben so eine enorme Eingängigkeit.
Passend dazu verleiht die Stimme von Frontfrau Angie den Songs noch einmal ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal. Das macht einfach nur Spaß und wird auch beim zweiten und dritten Durchhören nicht langweilig. Genau im Gegenteil, erst dann fallen die vielen kleinen Highlights auf und man merkt, wie viel Zeit in die Songs gesteckt wurde.

underdog fanzine
Mit ihrem selbst ernannten “Strömcore” bringen sie frischen Wind in die Punkrock-Szene und erinnern gleichzeitig an die Energie und Unberechenbarkeit der 90er Skatepunk-Szene. Es klingt definitiv nach einer Band, die man live erleben muss, um die volle Wirkung ihrer Musik zu spüren. Die Gesangslinien in “Petrified” sind sehr anspruchsvoll, die Angie souverän meistert und auch sonst kontrastiert sie die hard-hitting riffs und catchy Melodien mit ihrer kraftvollen und ihrer charismatischen Stimme.

mangowave-magazine
Due to the heavy and fast songs, Eleven is highly activating and empowering. Nevertheless, Mainström are not here to spread the word of deconstruction and demolotion. Instead, Eleven is a collection of messages for the people to open their hearts and minds for each other. In a world where negativity is spreading all around, Mainström are reaching their hands out, inviting people to join in, and to choose love not fear.

Gebt Mainström eine Chance, hört mal rein, und bestellt die LP gerne via Bandcamp oder Mail. 15€ plus Porto

 

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MC: brainfuck – mix tape

Brainfuck überrfahren mich gleich mit ihrem ziemlich fetten Sound. Und da ich das Band kommentarlos zugeschickt bekommen hatte, wusste ich nicht, was auf mich zukommt!
Denn Cover zeigt einen explodierenden Kopf, der in den Bandnamen beißt. Das könnte jetzt Metal sein, sowas mit Geschrei oder Gegrunze, könnte aber auch “witziger” Hardcorepunk sein, der sich nit zu ernst nimmt.
Könnte aber auch von Chukkyfuck sein, das Design, ist aber von geiznering designs (finde bei dem aber das Bild nicht, deswegen keine Verlinkung – könnte ja falsch sein).

Und damit ich aufhöre, falsch zu liegen: weite rmit der Musik!
Die Songs sind “endstation” und “WYWTM” sind bestechende Beispiele. Brainfuck machen so 90er/2000er Metalcore mit Rock und Punk. Vielleicht haben die mal Such a Surge gehört? Es könnte sein (hehe), dass dieser Vergleich hinkt.
“post eveolution” beginnt mit einem Halftime, ist sehr cool, gut gespielt, spricht mich musikalisch aber nur so zu 60% an. S
Bisschen zu breitbeinig.

Ist aber ein weiterer, guter Release aus dem Hause Black Cat Tapes!

 

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LP: snackwolf – lunch breakdown

DIY Melodicpunkrock aus Stuttgart.
Snackwolf haben ihr erstes Album (schon ein paar Tage) raus.
Releaseparty ist durch, die ersten Verkaufzahlen sind da und sicher auch schon so einige erfolgreiche Konzerte und Fame und Artikel und Interviews im OX und so.
Aber das versprochene Provinzpostillen-Review fehlt noch – vielleicht….. Sie werden den Snacks, Drugs & Rock’n’Roll jedenfalls nicht abgeschworen haben!

Die Platte startet mit dem Zitat “i hate it here”, was für den Melodic-Punk, den Snackwolf danach runterbrettern eigentlich eine sehr dystopische Frage ist. Aber die Band hinterfragt in den Lyrics auch direkt ihr eigenes Dasein.
Im zweiten Stück bleibt es aber ernst. Lyrisch geht es darum, die Weltherrschaft zu planen, statt Weltfrieden zu schaffen.

Jedenfalls Haben Snackwolf ganze Arbeit geleistet. Seit der 4-Track Debut-7inch ist dann doch einiges passiert. Aus einem in die Hosentasche passenden Riegel wurde ein amtlicher Mittags-Snack, den man aber zu jeder Uhrzeit genießen kann. Vor allem Abends und laut!

Sie besingen sich selbst ironisch “Support-Band forever”. Sie klingen nach amerikanischen Vorbildern wie NoFX oder Pennywise oder oder oder. Alles etwas ernsthafter und mit einer leichten Melancholie vorgetragen.
In den Lyrics zieht sich das durch. Es ist nicht einfach “leichte Kost”, die man sich zu Gemüte führt. In jedem Hook steckt auch eine Message.

Restricted area, do not enter,
Do not operate, keep of the grass
No eating, or drinking
No diving, or swimming

I´m always using words like maybe or someday
I want to use more words like fuck it or no way
(prohibition signs)

Insgesamt 14 Songs, die schön abwechslungsreich sind. Und nicht zu glatt produziert. Wenngleich trotzdem sehr gut!
Mal melodiös nach vorne, mal mehr Hardcore, mal mehr Punk. Immer auf den Punkt. Kein Song hat wirklich mehr als zweieinhalb Minuten.

Platte kommt in splatter-grün. Comiccover à la “Rotkäppchen” (hier der Titel Snäckkäppchen vermutlich besser, denn Snackwolf erzählen ihre eigene Geschichte!), welches Samuel Lucas gemalt hat.
Snackwolf sind erschienen bei 30 Kilo Fieber Records.

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MC: black humour – …issues 15 statements of pure anger and fun

Ist doch ganz schön in Dingen und Kisten und sonstwo rumzukramen und entdeckt dann plötzlich ein verloren gelaubtes Tape. Ein Tape, welches man sich unter einer ganzen Auswahl an Leuten ergeiert hat. Zugeschickt wurde es auch noch. Mit dem Auftrag: schreib was drüber.
Das ist jetzt ein paar Monate her.
Ich freue mich trotzdem, hätte es ja lieber gerne verschwiegen, dass meine Kumpels Chris und “der Riedinger” (auch Mitschreiberling hier beim Keks) bloß nix davon erfahren!

Black Humour ist ein mega-aufwendiges Corona-Projekt aus Stuttgart mit Philipp Riedinger (Neat Mentals, Ex-Derby Dolls, Ex-Nakam, Ex-The Smalltown Rockets etc.) und Chris (Helmut Cool, Warsaw, Bastard Royalty, Accion Mutante und Planet Watson) und diversen Gastsänger*innen. Sprich, die beiden machen die Musik, der Riedinger die Klampfe und Chirs an den Drums.
Als erstes muß ich, ohne das ihr auch nur einen Ton gehört habt, Chris das Kompliment machen, dass er richtig gut Schlagzeug spielen kann. Ich kannte ihn lange “nur” als Vokalisten und Gitarristen bei Helmut Cool.
Boah ey, Erklärbär ist diesen Release zu beschreiben. Ist schon wichtig, auch all die Gastsänger zu erwähnen, denn manche Songs scheinen maßgeschneidert zu den jeweiligen Sängern zu passen!

Der Song “weekendpunk” feat. Dave Collide ist ein amerikanisches Stück (Fun)Punk. Dave Collide spielt übrigens bei Bike Age, einer Stuttgarter #attitudepoppunk-Band.
Wenn ihr den beigelegten Zettel aufmerksam lest, dann werden euch die Synapsen glühen, so viele schöne Menschen aus diversen Bands werden euch über den Weg laufen, dass ihr nicht nur hier 40 Minuten Musik von Black Humour anhören könnt, sondern auch noch all die angehängenden Bands, zwinker.

Mir scheint, als hätten sie einigen der Beteiligten die Songs auf den Leib geschneidert / geschrieben, bzw. die jeweiligen Bands konnten, wenn sie denn wollten, die doch auch ganz anspruchvollen Songs getrost in ihre eigenen Sets übernehmen.
Laut Aussagen der Projektmacher wird das aber nicht passieren. Das Projekt selbst auch eine einmalige Sache.
Was heißt: wenn weg, dann weg! Und es lohnt sich, ehrlich!
Wer auf eine colle Mischung melodischen (Hardcore)Punkrocks steht, gleichzeitig gute Songwritung und einen tollen Sound im Tapedeck haben will: zugreifen!

Erschienen via Kink Records, dort gibt es auch noch ein paar wenige!

Schwarzes Cover – übrigens ist das Artwork ziemlich cool! – Pappschuber mit einem Beipackzettel. Schwarzes Tape, jedes einzeln bemalt.

 

Dieser Review, so ähnlich, schon beim Vinyl-Keks erschienen.

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LP: phantom bay – underground

Single Sided, fünf Songs.
Als ich sie 2023 auf dem Hellfest in Stuttgart gesehen hatte, war ich schon schwer beeindruckt – scheibar so sehr, dass ich vegaß, ein Video der Band zu machen.
Ich habe mir nicht gleich alle Platten bei der Band gekauft, sondern erst im Nachgang.

Nun, im September ist ihr EP underground erschienen und läuft seitdem heiß!
Mich erinnert es sofort an die Band Sleep Routine, die ich vor ner gefühlten Ewigkeit hier besprochen habe. Reibeisenstimme, cooler Emo. Eben jetzt Phantom Bay.
Die Band kommt aus Bremen. Haben ein sehr geiles Tempo, Alibi, ein wahnsinnig guter Song.
Sehr tighte, melodische, amerikanische influenced, aber Phantom Bay haben dieses Quentchen “angepisster Emo” am Start, welches einfach megagut ist!
Nach vorne gespielter Punkrock. Teilweise spielten sie schon bei New Native, The Deadnotes oder Casually Dressed, sind also keine ganz unbekannten Musiker, trotzdem noch recht jung!
Fünf richtig gute Songs!

Die Lyrics sind hinterfragend, in ihrer Bitterkeit und Verzweiflung auch suchend nach dem Ende des Tunnels.

Everyone is bitter
Everyone feels sick
We consume all that’s left
Shortsighted minds push us out into the tide

“no space” ist ein Song, der erstmal sehr hart auf mich wirkt. Es ist erstmal “Arbeit” sich selbst zu hinterfragen. Gute Antworten kommen nie einfach.
In “bullet” geht es darum sich eben jene Gedanken in den Kopf zu schießen.
“Ends meet” ist der klare Hinweis darauf, dass nicht jeder von den selben vier Buchstaben angetrieben wird. Phantom Bay sind sehr erzählerisch in ihren Lyrics. So gibt es in diesem Song einen Dialog!
Der letzte Track, dieser wahrlich sehr kurz und knackig gehaltenen Songs zwischen eineinhalb und zweieinhalb Minuten, “collective decline” handelt von den Dingen, an denen wir permanent scheitern. Dauernd sinnlose Texte lesen, die nichts haben und niemanden treffen. Und man sich fragen sollte, ob man nicht an diesem “kollektiven Niedergang” mitmachen möchte!
Musikalisch eine tolle Energie. Der Sound, die Rotzigkeit ist geil.

Einseitig bespielt, rotes Vinyl.

Artwork by Yannic Arens. KROD Records.

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LP: D.L. Burdon & his questionable Intentions – Thank you and good night

D.L. Burdon war mir bisher kein Begriff, bis ich von Tom Mess, der mit seinem kleinen Label die neue Platte “thank you and good night” veröffentlicht hat.
Einige von euch kennenn ihn sicherlich noch als Sänger der britischen Former Cell Mates und als Bassist von Leatherface.

Die ersten Töne laufen und ich denke sofort an Tom Mess. Mich wundert das nicht, dass er einen Narren an der Scheibe gefressen hat und si veröffentlicht! Das ist so auch sein Style, nur das Tom ein klein wenig anders klingt.
Eine Orgel schwingt mit im titelgebenden Track “thank you and good night”. Und er beweist sofort ein untrügliches Gespür für Melodien, Hooks und Songwriting.
Wer auf die härteren Hot Water Music steht oder eben auch auf Tom Mess, der kann hier echt bedenkenlos zugreifen!
Für Folk-Musik ist es allerdings dann doch zu flott, eher in einem druckvollen Midtempo-Beriech angelegt.
Die Gitarren mal minimal, mal voll in die Saiten gegriffen. In “christmas lights in august” kommt ein Saxophon dazu.
Was ich beim Einsatz von Orgel und Saxophon echt gut finde ist, dass die eigentliche Band mit Vocals, Gitarre, Bass und Drums im Vordergrund bleibt. Orgel, Piano und Sax begleiten, vervollständigen die Songs und drängen sich nicht auf.

“follow them down” ist dann der erste Song, der ganz klare Country-Einflüsse aufzeigt und die doch im Punk verwurzelten Songs aufbricht.
Eine gute stimmliche Bandbreite und einen ordentlich Popsong haut er schon mit “the story of your name” raus. Der Text ist ein Gedicht von Burrows.
Abgerundet, wie man so sagt, wird das 10-Song-Album von “welcome back”. Ja irgendwie ist es mir insgesamt fast ein bisschen rockig, aber wirklich gut. Also mal so zum Frühstück oder Tea-Time kann man das Album echt gut laufen lassen.
D.L. Burdon & his questionable Intentions heißt die Band, wobei es sich, so denke ich, um eine geformte Band handelt, da er sich schon als Singer/Songwriter präsentiert.

Mein Anspieltip ist “who we thought we where”, ist auch auf der aktuellen Compilation der Printausgabe der ProvinzPostille drauf!

Gibt es also bei Tom direkt abzugreifen, zweite Auflage! Oder auch bei Coretex.
Erschienen digital und als CD, nehme ich an, bei Rustgaze Records.