Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

konzert: SHEER TERROR 08.08.2017 @ CABARET EDEN ulm

sheer terror @ cabaret eden

Es ist nicht nur gefühlt eine Unendlichkeit her, seit ich SHEER TERROR auf ihrer Europatournee gesehen habe. 1991. Keine Ahnung mehr in welchem Laden… Steffi in Karlsruhe vielleicht?
Ich habe gerade einen riesen Stapel Arbeit zu erledigen und bin in Stuttgart. Ist ja nicht weit, denke ich, das klappt schon. Schreibe Paul Bearer an, ob er nicht Lust habe, mir ein Interview zu geben. Es antwortet: vielleicht.
Das soll mich nicht abhalten, zu fahren. Doch am Konzertabend natürlich: Überstunden. Ich haste um halb Neun aus dem Büro, rausche über die Autobahn, komme eine Stunde später in Ulm an. Der Laden ist von weitem erkennbar. Wie der Name es verrät, ist es ein alter Stripclub. „Cabaret Eden“
Bevor ich reingehe brauche ich aber noch Geld. Suche einen Automaten und laufe eine breite Strasse runter. Stark torkelnd kommt mir ein Typ entgegen. Ich muss um ihn rumtorkeln, um den Zusammenstoß zu verhindern. Danach ein Typ mit einer Skinhead-Jacke und wütendem Gesicht. Er schaute mich an, was mir missfiel, ich drehte mich verwundert nach ihm um, sah, daß auch er nochmal schaute.
„na die Typen werde ich gleich auf dem Konzert wiedersehen.“
Und so war es auch. An der Kasse stand der Volltrunkene und versuchte sich die 22 Euro Eintritt zu erschnorren. Im Innenraum war der Typ mit dem bösen Blick.
Jaja. Hardcore. Ich fürchtete schon die beat-down-ellbogen-in-die-fresse-pogo-tänzer. Diese Prollos kotzen mich so dermaßen an! Geht in ein Sportstudio ihr Spackos oder verkloppt Nazis!
Die Vorband hatte ich verpasst.
Mit der Rückkopplung des Gitarristen Lawrence Nieroda kam ich rein.
Der erste Song war auch gleich ein liebgewonnener Klassiker und Titeltrack des ersten Albums „just can’t hate enough“. Danach „heartburn in G“ vom aktuellen Album „standing up for falling down“. Paul sah verstrubbelt und wild aus unter der Lederdecke. Meinte, er sei mit dem flaschen Bein aufgestanden. Das sei wohl das Alter. Man könne sich das aber noch schön machen und hielt den Mischer an, die Discokugel in Betrieb zu nehmen. Paul’s furztrockener Humor dazu und schon vergaß ich, auf einem Hardcore Konzert zu sein.
Die Musik von SHEER TERROR ist zwar fett und durch Paul’s Reibeisenstimme nicht das übliche Geschrei oder Metalgeggrowle. Da kommt dann auch schon mal ein Song wie „twisting & turning“, wo er klar bei Joy Division angelegte Gesangsparts hat. Melancholisch melodiös. Klar, zwei Tonlagen tiefer.
Nicht zu vergessen: auch der neue Schlagzeuger kloppt gerne auf der Glocke vom Ridebecken rum.
Kennt ihr das auch, diese prägnanten Spielweisen von Trommlern. Wie einen Sänger kann man einen Schlagzeuger an dem Stil erkennen, wie er bspw einen Wirbel spielt. Mahler von SLIME damals.

Ich hörte einige Hits vom ersten Album. Zudem Paul viel zu erzählen hatte an diesem Abend. Eine Story über einen Selbstmörder, der sich im morgendlichen Verkehr von Blackpool (sie hatten dort auf einem Festival gespielt) vom Hochhaus gestürzt hatte. Damit kam der Verkehr zum erliegen. Er bat darum, wenn jemand von uns den Gedanken hätte sich umzubringen, dies nicht in aller Öffentlichkeit zu tun. Lieber im stillen Kämmerlein.
Als die Meute da applaudierte entgenete er, daß wohl noch niemand Applaus für eine Selbstmordgeschichte bekommen hätte.
Weiterhin gab es eine Erklärung dazu, ob es besser sei ein Jerk oder ein Asshole zu sein. Ganz klar: ein Asshole!
Naja, so aus dem Zusammenhang gerissen, hört sich das nicht sooo spannend an. Mir doch egal.
Den Todespogo des Abends tanzten übrigens zwei mitgereiste Mädels aus England!

Zum Abschluß gab es doofe Sprüche über die Länge der Geschichte und die kürze der Spielzeit. Nach etwas über einer Stunde war Schluß.
Was habt ihr erwartet von SHEER TERROR?
Ich genau das.

Gerne das nächste Mal mit Interview.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: EA80 – definitiv: ja! LP

ea80 - definitif ja!
Natürlich zuerst das Private:
Wo habe ich diese Scheibe her? Bin ich doch nicht etwa nach Berlin auf eins ihrer Konzerte im Mai gefahren? Definitiv: nein!
Ein Freund wollte mit Freunden auf das Konzert und mir eine mitbringen. Seine Freunde sagten kurzfristig ab und so durfte er bei Junge nur eine Scheibe am Merch-Stand einsacken. Ist ja nur fair. Und ich traurig. Buhuhuh.
dann ist eine Woche später eine CD mit den Lyrics im Briefkasten und ich freue mich!
Endlich wieder Deutschpunk, haha!
Wir wollen aber heute von positiven Dingen sprechen. Bejahen!
Als erstes fällt auf, daß EA80 ihrem Sound all die Jahre treu geblieben sind. Experimente sind nicht zu erwarten. Sie schwelgen zwischen altersweisen Abgesängen und düstermelancholischen Wutausbrüchen. Nach 6 Jahren wird diese Scheibe nun wohl zum 01. September erscheinen. Hm. Das ist noch lange hin! Und ich schreibe jetzt schon einen Review?
Ja!
Weil mein Kumpel sie mir überspielt hat auf Kassette. Hot Shit. Sieht aufm Foto aus, wie ne CD…. isses aber nicht. Is’n Mixtape. Eine Seite Ja, eine Nein.

Apropos: die Ideen, angefangen mit den Fotos der beiden Cover – ich wette, wenn man die nebeneinanderlegt, ist es EIN Foto – über den selben Song, einmal Ja, einmal Nein.
Die Musik hat wieder mehr von der „guten alten alles oder nichts zeit“, klingt nach der „licht“ oder der „202“.
Eigentlich auch wurst. Geile Scheibe!
Noch eine, noch eine!

Bis dahin.
Dank geht an „der Junge von nebenan“ und seine Gäng.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: DIE TOTEN HOSEN – Laune der Natur 3LP

toten hosen - laune der natur

Ich habe nicht gerade sehnlich auf dieses neue HOSEN-Album gewartet. Ist mir alles zu Stadionrockig gewesen die letzten Jahre.
Wobei seit meinem persönlichen Schlußpunkt „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ dann doch immer wieder mal der ein oder andere Song dabei war, der mich angelächelt hat. (friss oder stirb / ich bin die sehnsucht in dir / innen alles neu / …)
Mal ganz abgesehen davon, ist die Musik ja ein prima Einstieg für die Kids zuhause. Wochenlang gröhlend durchs Haus toben bei „tage wie diese“.
Da schmeiß ich also die neue Scheibe von den Hosen an und was ist:
ein Deutschpunkkracher schmettert mir entgegen! „urknall“
Tiptop.
Klar, man kann daran rummäkeln, daß das total astrein produziert ist. Sauviele Chöre auf der ganzen Scheibe.
Alle können ihre Instrumente. Punk is das nich, Freunde!
Wenn das aber Rockmusik ist im 21. Jahrhundert bin ich froh! Es ist KEIN Rock’n’Roll. Keine dämlichen HeavyMetal-Experimente.
Klare Worte. Klare Riffs, Freude, Nachdenklichkeit. Nach vorne aber auch laidback. Für jeden was dabei!

Ich will das nicht über den Klee loben. Ist aber gut!
Ne peinliche Nummer ist „wannsee“ ja schon. Wie auch „Laune der Natur“ der titelgebende Track.
Aber scheiße, bei „alles passiert“ hamse mich wieder. Weil dieser Kacksong einfach nen irre geilen Text hat.
Während meine Liebste mit nem andern rummacht und dabei das Geschnulze von Tim Bendzko anhört und ihre Midlifecrisis vor sich herträgt – die Hosen, respektive Campino, treffen mein Schnulzfaktor.
Meine Tochter (7) liebt „die Schöne und das Biest“
Die Großen knallen sich dann eben Song „wie viele Jahre“ rein!
Auch ich. Genau: Proberaum feucht und für Groupies keinen Platz!
Von mir gibt’s ne Kaufempfehlung.

Guten Abend.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: LOVE A – nichts ist neu LP

love a - nichts ist neu
Veränderung. Das ist doch das, was einen antreibt. Voranbringt. Ja, ein paar klitzkleine Veränderungen sind spürbar. In der Musik der Band. Sie werden langsamer und poppiger.
„Nichts hat sich verändert“ krakehlt Jörkk direkt im ersten Song. Stimmt.
Seit Jahren nun dieselben, leicht sophisticated, wortwitzigen pissed Lyrics. Scheinbar frustriert es auf Dauer, wenn man merkt, daß man mit dem oberklasse Song „Valentinstag“ schon jede Aussage vorweggenommen hat. „es war alles schon mal da nur noch nicht überall“ (oder so ähnlich) War wohl so ne Art Abgesang auf das, was kommt.
Die Videoclips ähneln den anderen, bekannten Bands der Szene. Glücklicherweise muß der Zuschauer nicht immer das Bandeigene Unzufriedenheitsgesicht sehen, das einem die Mockerlyrics entgegenquäkt. Stattdessen sophisticated Stühle, Hunde, was weiß ich.
Ab einem nicht genauer definierten Alter, sagen wir 18, darf Scheitern einfach nicht mehr schlau sein. Ich bin jetzt nicht gerade auf Erfolg gebürstet, doch Scheitern möchte ich nicht mehr. Ich frage mich also, wie ein offensichtlich so schlauer Mensch, mit so viel Wortwitz und Leben in der Sprache, immer nur über sein und das Scheitern anderer schreiben kann.

Die Musik so New-Wavig wie die Stuttgarter Meschpoke um die, die Nerven (können die sich so umbennen, bitte). Ich werde es so abfeiern, wenn dieser 80er-Revival von den Mittvierziger Punks endlich nicht mehr in den Himmel gehoben wird!
Dann können sich die Leute mit Abitur und eigener Firma endlich wieder aus der Szene verpissen. Aufhören ihren Quatsch als Punk zu verkaufen. Oder Punkverwurzelt.
Als hätte einer von denen in Afrika den Ureinwohnern die Umkalopunkowurzel geklaut und vertickt sie nun als Pillen für Sozialphobiker.
Überrascht mich doch mal mit einem Taktwechsel. Mit einem Doomriff. Kreativität unter Punkwurzeln ist wohl an der Kasse vom Pennymarkt beim Bezahlen vom Hansapilsdosen liegen geblieben.

Das Cover ist ein weiter Abgesang. Eine schlecht gezeichnete Kopie eines M.C.Escher Bildes. Vow.
Fazit: früher hatte das echt mehr Dampf. Die Scheibe ist ein guter Ausstieg ausm Punk!
Nevermind the Punx: here comes the Betroffenheitsschlager!

Hätte nie gedacht, daß ich mal n Verriß schreibe, doch bei bekannten Bands macht es am meisten Spaß. There’s more to come!
Schickt euren Punk und Hardcorestuff an
ProvinzPostille
felix.schreibt.dir(ättt)googlemail.com

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: POSTFORD – s/t LP

postford
Kennt ihr das, wenn ihr schon seit ner gefühlten Ewigkeit auf einen Release wartet? Ich in diesem Fall von der Bremer Punkband POSTFORD.
Im ersten Moment, in dem diese Scheibe ihre erste Runde drehen darf, erinnere ich mich an einen Sound, den ich schon mal gehört habe. Und freue mich. Denn dieser Sound ist definitiv nicht aus der Zeit gefallen, sondern viel zu wenig zu Gehör gekommen.
EXIL. Pre-TURBOSTAAT. Genug Namedropping!
Die 4 Postforder spielen gut zusammen. Das geht nach vorne, das hat ein gutes Fundament.
Die Lyrics klar gegen unser immer kapitalistischer werdende Demokratie. Mal ganz abgesehen von dem klaren Statement gegen Kaltland. Mich fordert dieser Text auch heraus, darüber nachzudenken, wieso eine Menge Leute mit Deutschlandfahnen auf die Strasse gehen und mit Ausgrenzung ihre kalten Ziele zu erreichen. Wer will das denn? Wie kann man die davon überzeugen, das zu überdenken?
Wenn man etwas mehr in die Lyrics guckt, merkt man schnell, daß POSTFORD viel hinterfragen. Was teilweise auch ein wenig arbeitsmüde klingt. Es ist nicht schön, angetrieben zu werden, es geht darum, sich zu bewegen. Nicht ausruhen und liegenbleiben.
POSTFORD sind weit mehr als bloße Punkunterhaltung oder ein Betroffenheitsge(s)(d)icht.
Sie regen zum nachdenken an, das ist wichtig! Wir (sprich: unsere Szene) darf nicht stehenbleiben und mit ruhenden Augen zusehen, wie sich die Rechten unsere Aussagen verdrehen! Genug eigene Meinung für heute:
Schönes, klares Artwork. Schwarz weiß, blaues Vinyl und Poster habe ich auch noch bei. Siebdruck. Fein!
Einzig hätte ich mich eine Übersetzung für die spanischen Textpassagen gewünscht!
Erschienen ist diese Platte in Zusammenarbeit von RACCOONE und Antikörper Export
anhören download und so: hier
oder auf dem aktuellen Sampler der PROVINZPOSTILLE

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

konzert: VILLA BARROCK „Mut gegen rechts“ Soli

Ich nehme es vorweg: was ein Hammerabend!

KUBALLA und pADDELNoHNEkANU machen eine Split Single. Unsere Seite heisst „zusammen leben – Alleinstellungsmerkmal“
Eigentlich wollten wir ein Proberaumkonzert bei KUBALLA veranstalten, doch man sprach sich ab und so kam ein gemeinsamer Abend mit PHILEAS FOGG und die live-HipHopper von PILOTEN UND PIRATEN heraus!
Das Ganze sollte also auch unsere Split-Release-Party werden. Da wir aber während der Woche folgendes Foto ohne nähere Angaben aus dem Presswerk bekamen, ahnten wir (die Kanuten) presswerkscheisse nicht Gutes. Die zweite Single und wieder liefert das Presswerk (es sind zwei verschiedene!!!) nicht pünktlich aus. Es begann 2016 mit unserer „1+1=2fel“ Single, die dann am Montag NACH dem Releasekonzert kam.
Unser Vorschlag ist: wir machen eine dritte Single. Nächstes Jahr. Release und Konzert legen wir gar nicht erst zusammen!

Jedenfalls war es ja ein wunderschöner, warmer Tag gewesen und wir rechneten schon damit, daß weniger Leute kommen würden. Wir wurden mit einem vollen Haus überrascht.
PHILEAS FOGG durften um halb Neun schon vor knapp 50 Leuten spielen und es wurden immer mehr. phileas fogg Ich verfolge ihre musikalische Reise nun schon vom ersten Song an und bin begeistert, daß immer mehr gute Lieder dazukommen. Hört da unbedingt mal rein!
Als zweite Band dann PILOTEN UND PIRATEN, die mich durch wirklich klares, gekonntes Zusammenspiel überzeugen konnten! piloten und piraten
Es betraten KUBALLA die Bühne, die auch immer mehr Songs haben, die sich von Midtempo zu Pogotauglich schrauben. Tom, der Sänger, kündigte selbst einen Song so an, daß nun ein weiterer Neuer käme, der nicht auf der Single sei, aber mal „etwas anderes“. Und: Stimmt!
kuballa
Den Titel habe ich leider nicht parat, dafür aber den Eindruck, das Martha in der Band angekommen ist und ihre „Note“ dazugibt, was echt toll funktioniert!
Hier ein rudimentäres Video von einem 7inch-Track „brenn leise“.
Zum Abschluß pADDELNoHNEkANU. Ganz viele Menschen waren geblieben, die Stimmung gut und der Kessel ordentlich erwärmt.
In Ermangelung spielten wir unseren Track der Single „zusammen leben – Alleinstgellungsmerkmal“ einfach am Anfang UND am Ende des Sets. Tulle fand gegen Ende den Knopf für die Nebelmaschine auf der Bühne. Binnen zwei Minuten sahen wir weder uns noch das Publikum. Und er den Knopf nicht zum Abschalten.
Als sich der Nebel gelichtet hatte, beendeten wir diesen superklasse Abend!
Herzliches Dankeschön an alle Helfer, Jonas, der uns nun schon mehrfach gemischt hat, und soweit ich weiß sind ein paar Hunderter für „MUT GEGEN RECHTS“ zusammengekommen!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

PUNKROCK zwischen Karlsruhe und Zürich

Diese Wochenende ist echt was los!

Hier mal die Zusammenfassung:
Plüschi feiert seit gestern in seiner HACKEREI 10 Jähriges!!!!

10 Jahre ist die Schönheit heute alt. 3 komplett Renovierungen, ca 1200 Konzerte, Top oder Flop Abende, 60ies twist freakouts, Cocktailbars, Pfinztal Tigers Soul Clubs, Kinky Madness, Studio Eins Dj Teams, Orgel Krüger, Tex Dixigas, Kim-Sven Briddigkeit, Ketch,Ugly Robin X-Ray, Dj Spontanovic, Friday Vibes, Dj Ün, Punkrock Punkrock Punkrock, geniale Belegschaft und tolles Publikum!!!!!!!!!! etc…..etc……..

mit BAMBIX / dangerman / lombego surfers uvm.

Im KESSEL in Offenburg gibt’s heute und morgen eine ganze Menge toller Bands anzugucken!
Empowerment / alter egon / reiz / hysterese / todeskommando atomsturm und ganz viele mehr.
dazu ein eigens angefertigtes LiveTape mit einigen Bands, die in all den Jahren mal zu Gast waren!

In Zürich haben sie ein 1-Tages Festival OBENUSE auf die Beine gestellt, was wie DAS FEST in Florida an einem Tag in diversen Kneipen jede Menge Bands aufspielen.
Könnta mal hier gucken: https://www.facebook.com/events/652596261607488/

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

konzert(e): 30.04. SPLASHERS, GEDRÄNGEL, DREI AFFEN, DRUNK MOTORCYCLE BOY

Am Abend vor dem 1. Mai kann man sich kaum entscheiden wo man hin will. Ist ja ein Wahnsinn, was da los ist. Überall Veranstaltungen mit und ohne Musik. Mit und ohne Anfassen. Mir kam zu Ohren, daß sie im Swingerclub den „Schwanz in den Mai“ feier(te)n.
Nungut.
Ganz tolle Brücke zur ersten Band. Ich hatte mir meinem Plan schon vor Wochen gemacht, ganz klar: ich gehe auf die Matinée-Show im Artcanrobert und dann ins P8. Da gehts ja erst im 21 Uhr los! Durch die Fenster fiel noch Tageslicht. Drinnen dunkeldüster. Beamer an.
licht
Natürlich ging die Show nicht pünktlich los. Normal.
Ich wollte die mir schon empfohlenen SPLASHERS aus Karlsruhe unbedingt mal sehen. Das momentan bei bandcamp befindliche LiveDemo ist noch ein wenig verrauscht. Die Band versicherte mir, sie seien an Aufnahmen dran! Shoegaze mit Spacerock.
Also rein und mich visuell wie hörbar berauschen lassen von der sehr Delay-igen Gitarrenwand.
the splashers
Im Grunde ist die Band mit diesem Sound ein einziges Instrument. Man kann nichts wirklich klar definieren. Ab und an kann man sich an einem fetten Bassriff festhalten. Ist außergewöhnlich und anders. Finde ich richtig gut. Dennoch wünsche ich mir etwas mehr Klarheit 😉
the splashers
Ich hätte sehr gerne noch die beiden Liedermacher dieses Abends gesehen, war aber schon verabredet im P8 mit den famosen DRUNK MOTORCYCLE BOY zum Interview.
Als erste Band spielten GEDRÄNGEL auf. Sehr cooler Bandname.
gedrängel
Heftigstes Old-School-Hardcorepunk-Gebretter mit deutschen Texten und einer gewissen Fun-Punk-Attitüde.
bassgedrängel
Und morts geiles Artwork bei ihren Schallplatten und ein Interview im neuen HUMAN PARASIT-Fanzine!
platten
Das haben wir dann später noch getauscht. Super Sache, Review folgt!

Als zweite Band die hier schon besprochenen DREI AFFEN aus dem Baskenland. Screamo, wie ihn wenige Bands so intensiv rausdonnern.
drei affen elsa
Einige Tage vorher hatten wir Kontakt per Mail, da ich eine ihrer Platten noch auf Vinyl wollte und sie ausverkauft sind. 17 (!!!) Labels haben sich in bspw Deutschland, USA, Spanien, Frankreich, etc beteiligt. Und ich habe jetzt eine!
drei affen platte
vuchou!
Für euch: bei voice of the underground gibt’s die wohl noch!
Der Auftritt war ein Knaller. Der Schlagzeuger Eloy trommelte die beiden, Elsa (Bass) und Alber (Gitarre), nach vorne!
drei affen eloy
Wer mal wissen will, wie sich das anhört, hier gibt es noch Gelegenheit, sie zu sehen: am Samstag in Berlin zum MISS THE STARS – Festival!
drei affen elser
Zum Abschluß habe ich mit ihnen noch spontan ein Interview geführt und ihr könnt es in der nächsten Ausgabe lesen! (Wenn ich mich durch’s Spnisch/Englisch durchgewühlt habe)

Zum Abschluß dieses 2 Konzerte (oder 1 1/2) – Abends dann die flott nach vorne spielende Hook-Maschine DRUNK MOTORCYCLE BOY.
Darüber freut sich Matti am Bass auch immer ganz dolle, so schöne Basslinien spielen zu können.
matti
Da ich Tobi schon bei einigen Bands habe singen sehen / hören, bin ich immer wieder über seinen Enthusiasmus und seine charismatische Art begeistert. Heute flog er regelrecht über die Bühne; jedesmal, wenn ich die Kamera unten hatte und leicht mit dem Kopf wippte. Das macht man im Alter so, sonst rutscht das Gehirn durcheinander.
tobi
Am Ende noch ein unscharfes Foto von der ganzen Band, die 4 sind jetzt zu fünft. Geil!
Mit dabei ist Roman, der auch schon bei BALBOA BURNOUT mit Matti und Tobi spielte.
Ich freue mich schon auf neue Songs, wer reinhören mag: DRUNK MOTORCYCLE BOY oder bei Mo im Plattenladen 😉
Mit der Band hatte ich Vorfeld schon ein Interview geführt, was ebenso in der nächsten Ausgabe zu erwarten ist! Wird super!!!
Stay tuned!

FAZIT: Das will ich noch loswerden:
Klar, vorm 1.Mai ist immer was los. Am Tag selbst natürlich!
SUPPORT YOUR LOCAL SCENE.
Geiler is schon, wenn auch Veranstalter sich absprechen würden!
Bob Nanna zu verpassen, ist schon irgendwie Kacke.
Was ich aber noch beschissener finde, ist das scheinbare Desinteresse einer ganzen Jugend, einer Szene, call it as u like!
Im Artcanrobert 10 zahlenende Gäste und im P8 30.
Mehr habe ich nicht gezählt.
Banausen! Das dürft ihr so weitersagen!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: KRAWEHL – s/t LP

 photo 20170427_102331_zps8v0w39br.jpg
Ein bisschen aufgeregt war ich schon. Ein Bild, ein Link zum bestellen. Ich so: hin da! Bei LALA gibt’s die neue KRAWEHL! Mal abgesehen davon, daß es noch nie ein ganzen Album von ihnen gab sondern nur die Split EP 7inch und das wundervoll gestaltete Demo „aus der Geschichte kommt keiner raus“
Schon damals gab es eine Zusammenarbeit mit LALA Schallplatten und mich freut, daß diese bis heute besteht.

Die erste LP von KRAWEHL finde ich famos! Das mal vorneweg.
Im Grunde hat sich viel getan, aber auch wenig, bei diesem Release. Man merkt an jeder Ecke, jeder Kante, das geschliffen wurde; trotzdem die alte Gangart noch klar hörbar ist. Das Tempo haben sie insgesamt etwas angezogen und die Gitarren sind nicht mehr ganz so dünnhäutig wie vor 7 Jahren noch. Die Texte handeln weiterhin von der Sehnsucht nach reflektierenden Menschen „Betroffenheit ist auch ein Luxus“ (aus Salz & Ekel). Von der Kritik an denen, die sich die definitiv falschen Argumente suchen „der Gestank aus faulen Mündern / it smells like German Spirit / sie geben wirklich alles / und am Ende auch die Schuld“ (aus German Angst). Es gibt wohl aber auch Fortsetzungen: aus „nachts in Cottbus, schlafen oder Wächter bleiben“ ist „Bielefeld sehen und Scherben geworden“ 😉
Zum Schluß noch die Subkultur, oh Subkultur: „und subkultiviert applaudieren wir einem Laienspiel / die Requisiten dafür tragen wir immer bei uns“ (aus Déja Vu). Dem Label, dem es letztlich herzlich egal ist, welchem Konsumenten sie ihre letzten Tonträger oder Shirts verkaufen, hauptsache das Lager ist leer. Dem tätowierten Großstadtdesigner, der sein eigenes Star-Up hat und einen Style, wie aus einem Punkrockfashionkatalog.
Ich kann jedes einzelne Wort verstehen und nachvollziehen. Diese Musik hat mehr Punk in sich, als all die vielen Punkbands, die ebenso polemisieren wie die „andere Seite“, die sie so sehr kritisieren.
Vielleicht ist es das Internet, was uns ALLE Subkultur so nahe bringt; wir jederzeit auch wissen, wer in Hamburg oder Bielefeld spielt. Eine App zeigt es uns an.
Wir grenzen uns selbst nicht mehr ab.
So habe ich die Szene Anfang der 1990er kennengelernt. Die ewige Frage „was ist Punk und was nicht“. Und wenn die Punks Leiche und Ratte gesagt haben: „du bist nicht Punk“ weil man den Linus-Pulli der Boxhamsters anhatte, dann war das so!
Hat sich dann durch die Gemeinsamkeiten mit der Hardcoreszenen erledigt, bzw durch den Crossover in allen Musikrichtungen.
Wo gibt es die coolen neuen Scheiben von den coolen Bands, die aber gar nicht mehr so neu sein müssen. Nein, wir schauen auch den Punkrockopas zu und finden das gut, daß die das noch machen. Dürfen. Müssen?
Ich schweife ab.
Die Band bringt mich zum nachdenken, nein, sie unterstützt und widerspiegelt meine eigenen Gedanken. Habe mich schon lange nicht mehr so aufgehoben gefühlt!
Merci!

PS: release ist erst am 05.05. – ich gehöre zum pre-order ding und deswegen…. hab ich sie halt schon!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

review: PASCOW – lost heimweh BOX (10inch/DVD/Fotobuch)

 photo 20170404_143235_zpssquw6avz.jpg
Eine Lobhudelei braucht ja eigentlich keiner mehr bei dieser superdupaüberklasse Band.
Sie haben ihren Sound, ihren Stil, ihre Art zu Feiern, Konzerte zu einem unvergesslichen Abend zu machen!
Und da gibt es Zweifel daran, weiter zu machen?
Klar, man sollte aufhören, wenn es am Besten ist, und genau darüber siniert die Band. Gemeinsam mit den Filmemachern Andi Langfeld und Kay Özdemir, die eigentlich Fotografen sind, hat die Band eine Tour durch kleine Clubs und AZ’s gemacht, sich gefilmt, gequatscht – oder auch nicht.
Bei allem Punk, Schweiß und Lärm finde ich das fast interessanteste am Film, wenn es denn mal ruhig wird. Man ein Bandmitglied in seiner Ruhephase nach einem aufwühlenden Gig alleine auf der Strasse sieht. Einige Interviews mit Szenegrößen, wobei mir hier definitiv die Jugend fehlt 😉 komplettieren den Film zu einem wirklich sehenswerten Stück! Es ist großartig nicht nur einen Gig zu sehen, den man vielleicht besucht hat, man ist auf der ganzen Tour dabei!
Ich hatte PASCOW mal mit ANTITAINMENT im Artcanrobert gesehen. Hilfe, war das geil. (2010, glaube ich….)
Von daher: macht mal noch ein bisschen! Gerne weiter in kleinen CLubs. Das sind die, die mit den Bands und dem Publikum eine Einheit bilden. Nicht alles zu einem Produkt degradiert, was von Konsumenten gekauft wird. That’s Punk!
bei tanteguerilla habe ich die Platte/DVD leider nicht mehr gefunden. Doch bspw bei flight13 bin ich noch fündig geworden. Die Box kostet 40 Tacken, ist aber randvoll mit tollen Sachen:
– 10″ mit Coversongs von PASCOW gespielt von bspw BABOON SHOW, BLUT HIRN SCHRANKE, DISCO / OSLO …
– ein steiler „rabe“- button vom „diene der party“ Album
– die DVD mit Tourfilm „lost heimweh“ Bonusmaterial wie einem exklusivem Clip.
– 120seitiges Fotobuch!
Der Preis ist in meiner Welt also oberhammertop!
Einziger Wunsch: eine Box in die nun die beiden Boxen („diene der Party“ und „lost heimweh“) reinpassen 🙂