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fanzine: KÜMMELGROLLER #5

kümmelgroller #5
Die Ausgabe 5 flattert rein und ich bekomme ein klassisches Punk-A5er-Fanzine geliefert.
Ich finde, daß das DIY-Kollektiv hier ein schönes Blättchen abgeliefert hat.
Es wird vor allem herrlich chaotisch einige Artikel und Interviews zum Lesen kredenzt aber auch was fürs Auge von PFFF.
Ein Bericht über ein verfallenes Haus. Ein cooles Interview mit einem musikalisch sehr umtriebigen Macher des Kümmelgrollers, der diesmal aber außer seinem Interview, nicht mitgewirkt hat. Steffen Bähr heisst der Mann.
Doch daran merkt man auch schon das Manko am Heft: vieles wird nicht wirklich begründet, erklärt oder ausgeführt. Ich habe ein paar Zusammenhänge echt nicht verstanden.
Im Grunde macht das ja nix. Kurzweilige Unterhaltung mit Geschichten über tote Mäuse und Alkoholkonsum. Ein paar Reviews anderer Printzines.
Cooles Interview auch mit Jenny die beim LYRICS Liedermacher-Sampler dabei ist.
100% DIY. so geht das!

Zu haben bei riskmag@web.de

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video: ULF – bei den alten

Neues Video vor der neuen Platte.
Kommt am 12.04. raus. Bei myFavoriteChords und MomentOfCollapseRecords.

Ein melancholisch schönes Video kam bereits am 02.04. raus.
In Zeitlupenoptik erinnert man sich an sein altes Zuhause.
Volltreffer.

Bin sehr gespannt auf die neue Scheibe.

Ein weiterer Vorgeschmack ist der etwas punkigere Song „graf grauenstein“ (denke, dass ist aus der Kinderserie „der siebte Weg“)
Erinnert so einiges an andere Hamburger Bands, bzw mich auch gerne an die verblichenen GRIZOU aus Berlin.
Die Band hat Humor. Schwelgt in der Vergangenheit, liebt den Moment, den sie leben. Fein.

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tipp: PUNKROCKERS RADIO

Mal was Neues.
Sehr cool, habe direkt reingehört.
Für die Digital Natives gibt es nun eine App zum Hören von Punkrock in Dauerschleife!
googleplaystore

To-tal cool.
Hab ma direkt auch nen Hit entdeckt 😉
paddelnohnekanu bei punkrockers radio

Wenn der Track läuft meist mit Verlinkung zu Homepage / Discogs / etc., kleiner Infotext zur Band, Foto, euch werden Infos und Konzerttermine (aus dem Bierschinken-Kalender) der gespielten Band angezeigt, … super gemacht!

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review: PIEFKE – menschenmühle LP

piefke - menschenmühle
PIEFKE ist eine Band aus dem äußerst musikalischen Leipzig. Kann man gut daran sehen, daß die einzelnen Bandmitglieder in schon so einigen Bands gespielt haben (MöPED, Forgotten Sportbags, the flaming rocks und SickSinus). Sie haben sich erst 2017 gegründet, eine EP rausgehauen und nun kommt schon das Album. Falls ihr denkt, daß sei nun schlampig dahingerotzt, aux contraire!, die Band beherrscht ihr Instrumente und auch noch das Songwriting.
Erinnert mich gesanglich an eine Mischung an (und jetzt kommen nicht „die üblichen Verdächtigen“ sondern Bands, die ich kenne und schätze:) KUBALLA und SENOR KAROSHI. Musikalisch wird ähnlich der Notgemeinschaft Peter Pan viel Bass gespielt. Es gibt auch lärmigere Momente die mich aktuell ein wenig an EsWarMord erinnern. Apropos: auch das schöne inside/out-Cover erinnert an die Band aus Berlin. Textlich Klare Kante antifaschitisch und positioniert. Manchmal sehr auf 0/8/15-Klischeejobs und Montagsdystopien. Gegen Nazis, Kapitalisten, Bullen und Kackjobs.
Insgesamt also geil nach vorne gespielte Deutschpunk mit klasse Ecken und Kanten; das Rad wird allerdings auch nicht neu erfunden.
Es ist ein bunter Strauß abwechslungsreicher Songs.
Cool.

Ist raus auf Bakraufarfitia.
Ich würde sagen: eine echt passende Band auf dem Dortmunder/bErliner Majorlabel 😉

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review: MOLOCH – fragmente LP

moloch - fragmente

Die berliner Band MOLOCH hat 16 Songs auf eine LP gepresst, die Musik zwischen Selbstzweifel und Untergang. So klingen die Riffs, so sprechen die Lyrics.
Alle Songs sind kurz & knackig, was manchmal richtig schade ist, denn die Songstruktur folgt nicht dem ewig gleichen Schema. Und manchem Riff hört man gerne auch noch ein paar weitere Takte zu.
Es hat was von traurigen und schnellen LITBARSKI, wobei es MOLOCH schon länger gibt und sie bereits zwei Alben raus haben. Allerdings ist das die erste Vinylerscheinung. Gesang meist anklagend, die Melodeien knapp. Seit dem ersten Release hat sich aber einiges getan. Leicht rumpelig und mit sehr unterschiedlichen Songlängen ging es los mit „leguan“ in 2013.
Diese Scheibe hier ist btw schon Ende 2016 rausgekommen. Was mich nicht daran hindert, nun endlich meinen Senf dazu zu geben.
Ein bisschen Mönchengladbacher Düsterpunk…. etwas deutschpunkigere DUESENJAEGER, ein bisschen traurig wütende DIE ANGST.

Dieser Release, diese Band passt super in das Portefolio von elfenart.
kaufen!

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video: RAMMSTEIN – deutschland

jajajaja.
Provokation vom Feinsten für all die, die nicht eindeutig links stehen, sondern sich über die Erregung ebenjener amüsieren wollen. Provokation gegenüber Juden, weil die sich sowieso immer provoziert fühlen. Provokation Rechten gegenüber, da diese sich gerade irgendwie sicherer fühlen, gebildeter als in den 1990ern noch, in ihrem Schloss aus Dummheit und Ignoranz.
Ja, Provokation allenortens. Mit eingebauter Schreibprovokation für alle Feullitonisten sich an der Bildästhik abzuarbeiten, die RAMMSTEIN sich von einem HipHop-Produzenten haben filmen lassen.
Die Zeit schreibt:

Deutschland ist eine Frau: Das ist die zentrale Botschaft dieses neunminütigen Kurzfilms. Und diese Frau versetzt Generationen, Epochen und Genealogien, Sippschaften, Stämme und Reiche von Männern in den Zustand einer unauflösbaren erotischen Spannung.

Fazit: es geht um Liebe.
Auf vice.com echauffiert sich der Autor über das Herrenmenschendasein des Herrn Endemann, der in Berlin wohl Immobilienbesitzer ist und sich als solcher auch aufführt. Seine Kumpels, die im gesaugten Audi zum Konzert fahren, werden brüllen

„Deutschland, meine Liebe kann ich dir nicht geben, Deutschland.“ Diese Relativierung wird untergehen im Gebrüll, jede Wette. Und zurück bleibt ein Stadion voll mit dickbäuchigen Männern im Schein der lodernden Flammen, die „Deutschland“ skandieren. Deutschland. Deutschland. Deutschland. Deutschland. Deutschland. Deutschland.

noch mehr aus dem Netz gefällig? hier kommt meins!

Ich denke, falls ich das mal kurz hier rauslassen darf:
RAMMSTEIN und ihr weltfremder SpecterTheDirector haben ein Kunstwerk erschaffen, daß es in sich hat. Ein Quantensprung für die unausweichlich sich verbindenen negativen Energien, kurde Weltanschauungen von Ex-DDR-Geschichtsbuchlesern mit patriarchaischen, kapitalistischen Musikproduzenten.
Zu Zeiten der DDR stand in den Geschichtsbüchern, daß der Westen dekadent und kapitalistisch sei. Die Bestätigung haben die Menschen dort nach der Wende bekommen. Zumal die Westler die Nazivergangenheitsverwalter waren und sie nicht. Keine Aufarbeitung diesen Teils der deutschen Geschichte.
In Hip-Hop-Geschichtsbüchern stehen vor allem Erich von Däniken und KENFM. Ich will hier keine Klischees bedienen, wie käme ich dazu. Hüstel.
Das aber Universal Music bei diesem, aber auch FourMusic (die fantastischen Vier) derart Musikvideos für viel Geld produzieren lassen, macht mich echt sprachlos.
Schaut euch mal „antiamarteria“ an. Keine Sorge, die ersten paar Minuten in Cinemascope reichen schon. Zwischen kindischem Pimmelgeschwätz, Spielzeugwaffen und „hey, ich weiß was über das Elend dieser Welt“ …. würg. Immer gegen das Edelbratzenestablishment schwätzend, welches eigentlich ihr High-End-level darstellt. Endgegner besiegt: Platz einnehmen; selber Schampus saufen, Drogen rein und mit Aliens… nicht ernst gemeint, oder? Ist alle ein Scherz? Einfach nur die gereimten Worthülsen in „echte“ Bilder verpackt? DIESE BILD SCHENKT IHR EUREN und unseren KINDERN! Bäh!

Zurück zur deutschen Zeitreise im neuen RAMMSTEIN-Video:
Rammsteins hohle Lyric trifft auf hohles Gedankengut.
Ich habe, ehrlich gesagt, keine Antwort darauf. Herr Endemann darf sich gerne mal zu einem Interview bei mir melden.
Die Bildsprache ist so wirr und durcheinander, daß der zeitgenössische Zuschauer sicherlich nicht die Hälfte der Zusammenhänge verstehen kann. Was zuerst ein klares Statement gegen Faschismus sein mag, wird durch mehrmaliges (hin)gucken immer schwammiger. Was wollen sie damit erreichen? Das wir jede Szene, jeden Zusammenhang in der 10ten Klasse Gymnasium einer „Gedichtinterpretation“ unterziehen?
In vier lausigen Tagen 20 Millionen Clicks. Ein Weltbild über Deutschland im Ausland, welches „wir“ eigentlich so nicht wollen: melancholisch martialisch, patriachaisch. Nur eine Übermutter thront über allen: Germania.
Ich hoffe sehr, daß ein Specter NIEMALS einen Spielfilm für Fernsehen drehen darf oder seine Theorien in Interviews der Zeit, Spiegel oder ähnlichen Magazinen loswird. Ach was, er wird, wie alle Youtuber ein Buch schreiben (lassen).
Wer ein Ticket für eine der RAMMSTEIN-Shows „gewonnen“ hat, möge im Stau dorthin stecken bleiben.

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review: SENOR KAROSHI – …oder deswegen LP

SENOR KAROSHI - oder deswegen
Nach einer fast gähnend langen Pause melden sich SENOR KAROSHI mit einem BÄNG! zurück.
Mir sind die Herren schon durch ihre Split Single mit AUßER ICH aufgefallen. Ich besorgte mir auch noch ihre erste 7inch mit vier Songs. Insgesamt hat man also schon sechs Kleinode veröffentlicht.
Drei davon sind nun auf der aktuellen Veröffentlichung wiederzufinden. Laut Textschuber hatten sie noch in einer anderen Besetzung aufgenommen, was sie nun live in neuer Besetzung spielen.
Erstmal knallt der erste Song „motte“ rein.
SENOR KAROSHI melden sofort ihr Songwriting, ihre Sprachlichkeit und ihr Verspieltheit an. Zweistimmiger Gesang, intelligente Texte und überraschende Wendungen. Wenn hier die Songstruktur plötzlich mit einem Taktwechsel in einen wirklich witzigen Refrain aufbricht, bleibt kein Auge trocken. Womit die Inspiration für diesen Song auch glasklar wird: Castingsendungswahnsinn.
Das zieht sich durch alle Songs. Jeder hat sein Thema: Alterssturheit (wasted on the young), Reihenhausmelancholie (das haus verliert nichts) oder den überaus witzigen Punkerfrisörsong (zum rapport). Konnte mir nach dem Ärzte-Song vor gefühlten 100 Jahren nicht vorstellen, daß da nochmal einer kommt!

Die Songs gehen runter wie Öl und man kann die Scheibe ganz einfach im repeat-modus lassen, sie wird echt nicht langweilig. Zu dritt brennt man hier ein Feuerwerk ab, was die meisten Bands nicht zu fünft hin bekommen.
Bevor man zu oft denkt, daß der Gesang und deren unerhörte, manchmal superschlau daherkommende Sinnhaftigkeit an LOVE A erinnert, covern die KAROSHIS einen Song von SchrengSchreng&LaLa. Jörkk Mechenbier darf auch mit den Gesangpart übernehmen.
Mit (muschelsucher) ist auch noch ein wirklich gutes, nachdenkliches Stück drauf. Ich mag die doppelbödigkeit in all den Texten von SENOR KAROSHI.

Ich finde da steckt viel LOVE A drin. Auch die Hamburger CAPTAIN PLANET lassen grüßen.
Doch SENOR KAROSHI schaffen es eigen zu sein.
Das macht die Platte „…oder deswegen“ echt zu einer abwechslungsreichen Post-Punk-Indie-Bombe.

Kaufen!

cuules video:

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review: LYGO – schwerkraft LP

lygo - schwerkraft
Diese Band ist ein besonderes Kleinod der Punkszene. Meiner Meinung nach ist da viel Screamo drin. Mit all seinen melancholisch vertrackten Bombastparts. Man wird sehr oft mit Befindlichkeiten angeschrieen.
Da ist viel Punk drin, nach vorne gespielt, auf die Zwölf.
Sie spielen auch mal einen viel zu eingängiges Stück „festgefahren“ oder schreien weniger wie auf den grandiosen „lautlos“ und „vergessen“.
Ich würde auf keinen Fall unterschreiben, was andere Rezis behaupten „Fußstapfen von MUFF POTTER … PASCOW“: jedenfalls für dieses Album totaler Quark.
Das sind härtere KRAWEHL, sperriger und noisiger. ATMEN, WEITER… in einer krachigen Welt. FREIBURG. sowas eben.
Super auch das konsequent „andere“ Songwriting. Gitarren abwechslungsreich und ideenreich. Kleine Spielereien, die mein Muckerherz erfreuen!
Auf die komplette Spielzeit frage ich mich, warum ich mich so anschreien lasse.
Live eine Knallerband. Haben schon viele, viele Konzerte gespielt!
Und im März auch mal wieder unterwegs.

Album ist schon im September 2018 erschienen.
Zu haben bei bspw KIDNAP MUSIC.

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review: pADDELNoHNEkANU – my button is bigger than yours LP / MC / DL

pADDELNoHNEkANU - my butto is bigger than yours

Vow!
Fünf Jahre sind vergangen, seid ich mit meiner Band pADDELNoHNEkANU den letzten Full-Length-Player 2013 „endlich wieder deutschpunk“ rausgehauen habe.
Es hat sich wahnsinnig viel getan und ich will hier ganz sicher keine Lobhudelei auf mich / uns selbst schreiben! Also kriegt ihr ein paar harte Facts, die so auch nicht im Interview stehen, welches in der nächsten Printausgabe der PP abgedruckt sein wird.
In der Zwischenzeit gab es 2015 eine 7inch namens „1+1=2fel“. Da hatten wir uns auf das heute noch bestehende Trio gesundgeschrumpft. Ein sehr guter Freund hatte Ole, Tulle und mich schon mehrmals aufgefordert, in der langen Zeit, die es diese Band gibt, es als Trio zu versuchen: das sei super so und funktioniere. Wir wollten nicht hören, haha!
Danach haben wir begonnen eine Split-7inch-Reihe zu starten. Die erste mit KUBALLA 2016 auf der der Track „alleinstellungsmerkmal“ ist.
Es wurde ganz schnell 2017 und uns war klar: 15 Jahre Jubiläum sind angesagt. Also wieder in unser Proberaumstudio und unsere Lieblingscoversongs geübt und eingespielt. Dazu ein Booklet mit allen Texten von 2002 an. Da ist ganz schön viel Revue gelaufen bei mir.
15… so alt ist mein ältester Sohn noch nicht (damals 10), so lange hat meine längste Beziehung nicht gehalten; und meine Ehe auch nicht (13).
Das war, seit der ersten LP, also ein harter Ritt.
Was wir nun in diese Welt lärmen ist hoffentlich das höflichst authentische und hochgradig emotionalste Punkalbum, daß das Auf und Ab des Lebens wiederspiegelt.

Wir danken selbstverständlich allen Bands und Freunden, die all die Jahre an uns glauben!
Diesmal dürfen wir auch noch Daniel von ELFENART herzlich drücken für seine Unterstützung.
Und den schwer umtriebigen Bernd von 30KiloFieberRecords der, zusammen mit uns als Band, den größten Teil dieses Releases mitträgt.
Chapeau!

Erstes Video zu cybertronic ultra bot

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review: PASCOW – jade DoLP

pascow - jade

Mensch du. Da machste das Paket auf und bekommst ein in ein Plakat mit beiden Cover eingepackte Platte. In der Platte ein Booklet in 12inch Größe und eine 7inch. Letztere einseitig bespielt, wie auch die zweite LP. Klingt erstmal verwirrend, ist aber Luxus pur. Edel aufgemacht mit dem auflaminierten (?) Konterfei eines Mädchens auf mattem Schwarz.
Aber der Reihe nach!
PASCOW hatten ihr letztes Album „diene der Party“ vor 5 Jahren rausgebracht. Danach gab es eine 10inch mit Songs von ihnen und einem nach Abschied klingenden Film. Vor ein paar Monaten dann die Ankündigung eines neuen Albums! Würden sie weitermachen, wie bisher?
Der Look jedenfalls ist geblieben.
Und die Antwort bekommt man, sobald man die Platte loslaufen lässt: ja!
Ein leicht melanchlisch melodramatisches Intro am Piano wird intoniert, geht über in den Hit und die erste Video-Singleauskopplung „silberblick und scherenhände„.
PASCOW verlassen sich schon noch auf ihre Art Songs zu schreiben. All die Melodien, die einen manchmal zuckersüß umspielen. Ollos Schlagwerk, daß gemeinsam mit Flo’s Bassspiel nach vorne treibt. Alex‘ angepisster Gesang. Alles da.
Aber es hat sich etwas geändert: die Rockelemente, wie sie TREND mal einforderten 😉 Oder die eigens besungene Weltordnung, die the fuck ist, wankt?
Gleich im zweiten Song „jade“ legen sie mit einem Rockgitarrenriff los, das sich gewaschen hat; um dann ganz klar wieder PASCOW zu sein. Die „marie“ wird besungen mit einem groovenden Off-Beat mit leichten Reggae-Anleihen. Der Gesang weniger pissed, dafür immer noch das leicht wüste Weltbild entwerfend, daß es braucht, um diese Welt in ein „schmutzigrot“ zu tauchen.
Ich will jetzt nicht jeden einzelnen Song einer Kritik unterziehen, das haben Bierschinken schon gemacht! Und aus Bockys Review bei Polytox hab ich die Reminszenzen „geklaut“, da ich Musikgeschichtlich mit englischer Punkmusik nicht so bewandert bin – um nicht zu sagen: mir doch egal!

Auf Anhieb habe ich Crass, The Clash und The Outsiders gefunden.

Song vier „kriegerin“, den ich für den Wichtigsten auf diesem Album halte, mit ganz eindeutiger Aussage gegen Großkonzerne und deren Tricks, Menschen natürliche Ressourcen abzujagen. Wer PASCOW also noch kryptische Texte nachsagt, liegt ab sofort falsch.
Stolpern sie über ihre Weltordnung? Nein, sie nutzen alles was da ist.
Immer noch ganz klar DIY in Richtung Selbstausbeutung, denn ein Album in zwei Versionen rauszubringen ist schon ein finanzielles Abenteuer. Dann in dieser Aufmachung und zu diesen Preisen! Ich habe mir das Release-Konzert in Neunkirchen angeschaut (dazu ein ander Mal mehr), da gab es die „brave“-Ausgabe für 15€ und die „wilde“ für 20€.
In „unter Geiern“ setzen sie aus dem schon mehrfach benutzten Zitat des Teufels noch einen drauf:

und nach dem letzten Stück hör ich den Teufel sagen:
der größte Trick des Punkers war es nicht mitgemacht zu haben

Die Platte ist der Hammer!
Das Finale „wunderkind“ ist quasi eine Ode auf die Unsterblichkeit des Punks und schliesst am Ende einen Kreis. Wenn man die CD einfach weiterlaufen lässt, kommt gleich wieder das Intro!
Mal abgesehen von dem wirklich endgeilen Text, der noch eine ganze Weile im Kopf rumschwirrt.

Bevor ich jetzt in Ohnmacht falle:
zieht euch das rein! (klick = video)