review: INSPECTOR BOWSER & DIE DILDOFEE, ein Bumsical

Inspector Bowser und die Dildofee
Die erste Anfrage ist ja meistens noch lustig.
Ich sag schnell „ja“ und freue mich auf was Neues. Bin ja offen für…. vieles 😉
Eine kleine Gruppe von Deutschpunk Nerds aus dem Raum Stuttgart hat sich zusammengetan, um ein historisch einmaliges Hörerlebnis zu erschaffen.
Doch wenn der Tonträger dann ersteinmal im Abspielgerät liegt, gibt es kein Zurück mehr.
Ich fasse mich in diesem Fall einfach mal kurz:
Die Dirndl-Freundin hat keinen Bock auf ihren Macker und macht ne Dildoparty. Die Mädels probieren alles durch was die DildoFee so vorbeigebracht hat und am nächsten Morgen ist die Dirndl-Freundin tot. Wer war’s gewesen? Am Tatort Inspector Bowser auf der Suche nach der Dildofee. Ein Zeitreisedildo ist auch im Spiel.

Musik ist witzig bis schlageresk, unerträgliche Texte. Trashiges Bumsical ist der Untertitel. Joah. trashige Punk-Schlager könnte man sagen.
Wenn man die Musik wegskippt und sich nur das gesprochene Wort reinzieht, enfaltet sich doch eine gewisse Komik.
Ein Krimihörspiel mit viel Spaß und einer komplett Sinnfreien Story.
Vulgär, primitiv, phantasievoll und doch extrem lustig.
Damit bekommt ihr jede Party wieder in Schwung…. oder als Rausschmeissermucke auch prima geeignet. Je nach Gusto!

Den Quatsch kriegt ihr sicher hier
Dildofee.
Noch Fragen?

fanzine: TRUST #197/04

TRUST #197/04
Der Start in die neue Ausgabe ist wie immer: ein außergewöhnliches Cover, einem Foto der Bamberger Konzertgruppe „telepathic love shows“.
Dann die Kolumnen. Mal kann ich sie mit Vergnügen lesen…. diesmal nicht so. Kein Bock!
Was mich diese Ausgabe erfreut hat ist, das tolle Interview mit den famosen POSTFORD zu lesen. Es geht um die Punk-Szene, mal schlau, mal stumpf, und die Frage wohin man gehört, wenn man Punk wie Postford macht. Einige schlaue Deutschpunx (haha) meinen ja immer noch Mantrahaft wiederholen zu müssen, vor allem wenn sie jenseits der 50 sind, daß Punk doch rotzig und trotzig und wütend sein muss…. wieso wir denn heute alle so traurig seien. Und POSTFORD geben dir musikalisch wie auch texlich beides. Man kann ziemlich wütend traurig sein.
Ein toller Artikel „corporate rock still sucks“. Es geht um das Muskbusiness, welches uns Indies immer wieder vorrechnet, wie illegale Downloads, Kopien von Tonträgern etc ihren Gewinn schmälern würden. Mika rechnet uns das mal vor und macht aus einem komplexen und zahlenlastigen Thema das Richtige: ein Aufruf an alle, auch Bands und Labels, die Spotify nutzen. Wer also Lust hat, mal Vor- und Nachteile an ihn zu schicken, möge das tun! Mailadresse im Heft 😉
Interviews diesmal mit den Nachfolgern von ColdKids SEAX, SUNN O))), DR STRANGE (label) und SAMIAM.
Weiterhin Reviews von Zines, Büchern und Bands.
yeah!

fanzine: BROT #4 Frühjahr 2019

BROT Fanzine #4
Die beiden auch musikalisch sehr umtriebigen Thommy und Yannig (spielen auch zusammen bei der ANTINATIONAL BASS CREW und bei BAD AFFAIR) bringen zusammen auch das famose BROT raus.
Zutaten sind diverse Interviews mit den mir unbekannten SCOOTER KIDS MUST DIE, BLACK CAT DUB FEDERATION oder/und NO SUGAR.
Die 8-bit-synthie Combo SNARG kommen zu Wort. Das Tape/Digi „II“ ist inzwischen auch auf Platte raus. Ich glaub bei … ne, habs vergessen. komm nicht drauf!
Alles recht launig und kurzweilig.
Ein paar Stories, mal über das Cis-Geschlecht, mal über einen Vorschlag zur Güte, da es in einer vorigen Ausgabe einen dikreditierenden Artikel über QUEEN gab.
Nungut 😉 Wen DAS interessiert!
Interessanter ist da der Artikel über die sozialen Proteste in Chile. Dagegen steht dann der „psycho-test: welcher typ verschwörungstheorien bist du?“
Ich fass es mal kurz:
Alles in allem wirklich ein klasse lesenswertes Zine! Sehr abwechslungsreich, nimmt sich an den richtigen Stellen ernst un kann auch lustig!
Diese Ausgabe hat wenig Punk-Bezug, ist mehr Dub, Reggae und Ska drinne, was aber beim Leser dafür sorgt, mal was anderes ins Hirn zu bekommen, als das täglich Brot.

Im Herbst kommt doch sicher die nächste Ausgabe dieses Hamburger Zine?!?!?

review: ALARMSIGNAL – attaque LP

alarmsignal - attaque LP
Da fällt mir doch gleich mal die Tür ins Haus!
Ein Knaller jagd den nächsten. Deutschpunk saugut eingespielt, Pogo tanzen, Bierdusche, ein Brett nach dem andern.
Ich hatte die Band nicht auf dem Schirm, bis der Trommler Kühn meine Band mal in der Potse gemischt hat. Das war 2017…. Nun gibts ALARMSIGNAL auch schon fast 20 Jahre und ich habe meine erste LP von ihnen erstanden. ATTAQUE heisst das Werk.
Die Besetzung scheint in den Jahren mal gewechselt zu haben, wer nun davon übrig ist: rechechiert den Scheiß einfach selbst!

Ich sag mal so: wer auf grundsoliden PUNK steht, gut gespielt, Chöre ähnlich der Toten Hosen und Melodien a la ZSK landet hier einen Volltreffer.
Abseits der erwähnten Kings of Deutschpunk gibt es bei ALARMSIGNAL klare Kante, ehrliche Worte und dazu jede Menge Stinkefinger. Das macht die Band und ihre Musik um einiges sympathischer, als die Erwähnten.
Die Lyrics sind oft ein ganzes Stück entfernt von Plattitüden, Parolen oder schlechten, holprigen Reimen.
Alles eher reflektiert und selbstironisch.

punk ey, junge junge,
was bist du alte geworden
erkannt habe ich dich nur
an den gleichen drei akkorden
denn deine aufnahmen sind fetter
und du wirkst irgendwie smart
(…)
die aufgesetzten wege sind schon lange eingeschlagen
auf denen läufst du noch mit
früher warst du mal wegbereiter
heute schläfst du mit der quote
und der ausverkauf geht weiter
(von verkauften idealen)

Dem hab ich (fast) nichts hinzuzufügen: lasst euch nicht ausverkaufen 😉

LP kommt mit Downloadcode und schönem Booklet und Hochglanzoptik.
erschienen beim klasse Label antikörper export
Live kann die Band wohl auch einiges, spielen Clubtouren und auch größere Festivals, also schiebt euern Arsch mal dahin und geniesst die Bierdusche im Pogopit!
alarmsignal tourdates 2019

review: GVLLS – s/t EP

GVLLS - s/t EP
Ich überschlag mich ja nicht so häufig.
Was hier aber auf meinem Plattenteller gelandet ist, ist echt ein Knaller.
Post-Wave-Punk, ein bisschen noisig, manchmal sperrig, leicht halliger, düsterer, englischer Gesang und doch gehen die Songs runter wie Öl. Ein erster Release nach vielen Jahren (10 !!) vom großartigen MY RUIN Label, die ja eigentlich mit den famosen DUESENJAEGER ausgesorgt haben, haha!
Ich habe versucht ein wenig zu recherchieren, finde dennoch nicht(s) bis nicht viel über die Band aus Münster & Osnabrück.
Ein Trio, EP kam digital schon Ende 2018, seit März auf Vinyl. Nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen Band aus Australien. Ich habe sie entdeckt auf einem OX-Sampler. Ja! Menachmal kann einfach die verkackte CD-Beilage (oder anderer schöner Sampler, grins) mal einlegen und durchhören. Klar ist da ne Menge Quatsch drauf. Aber manchmal….
Zur Musik von den GVLLS.
Bandcamp nur hier
mit „return of the viper“ gehts gleich mit einem apokalyptischen End-80er Schmerz-in-den-Tinnitus-Ohren Gitarrefriff los. Dazu gesellt sich ein fies untergründiger Bass der sich mit den Trommeln in die Hüften beisst. Ja, das ist tanzbar, denn aufgebrochen wird das durch indieske Schrammelgitarren.
Mega!
Die Hits sind dann, meiner Meinung nach „japanese blood“ und das übergroßartige „distance“.

Zieht euch das rein. Soundtrack für deinen düsteren Sommer. Yeah.

review: PAULINCHEN BRENNT – wie salz 7inch

PAULINCHEN BRENNT - wie salz 7inch
Die Band, die ihren Namen von einer der Geschichten um ungezogene Kinder aus dem STRUWWELPETER haben, zünden sie bewusst ein musikalisches Feuer an, daß man so schnell nicht abrennen lässt. Und nicht anbrennen lässt. Es zündet aber!
Der Release ist schon ein paar Tage her, so konnte ich nun ein paar Reviews der anderen als Inspiration lesen, denn die braucht man auch, um diesen Sound einordnen zu können.
Witzig finde ich, daß einige sich nicht die Mühe gamcht haben, mal nach dem Bandnamen zu suchen, ein klein wenig Recherche zu betreiben und sich fragen, wie man denn darauf kommt… uhm.
Auf dieser, auf extradickes Vinyl gepressten Single, finden sich zwei schwere, lyrische Brocken aus Märchen, Mythen und jede Menge Noise-Math-Core-Krach.
Klar, kann man DYSE als Referenz heranziehen. PAULINCHEN BRENNT hat aber auch saugute SCREAMO-Bezüge und einen leicht poppigen Touch, wenn ich das mal so sagen darf.
Songstrukturen werden nicht ganz über den Haufen geworfen, sind aber hochkomplex wie die Lyrics.
„souzeraine“ auf der A-Seite über die Hexe Kräuterweiß. Seite B „wie salz“ präsentiert sich etwas rockiger. STONER. Es geht wohl um einen Mörder, der mit einem EImer Salz und einer Schaufel rumlief.
Was haben die Herren bloß genommen, um diese Geschichten im hohen Musikantenalter wiederzuentdecken, haha!

ein weiterer feiner Release von 30KILO FIEBER RECORDS und DIFFERENT RECORDS

review: ANTINATIONAL BASS CREW – demo 2019

ANTINATIONAL BASS CREW
Aktualisiert: hier die MC
antinational basscrew MC

Bei dem Bandnamen weiß man doch gleich, wohin der Hase läuft. Musikalisch, wie politisch.
Trotzdem gibt es Überraschendes zu hören!
Denn die Band versteht es aus, nennen wir es mal „klassisches Dub / Reggae / Ska – Songwriting“ ihre ganz eigene Linie aufzudrücken.
Der Bass wummert ganz schön, die Beats sitzen und das ganze Instrumentarium drumherum passt wie die Faust aufs Auge!
Mal isses der bebende Dub-Basslauf, der zu einem Punkbeat wird, mal ist es gleich die schrammelige Punkgitarre, die einen ordentlichen Off-Beat fetzt.
Mega.
Reinhören, der (noch) viel zu kurze Soundtrack für diesen Sommer.

Die vier Songs sind viel zu wenige und gibt es bei bandcamp zum download. Auch wohl bald als Tape. Und eine 7inch ist auch in Arbeit… hoffentlich mit neuen Songs. YEah.

FB
bandcamp

review: BETWEEN OWLS – wellness LP

between owls - wellness LP

Hier habe ich aus dem Hause TwistedChords eine neue Scheibe zugeschickt bekommen: BETWEEN OWLS. Erster Gedanke: was soll das mit den Eulen? Schuhu- schuhu!
Zweiter Gedanke, als die Musik losläuft: hui.

Die Band spielt super zusammen, die Songs in sich griffig und stimmig. Die besten Momente hat die Band, wenn sie ein wenig auf Gaspedal drückt und leicht angewave-te Melancholie verströmt.
Ich hatte schon einiges gelesen über die vielgelobte Band, kann mich da aber leider nicht anschliessen.
Insgesamt ist der Gesang zu leise gemischt und die poppige Gitarren zu laut. Glücklicherweise, denn wenn der männliche Gesang kommt wird es zu Schlagermusik. Was daran nun Genresprengend sein soll… Das will ich nun gar nicht hören.
Es ist seicht, es ist poppig, es ist auch in den Texten teilweise so studentisch, daß ich diese Musik nicht mal im Hintergrund zum einschlafen hören möchte. Eher zum einschläfern.

review: OIRO – historia de la musica rock LP

OIRO - historia de la musica rock

Wie sagt man so schön „eine längst überfällige compilation“ der selbstverständlich schon ewig vergriffenen 7inches.
Die Singles damals mit den ganzen Überhits „oi spiesser gib mal feuer“ „streichelzoo“ oder meinem absoluten herzensbrecher „vier gegen willie“ (kurz vor der nächsten explosion – lärm macht lärm … gedanken rattern durch die zeit, sie tragen schwarze schuhe)
Die Band schuf damals Massstäbe in Sachen kryptische Lyrics gepaart mit noisigem Punkrock und geschicktem Songwriting.
Mehr hab ich nicht zu sagen:
kaufen.
Natürlich auch bei flight13.

Doch: geniales Photoshopgeschnippel und Tomo vornedrauf.
OIRO reihen sich nun also ein in die Reihe „historia le da musica rock“ bei Santana, Rolling Stones, Lou Reed, Jimi Hendrix und und und.
Das muss so nicht. Darf aber!

konzert: NICHTS / CULK @ P8 Karlsruhe

Das erste Konzertwochenende welches mich seit sehr lange Zeit mit zwei Konzerten beglücken konnte.
Gestern noch EA80, heute noch ein paar „alte Hasen“ nämlich die von der NDW-Punk-Band NICHTS.

Ich entdeckte sie erst spät, damals in den 90ern, als die berüchtigte NDW-Zeit mit ihren sehr bekannten Ikonen TRIO, IDEAL oder EXTRABREIT schon lange durch war. Ich bekam eine Platte mit dem Titel „Tango 2000“ vor die Nase und freute mich direkt jeden Song mehr, auf die klasse gspielten Gitarren, die klaren Texte und den spitzen Gesang.
Dass sie sich zusammengerauft haben, bzw Meikel, der Gitarrist der Band mit einigen neuen Mitstreitern eine Neuauflage wagte, ging 2011 noch etwas an mir vorbei.
Dann die Ankündigung des P8 für das Konzert.
Hin da!
Den Abend starteten CULK aus Wien mit schrecklich schönem Dark-Wave.
Ein tiefer Bass wummerte mir eintgegen. Langsam trommelte das Schlagwerk Beats ins Zeitlupe. Der Gesang mal deutsch, mal englisch, falls ich das in all dem Hall richtig deuten konnte. Ich bin kein großer Connaisseur dieser Musikrichtung, habe aber doch schon ein, zwei Bands gehört und gesehen und glaube da auch Dream-Pop rauszuhören.
Und das ist ein bisschen das, was mir diese Art Musik verleidet: alles wird hinter Tonnen von Hall geradezu versteckt.
Der Bass raubte mir ein, zwei Mal fast den Atem, während die Gitarre also blass blieb.
Einige sehr schöne, gleitende Lines waren dabei, ab und an ein wenig Synthie. Schon schrecklich schön.
CULK @ P8 Karlsruhe
Ich blieb einige Takte länger als noch bei der Vorband des vorigen Konzertabends, doch ganz habe ich nicht durchgehalten.
Mir fiel allerdings der Untersetzte vom Vorabend auf. Verdammt, was macht er denn hier? Seine schnorrig hohe Stimme zog sich durch den Konzertraum, er sprach mehrere Leute an und laberte sie voll. Heute wirkte er aber wieder recht freidlich…. bis ich eine kurze Schrecksekunde hatte: da stand ein langer, schlaksiger Kerl mit einer roten Jacke plötzlich neben mir. Ne-ein, nicht der Skinhead auch noch!
Ich guckte rauf und runter an ihm, er hatte aber keine Springerstiefel an. Puh. Er wars also nicht.

NICHTS enterten die Bühne und man merkt(e) von der ersten Sekunde an, wie super die Band eingespielt ist. Die Back-Section um Joachim und Björn, die auch gemeinsam in einer Thrashmetalband us Düsseldorf spielen.
Einige Songs des letzten Albums „zeichen auf sturm“ wurden zum Besten gegeben „wer-weiß-ich-nicht-was“ „drei käse boy“ „zeichen auf strumr“ und „chaostheorie“. Alle Songs fetzig und flott vorgetragen. Sie passten sich super in ein Set voller Klassiker „10 bier zuviel“ „ein deutsches lied“ „eingeschlossen“ „Radio„“ich bereue nichts“ „freitag der 13.“ und und und
NICHTS @ P8 Karlsruhe
Ich würde sagen es waren knapp 100 Leute da und NICHTS haben viele, vor allem junge Zuhörer gewonnen und zum Tanzen bekommen. Zwischendurch mal der leise Anflug eines Pogomobs, der aber sehr friedlich blieb. Schön!
Klar, auch heute waren einige Eltern von der Couch gefallen! Der Altersdurchschnitt lag schon recht hoch, haha. Zum Schluss kochte der Laden und wir wurden mit „Tango 2000“ und einigen weiteren Zugaben nach Hause geschickt.
NICHTS @ P8 Karlsruhe
Übrigens habe ich NICHTS auch um ein Interview gebeten und eins bekommen!
Nächste Ausgabe also ein ausführliches Gespräch mit der Band über viele Jahre des Musizierens, Neuanfänge, Gitarrenriffs und Zusammenhalt!