Franky Shampoo – hu. Mit dem ersten Blick auf die Kassette befürchte ich schlimmste Schlagermusik, oder eine kaputte Elvis-Kopie; oder beides miteinander vermählt.
Natürlich weiß ich bei dem Label It’s Eleven Records, dass das wohl nicht passieren wird. Mit dieser Hoffnung im Genick lege ich das Tape in den räudigsten Walkman, den ich in einer Schublade finden konnte um adäquate Soundqualität geniessen kann.
Wir starten mit “in the night” und ich werde mit einem wunderbar melancholischen, sehr simpel gehaltenen, textlich 77er EnglandPunkrock mit leichtem New-Wave-Einschlag überrascht. Nicht: überrumpelt.
An wen erinnert mich das? Peter & the Test Tube Babys isses nicht. Aber so in die Richtung. An Startplatz 2 kommt “braineater”. Etwas düsterer, aha. Es finden relativ viele Samples aus Filmen oder ähnlichem Platz vor den Songs aber auch währenddessen. Nach ner Weile fällt mir ein guter Vergleich ein.
Habe in letzter Zeit recht oft die Litovsk aus Frankreich angehört. Gepaart mit den Hooks der Stuttgarter Band Neat Mentals. Wer hier fleissig in meine Sampler reinhört, wird sicher wissen, von welchen Kleinoden ich spreche.
Nun, Franky (mit vollem Namen) Franky Shampoo & the City Creatures nimmt soweit musikalisch also den direkten Weg in meine Ohren.
Auf Seite eins vier Songs, super aufgenommen, geht gut ins Tanzbein. Auf Seite B drei Lieder. Die letzten beiden hätte er sich direkt mal sparen können, mein Gehör steht in Flammen.
Der Kassette liegt eine kleine Autogrammkarte bei, “Franky Shampoo loves you”, wird bei nächster Gelegenheit signiert! Gut abgehangener 77er New-Wave-Punk.
Kein Anspieltipp sind die letzten beiden Tracks: ein schlimmes Cover von einer Band, ja ich mag sie nicht, Motörhead und einem Soundexperiment rückwärts abgespielt; das auch noch 4 1/2 Minuten lang. Experimentiert euch da doch selbst mal rein!