tour: KUBALLA & pADDELNoHNEkANU oktober 2016

Freitag, 30. September 2016.
LUWIGSBURG DemoZ
Scheiß einladen. Kofferraumtetris. Da gibt’s immer einen in der Band, der sich genau überlegt, welches Legoteil jetzt an das nächste passt.
Wir stellten fest, das selbst Fauli’s Kombi zu klein ist, um 2 PA-Boxen, eine Monitorbox und 2 Verstärker aufzunehmen. Instrumente und Kleinscheiß wie Platten/Merchkiste geht ja immer irgendwie. Dann die Penntüten noch irgendwo reingequetscht…. und ab dafür!
Autobahn. Autofahren.
Vorstadtvilla aus Backsteinen. DemoZ. Ein nackter Nachbarsmann am Computer. Treppe hoch. Toller Laden. Gut das es den schon so lange gibt. Generationen von engagierten Menschen haben hier schon gewirkt, und tun das immer noch!
PHILEAS FOGG (listen on the sampler numba 3) eröffneten den Abend mit flotten New-Wave-Post-Punk (ich wollte new und post schon immer mal in eine Schubladen stecken). Ein paar vereinzelte Füße tanzten hin und her. Die Herren um das Mastermind Andreas und eine Drummachine hatten an diesem Abend ihren ersten Auftritt und haben den superklasse abgepunkwaved.
Danach HELMUT COOL, die Fashionvictims der Ludwigsburger Punkszene. Leder und Nieten. Patches, deren aufgedruckte Bands man stundenlang als Anlass nehmen kann, die Hits der jeweiligen Band zu gröhlen. Die Jungs haben richtig Spaß, im Grunde ist die Show mehr Comedy als Musikperformance. Wir hatten jedenfalls jede Menge zu lachen!
Danach pADDELNoHNEkANU, die ihr Set runterbrettern, als müssten sie gleich wieder gehen. Was sie nach 30 Minuten auch taten. Schönes Warmlaufen für die folgenden beiden Tage.
KUBALLA dürfen als alteingesessene Musiker ihr Wiederholungsspiel geben. Hat glücklicherweise keine 90 Minuten, doch das Laute kommt aus dem Eckigen.
Die Singlesongs immer noch toll, die von davor auch.
Zack noch ein paar Bier und ab in die Koje.
Es bleibt festzustellen, daß Ludwigsburger am Freitagabend gern auf Strassen liegen und schlafen.
 photo 2016-10-07_22.04.04_zpsn3zasonz.jpg oben: gitarrenkoffer vs phileas fogg /// unten: kuballa vs sitzgelegenheit

Samstag, 01. Oktober 2016
SCHRAMBERG ZODIAK
Schrammeln im Schramberg.
Die Herren Kanuten verfangen sich im Netz der Schramberger Umleitungsspinne. Als sie sich wie Frodo aus den klebrigen Fäden Richtung Licht befreit haben, werden sie von KUBALLA glücklich in Empfang genommen. Wir bauen auf und machen Krach.
Die Musikkneipe ZODIAK gibt es schon seit Mitte der 1980er und ist ab 22 Uhr ganz gut besucht. Wir sind etwas überrascht, daß man in Schrammenberg (so der 1293 erstmals erwähnte Ortsname) so spät noch aus dem Hause geht. Das finden wir gut, denn die Stimmung steigt mit der Anzahl der Besucher!
KUBALLA ziehen heute die Saitenarschkarte. Zuerst reist Matze eine Saite und direkt im Anschluss, während desselben Songs reißt Marta auch Eine. Kommt natürlich gleich die Frage, ob ich aushelfen kann mit einer Klampfe. Doch meine ist ja gnadenlos um(n)gestimmt, sodaß das nicht geht. Kleine Pause.
Übernächster Song: wieder eine Saite. Also ich habe beim legendären Rench’N’Rock 2016 danach meine Klampfe hingeschmissen und bin gegangen.
KUBALLA lösten ihre Aufgabe aber wesentlich professioneller. Es wurde geschraubt und gebastelt, daß die Späne nur so flogen und die Saite wieder aufgezogen!
Die-ohne-Kanu-paddeln schrubbten heute ordentlich die Saiten. Ein wenig verstimmt, aber schön. Also ich fand’s schön.
In allerbester Laune standen Fauli und ich dann noch am Merch und durften den Besuch einer kleinen Familie erleben. Vater-Mutter-Kind. Die Mutter wollte den „Song mit den Wochentagen“ kaufen. Sie meinte „Computerstaat“, den wir covern. Hm, hamwa nicht. Aber ne Single. Und Papa hat noch einen Plattenspieler. Also wurde zum Andenken an diesen Tag von KUBALLA und denen die-ohne-Kanu–paddeln eine Single gekauft.
Ich kam auf die doofe Idee, das etwas schüchtern dreinblickende Mädchen auch noch zu fragen, was sie denn für Musik höre. Im selben Moment kam ich mir wie der dämliche Onkel aus Bielefeld vor. Verdammt, sie könnte meine Tochter sein…… Sie sagte „ich weiß noch nicht“, worauf hin die Mutter bemerkte „ab heute hört sie Punk!“
Wie geil ist diese Nummer bitte? Ich weiß noch, wie meine Liebste und ich angeguckt worden sind, als wir auf dem diesjährigen RockImPark mit unseren Söhnen, 11 und 9 Jahre, die RedHotChiliPeppers angeschaut haben. Zeiten ändern sich, dumme Gesichter bleiben.
Auch wenn sie aus derselben Ecke kommen, in der man selbst steht.
Leider durften die Kanuten noch zurück in die Heimat paddeln, da wir eine Gesangsanlage im ZODIAK gebraucht haben hatten. Also raus mit dem Scheiß. Am Sonntag dann wieder alle Mann einsammeln und ab nach Singen in die TEESTUBE.
 photo 2016-10-07_22.05.31_zpscpni9chn.jpg oben: schramberger zeitmaschine vs marta kuballa /// unten: paddeln vs kanu

Sonntag, 02. Oktober 2016
SINGEN TEESTUBE
Kurz bevor wir ankamen, sahen wir noch den Hohentwiel. Endlich. Und die langsam lang werdenden Schatten der kurz-vor-Herbst-Bäume. Geradezu poetisch.
Im Gegensatz zu unserem Einsatzort. Ich würde sagen: das örtliche Spielzimmer der Singener Jugend. Alle waren so herrlich hübsch und jung, wir könnten eure Eltern sein. Und während sie das lesen, werden sie denken „Halt’s Maul, du Arsch.“
Ein Glück kennt man als Punkrocker die Quelle der ewigen Jugend und verrät das Geheimnis nur unter Punx. Es gab lecker essen, gutes Öttinger – schönes Plakat der PARTEI hing da auch „Oettinger stürzen“ Kann man schon mal machen.
Wir merkten alle, daß das schon unser Tourabschluss war. Jeder war total in Stimmung Party zu machen. Cyrill hatte uns eingeladen, dorthin zu kommen und wir gröhlten „Computerstaat“ während in Dresden die Idioten die Idioten zu Idioten machten.
KUBALLA legten ordentlich vor. Bumm Bumm Tschak. Wildes Gezappel und Todespogo auf dem Parkett folgten. Die Saiten hielten, die Stimmung auch. Bier. Viel. Song zuende. Jemand ruft „halt’s Maul“. Tom erzählt weiter. „Halt’s Maul.“ Na gut. Noch ein Song. Ansage. Wieder „Halt’s Maul“ Okay. Wir haben’s nach dem dritten Mal gecheckt.
In Singen bedeutet „Halt’s Maul.“ also halt’s Maul; aber auch: ist toll, spiel weiter.
Tom, Matze, Martin, Nicholas und Martin gaben noch Songs drauf. Geil!
Dann Umbau. Dann Kanu. Was soll ich sagen!
Ich feierte Ausflüge mit meiner Gitarre ins angereiste Publikum. Es war so laut, wie lange nicht.
Todespogo. „Halt’s Maul“-Rufe. Ich stellte mich dazu und rief mit. Ein bisschen lustig fand ich das schon.
In jedem Falle sind die Singener ganz weit vorne, was das „auf 4 zählen“ anbetrifft. In Ludwigsburg war das noch eine recht müde Aktion gewesen, in Schramberg kam schon mehr und in Singen war ich so überrascht als das beim ersten Mal klappte, dass ich das Spielen vergaß.
In diesem Sinne:
1, 2,
1, 2, 3, 4:
Saugeile Tage. Touren bringt ja richtig Spaß! Hatte ich fast vergessen, die Letzte war ja 2013.
Also: 419578 Küsschen an alle Beteiligten und Mitreisenden 🙂
 photo 2016-10-07_22.07.03_zpsrsqxwjdw.jpg
vlnr: geilstes foto – bis jetzt

review: ELMAR – bunker und funktürme DEMO MC

 photo 20161007_105611_zpsxum7axip.jpg
Beim Durchforsten aktueller Konzerttermine bin ich über KUBALLA auf ein Konzert am 18.11. im Haus Mainusch auf eine Band namens ELMAR gestoßen. ELMAR sind 4 Jungs aus Meißen. Richard, Stephan, Peter und Robin.
Und somit auf ein Tape in einer total guten Verpackung!
Dann rein ins Deck und aufgedreht.
Es ist ein recht engagiertes Demo einer frischen Band. 4 Songs.
10 Minuten 10 Sekunden Schwelgen zwischen KRAWEHL und ADOLAR. Drücken etwas mehr auf die Tube. Sie sagen, sie machen „Punk aus Porzellan“. So zerbrechlich wirken sie dann aber doch nicht.
Die Texte mit viel Spielraum für eigene Gedanken; für ein Bild der Welt des Alltags. Zwischen Bunkern und Funktürmen ist da auch reichlich Platz, auf ein Wort darüber zu diskutieren. Wer will wohin mit seiner Ahnungslosigkeit und seinen braunen Jogginghosen. Letzte Runde im Hamsterrad.

Mein Anspieltipp: Im Zimmer Um Die Ecke

buch: Kalle Stille – WAS EIN FANZINE BRAUCHT

Ich dachte so „joah, da kann man doch mal gucken, ich mag einfach so Ratgeberbücher.“
Bei einer Bestellung bei meiner Tante Guerilla dann mit einpacken lassen und zuhause dann ganz aufgeregt aufgerissen. Was ein fetter Wälzer.
Mensche du, Kalle, da haste aber viel geschrieben in den letzten Jahren. Und gemalt und gebastelt.
Hat mich total überrascht, zu sehen, daß mich Herr Stille schon sehr lange Zeit begleitet. Ich bin ja so ein Namensignorant in Heften. Ich lese die Artikel, Interview und Reviews und und und, aber die Namen am Anfang oder am Ende eines Artikels….. Ups.
Das PLOT habe ich heissgeliebt. Klar, weil damals auch Flopitz und einige Baden-Badener daran in irgendeiner Form beteiligt waren. Und ich als Kiddiepunker bei den „großen“ nicht so ankam. Wir hatten mit unserer Band HÜNERSÜPPCHEN irgendwie andere Vorstellungen von Punk. Kleinstadtrebellion oder sowas. Unsere Zeit verkiffen. Mit Scheuklappen rumrennen und Frei-sein gleichzeitig.
Wie auch immer.
Ich hab das Buch verschlungen und werde ganz sicher noch einige Male reinschauen und lesen und stöbern.
Kalle Stille ist schon seeeeehr lange in der Punk/Hardcoreszene unterwegs und hat schon viel gesehen und erlebt und über all das geschrieben. Es gibt einen Erlebnisroman „kurz vor dem Arsch der Welt links ab„, der selbstverständlich auch von mir schon gelesen wurde! Spiegelt die Zeiten der 80er Jahre ganz gut wider!
Aber alles was ihr wissen müsst, kann euch Kalle sozusagen selbst erzählen, denn er schreibt fleissig fürs OX und hat dort ein Portrait was wirklich ausführlich ist.
Dem ist dann auch nichts hinzuzufügen und ich mag auch nicht abschreiben.
Super Buch, wer nicht eine Armada von Fanzines in seinem Hause beherbergen möchte! (oder bereits beherbergt)
Oder auf Ratgeber steht, die keine sind.

review: ÜBERFLÜSSIG – seltsamageddon MC / CD / digi

 photo 20160926_140203_001_zpsrxx8mhfg.jpg
„2016 – und wir sind immer noch hier und das nach feinster Spaß-Manier“
so steht es im Textblatt der MC, die mir Joscha zugeschickt hat. I like Tapes. Ist eines von 28, das Maik Aldi, dem Elektropunkgott.
Also ich so: Tape rein – Alltag raus.
Ich erinnere mich sofort an die Zeit, als die Band ÜBERFLÜSSIG angefangen hat. Damals gab es noch die ABSTÜRZENDEN BRIEFTAUBEN (gibts heute ja wieder!) und ne Menge anderer Funpunk-Bands. Ich mochte die einfachen, simplen Strukturen, die sch durch lichtdas 2-Mann-Bandgefüge gegeben sind. Inzwischen gibt es ja einige Bands, die zwar keinen Funpunk machen, aber zu zweit ein ordentliches Brett abliefern.
Wat soll ich sagen:
Joscha ist immer für einen Spaß zu haben und vor allem für Musik.
Er macht seit einigen Jahren sein eigenes Label RöRec auf dem die 3 Sampler „Soundtrack gegen das Vergessen I – III“ erschienen sind und gerade frisch aus dem Werk „Punk dir deine Meinung“.
ÜBERFLÜSSIG machen Musik, weil sie ihnen Spaß macht und sie jede Menge Texte gegen Nazis, für Fussball so einige andere auf Lager haben. Klar fallen mir Songs auf wie „my bonnie“, habe sofort die Brieftauben-Version in den Ohren. Beim „Stausong“ machen sie sich einen riesen Ulk daraus, HEITER BIS WOLKIG, ZWAKKELMANN und MIRKO von den Tauben am Ende des Songs Radiomeldungen und andere Sprüche zum Thema loszuwerden.
Das ist echt einwandfrei gemacht und gemischt und vor allem: DIY.
So wie das Video zum „anti fascho song“ es wird einfach draufgehalten. Das hat nicht die Hochglanzästhetik irgendwelcher Majorlabelbands, muss es auch überhaupt nicht. Ist mir um einiges sympathischer so wie es ist!
Als ich bei den letzten drei Songs angelangt bin, fällt mir dann aber doch auf, daß meine Euphorie etwas gewichen ist und ich immer diese trostlose, melancholische Mucke höre und bei so viel guter Laune einen Hass auf alle Autofahrer schiebe.
Also wenn das der Plan ist: Daumen hoch 😉
Ernsthaft: gebt ÜBERFLÜSSIG ne Chance, hört rein, besorgt euch eine der besiebdruckten Mini-LP’s mit dem Anti-Fascho-Song oder die Neue: SELTSAMAGEDDON
Seit 20 Jahren unterwegs und kein bisschen leise!

review: WORDS OF REVOLT – same world – different sides CD

 photo 20160926_135915_zpsuq4hnvya.jpg
Ich hab mir ja fest vorgenommen, die HC / Punk – Szene zwischen Karlsruhe und Offenburg näher zu betrachten. Da geht ja einiges und vieles ist gar nicht vernetzt oder kennt sich, da sind Konzert die stattfinden, doch meist mit Bands aus fernen Bundesländern belegt sind, nicht. Komplizierter Satz, einfacher Zustand.
genügend Bands, die Headlinen könnten, nicht.
WORDS OF REVOLT aus Neuried bei Offenburg spielen technisch einwandfreien Metalcore mit einer ordentlichen Spritze von allem, was das Hardcoreherz mag: Growls, Deathcore, Melodiccore, Gangshouts… alles da!
Ich darf gestehen: mich fetzt das Gesangsmäßig nicht so, wobei ich die Musik für ziemlich erwachsen halte. Gut durchdachte Parts, gute Tempiwechsel! Vielleicht liegt es auch der sehr guten Produktion. Die ganze CD ist d.i.y. hergestellt, sprich aufgenommen, gemischt, etc ebenso wie das Cover und noch ohne Label. CD gibt es also am besten direkt bei der Band zu erwerben (link weiter unten).
Zum Schluß noch ein paar Worte zum Gesang. Denn wenn ich mir die Texte anschaue, habe ich das Gefühl, da singt jemand von etwas, was er selbst nicht ist; oder versteckt sich zumindest hinter harten Worten. Wie zB „ihr werdet uns nicht brechen, niemals auseinander reissen, dein gesicht auf einer wand zertrümmern“ ?????!???!
Bei HardcoreWorldWide gab es eine exklusive Videopremiere von „same world – different times„.

Wer’s mag: WORDS OF REVOLT
haben auch einige Termine anzubieten, an denen sich die agilen Herren im Herbst durch die Republik bewegen!

konzert: NO COMPLY CD release

Konzert war am 17.09. ist auch schon wieder her…. also schnell einen Bericht ins Netz gezimmert!
Backbite Records hat die neue CD „reversion“ an eben jenem Tage rausgebracht. Daniel, der Sänger, erzählte mir, daß die CD bis auf den letzten Drücker auf sich warten ließ.
Scheint sich also nicht nur bei Vinyl die Vorlaufzeit verlängert zu haben!
 photo 20160917_212038_zpsbfvzucaw.jpg
Den Abend eröffnet haben KRASSER FAHRSTIL, die im April mit pADDELNoHNEkANU und KLOTZS und FREIBURG noch in einer anderen Besetzung gespielt haben. Nur noch Fauli, der Gitarrist und Sänger ist vom alten Line-Up übrig. Neu dabei also an den Fellen Armand, Gitarre Juki und am Bass Feu. Die Herren haben echt ordentlich zusammen gespielt, für eine Woche proben. Feu hat den Bass ordentlich von der Bühne gebretzelt! Armand um einiges fester in die Trommeln gehauen! Ich fands gut, bleibt ein Demo abzuwarten!
 photo 20160917_215341_zpsog5jrfxs.jpg
Als Zweite haben dann BACK IN GAME die Bühne gerockt. Sänger Böhne war die ganze Zeit mit dem Publikum unterwegs, während sich die anderen 4 mit vertracktem Melodiccore die Zeit vertrieben, haha! Ich darf gestehen, daß bei mir der Funke nicht so recht übersrpingen wollte. Die Band hat jedenfalls sichtlich Spaß gehabt und dem immer größer werdenden Publikum ordentlich eingheizt.
 photo 20160917_231440_zpsug2nzrv9.jpg
Bei NO COMPLY war’s dann echt gut voll, die Temperatur schon vor ihrem Auftritt auf ca. 43°. Und dann, 1, 2, 3, 4 ging das ab. Mit gutem Pogotanzen, mitgröhlen, Stagediving, Wall of Death.
Zum 20 jährigen Jubliläum haben die Herren keinen Fatz ihrer Energie verloren!
Am 22. Oktober spielen sie noch auf der Labelparty von Backbite im P8 (das ist die alte Halle14-Crew!) in Karlsruhe. Labelreleaseparty ihrer CD „reversion“ (review demnäx hier) bis dahin zum Zeitvertreib in den Sampler #2 reinhören und eines der wenige Interviews mit NO COMPLY lesen!

review: NO°RD – dahinter die Festung LP

 photo 20160918_114924_zps4lqthpeq.jpg
Erste Töne erinnern sofort an EXIL. Oder halt eben TURBOSTAAT. Früher.
Als wir noch jung waren ist jetzt! Oder?
Je länger die Scheibe läuft, desto mehr stellt sich ein DUESENJAEGER-Gefühl ein. Sowas wo es um was geht, was manchmal einfach nur im Nebel liegt. Dabei gehen die Lyrics in eine sehr konkrete Richtung: Verantwortung, Ausgrenzung, Verletzung, Einsamkeit.
So viele Namen. Gleich zu Anfang.
Die Band gibt es noch nicht so lange, im Jahre 2014 gegründet und auch den ersten Gig gespielt.
Ich wurde durch das Demo schon aufmerksam und habe die 5 Herren mit ihrer tollen PostPunkMucke erfolgreich auf Sampler #3 der Provinzpostille untergebracht. Mit den Songs „schlagring“ und „flutlicht“ (damals 😉 war der song noch exklusiv!!!). Nun, beide sind auch auf der Platte drauf! Geilo.
Da vorne kommt schon ein Ende!
Ich mag die Musik der NORDer. Sie haben zwischen all den genannten Bands ihren eigenen Blick auf ihre Themen und geben der Musik hier und dort Schubser, wie man sie sonst nicht hören kann. Das ist echt toll, weit ab vom Mainstream, ohne total durch zu sein!
Die spärlichen Einwürfe von (verdammt, wer von Holz, Maik, Wilhelm, Andreas, Tim is’n nu der Sänger…. nix auf der Homepage, im Video nur alte Männer, im Infoschrieb och nüscht…. manno), naja eben dem Sänger, sind toll gesetzt und stützen die Melancholie der Musik. Was ich echt gut finde ist, nicht eine halbe Stunde angeschrieen zu werden sondern kleine Geschichten erzählt zu bekommen. Was ich aber zum einzigen Manko bringt, das ich anmerken möchte: Punk darf konkreter sein! Vor allem textlich 😉
Am Ende: das Cover.
Ich kann, verdammt noch mal, nicht erkennen, was der alte Rocker da in der Hand hält. (ich kenne aber den Typen, der so doof aus der Wäsche guckt!)
Vielleicht ist das Absicht. Vielleicht aus Versehen. Vielleicht geht es nach Norden. Vielleicht ist das deine Richtung. Aber auch in meiner Richtung.
Oder nach Süden? Soll ich dich mitnehmen? Spring rein!
Danke, daß ihr mich nicht erschossen habt.

VIDEO
LP / MP3 bei Kidnapmusic erschienen.
und Termine auf der FB Seite

review: LULU & die EINHORNFARM – ihr seid alle scheisse

 photo lulu cover_zpsmfpmmthz.jpg
Ich soll ein Review schreiben über eine total witzige Band names: LULU UND DIE EINHORNFARM.
Lese mal schnell während des Hörens dieser wundervoll einfachen Songs ein Interview, in dem der Wunsch geäußert wird, mal einen Verriss zu bekommen.
Also gut. Verrisse kann ich gut. Achtung:
Geile Riffs (nein, das ist nichts sexistisch gemeint)
Gute Hooks.
Es geht um Penisse, Bier und Vollidioten.
Erwachsen albern.
Ne, ich mag das nicht verreissen. Ist doch oke, eure Mucke! (ich bin bei Song 2 – ohne zu spulen)
Kann man machen.
„Ihr seid alle scheiße“ (der Titel des Albums) ist doch n Klasse Titel, um sich zwischen alle Stühle zu setzen.
So Ja/Nein; ohne vielleicht. Fast schon ein politisches Statement. UND: in den Farben der Saison „schwarz rot gold“
Man darf auf keinen Fall erwähnen, dass die Sängerin Luise Fuckface bei so ner anderen Band mitmacht.
Also mache ich es nicht.
Super, oder?
Musik und Texte also cool (sagt man das heute noch?), zweideutig erwachsen. Erwachsen albern.
So NDW-Deutschpunk-Songwriting. Manchmal Funpunk wie früher mal die BRIEFTAUBEN (andere lustige Bands habe ich nicht lustig gefunden, nein auch nicht die ________ (bitte selbst ausfüllen)). Manchmal auch voll rockig wie NICHTS (aaaaahhhh, jetzt. da gibts doch auch n Track von denen, wo die so „scheisse, scheisse, scheisse – ihr seid alle scheisse“ singt – haha! ich habs rausgefunden!!! Erster, nänänänänä —- oder eben) IDEAL.
Habt ihr die Mucke eigentlich für so alte Säcke wie mich geschrieben? So als Provokation?
Ich hab nämlich nach Song 5 aufgehört zu lachen. Mir ist es steckengeblieben. Im Hals. Flaschenhals.
Was mache ich bloß falsch in meinem Leben?

Ach ja, Reviews schreiben ist auch nicht so mein Ding.

Anspieltipps:
wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht (müssta selbst gucken, wo ihr den anhören könnt. bei bandcamp gibts nur den!)
und
wenn man morgens aufwacht (ein ganz doll liebenswertes Video mit Pferden (für alle Bibi&Tina-Fans))

17 Songs für die Ewigkeit.
Als CD oder LP mit allem möglichen Modequatsch.
Bei bakraufarfita-records
(klammer auf)klammerzu

fanzine: XCLUSIVEX Fanzine Collective #6

 photo 20160908_122046_zpsivggn6e8.jpg
Hatte ihren Blog vor einer Weile entdeckt, ein Interview im OX und bestellte mir, natürlich, dann die neue Printausgabe.
Ich finde, Haptik geht vor und ich auch noch nie auf eine Seite gegangen, um ein 2tes oder 3tes Mal in der ‚Ausgabe‘ zu blättern. Die posts auf einer gut frequentierten Seite rauschen dann doch einfach durch. Und was man nicht liest, das liest man eben nicht.
Nicht so bei XCLUSIVEX, die ein tolles Zine machen. Es ist persönlich, es ist spannend und abwechslungsreich. Interviews mit, klar, Musikern, aber auch veganen Tieraktivisten, Friseuren, die blackvegan-Bewegung und und und.
Da ich das hier als Fleischesser und Kiffer schreibe, fällt mir besonders ein Interview auf, das mit Toni Positive. Er ist der besagte Friseur 😉 Er lebt straight edge und hat ein Label. Mir fällt exemplarisch in diesem Interview einfach auf, wie klasse das sein muß, mit Menschen in seinem Umfeld zu leben, die eine positive Lebenseinstellung haben. Es bremst einen keiner, sondern man hilft einander mit Entscheidungen, etc. weiter.
Genau diese Einstellung hilft mir aber auch schon seit Jahren nicht in der ewigen ‚alles ist scheisse‘-Soße zu schwimmen! Trotz Fleischkonsum…. Man darf doch gerne mal über seinen Tellerrand schauen und Positives erleben, statt sich einmachen zu lassen von den täglich durchrauschenden News.
Für ne Weile mal in ein Heft abtauchen, wer nicht gleich ein Buch in der Hand haben will. FANZINES RULE!
Also: klasse aufgemachtes Heft. Nicht ganz billig für 6€.
Dafür dt/engl, bunt, ernsthaft fröhlich und freundschaftlich. ca. 130 vollgepackte Seiten.
In dieser Ausgabe wird man aufgefordert, da das Heft eben so viel kostet und nur 200 Stück gemacht wurden, zu teilen oder zu verschenken.
Ich sach ma so Punkermäßig: ich tausche.
Oder ihr kommt vorbei und lest es bei mir. oder ebend auf der Seite

review: BLUTIGE KNIE – Mucker, Booker, Wichtigtuer LP

 photo 20160808_151115_zpslhzi29rq.jpg
Das tolle BAKRAUFARFITA – Label aus Berlin hat es schon ein, zwei Mal bei mir probiert, mich aber noch nicht gekriegt. Außer mit EIN GUTES PFERD! Die sind Klasse.
Nun also eine Band die „Blutige Knie“ heisst. Hat das was mit Fussball zu tun?
Wahrscheinlich schon, denn die Jungs hatten einen EM-Edit ihres Songs „blutige Knie – sind nicht Weltmeister/Europameister“ rausgebracht.
Ich wusste trotzdem nicht was ich damit anfangen soll, denn ich bin ja nicht so in Fussball, verstehsch! Aus Magdeburg kam aber direkt ein „oha! Geil. Platte? Hol ich mir!“
Also schnell aufn Plattenteller und rotieren lassen.
Ein Duo, bestehend aus Timo Tolkmitt (Gesang, Gitarre) u. Till Trenkel (bester Schlagzeuger in Berlin-Hellersdorf), nein, die Anfangsbuchstaben der Namen sind ernstgemeint. Im Gegensatz zum Rest der Musik. Da ist immer ein Augenzwinkern zwischen den schrägen lautleise Tönen zu hören.
Man hört dem Duo die Spielfreude geradezu aus den Noten quillen. Das ist Rock, Stoner, fett 70’s, rotziger Punk. Eigenaussage ist ja: „Trash Blues Indie Stoner Punk House Grind” sind mir zu viele Schubladen.
Um sich mal ne ordentliche Portion Rock um die Ohren wehen zu lassen, ist die Scheibe ein MUSS in der Plattensammlung. Ich habe schon ne Weile keine so freudig aufspielende Rockband mehr gehört. Hatte ich schon gesagt? Scheiß auf die paar möglichen geraden Töne. Scheiß auf Geklimper und Geklampfe.
Das Ganze live eingespielt. Gegründet 2014 ist ja ein extrem steiler Aufstieg.

Und ich füge an, daß die Platte am 02. September offiziell rausgekommen ist. Einen Vorgeschmack kann man sich auf der eingerichteten Homepage in Wort und Bild einfangen. www.blutigeknie.de
Wer im september noch nichts vorhat fährt nach berlin. 17.09. Release im Schokoladen!
Danach noch einige weitere deutsche Städtchen. Bitte auf der HP oder bei Furzbuch checken!

Auch am 2ten rausgekommen ist: Lulu und die Einhornfarm
review folgt 😉