review: PISSE – hornhaut ist der beste handschuh 7inch

PISSE - hornhaut ist der beste handschuh
da habta drauf gewartet: endlich wieder was von PISSE!
Und PISSE ist pissed. Mehr denn je.
Kalkuliertes musikalisches Chaos. Zu schnell eingespielt?
ich hatte ja schon mal n Review von der Doppel 7inch „kohlrübenwinter“ hier irgendwo vergraben.
Und was vergraben ist, das buddeln PISSE aus und machen n Song drüber.
„dresden“ zum Beispiel.
der Hinweis darauf, daß diese Single gefördert wurde durch die Landeshauptstadt Dresden.
Wenn das stimmt, sind PISSE also Teil des Verfassungsschutzes?
V-Männer mit Ironie verkleidet?
Auf dieser Single geben sie jedenfalls Vollgas mit „christof daum“, um dierkt danach mit „rolling stone“ den typischen PISSE-Hit rauszuhauen.
Seite 2 bietet dann wieder einer schön flotten Punksong. Alles klingt nach 1980. Nur geiler. Ist ja alles nicht mehr so schlimm heute. Also wie damals.
Abschließend dann „dresden“.

Es bleiben viele Fragen offen:
Wieso steht im Textblatt „christopf daum“?
Wieso ist eine 1000er Auflage einer 7inch einer minimalistischen Punkband LIMITIERT? 200 sind limitiert.
Ist das also schon Kult?
Sind PISSE das Feuilleton des Punkrock?
Wieso gibts das inzwischen überall zu kaufen?
vor allem beim Label selbst: apocaplexy
und wer braucht eigentlich so einen Review?
(dies ist eine rhetorische Frage!)

Kommentar:

…aber dazu später mehr!

review: KRANK – mausetot EP

KRANK - mausetot EP
Mir geht der Kreischgesang zwar immer noch etwas auf die Nerven …. aber die Mucke ist wirklich klasse!
Vor allem der zweite Track „ziesel“ hat einen geilen Drive. Überhaupt schwelgen die Songs zwischen 1990er Hardcore, dann so ein Touch Weltuntergangsmelancholie, Dischord-Break-Lärm. Reduzierter Sound, maximale Kraft. Hier und dort plötzliche Taktwechsel. … und deutschsprachigem Punk.
Die Lyrics sind und bleiben der Motor und die Motivation der Band. Sozialkritisch, politisch, kein Gefasel. Beim Song „2.Juni“ eine textliche Zusammenfassung von „Dekonstruktion II – Ulrike Meinhof aus dem Toten Trakt | 16.6.1972 – o9.2.1973 und „Warum brennst Du, Konsument?“ – Flugblatt Nr. 7 der Kommune 1 | 24. Mai 1967″ die eine alte Weltsicht sehr deutlich in die Jetzt-Zeit rückt. Klar heraushebt, daß sich das alles wiederholt.

Nach einer Abschlußherbstsause wird nun dringend ein Trommler gesucht!
Neuigkeiten gibt es sicher bald!
So ein bisschen hört sich „mausetot“ nach Abschied an, klar, es ist ein Wortspiel mit Mausi’s Abgang, schauen wir mal.
Die Band hat ein relativ flottes Besetzungskarusell.

Wer kein Tape hat: bandcamp hat ein digitales!

review: ERNÄHRUNGSFEHLER – sturmverse LP

ernährungsfehler - sturmverse
Eine Band, die ich nur vom Namen kannte. ERNÄHRUNGSFEHLER. Tuba und Nico, ihreszeichens Gitarre und Bass bei BEN RACKEN, hatten eine Vorgängerband, die es erstmal nur 2 Jahre und nur mit Nico am Bass gab. 1990 bis 1991. Laut parocktikum reunierten sie, da der Schlagzeuger einen Grabstein bekommen sollte. Dafür ein Benefizkonzert.
Man reunierte dann mit Tuba an der Gitarre und Daniel an den Trommeln. Es entstanden zwei Alben 2005 bis 2007.
Das eine „Strumverse“ liegt mir nun vor. Es ist auf einem der wohl eigenartigsten Labels der Republik erschienen sicksuck-records. Dan Sick verbreitet da wohl ausschliesslich Bands, die aus dem Umfeld Rathenow, Haldensleben bis Magdeburg existieren und existierten. Auflagen zwischen 100 und 200 Stück sind normal, davon dann immer einige Testpressungen, Cover beklebt, besprüht, mit PVC beklebt, ich habe da inzwischen so einige schöne Releases im Plattenschrank.

Die vorliegende Platte lohnt sich wirklich anzuhören! Es ist teilweise sehr flott nach vorne gespielter, leicht düsterer Punkrock. Ein guter Einschlag New-Wave, die Stimme erinnert mich manchmal an Bela B. aus eben jenen 1980ern „mysteryland“ oder ähnlichen Stücken von „die Ärzte“. Die Sprache ein wenig altbacken, jedenfalls kommen mir manch Formulierung so vor. Auf Spässe reimt sich vergässe. Es wird ordentlich experimentiert mit der Sprache. Und die beiden Gitarren spielen mal mit und mal gegeneinander.

aufgeblasen stehst du da – gut geschützt durch weise worte – ich hab zu schweigen ist doch klar – bin für dich ne weiche torte – und jetzt alle schuhe lecken – ach der könig er flaniert – treibst uns in die letzten ecken – wenn dein staat hier aufmarschiert

Hier ein Video, welches die Zeit in der sie spielten und die Besetzung gut widerspiegelt:

Lässt sich gut unter „e“ hinter „ea80“ einsortieren!

review: HERR PAULSEN UND DAS ZEITPROBLEM – I 7inch & II LP

herr paulsen und das zeitproblem
Hatte ich auch noch nicht 😉
2 Reviews auf ein Mal… aber die Zeit verging schon ganz schön schnell… so zurückgeblickt.
und nicht nur HERR PAULSEN hat ein Zeitproblem. (auch Maeglin beispielsweise!)

Nungut.
I
Also die 7 inch ist (noch) ein wenig krachig. „das ist, was ich momentan zusammengekratzt bekomme“
Das äußert sich im Artwork, welches sehr schlicht gehalten ist, aber nicht schal. Weißes Cover, schwarze Schrift, Bandname, Titel.
Die 4-Song-EP noch sehr emotional, klingt alles sehr nach Abschied, der Trauer danach.
Obwohl die Nummer I doch ein Anfang ist.
Einige Videos folgten, auch akustisch. Guckt mal in ihren Kanal.

II
Auf der LP nun schwarzes Cover und weiße Schrift. Man bleibt sich schon mal treu und ich nehme an, die nächste Platte heisst dann III. Nur mit dem Schwarz/Weiß wird schwierig!
Aber ich lasse mich auch gerne überraschen.
Was die Herren Paulsen nun mit dieser LP geschafft haben.
Sehr schnell wurde sie nachgelegt und hört sich gleich viel besser an. Der Sound offener und auch die Texte. Weiterhin melancholisch, doch nicht ganz so emo.
Denn deutschsprachiger Emo geht schnell ins poppige und fängt an zu nerven. Hier wird noch experimentiert und probiert. Nicht in jedem Song das selbe Schema angewandt. Mals singt Philipp, mal Steven.
„kolonialware“

mit jedem weiteren wort mal wieder ein bisschen übetrieben zum glück wird nicht nur orthographisch hier so vieles kleingeschrieben es wird nicht wahr weil due es lautstark wiederholst und auch nicht klar durch nur eine position“

durch beide Releases zieht sich ein Faden, der sich ganz klar an der Baden-Badener Schule orientiert. Haha!
Den Satz wollte ich schon immer mal schreiben!
Und das über einer Berliner Band!
Wer mehr wissen will 😉 demnächst!

7inch bei ELFENART (sehr hübscher relaunsch übrigens!) raus und die LP bei ELFENART und TANZ AUF RUINEN

review: NO°RD – paläste LP

NO°RD - paläste LP

Gut Ding will Weile….
Ich habe die Scheibe nun schon seit Ende Mai hier liegen, bzw dreht sie ihre Runden.
Aber NO°RD, die mich nun schon seit ihrem ersten Demo begleiten, haben es echt verdient erstmal gehört zu werden, bevor man irgendeinen Spasemackenreview über ihre Musik schreibt.

Was man hier nämlich zu hören bekommt ist emotionaler Punkrock mit Drive, mit Einflüssen aus Hardcore und Emo, Sozialkritik in Form von Geschichten, die uns Andreas nicht vorenthalten möchte.
Die Band bleibt sich in Punkto Artwork treu: Ausschnitt. Andeutung. Im Gegensatz dazu die Songtitel. Klar und unmissverständlich: „paläste„, „gaslaterne“ (mit videos), fressen, maschine, hotelbar…. Wiederum die Texte lassen einigen Interpretationsspielraum, drehen sich um (meist) namenlose Menschen und deren Geschichten. Laut Booklet um Kämpfe für ein gutes Leben. Ich sag mal: Bukowskipunk mit einem Schuß Kafka. Man sollte in der Stimmung sein. Vielleicht habe ich deshalb bis in den Herbst gewartet…. nun ist es trist und grau, manchmal. Zeit für eine Tasse NO°RD und danach bei PISSE ausflippen 😉
Erinnert mich sehr an EXIL (eine Vorgängerband von Turbostaat) oder auch DueSENJaeGER.
Die Produktion dieser Platte wesentlich konkreter als der Vorgänger. Für Punk (und sei es emo/wave/wasweißichpunk) etwas zu glatt. Nächstes Mal wieder mehr Dreck wieder, bitte!

Kaufen?
tanteguerilla

review: FRAU MANSMANN – therapie MCD

frau mansmann - therapie

Der Track ist kein Unbekannter. War er schon auf der „menstrution in stereo“ Scheibe mit drauf. Glücklicherweise ist das auch einer der Tracks mit Emilie Krawall am Mikro. Im video auch in der Hauptrolle!

Den Review zur CD gab es schon vor ner Weile 😉
Nun bekomme ich eine MCD rübergeschoben auf der der Song „therapie“ also von einigen Künstlern / Bands gecovert wird. Man mag sich an die 90er erinnern und ebenso klingen die, nennen wir es mal, Remixe!
Vier davon drauf. Vom abgründigen Thomas Tulpe verschlagert, von den grandiosen Deutschpunkern INWIEFERN. Leider bleiben alle Versionen etwas blass. Der Original Track ist einfach klasse!

Das Werk gibt, wie auch alle andern, bei Konzerten der Band oder bei bakraufafita

fanzine: TRUST #193/06

TRUST 193/06

schon das Cover ist mal wieder eine Schönheit. Vor allem wegen der Rückseite! Auch ein Rücken kann….
Entschuldigt den Flyer (07.12. in der Hackerei in Karlsruhe), ich habe aber meine Adresse anonymisiert, nicht. Endlich wieder Deutschpunk!
Wer sie will, muss mir schreiben, haha.
Apropos:
mit guten Kolumnen gehts los, über die berüchtigten Interviews mit den langen Vorworten (diesmal the FU’s, Matula, Dörtebeker, Toxic Reasons, uvm), super Konzertfotos, alles in s/w, zum Ende mit vielen wichtigen Reviews zu Fanzines und Bücher; natürlich auch Tonträgern.

Jetzt aber ab ans Kiosk!

video: CLICKCLICKDECKER – läuft es eher daneben

vor jahren habe ich ihn entdeckt… es ist wirklich laaaange her. mit LATTEKOHLERTOR.
das war einer von den turbostaatlern. die war geil, die scheibe.
Da war CLICKCLICKDECKER irgendwie auch ganz cool.
Heute finde ich das sagenhaft poppig und passt genau zum anstrengenden Audiolith Label.
video ganz hübsch zusammengeschnipselt. !!!! spoiler: die im Bild befindlichen texte passen nicht zum gesungenen wort.

Thx fer nothing.

fanzine?: TITANIC nr. 12 / dez 2018

titanic nr. 12
mal was anderes lesen.
Mein Vadder sagt immer, wenn er die BILD Zeitung liest: „man muss ja wissen, was der Feind macht.“
So siehts aus.
Ich kaufe mir also DAS Satiremagazin Titanic.
Wegen eines Deutschpunkartikels.
Leider ist da nur gequirrlte Kacke rausgekommen.
Alles Fäkal, alles „untenrum“. Haha. Genau so ist Deutschpunk im 21ten Jahrhundert.

Die Witze hauen mich im allgemeinen nicht so vom Höcke.
Außer dem einen Cartoon da: „neues vom nonsensenmann“; der ist lustig.

review: AMEN 81 – attack of the chemtrails LP

amen81 - attack of the chemtrails

Hui. Nach dem ersten, zweiten und dritten Hören: fetter Hardcore Punk in-your-face. Diese Zeit der Verschwörungstheoretiker und Wutbürger braucht wohl einen doppeldicken Stinkefinger.
Klasse aufgemacht, supergeil das Booklet in Form einer Zeitung.
Die Herren sind schon über 20 Jahre zusammen unterwegs, spielen wenig live (nutzt das Vergnügen, wenn ihr könnt!) und das letzte Album „le grand tour de passe-passe“ auch schon ne Weile her.
Damals noch, im Vergleich mit diesem Album, verkopfter. Oft genug werden sie wegen ihres Tempos als Crustpunker bezeichnet. Und mit diesem Album knallen sie einen Hardcorebrecher nach dem anderen raus. Yeah.
Klare Worte für Vollidioten. Oder gegen 😉 13 Mal Kante gegen rechts!
Einziger Wehrmutstropfen: ich glaube nicht, daß das bei denen ankommt, bei denen es ankommen sollte.

erschienen und erscheint nur bei twisted-chords als LP und Tape.