LP: gypsy rufina – mason type III

Am 16.01.2025 habe ich mir einen Instoregig angeschaut, der bei Dixigas Records in Karlsruhe stattgefunden hat.
Tom Mess hat aufgespielt und einen alten Freund mitgebracht, mit dem er schon viele Kilometer abgespult hat.
Nämlich den Singer-Songwriter namens Gypsy Rufina. Wir tauschten ein paar Worte aus in der Kälte der Nacht und er gab seine Platte ein paar Tage später an Tom, der sie mir dann zu seinem Releasekonzert in die Hackerei mitbrachte.
Wie auch immer, mich hatte die Musik an dem Abend nicht so geflasht, wie sie es tatsächlich gerade auf der LP schafft.
Wunderbar. Ganz abwechslungsreich und sehr gut aufgenommen und eingespielt.

Das Cover ist ja sehr simpel und übersichtlich.
Ich denke, die Aufklärung kommt im Song „roof of clouds“ warum er Schweirigkeiten mit diesem Knie hatte. Oder auch in „screws in my bone“.
Mir gefällt der unterschiedliche Style zwischen Singer und Songwriter Mucke. Leicht psychedelischen Anleihen „motel 6“.

Auf Seite 1 geht es Songwriter-mäßiger los. Mehr Geklampfe. Auch mal ein wenig Zerre auf der Stimme.
Gypsy Rufina erzählt Geschichten, die er unterwegs erlebt hat. Wohl am deutlichsten in „swiss prison“ abzulesen.

Wirklich ein schönes Album. Texteinleger, schwarzes Vinyl. Selbstproduziert und mit Kill Mill Records und Road Sweet Road Records.

Hier der Link zu einem Song des besagten Gigs bei Dixigas Records.

LP: friedemann – alles richtig naiß hier?

Wenn es jemanden gibt, der eine fantastische musikalische Lebengeschichte erzählen kann, dann ist es wohl Friedemann von der Insel Rügen.
Reflektiert, klar formuliert, kein Zynismus. Selbstzweifelnd, kritisch mit sich selbst, und offen kritisch, kein Blatt vor den Mund nehmend.
Klar, man muss schon Bock haben jemanden zuzuhören, der nur eine Akustikklampfe in der Hand hat. Und dabei uns noch lyrisch unser eigenes Versagen vor Augen führt („naiß“ „g-land“ – – – – – – -)
Doch auch hat er Hoffnung. Dass die „liebe“ für alle da ist. Das „frieden“ ein gemeinsames Leben möglich macht. Die Stücke sind alle von Friedemann, der sich nicht einfach nur auf eine einzige Spielart einlässt. Er spielt mit verschiedenen Spielarten der Genre Blues, Rock, Punk, Akustik. Er weiß mit Sprache und dessen Rhythmik umzugehen.

Das famose Artwork kommt von Conny Ochs, die Üppigkeit ist kaum zu überbieten, man sollte es sich in den Raum hängen, wäre da nicht auch noch ein Tourplakat drin.
Friedemann beschreibt sich und seine Songs als „Eigenleben, (sie) werden gehört, interpretiert, diskutiert, geliebt, abgelehnt, gefeiert oder verdammt“.

Platte ist DIY erschienen. DREI (!!!) LP’s in einem wunderbaren Tryptichon als Cover. 24 Songs live aufgenommen in Oldenburg. Sound und Aufnahmen: Peter Schade und Mix & Mastering: Eike Freese
Bekommt ihr direkt über ihn bei Bandcamp. Oder auch bei Mailordern, klar.