7inch: ÿdeg – elme

Mich erinnert ÿdeg an so Anfang der 2000er Hardcore-Bands. Keine Ahnung, ob das der, im Promoschreiben, benannte „revolution-summer-schule“ ist. Schule mag ich eh nicht.
Die 7inch ist mit „elme“ betitelt.
ÿdeg sind ein Post-Hardcore-Punk-Trio, welches in Berlin ansäßig ist und haben sechs kurze und dennoch extrem abwechslungsreiche und intensive Tracks da in die beiden Rillen gepresst.

Nach dem ersten Hören ist es schwer, einen Hit herauszupellen, aber mir gefällt sehr gut, dass jeder Song anders ist!
Sehr gut einspielte, spielfreudige Gitarren, die Backsection Bass und Drums halten das zusammen.
Die Lyrics sind trotz der Kürze der Songs dennoch recht ausufernd. Meist sind es Geschichten, die erzählt werden und in ihnen werden Fragen gestellt. Da das Trio ist aus „zwei failed democracies“ des Ostens, nämlich Sachsen und Ungarn, und alle Lyrics sind in ungarisch gesungen, aber in englischer Übersetzung auf dem Textsheet.
Eine der Fragen ist, wie es sein kann, dass eine Bevölkerung, die in Ungarn rückläufig ist, immer noch mehr Idioten hervortreten.
Der Bassist, der auch singt, schreibt aus seiner persönlichen Sicht. Zweifelt, wütend, zwischenmenschlich. Es gibt Dinge, die man nicht schützen kann, aber Dinge, die man loslassen kann. Am Ende wird man sich helfen können.
ÿdeg erinnern mich an die famosen Deadverse, sind zwar etwas noisiger in Spiel und Sound, aber dennoch haben ÿdeg einen irre guten Drive.
Gute 7inch. Hinterlässt mich nachdenklich.
Dreht gleich nochmal eine Runde!

Erschienen ist die 7inch bei It’s Eleven Records.