konzert: ARTCANROBERT 25.03. KUBALLA / KRANK / atmen, weiter… / COLD KIDS

watn Line-Up!
KUBALLA aus Ludwigsburg, COLD KIDS aus Bamberg, ATMEN, WEITER… aus Landau/Mainz und KRANK aus … Münster oder so.
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Es starteten die COLD KIDS mit ihrem treibenden Synthiepunksound und dem fordernd, gestikulierenden Sänger Hobel.
Das ging gut nach vorne! Die 7inch, die letztes Jahr rauskam, habe ich ja besprochen! Wir haben dann auch noch ein Interview nach einem bretternden Set gemacht. Gibt’s dann ganz bald in Ausgabe 5 zu lesen! Reingucken!
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dann: atmen, weiter… ich kann nur sagen: endlich mal wieder. Oli hat ja eine Zeit bei burn/it/out gespielt, die es nun eine Weile nicht mehr gibt. Und desöfteren Konzerte im Fatal zu Landau organisiert. Die waren immer toll, trotz oder gerade wegen der kleinsten Bühne im ganzen Bundesgebiet!
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eine sehr emotionale Show, die da Oli und Höbi, die beiden Gründer, mit ihrem neuen Bassisten Jan nach vorne gespielt haben. Viele neue Songs, die noch nicht auf ihrem 4-Track Demo von 2013 sind/waren. Dafür gibt es Neues auf die Ohren, die Herren haben aufgenommen und suchen aktuell ein Label für ihre LP!
An Startnummer Vier der heutigen Hitparade waren die Ludwigsburger KUBALLA.
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Ich kann schon fast sagen „wie immer“ da es die sicher 7te Show ist, die ich mit ihnen sehe: top!
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Tom shoutet seine angepissten Lyrics quasi im Blingflug. Dazu rockt Matze die Songs als lockere Fingerübung, Martha bringt die weiblichen Note(n) aufs Griffbrett, Nicholas brettert den Bass und Martin passt auf, daß er sich keine Blasen und Schrunden an den Händen holt. Insgesamt sehr laut, was wohl am Mischer lag. Gar nicht daran, daß das Punkrock ist.
Apropos Punk: zum Abschluß gab es dann die Punkrocker von KRANK auf die Augen und Ohren.
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ich kannte sie bisher aus dem Katalog des Labels this charming man, das bisher nur eine Hitband in meine Ohren getrieben hat: FREIBURG! Alles andere ein wenig noisig, sperrig. Nungut. Ein anderes Blatt!
KRANK waren erstmal wie ein Alien, da sie komplett klaren, mit sehr deutlichen Messages gespickten Punkrock spielen. Der hat auch seine Ecken und Kanten, ist aber Punk und nicht so artsfartynoisy. Mit neuem Album „ins verderben“ im Gepäck!
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Sänger Jan kloppt eine Wahrheit nach der anderen raus. Läuft aufgeregt vor der Bühne hin und her (der schwarze Schatten vor Schlagzeuger Ramon). Die Band ist ziemlich spielfreudig drauf und kloppt einen Punksmasher nach dem anderen raus, ohne eine allzulange Biertrinkpause einzulegen.

Top Abend.
Ich hoffe, das Artcanrobert bleibt uns noch lange erhalten…. man weiß es ja nicht so genau, wann das Neubaugebiet gegenüber fertig ist und Lärm unerwünscht……

review: BLANK WHEN ZERO – taped TAPE

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Vom kleinen, feinen Label KEEP IT A SECRET aus Mainz kommt hier ein Tape von der Band BLANK WHEN ZERO, ebenfalls aus der Mainzer Gegend.
Ich hatte schon mal in den einen oder anderen Release von KEEP IT A SECRET reingehört allerdings noch nicht meinen Lieblingssound gefunden. Und dann das: losbrettern, abfahren, 1, 2, 3, 4 in Hochgeschwindigkeit. Hardcorepunk der aber nichts mit den Nietenmeeren auf irgendwelchen Lederjacken zu tun hat. So zumindest mal auf dem neuen Album „taped!“ aus 2016.
Wenn man sich aber ihr Gesamtwerk, wie auf dem vorliegenden Tape, durchhört, merkt man schnell, daß BLANK WHEN ZERO ein Trio sind, daß die Parts abbrennt wie ein Feuerwerk. Ein Rauschen in den Ohren der Walfische, für den geneigten Hörer Hit an Hit. Zwischen Amen81, früheren Tool und NeinNeinNein. Sag ich mal so als Musikjournaillenstudent.
Alle Aufnahmen sind einwandfrei aufgenommen und eingespielt. Gut gemachte Schnipselcover immer am „goldenen Schnitt“ vorbei.

Auf dem Tape sind die Songs vom Album „taped“ „blank“ „einerseits“ und „konsumrauschen„.
Alles aus den Jahren 2010 bis 2016.

Dieses Tape ist die erste Magnetbandveröffentlichung beim Label. Bisher Vinyl und CD. Somit das Portfolio erweitert, gute Idee!
KEEP IT A SECRET

review: DxBxSx – wer will das denn (LP, CD, MC, DC)

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Die Band ist aus den formerly known as DRIVE BY SHOOTING hervorgegangen. 2009 suchten die Verbliebenen händeringend einen Trommler und fanden auch einen. Sie ersetzten einen Haufen Buchstaben durch ein X im Namen und auch das Englische wurde gegen nun deutsche Lyrics eingetauscht.
Diese deutliche Verbesserung in Punkto Sprachverständlichkeit führte direkt in einen Rio Reiser-Vergleich. Wobei ihr Fashion Style sich schon klar abhebt von den 70er Jahren. Ist eher so ein Edel-Rocker-Look a la Berlin, wa!
Die Musik spielt im Rahmen der benannten Berliner Schnoddrigkeit auf sehr hohem, schweißtreibendem, Schweinerockniveau.
Was wiederum die frechen, wortwitzigen, punkigen Texte von Sänger und Gitarrist Angel konterkariert und ins Punkige treibt. Die schnoddrige Art mit der der Bass von Tim (auch bei der Band „blutige Knie“) malträtiert wird (schön in den Videos zu sehen) ist absolut Outstanding Stuff. Oder? Nö, kenn ich schon vom KYUSS Bassisten. Oder NIRVANA.
Verdammt, doch alles nur geklaut? Oder kann sich da nur keiner mehr dran erinnern, weil so lange her?

Energie, Punk, Stoner, passt alles zusammen.

Hört mal selbst rein – neues Album „wer will das denn“ ab dem 28.04. zu haben.
bakraufarfita

Oder, auch geil: LIVE
22.04. Nürnberg Kunstverein
05.05. Magdeburg HOT
06.05. Berlin Cassiopeia (Record Release Party)

nur glotzen, aber nicht anfassen:
herrlich schräges, durchgeknalltes Video zu Berghain
monstercooles VFX-Kino zu „ihr! alle! immer!

konzert: ARTCANROBERT 11.03.2017

Endlich mal wieder das Artcanrobert. Mein liebster Club in der Gegend und immer eine Reise wert!
An diesem Abend 4 Bands:
als erstes spielten AS TIME RUNS OUT, eine richtig, echte Newcomerband aus dem Artcanrobert!
 photo IMG_2086_zpsqwriieua.jpg sofort gelang mir ein mystisches Pic. Heavy, growling, ein wenig rumpelig noch. Vor allem laut ham se gespielt. War super!
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Nach AS TIME RUNS OUT spielten weitere Artcanrobert-Hasen nämlich: KRASSER FAHRSTIL.
Ich ging kurz Backstage, während sie aufbauten und ich muß schrecklich ausgesehen haben, beim fotografieren:
 photo IMG_2103_zpslxoujvno.jpg Der Trommler vom den MEAT BALLZ erschreckte sich heftig und drohte mich mit einem französischen Baguette zu erschlagen.
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Die Band, die im letzten Jahr einige Besetzungswechsel hatte, hat sich nun gefunden und spielt Punk mit ziemlich klaren Wurzeln im Deutschpunk. Gute Lyrics, nach vorne, Melancholie.
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In der neuen Printausgabe (nächste Woche im persönlichen Handel erhältlich) ein kurzes Interview mit den Herren Markus und Juki (beide Gitarre).
Danach die famosen pADDELNoHNEkANU.
Aus meiner Sicht ein feines Konzert, wir nehmen ja gerade auf, haben kaum geprobt, dafür als Zugabe die Coversongs fürs Jubliäumstapes gebrettert: Boxhamsters – Konflikt / EA80 – Tote Puppen / Dackelblut – Frisör.

Zum Schluß dann ein Grunge / Hardcore / Stoner Gewitter der Karlsruher Combo MEAT BALLZ.
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Ganz klar: es ist Grunge! Ich habe diese Spielart schon lange nicht mehr auf einem Konzert gehört. Super. Vor allem laut!
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Elegische Stonerparts – nach einer Stunde Spielzeit kam es mir so vor, als ob die Band maximal 6-8 Songs gespielt hätte.
Und danach spielten sie noch mal eine Stunde.
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Jedenfalls hat sich der Baguetteattentäter erfolgreich hinter seinen Haaren versteckt.
Ich hab ihn nicht wiedererkannt.

review: V.A. Kinderheim St. Maria Josefa, Peru Benefit 12inch LP

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eine Bombenaktion!
Mal ganz abgesehen von dem klasse Line-Up, was sich da für einen Abend versammelt hat und auch noch diese Platte zusammen rausgebracht hat. 4 Mal feinster, deutschsprachiger Punkrock!
In Kooperation mit my45 (presswerk) schäl sick (veranstalter) und angry beard (layout) und antikörper export / pressure an ink (siebdruck auf der b-seite)
Ich fasse mich kurz, denn ihr dürftet merken: ich bin begeistert.
zu DUESENJAEGER oder DISCO / OSLO muß ich den meisten ja nichts mehr erzählen. Zu AUßER ICH sei gesagt, das sie auf dem Sampler #3 mit drauf sind, wer reinhören mag. Und mit GIULIO GALAXIS kann das noch was werden 😉
Die Platte ist entstanden, um ein Kinderheim in Peru zu unterstützen.

Infos zum Kinderheim:
Das Waisenhaus „Albergue de Niños Santa Maria Josefa Ferreñafe“ liegt in Ferreñafe, eine kleine Stadt im Norden Perus.
Hier leben durchschnittlich 20 bis 25 Kinder im Alter zwischen 0 und 7 Jahren. Das Kinderheim kümmert sich hauptsächlich um Straßenkinder und Kinder von StraftäterInnen die Ihre Kinder nicht mehr versorgen können. Viele von ihnen haben Missbildungen oder Traumata aufgrund des oft hohen Drogenkonsums ihrer Eltern während der Schwangerschaft.
„Es kam auch schon mal vor, dass Babys zu uns gebracht worden sind, die zuvor in einem Mülleimer gefunden wurden“, so die Heimgründerin Maria, die vor fünfzehn Jahren von Spanien nach Peru ausgewandert ist und das Heim gründete.

Das Waisenhaus wird von Nonnen geführt, die sich rund um die Uhr um die Kinder kümmern. Unterstützung vom Staat oder Kirche bekommen sie nicht, das komplette Waisenhaus finanziert sich ausschließlich über Spendengelder. Ob Babymilch, Windeln oder Medizin – es wird dringend Hilfe benötigt.

über die FB-Seite von SchälSick sind noch einige Platten zu haben!
und hier die Veranstaltungs-Review vom Abend des release / PUNKEVAL bei Bierschinken!

konzert: mein Festivalsommer

(schon ein paar Tage her, habe den Bericht aber gefunden und nun soll er ins Netz. Ich fands nämlich toll da:)

Der etwas andere Livebericht zu RedHotChiliPeppers @ RockImPark

Zum 9. Geburtstag wünschte sich unser ‚Mittlerer‘ eigentlich einen Konzertbesuch bei Revolverheld. Nicht meine Mucke. Trotzdem mal geguckt und festgestellt: die machen dieses Jahr nur so Akkustiknummern. Scheißteuer und Noah will ne rockende Band. Laut und echt.
Eine Weile später, kam mit einem alten Freund eine Lösung ins Haus geflattert. Wir unterhielten uns, auch über Noahs Wunsch, und kamen auf die Chili Peppers. Der, kleinste gemeinsame Nenner im Hause, denn der Große und meine Frau finden sie auch gut. Spielen dieses Jahr aber nur OpenAir. Das sei kein Problem, sagte mein Freund, er arbeite bei RIP, er bringe uns rein. Klar, dachte ich. 2 Erwachsene, 2 „kleine“ Kinder zwischen 70000 aufgebrachten Jugendlichen. Klang nach einem Plan.
Wir also um Altersgrenze und fehlende Tagestickets gekümmert. Freund um begehrte Bändchen. Dann kamen die ersten Nachrichten. Unwetter. Viel zu viel Regen. SouthSide kurz vor dem Untergang. Die Zeit wurde knapp, denn Sonntags waren RHCP die Headliner und RockAmRing brach das Festival ab. Und RockImPark?!?!? Sonntagmorgen kam die Entwarnung: in Nürnberg wird weiter gerockt. Folglich Stullen geschmiert, ab ins Auto.
Wir fuhren durch ein krasses Gewitter, was uns auf 30 km/h auf der Autobahn verlangsamte, kamen heil an. Unsere beiden Jungs kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Lauter halbwegs Betrunkene am Strassenrand. Einstürzende, halb verfallene Zelte. Irrwitzig laute Musik aus 100ten Boxen. Migranten, die die leeren Pfanddosen und -flaschen einsammelten. Eine Schlange am Eingang. Menschen über Menschen. Uns Erwachsenen fällt das nicht mehr so auf, doch Kinderaugen fallen Dinge auf, die wir übersehen, nicht sehen wollen.
Und dann erklär das mal….
Ein Security nahm sich im 2ten Wellenbrecher gleich unser an. Wir bekamen quasi Sitzplätze am Wellenbrecher; und falls irgendetwas sei: melden 😉
Überhaupt fiel meiner Süßen und mir auf, wieviele Menschen uns anguckten. Manche mit dem Tantenblick ‚das könnt ihr den armen Kindern doch nicht antun‘. Manche mit dem typisch deutschen Skepsisblick ‚erzähl mir nicht, daß die Kids freiwillig hierherwollen‘. Sauviele aber freuten sich mit uns. Fragten die Jungs, wie es ihnen gefällt und welche Band sie denn gut finden.
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Apropos Musik: wir sahen die DEFTONES gegen 17 Uhr.
Meine Söhne waren nicht so angetan von dem Slomo-Rock, dem Jammer/Schreigesang. Ich mochte die Hits ’shove it‘ und ‚my own summer‘ echt gerne hören. Die neuen Songs leider etwas belanglos. Der Wind wehte durch die Haare des Gitarristen, dessen Gesicht man nicht ein einziges Mal sehen konnte. Hochprofessionell wurden Gitarren während der Show getauscht. Ich hatte das Gefühl, daß der Funke auch nicht wirklich auf das restliche Publikum übersprang.
Danach kamen BILLY TALENT. Die riesige Leinwand zeigte an, daß sie weit über eine Stunde spielen würden. Ich dachte nur: ‚och nö, doofe Kiddie-Musik‘. Dann legte die Band los. Und ich war platt. Erstmal viel mir der saugute Drive auf, den Bass und Schlagzeug haben. Dann erzählte der Sänger mit der IronMaidenQuengelstimme, daß es die Band nun bald 20 Jahre gibt. Ups. Einige Songs hatte ich auch schon mal dudeln hören. Und dann fiel mir das Spiel und die Gitarre auf. Die runtergespielten Bünde der Fender. Sofort hatte ich das Bild eines Menschen vor Augen, der mit seiner Klampfe, seinem Baby, in allen Lebenslagen, unterwegs ist. Mit der er übt, die er pflegt, mit der er schläft, aufnimmt und sogar auf große Konzerte mitnimmt. Mal abgesehen von den langsamen Nummern und der Stimme hats mir überraschend gut gefallen. In jedem Fall sind meine Jungs jetzt Fans!
Dann eine schier endlose Pause bis zu den ChiliPeppers. Großartig. Wir hatten sie 2003 schon gesehen. Damals noch mit John Frusciante an der Klampfe. Den ‚Neuen‘ haben sie aber inzwischen auch richtig gut eingespielt. Es war wieder eine Freude, die Herren auf der Bühne rumspacken zu sehen. Flea lebendig und hüpffreudig. Anthony mit seiner Pornoleiste. Chad mit einem packenden, wie auch eigenständigem Schlagzeuggroove. Natürlich waren ein, zwei Hits dabei. Doch spielten sie viele Songs der letzten beiden Alben. Alben, die wir nie gehört haben. Songs, die leider nicht mehr alle denn geilen Drive der 1990er Alben haben. Aber sie spielen.
Bei der ersten Zugabe machten wir uns auf den langen Weg zurück zum Auto, um dem möglichen Stau am Ende eines solchen Festivals zu entgehen. Am nächsten Morgen war ja schliesslich wieder Arbeit und Schule angesagt.
Dickes Bussi 😉 an meinen Kumpel, der das möglich gemacht hat!
Vorbei an menschenleeren Müllhalden von noch kaputteren Campinggegenständen. Viele Menschen lassen ihren Scheiß liegen und verschwinden am Ende des Festivals. Und während noch eine Hart&Heftig Metalcombo von der kleinen Bühne unseren Rückweg zum Auto beschallte, waren wir noch berauscht, allein von der Musik!
Ein famoser Tag. Einzigartig für die Jungs. Mehrfach übergrossartig.

F I N

Am nächsten Morgen kamen wir natürlich kaum aus dem Bett. Jedenfalls meine Süße und ich. Die Jungs sprangen schon wieder munter in die Klamotten und in die Schule. Allerdings merkten wir dann nachmittags, so gegen 17 Uhr, das ihnen etwas Schlaf fehlte!

review: DER FEINE HERR SOUNDSO – beweisstück A CD/EP

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Das äußerst umtriebige Label mit dem unausprechbaren, und fast nicht richtig-schreibbaren Namen (bakraufarfita) hat gemeinsam mit Hochdruck-Musick die Debüt-EP rausgebracht. Der feine Herr scheint sich gerne aufzuregen. So steht es im unaufgeregten Pressetext. Und so aufgeregt kommt die ganze CD gar nicht daher.
Das ist für ein erstes Werk gut eingespielt und gut aufgenommen. Die Texte zwischen Ärger darüber, das alle älter werden, nur man selbst nicht. Familienplanung = spießig? Nein! Kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Wenn man noch n paar Typen will, die cool sind auf diesem Planeten, muss man doch eigene Kinder machen! Ach so, die können noch scheiße werden? Ist ja gut, ich hör schon auf….. Das läuft ja sonst ins Leere.
Apropos Verhalten. Was auch schnell zu „das wollte ich doch nur mal sagen“ werden kann. Familienplanung also als Weg in die Grauzone?
Mit den drei Herren, die wohl länger kein Instrument in der Hand hatten und so fein „lass uns mal wieder Mucke machen“ riefen, haben mit Bernd von der alteingesessenen Berliner Band SPANDAU einen ziemlich guten Mitspieler gefunden!
Es ist deutschprachiger Punkrock, der desöfteren an PASCOW erinnert. Hat aber nicht ganz den Druck. Nun, manche Melodielinie ist mir ein wenig zu lang. Da mag ich einen Tipp loswerden: entweder alles schneller spielen oder die Melodien einkürzen. Oder wenn ihr nen Off-Beat spielt: spielt ihn aus!
Alles top und echt liebenswert. Daumen hoch; und die Tassen!
Schaut immer mal wieder bei Bakraufarfita rein, da gibts schon wieder einen Neuankömmling: „bei bedarf“, zB.

review: FRUSTKILLER – treibgut CD

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Das Cover und der Bandname passen nicht zusammen. Das Stück Treibholz, bei einem Spaziergang an der Nordsee aufgenommen.
Der Frustkiller ist das nicht. Eher ein Synonym für Melancholie.
Die CD ins Fach geschoben um diese Ambivalenz mal auszuloten. Die übrigens ein aufgeschnittenes Stück Treibgut ist. Finde ich optisch ganz passend.
Und der Frustkiller haut ganz ordentlich in die Trommeln. Mit dem Gesang kommt die gute, alte, Deutschpunkschule auf die Tafel. Was sie mit dem sehr gut produzierten Sound und dem soliden Songwriting glücklicherweise nicht bloß untermalen. Sondern deutlich unterstreichen. Dieser Band merkt man ein gutes Händchen für eingängige Songs an, trotzdem haben sie den ein oder anderen Schlenker in einen Half-Time, einen Moshpart. Wirkt manchmal zwar etwas sehr rockig, wie bei „der moment“. Da gruselt es mich schon ein wenig. So ein Song hat mich aber noch nie umgehauen. Oder eine Punkballade wie „halt mich fest“ – Hilfe 😉 Melancholie habe ich keine gefunden.
Die Texte sind echt gut gemeint. Zeigen eindeutig auf, um was es geht „treibgut“ „Zahlemann und Söhne“ „wie es begann“. Lassen trotzdem Platz für eigene Bilder. Einige Refrains hinken allerdings „ein leben in angst darf nicht sein / muss dennoch feige davon / und uns die augen brennen vor leid / und fürchten und weinen und so“ und lassen mich etwas ratlos zurück.
Ist einiges gut, dennoch wird das nicht dauernd rauf und runter laufen. Ich kenne aber ein paar Menschen, denen der Sound und die Attitüde gefallen wird.
Mir ist das insgesamt dann doch zu deutschrockig. Habe auf der vollen Länge der Scheibe, auf der immerhin 12 Songs sind, und ich habe größten Respekt vor 20 jahren Bandgeschichte (weitermachen!), das Gefühl, daß 6 davon eher der Sound sind, den die Herren machen sollten. Entweder Punk oder HeavyDeutschrock! Beides auf einmal ist mir nur so:
Fazit: Hälfte / Hälfte.
erschienen / zu haben bei timezone
legendenshop

review: HEART CIRCLE part I & II Compilation

Manche Foren bringen einfach total obercoole Sachen zustande, zusammen.
Hier ging es zuerst darum Marc Köhler ein Spenderherz zu ermöglichen. Leider hat das nicht geklappt und er ist verstorben.
Wer es genauer wissen mag wird bei pretty in noise fündig, die den ersten Sampler rausgebracht haben!
Diesmal hat es die FB-Gruppe „the 90s screamo/HC/emo/indie/rock-friends selbst gestemmt.
Wieder sind viele, viele bekannte und unbekannte Bands dabei.
Hört rein. Ladet’s runter.
Das ist bunt, das lebt, das ist laut UND leise!
Pay what you want.
Es ist für einen guten Zweck. Von dem Geld wird eine Grabplatte gekauft.

teil eins

teil zwei

review: LYPURÁ – Á LP

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Sie fallen gleich mit der Tür ins Haus.
Rau, unsauberer Sound. Dafür umso aufgeräumter das Songwriting und das Zusammenspiel.
Gegen all die vielen glattgebügelten Bands, die einen so umzingeln im Backkatalog der größeren Mailorders, eine absolute Wohltat.
Trotz das es klar aus dem Screamo kommt werde ich nicht die ganze Zeit angeschrieen. Immer schwingt Sehnsucht und Verzweiflung gemeinsam über der Musik. Was daran liegt, daß die Herren alle gemeinsam singen, schreien, sprechen.
Man merkt auch, daß sie nicht seit gestern zusammen Musik machen.
Hach, ich liebe live eingespielte Platten. Zum Metronom zu spielen wie einst Helmet…. würde mir auch nicht einfallen.
Plötzlich brechen Parts heraus, die einen in Soundsphären mitnehmen und danach wird munter ein flotter Ufta gespielt.
Ein toller Genremix. Screamo, Emo, Punk, Postrock. Ich lasse das mal mit dem Name-dropping, da man sich da nur vertun kann, haha! Ich habe mal „…who calls so loud“ entdeckt. Ne Ami-Screamo-Combo. Daran erinnert mich LYPURÁ.
Mein absoluter Lieblingshit, schon auf dem Demo: „growing“. Minimalistsich. Nicht ausschließlich auf Effekt des Laut/Leise reduziert. Sondern ein ganz konzentrierter Aufbau im Song. Da fällt mir „tiger magic“ ein (review ihrer letzten scheibe). Die machen sowas auch. Es sind übrigens alle 4 Songs des Demos auch mit auf der Platte.
Also durchweg heftigst geil. Und dann kommen die auch noch aus Karlsruhe.
Mehr Provinz geht nicht. Deswegen auch mit einem Interview und Songs in der kommenden Ausgabe!
Stay tuned!