Bei den ersten Tönen fällt mir direkt schon positiv auf, daß das Songwriting, der Sound, das ganze Zusammenspiel immer immer geiler wird.
Die Jungs haben die Noise und die gelegenliche Sperrigkeit gegen Gitarreneffektspielereien eingetauscht und machen ihre Sache superklasse! Dabei nie die schrägen, typischen BenRacken Halbtonattacken zu verlieren. Das Artwork ist an den letzten Release III angelehnt. Sehr stilvoll gemacht!
Hach, wie ich das mag! Den Hauptanteil an den Texten hat diesmal Nico, der Bassist gehabt. Auch die sind nah dran, an dem, was momentan den klar denkenden Menschen umtreibt.
Ich kann extrem empfehlen, euch diese Scheibe zu besorgen!
Die Band hat sich in den letzten Jahren eine treue Fangemeinde und Freundschaften aufgebaut. Ivo von Enrico, mit denen sie schon eine Split 7″ gemacht haben hat aus „lampedusa“ noch eine HardcoreSchrammelversion gemacht. BEN RACKEN selbst covern L.S.K., eine Band, die auf MOONRecords rausgekommen ist.
Oder gleich mal Live in unserer Provinz:
18.03. im Artcanrobert mit FREIBURG, KLOTZS, pADDELNoHNEkANU und KRASSER FAHRSTIL
fanzine: TRUST #175 dez/jan 2015/16
Hab mir ein wenig zeit gelassen mit dem Lesen dieser Ausgabe.
In der Zwischenzeit ist sicher #176 in Druck.
Als Soundtrack im Hintergrund läuft ein Tape das ich mit in Leipzig in der Spelunke erstanden habe.
Aaaalso: Interviews diesmal sehr interessant. Das, was mich stört, obwohl ich das TRUST seit Jahren regelmäßig kaufe, ist das so viele Bands darin besprochen werden, die sowas von garnicht kenne. Und wenn ich dann reingehört habe, auch gar nicht mehr kennen hätte wollen.
Erstmal: gelungene Kolumne von Mika Reckinnen, tolles und sehr interessantes Interview mit Frank von Epistrophy Records. Im Grunde hat das Label seit 20 Jahren nichts veröffentlich, was die Sache gleich viel spannender macht! KÜKEN-Interview auch oke. Die „quick’n’dirty“ Bandfotos: sehr geil.
DIe Reviews lese ich inzwischen auch wieder gerne, da nicht alles nur scheiße ist; so war es mal ne zeitlang. Oder vielleicht kam es mir auch nur so vor. Alles, was ich cool fand, fanden „die vom Trust“ blöde. Nun bin ich ganz bei Ihnen. z.B. diese dämliche Band „Berlin diskret“. Ich habe das gehört. Ich spare mir nur die Worte, es zu beschreiben. Keinen Bock auf VErrisse. Dafür habe ich ja die „Bijou Igitt“ besprochen. Sooo toll! Hört euch den heissen Scheiß an und kauft euch VERDAMMT NOCH MAL Fanzines!!!!!
graphic novel: GLEISDREIECK
Einige Tage war ich in Berlin unterwegs. Wegen Arbeit, um liebe Freunde mit meiner Familie zu besuchen.
Davor hatte ich schon die tolle Doku B-Movie gesehen und war, als Mensch der weit-weeit-weeeit-weg vom pulsierenden Berlin lebt, ein weiters Mal überrascht. Über diese marode Stadt. Das eingekesseltsein. Auf Pump lebend. In Nischen Mauerblümchen züchten. Bunt sein. Laut und schrill und grell.
Wir waren unterwegs um uns das Dokumentationszentrum in der Bernauer Strasse anzuschauen. Das betrifft die DDR und die Wiedervereinigung.
Inmitten dieses fruchtbaren Nährbodens für alles was in Kleinsträume passt, sammelten sich natürlich auch Terroristen. Zu heute hat sich da im Grunde ja nur die Gesinnung geändert. Was damals noch phasenweise verklärt wurde (RAF), ist hoffentlich inzwischen für keinen halbwegs vernünftigen Menschen mehr ein Thema.
Wie auch immer….
Dieser Comic zeichnet mit seinem krakeligen grau-braunem Stil sehr schön die damalige Stimmung nach. Die Geschichte handelt von einem V-Mann und einem Terroristen. Man kann sich manchmal gar nicht richtig entscheiden, welcher der beiden denn nun „der Gute“ ist.
Ich habe mich jede Sekunde beim lesen gefreut. Die Stimmung passt. Die Locations sind treffend gezeichnet. Die Charaktere entwickelt sich und ein Ende für solche Patt-Situationen gibt es natürlich nicht. Dafür ne ziemlich coole Playlist, die hier angeboten wird. Zu jedem Kapitel ein Song und man fühlt sich noch ein wenig mehr in die 80er Jahre versetzt.
Habe die mal hier zusammengestellt.
zu kaufen bei amazon, thalia oder einerm comicladen deiner wahl.
review: TURBOSTAAT – abalonia
habe schon gespannt drauf gewartet. Pre-Order ist voll unpunkig. Warten überhaupt.
Und dann kommt der Postbote und ich nestle das paket nervös auf. Hab doch schon ne Box für „alle“ Turboalben. Jetzt also noch ne Box.
Erster Eindruck: zurückhaltend.
Ne Punkband mit ner Platte inner überschicken Box. Mit Fotosession in Schwarz/Weiß, nem Halstuch (aber bitte erstma waschen…. WASCHEN? Pfff.) und ner Bonussingle. Einseitig bespielt. Für 40 Tacken.
Sind die jetzt LedZeppelin. Als nächstes nur noch elegische Rocksongs? und ich hasse diese 70s Rockmucke.
Oder es verkommt zu Deutschpop. Denn PopPunk ist das Label, unter das die meisten diese Band nun stecken.
Klar, es kommt mir das reduzierte Krachpotential in den Sinn. Weniger Distortion. Weniger Uf-ta.
Na gut. Ich lege mal die Platte auf. Dann werd ich ja hören.
Und Zack.
Alles beginnt mit einem typischen TURBOSTAAT-Song. „Ruperts Grün“ Weggehen. Von hier. Alles ist besser als der Tod.
Ist alles besser als das hier?
„Der Zeuge“ der Sound überzeugt. Das ist TURBOSTAAT. Auch ein typischer Song. Das Funkeln fehlt mir. Ja. Die Worte aus dem Zusammenhang gerissen. Ein guter Song.
Zwischen all den kryptisch wirkenden Worten hört, denkt man sich den Sinn.
Das Cover unscharf, eben wie jene Texte.
„Das Mittelalter sticht da wieder durch“
Es steckt viel Kritik an dem Menschen, der um die Ecke lebt drin. In jedem von uns steckt der Zweifel. Der davon kommt, daß eben nun nicht alle so sind wie „wir“.
„Die Arschgesichter“ guter Song.
Und da ist auch das, was TURBOSTAAT immer noch Punk sein lässt. Die Wut in der Stimme. Das nicht-so-sein-wollen. Keine Rockband, aber Rock!
Keine Punkband, aber Punk!
Kleine Ausflüge in atmosphärischeres ohne zu langweilen. Ein mögliches Liebeslied, so macht es erstmal den Eindruck, „Eisenmann“, ohne den Schmalz und den Pathos einer Popcombo. Aber halt kein Liebeslied. Ich finds genial. Wie Jan den Eisenmann herausschreit. In die Ruhe.
Nach dem dritten Hören hat die mich die Scheibe nun gefangen.
Ich kann das durchhören ohne die lästigen Anfangszweifel.
Ohne Angst davor, keinen Punk zu hören.
Wenn sich Mittelstandspunk mit der nötigen Portion Mut so anhört, dann ist er goldrichtig.
Ja, „wir“ sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Mit Kindern und Frauen. Einem Job, der manchmal Geld bringt und manchmal Frust.
Lasst uns was draus machen. Unsere Chance, hier etwas zu verändern. Kultur. Ohne Sub.
Platte genial. Hören!
buch: ANGER IS AN ENERGY (bio von johnny rotten)
Ich so zu Besuch. Und da liegt auch noch ein Buch. Da is’n Punk drauf. Ein ziemlich alter; dennoch klar erkennbar als Punk. Oder auch als irgendwas anderes.
Jedenfalls, nun, es geht im Buch um einen sich selbst als Punkikone betitelnden Altpunker.
Ja, kennen tut den wirklich jeder. Es geht um Johnny Rotten, geb. John Lydon. Für 2 Jahre mal Sänger der Sex Pistols. Das ist schon ganz schön lange her.
Er hielt es für dringend notwendig, seine Biographie nun endlich rauszubringen. Einige Dinge, die bislang wohl nur über Dritte über die Pistols kommuniziert wurden, klar zu stellen. Und natürlich ordentlich abzulästern über die alten Bandkollegen. Den snobbigen Paul Cook. Den doofen… ach auch egal. Er war der Coolste: „unser sogenannter Manager Malcom MacLaren hat sich in die Hosen geschissen, und der Rest der Band auch.“ Das muß man wohl sagen, wenn man sich selbst als den politischsten Aktivist in einer verkommenen Punkband sieht.
„Kurz, ich habe die Musikwelt gleich zwei Mal revolutioniert.“
Ich schaffe es, das Buch zu lesen und mir die Bilder anzuschauen, bis kurz nach der einmaligen Reunion 1996. Ich fand das ja total scheisse damals. Habe dann doch auf MTV einen ihrer Auftritte gesehen und mich total wieder in die Band verliebt. Mich geärgert keine Karte gekauft zu haben. Endlich mal ein top gespieltes Album. Die Songs mit den richtigen Ansagen: „fat, fourty and back!“ Das wollte ich gerne wissen, warum sie damals doch noch mal zusammen auf die Bühne sind.
Dann kommen aber wieder solche Aussagen: „Deswegen liebe ich das Songschreiben: ich dringe immer tiefer in mich selber vor.“ Pass nur auf, daß nicht irgendein Gegenstand mal in Dir steckenbleibt.
Ehrlich: mir ist das zu selbstbeweihräuchernd. Wie auch immer die Musik war oder ist. Die Scheibe gehört wahrlich in jede fucking Plattensammlung!
Er sagt heute nichts faschistisches oder sexistisches. Was in letzter Zeit die dummen Menschen mal wieder entlarvt.
Selbstgefälligkeit finde ich momentan aber auch ätzend.
Evtl lese ich ja noch mal rein.
Hierfür gibt’s jedenfalls keine Kaufempfehlung.
review: corna kruswa – s/t
eine wärmende neuentdeckung in diesem viel zu wenig kalten winter.
musik zwischen westernminimalismus, verträumten new-wave riffs und schwelgenden bassläufen. der gesang anklagend fern. nölend aus der zeit gefallen.
anhören ist super.
gibt’s oder gab’s als 7inch. ich hab’s nur digital. scheisse.
kommt mal live rum.
fanzine: HUMAN PARASITE #13
Bäppi macht dieses Fanzine aus „dem hohen Norden“ (Flensburg), wie man in den südlichsten Breitengraden so sagt, wohl schon eine ganze, ganze Weile. Ich glaube, ich habe hier das erste Mal eine Ausgabe seines Zines in der Hand.
Bemerkenswertes Teil. Es sticht echt raus aus der „Masse“ (die es leider gar nicht mal gibt….) der Fanzines. Es ist toll geschrieben, interessante Stories und Bands, klasse aufgemacht und top gedruckt. In der Zine-Landschaft bekannte Schreiber wie Falk Fatal und Mika Reckinnen. Es gibt eine 400er Auflage und das Ding kostet 2€. Das ist ziemlich unschlagbar!
Es gibt ein Interview mit Stemmen von BeateXouzO, der ja auch bei der Notgemeinschaft Peter Pan spielt (review NPP). Auch gibt’s was zu lesen über ICHSUCHT, PANZERBAND, MÜLHEIM ASOZIAL, (…) Kurzgeschichten und ein Elektropunkspecial. Diese Special gibt’s wohl in jeder Ausgabe zu einem aktuellen Thema.
Das soll hier keine gnadenlose Werbung werden, nein, die ist es schon.
Ich werd Abonennt!
Was macht ihr?
PS: Im Netz hatte Bäppi wohl keinen Bock mehr, eine Seite aufrecht zu erhalten. Deswegen schickt er uns weiter zu BlackMosquito.
Eine neue Ausgabe #14 soll laut seiner FB-Seite diese Jahr noch erscheinen. Ich bin gespannt!
review: KLOTZS – Hinweis in eigener Sache LP
„Es gibt einen Ort wohin die Worte ziehen wenn man sie nicht sagen kann oder will:“
Meine sind scheinbar zu KLOTZS gewandert!
Ich hatte sie mit den beiden „Schwarzer Planet“ – Teilen auf dem letzten Sampler , und habe große Lust sie nochmal mitzunehmen. Die sich gerade auf 33 rpm drehende Scheibe beginnt mit den obigen Worten und dem letzten Schlag „wähle deine Worte mit Bedacht“. Was der „Hinweis in eigener Sache ist“.
Ich finde das schon mal sehr geil.
Die weiteren Songs sind so abwechslungsreich und voller Spielfreude, daß ich gerne alles stehen und liegenlasse und mich setze. Lausche, wippe, alleine Pogo tanze bei „Blender“.
Nach dem „Hausboot“ muß ich aufstehen, damit ich auch die zweite Seite hören kann. Wieder ein musikalischer Wechsel.
Der Sound ist insgesamt schon ganz klar KLOTZS. Zwischen laut und leise verbergen sich manch Rockriff. Manch lärmige Attacke. Deutschpunk uf-ta. Melancholische Absagen an die Welt.
Hört an, hört rein, kauft die Scheibe, die ist wirklich toll!
Das MajorLabel hat diesen Release im Backkatlaog. Eventuell gibt’s noch eine der selbstgebastelten Versionen bei der Band selbst.
review: OIRO – meteoriten der grossen idee
Eigentlich wollte ich ja andere Bands vorstellen (kommt noch, versprochen!). Welche, die man noch nicht kennt.
Nachdem aber nun nach einer gefühlten Ewigkeit der neue Longplayer der OIROs aufm Teller liegt, ich mit gar ehrfürchtiger Vorsicht die Hülle aufschnitt, das weiße Vinyl rausholte und ebend, auf den Teller zur Mahlzeit legte passierte folgendes:
Klar, die Band um Wortspiele nie verlegen. Gipfel: €O IRO. Genial. Sound geht los, Gehör auf!
Viel Riff. Kryptischer Text. Es fällt auf, Gitarren klarer. Weniger Punknoise. Dafür abgeklärter. Ausm Bauch. ‚Das ist kein Camping‘ eine klare Ansage zum Thema „Flüchtlinge“, egal woher sie kommen. Kurz & bündig. ‚Baumarkt‘ ist seltsam. Beim 4ten Song fällt auf, daß das Neue wohl die vielen Töne sind. Feels a bit sophisticated. Waren früher die Gitarrenriffs und der treibende Rhythmus die Ansage. Man ist wohl älter geworden und mochte „regenbogen, rot fehlt“ vom letzten Album wohl mehr, wie die, für mich, übergroßartigen „schlafschach“ und „schlange stehen“. Alles etwas mehr laidback, jetzt.
Jedenfalls war ich nach der letzten Single „zähmen“ (auch auf dem Album) auf die beiden „Stadt / Erde“-Teile I und II gespannt, denn der dritte ist auf eben jener 7inch.
Zurück zum Song, der Refrain kommt und den melancholischen Melodiebogen kenne ich schon vom ersten.
Bei allem NEU und ANDERS und VERÄNDERUNG… ich komme hier gerade nicht so mit. Ein Glück sind das nicht DIE NERVEN. Die nerven! Die setzen sich drauf. OIRO machen, was OIRO machen. Gekonnt arrangierte Musik, die sonst keiner macht. Das immergleiche Riff 3 1/2 Minuten lang zerpflücken kann jeder.
Dann kommt ‚Zirkus Europa‘. Es geht endlich mal nach vorne. Die Drums sind mir zu weich. Passt trotzdem alles. Toll gespielt und super gemischt. Gleichmäßiges Klangbild. Gitarren, die sich ineinander verkeilen, um auseinander zu gehen. Dieses Riff ‚…sie kommen nicht rein…‘ hatten wir allerdings in der OIRO Disco(graphie) doch auch schon mal. So ähnlich. Jetzt halt ein bisschen anders.
Ich finde es geil. Um es blöd zu finden. Oder umgekehrt. Flight13 empfiehlt ja im Katalog die Platte mehrmals durchzuhören. Na gut!
Das erste Hören war jetzt nur ein wenig langweilig. Ist der Lärm der Gitarren zu glatt produziert? Greife den Plattentitel auf: ist der Planet OIRO gesprengt worden? Bruchstücke nun unterwegs im All! Um in Kürze auf unsere Planeten zu treffen mit der innovativen NoisePunkWelle?
Ich habe Zweifel.
Klar, höre ich das noch mal 😉
Ich schreibe dann auch noch mal!
Summa summarum: Die Songs sind klarer arrangiert und haben jetzt elekronische Einsprengsel, die ich nicht unbedingt brauche. In der Gesamtheit ist die Musik, wie auch das Artwork, wie auch die Mischung, ziemlich gut. Etwas ruhiger und abwartender. Nicht so fordernd wie „gib mal Feuer Spiesser damit ich dich anzünden kann“. Definitiv eine Band, die sich ihre Nische erarbeitet. Etwas, das ohnehin besonders ist, an Bands, die schon über ein Jahrzehnt unterwegs sind, wie Turbostaat, Duesenjaeger, Pascow und eben OIRO: jede Band für sich absolut hörenswert. Keine Stars im Universum. Meteoriten der grossen Idee.
review: NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN – Dirigenten.Dompteure.Diktatoren LP
arglgargl
Ich hab vergessen die Platte zu fotografieren…. habe heute also leider kein Foto………
Spontan hatte ich das Vergnügen mit meiner Band pADDELNoHNEkANU in Zweibrücken mit der Notgemeinschaft die Bühne zu rumpeln!
Neulich hatte ich noch das tolle Interview im GestrecktenMittelfinger gelesen. War dann auch letztendlich der Grund, die neue Scheibe zu kaufen und Kontakt aufzunehmen.
Als erstes erinnert mich der Sound und vor allem der Inhalt der Texte an ein paar andere Hamburger von KOTZEN. Klar, das kann auch an den wenig gereimten Texten liegen. Es geht darum, etwas zu erzählen. Es geht darum etwas zu sagen. Und sagen und reden tun die Jungs gerne, wenn man ihre Tourberichte liest. Ganz großartige, bis ins Detail ausgefeilte Kleinode partysüchtiger Punkrocker. Und ihr wollt zu alt dafür sein: NIEMALS! glaube ich das. Dafür habt ihr echt eine Menge Spaß, an dem, was ihr macht!
Nicht nur inhaltslose Popmusik vor neunköpfige Applausmonster zu werfen und ihnen beim Konsum zuzugucken.
Liebevoll gestaltete Cover, Logos und natürlich auch die Musik.
Wir trafen am Abend fast gleichzeitig in Zweibrücken vor dem Hobbitkeller ein und schüttelten uns noch auf dem Trottoire die Hände. Ori, Stemen (jetzt mit einem oder 2 „m“? ich entdeckte auf Journallienrecherche unterschiedliche Schreibweisen) und Mario, macht 3.
Dachte, ich hätte 4 auf der Platte gelesen. Jaaaaa, da beginnt sie, die journalistische Arbeit. Verdammt. Das wollte ich doch gar nicht. Es hilft aber ungemein Fettnapffragen zu umschiffen.
„Wieso seid denn ihr nur zu dritt da?“ „Unser Sänger Stibbe hat uns nach den Aufnahmen zur Platte leider verlassen.“
Schwusch. Slippery when wet.
Dafür lerne ich (türlich auch meine lieben Bandkollegen) Inga kennen, die sehr nette Begleitung vom Drummer.
Die verbliebenen 3 scheinen den Weggang mental gut weggesteckt zu haben. Da haben wir ja dann auch schon eine Gemeinsamkeit: unser Philipp ist ja auch gegangen. Hat sich ein halbes Jahr Zeit gelassen, aber dann….
Zur Sache mit der Platte! Denn den ausführlichen Tourbericht könnt ihr auf dem Facebookprofil der NPP lesen.
Der Sänger der Platte hat eine markante rauchige Stimme und ich vermisse sie nach den ersten 2, 3 Songs überhaupt nicht. Stemen und Mario teilen sich den Gesang und spielen ein knackiges, lautes und schnelles Set. Zwischen Gekreische und Pogoparts fehlt mir nur noch die Bierdusche. Allein trau ich mich aber nicht. Das wäre Verschwendung.
Außerdem dusche ich aufgrund des hohen Punkrockalters das ich erreicht habe nur noch mit Sprudel. Das schütteln der Flasche ist einfach ein großer Spaß vorneweg.
Viele Songs der Scheibe sind auf der Setlist und mich erinnert Stemen in manchen Momenten an Nagel von MUFF POTTER. Manchmal aber auch an eine Kreissäge.
Ein Glück klingen sie in ihren besten Momenten nach NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN!
Mit jedem Song, den das Vinyl die Nadel weiter nach innen befördert, entdecke ich immer wieder überraschende Wendungen in den Songs.
Meine Hits sind ganz klar der „Zonk“ mit dem Nagel-Gesang und der „und so spielt er diese Melodie seit Jahren vor sich hin“ Zeile.
Auch „Monster“ kann mich überzeugen. Schon allein wegen des irre ausufernden Textes und der mehr als 6 Minuten Spielzeit.
Ich mag ihren Humor.
Es Ernst zu meinen, aber nicht jede Sekunde mit dem Zeigefinger drauf zu zeigen und sich selbst zu ernst zu nehmen. Eine Aufforderung zum Glücklichsein.
MONOTON FM ist was für alle die ihre Fäuste in die Luft werfen, Pogotanzen UND gleichzeitig ins Mikrofon des Sängers gröhlen wollen.
Schön.
Zusammengenommen eine tolle Liveband mit einem super Album im Gepäck.
Wer auf etwas sperrigen, dafür heiseren, schnellen und überraschenden Punkrock steht, sollte sich das Album holen!
Zum Abschluß noch zum reingucken das Video zum Track „Partyhut“.
Wir zerstört man sein in stundenlanger Kleinarbeit aufgebautes Spielset:
PARTYHUT