fanzine: MIND THE GAP #15

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Das Ü-30 Fanzine aus Hamburg. Diese Ausgabe habe ich erst gefunden, bestellt, gelesen, während die Nummer 16 schon in Arbeit war. Die ist nämlich nun auch raus!
Wie auch immer: Das Outfit gefällt und die Themen auch. Mal wieder was über die vor vielen Jahren provokanten BODY COUNT zu lesen; coole Sache.
Ich lese mich durch alle Seiten, Buchstaben ins Hirn. JAYA THE CAT, RIOT BIKE RECORDS, Punk in Thailand, TON STEINE SCHERBEN.
Und da steckt noch so viel mehr drin.
Ich bin auf die außergewöhnliche Rubrik „Platten aus Hamburg“ gestoßen. Ausschliesslich Hamburger Bands im Review. Bei dem über Markus Wiebusch Solo-Platte „konfetti“ bin ich auf das Video DER TAG WIRD KOMMEN gestoßen. Fußball interessiert mich nicht. Doch dieses Video, die Thematik des Schwulseins in DER Männerdomäne schlechthin. Wo alle möglichen Machos und Vollpfosten unterwegs sind. Top!
Mir fällt da auf, daß ich die Lyrics des Markus Wiebusch schon immer toll fand. Meine Lieblingsband mit ihm: RANTANPLAN.

Die Ausgabe 16 mit SCHROTTGRENZE, FEINE SAHNE FISCHFILET, THE SUBWAYS und Punkrock in Japan.

buch: ER IST WIEDER DA! Timur Vermes

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bevor ich loslege: ich habe mir Gedanken gemacht. Ob ich überhaupt etwas zu diesem Buch schreiben sollte. Habe mich gefragt: Wer liest so einen Quatsch eigentlich? Kann das lustig sein? Wie der GRÖFAZ wieder aufersteht, als sei er Jesus von Nazareth?
Führte mich dahin, daß man sich seine Meinung oft nur dadurch bilden kann, indem man es selbst erlebt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit auf der Bestsellerliste, kaufte ich mir das Buch dann in der Ramschkiste vom Thalia. Ich las mich rein. Fand Worte, die mir gefielen. „Grimmig ballte ich die Faust und hob sie zur Zimmerdecke. Das Papier, die deutsche bürgerliche Beamtenbürokratie mit ihren kleingeistigen engherzigen Regelungen, wieder einmal warf mir der ewige Klotz am Hals des deutschen Volkes seine spinnenfingrigen Knüppel zwischen die Beine.“ (S. 102)
„Natürlich hatten die Siegermächte auch ihren alten Plan zur Vollendung gebracht, dem Volke einen völlig übertriebenen Föderalismus einzuimpfen, um dauerhaften Streit zwischen den Nationen sicherzustellen. Es gab zahlreiche sogenannte Bundesländer, die sich natürlich prompt sofort gegenseitig in alle Angelegenheiten hineinredeten und alles zerpflückten, was das vollkommen unfähige Bundesparlament an Beschlüssen ausschied.“ (S. 139)
Wieso ich zitiere?
Als ich diese Sätze im Zusammenhang las, fand ich sie echt witzig. Ja, da nimmt jemand unsere allzudeutsche Heransgehensweise auf die Schippe. Fein. Muß das im Zusammenhang mit Hitler sein? Dem größtmöglichen Arschloch diese Planeten. Zumindest aus unserer Sicht. Da gibt es ja doch einige Nationen, die auch solche Arschlöcher geboren haben.
Jetzt kommt dieser Film also auch noch im Kino und es gehen unfassbar viele Menschen da rein. Die Trailer sind ja auch ganz lustig. Wie sich der Führer über unsere Führungslosigkeit im Internetz amüsiert und wohlwissend schmunzelt. Wie sich der Führer am Kuhzaun einen Schlag holt, weil er nicht weiß das inzwischen alle Zäune…. Würde das ein „normaler“ Mensch tun und über den anderen lachen? Nein. Das funktioniert ja nur mit der Überhöhung der Satire.
Ich scheine zu doof zu sein, diese Art von Borat-Humor zu verstehen.
Vielleicht bin ich aber auch nicht so interessiert an Phantastischem.
Jedenfalls.
Ich habe das Buch weggeworfen. Wie die von Akif Pirincci. Und seine Bücher fand ich toll. Die Fortsetzung von ‚toll‘ ist dann also Toleranz. Die kann ich aber nicht gelten lassen bei Menschen, die sich geistig auf Abwegen befinden.
Vielleicht (jedenfalls) (eventuell) ist das einfach nicht das Thema, über das man sich lustig machen sollte.
Und ich hole sie von dort nicht zurück.
Ihr?

PS: Spaßeshalber schaute ich dann noch in die Überhöhung der Überhöhung rein. IRON SKY. Der Trailer für Teil 2. Ein Dinosaurier, der den Arm zum Gruße reckt.
Lustig?

PPS: Dann dieses Interview zu Serdar Somuncu’s Buch und öffentlicher Rechtfertigung über seine Figur, den HASSPREDIGER „Der Adolf in mir“.
Zitat aus dem Interview: „Sie bezeichnen den Umgang mit Hitler als „zentrale Frage der deutschen Identität“. Haben die Deutschen immer noch so große Berührungsängste mit dieser Figur?
Definitiv. Man sieht immer wieder, wie hysterisch die deutsche Öffentlichkeit auf Hitler-Vergleiche reagiert. Die Deutschen haben Hitler als Teil einer stilisierten Geschichte akzeptiert. Er steht in einer Vitrine und man schaut ihn sich mal an, manchmal lacht man über ihn, das ist mittlerweile auch möglich. Aber die Spuren seines Handelns und seiner Ideologie in der heutigen Zeit zu entdecken, das erschreckt viele Menschen. Man ist in Deutschland immer noch sehr gelähmt im Umgang mit Hitler. Hitler ist nicht bewältigt.“

fanzine: PLASTIC BOMB #92

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Vorweg: echt klasse Ausgabe. Habe mich schon lange nicht mehr so in der Bombe „verloren“.
Und ich mach das auch mal ganz kurz und knackig.
Höhepunkte, Überraschungen und Interessantes:
Interviews mit FUCKING ANGRY, JOHN LYDON (P.I.L. und ex-Pistol), FLICTS (brasilianischer Punkrock). Dazu tolle Rubriken wie „punk aus der Provinz“ (wäre doch auch mal was für uns? – ach, ne, hier ist ja wirklich gar nix los), Geschichten aus der Gruft – über die Marihuana Prohibition in Amerika, „Anders leben“ – Upcycling, aus Altem Neues machen.
Lesetipp: „Das konvivalistische Manifest“. Es geht um eine neue Expedition auf der Suche nach einem dritten Weg. „Flüchtlinge, Streiks, Eurokrise – unsere alternativlose Gesellschaftsform?“
Tiefpunkte, Uninteressantes und be-Maulen-swertes:
KIZ-Interview. Brauch ich nicht. Weder die Mucke, noch ihr pseudolustiges Palawer mit versuchtem Tiefgang und politischer Meinung verpackt in einem dummen Strauß voller dämlicher Witze. Machen ihr erstes „ernstes“ Album, nach all der Party. Tenor ist aber, das schlechte Presse auch gute Presse ist, da ja eine Diskussion losgetreten wurde… konservativer kann man nicht denken, oder?
Klar, kann mich da auch täuschen, alles falsch verstehen, blablabla. Trotzdem nicht lustig.
Ich lese nun mal die Kolumne von Sascha Lobo über den Humor, der in einer tiefen Krise steckt. Evtl verstehe ihn den aber auch falsch. Schliesslich schreibt er für den SPIEGEL.
Witziger ist da schon das Interview mit Achim Mentzel. Ja, genau, der!
Da vergrabe ich mich doch lieber in der eigenen Szene, falls es eine gibt. In der Provinz.
PLASTIC BOMB

review: OIRO – zähmen 7inch

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ironie wird groß geschrieben. Wie der Anfang eines Satzes. Zuerst fremdle ich ein wenig mit Seite A. Da ist der 1 1/2 minütige Songs auch schon durch. Mein Plattenspieler hat, zum Glück, „Repeat“ und funktioniert nicht ganz so kryptisch wie Jonny’s Lyrics. Ach. Texte sind ja auf der Rückseite, dieses übersichtlich gestalteten Covers. „Repeat“ und mitgelesen. Lesen kann ich also auch. Wie die Drehung der Scheibe auf dem Musikteller. Schön langweilig das Cover auch. Dafür der Song zu kurz. Hatte ich schon erwähnt?
0€ für nen Iro? Die Jungs sind also Frisöre geworden. Haben Die Ärzte und Dackelblut auch schon hinter sich. Der Song wurde als erstes gekürzt. Schnipp Schnapp Musik ab!
„Zähmen“.
Dann also auch mal umdrehen. Den Drehstuhl. Nicht mich. Die Platte aufm Teller. Macht also Seite 2. Die Verpackung drehe ich auch ein weiteres Mal um. „Play“. Hat der Spieler auch.
Text liest sich schneller als er auf Platte gesprochen ist. So wie ich das hier ausm Bauch mache, nicht mit dem Verstand.
„Stadt / Erde III“ klingt nach Jugend. Nach Damals-Jugend. Nach sehr gut produzierter Damals-Mucke. Wollte ich gar nicht mehr hören. Bin nämlich jung geblieben. Höre trotzdem. Mache ich aber jetzt. Im Jetzt. Gerade. „Repeat“. Kann gar nicht beschreiben, wie mich das Gepiepe nervt. „elektroscheiß macht jetzt schluss. nicht mit uns, punk lebt weiter. new wave time, nein nein nein. wollt ihr mehr, nein nein nein. elektroschocks, nein nein nein.“
Bin total gespannt auf die ganze Platte.
Single ist mir zu wenig. Bin ja auch verheiratet.
Stehe auf Gesamtkunstwerke.
Und da kommt sicher einiges.
Ironie OFF (sagt man ja heutzutage so).
Dann höre ich jetzt mal schnell was freshes.
Bijou Igitt. Mitmachen!

PS: Das will heute nicht klappen, mit dem Kackfoto. Ander mal!

review: [hi tereska] – Die Wände weiß gestrichen CD

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Manchmal denke ich schon, was das Internet eigentlich für ein Haufen Kacke fabriziert. Dann wieder kann ich mich wirklich sehr darüber freuen, wie in diesem Fall mit [hi tereska], ein Kontakt wirklich flott hergestellt ist. Ein paar Sätze ausgetauscht. Zur Post gelaufen und wenige Tage später den Tonträger in der Hand.
Die CD steckt in einer schönen Pappstecktasche mit einem kleinen Booklet mit den Texten.
Musikalisch hat mich die Sache nicht sofort gefangen. Aber nach 30 Sekunden!
Ich hätte es ja nicht gedacht. Mir ist es eigentlich zu klar im Songwriting. Einem Refrain, der auch sofort hängenbleibt. Man eigentlich gleich den Mund aufmachen will, um mitzusingen. „wir haben einen Plan und führern in auuuuuuuus.“ (Planquadrat)
Deswegen kommen nun auch nur noch meine persönlichen Favoriten. (Hadern) gefällt gut, wenn auch etwas sperrig. Aber gut!
Danach eine sehr langsame Ballade. Ich vermeide hier mal bewußt das Wort Punk. Denn das hatte ich in gewisser Weise erwartet. Sauviel erinnert tatsächlich an die Boxhamsters. In der Hauptsache die melancholischen, fast poppigen Indipassagen. Doch bei (Abschied) fällt mir auf, an was es mich auch erinnert. An die großartige Stimme von Lars von KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN (bei dem Überhit „leb so dass es alle wissen wollen“)
Textlich ist der 3er sehr erwachsen geworden.
Es geht um die Dinge, über die man sich mit 20 noch keine Gedanken macht. Oder schon viel zu viele.
Mucke und CD gibt’s über ihre Seite oder bei Flight13 (zB)
Übrigens haben sie auch ein schönes Split-Tape gemacht mit PEPPONE, die ja auch schon mit auf Sampler #1 waren!

Erschienen und zu haben bei flight13.

fanzine: TRY TO WAKE UP WITH A SMILE ON YOUR FACE #7

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Da liegt sie vor mir. Die Ausgabe sieben! Vorne drauf ein Baby mit „i hate Teddy’s“ Strampler, Bierflasche, Kippen und ner ranzigen Häuserecke. Das Bild beschreibt alles, was es im Heft zu lesen und gucken gibt. Zwischen Punkrock und Papa, Kindern und Arbeit pendelnd.
Chriz, der auch beim „auf Jahre unschlagbar“ federführend ist, macht noch ein Fanzine! Und dieses finde ich klasse. Ich finde mich ziemlich schnell in den Stories und Interviews wieder. EIn Aufhänger ist, daß er Fotos, die er unterwegs macht, und deren „Message“ interpretiert, erklärt, kommentiert. Mika (auch mit beim „auf Jahre unschlagbar“ und beim „gestreckten Mittelfinger“ und alles andere hier!) hat eine Kurzgeschichte über die kirchliche Heirat mit drin. Zwei Reprints sind dabei, was ich absolut einzigartig finde, von einem Artikel aus dem „Synthesis“ Zine über „Animal rights“ und einer aus Ausgabe 17 des „Autonomen Blättchens“ über „die Ukraine und die deutsche Linke“.

Ich find’s top! Freue mich auf jede neue Ausgabe!
Einzige Seite, die ich im Netz gefunden habe!
Ansonsten Kontakt über Auf Jahre unschlagbar

fanzine: AUF JAHRE UNSCHLAGBAR

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Lesestoff tauschen finde ich super.
Ausgabe #1
Chriz hat das mit mir getan und so kam ich an das Fanzine AUF JAHRE UNSCHLAGBAR – Fanzine für Fußlümmelei.
Mit Mika zusammen will er den lange vermissten Fußballbezug zum Punk wieder herstellen. Den gab es wohl mal mehr und wird schmerzlich vermisst.
Was ich toll finde ist, außer dem Engagement für Fußball, die Aufmachung: klar und übersichtlich.
Alle Artikel gut geschrieben, teils deutsch, teils englisch. Zum Thema Fußball natürlich viele Buchstaben: über TeBeBerlin, Fußball auf Kuba, Rot-Weiss Essen, Manchester United und auch dessen Verein gegen Rassismus FCUM, Spielberichte und die Vorstellung eines Spielvereins (Rothenburger SV). Weiter noch ein Interview mit KLAPPSTUHLGANG. Superliebenswert die Rubrik Sticker Part I
Im Grunde alles Top!, wenn nicht mein Interesse am Fußball so groß wäre wier ein Tiuschtennisball. Für Fußlümmeler also eine Empfehlung. Den Punkrock vermisse ich noch, wat soll’s:
here’s Ausgabe #2
Die auch ganz cool mit Fußballstories aufwartet. Wer hätte das gedacht 😉 ???
Klasse Interview mit INNER CONFLICT und der Rubrik Sticker Part II.
Viel TeBeBerlin. Hach, eben nicht mein Ding. Dafür aber noch ein ausführliches Interview mit dem Ex-Fanziner und Ex-Fußballer Tobi von „Punk Is Dad“. Leben eben!
Dann finden sich in dieser Ausgabe schon allerhand Rezensionen von FußballFanzines, daß ich vermute, der Notruf in Ausgabe 1 hat Früchte getragen und nun gibt es 100e neue Fußballzines!

zu haben HIER

fanzine: DER GESTRECKTE MITTELFINGER

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Für den Lesestoff immer den richtigen Ort wählen. Nicht einfach nur den Abort, wie von Falk Fatal gefordert. Er bezeichnet sein Heft als „Scheißhauslektüre“, was der Sache allerdings nicht gerecht wird!

Nach langem veröffentlicht er wieder eine Ausgabe des „gestreckten Mittelfingers“. Ich habe das Heft noch in guter Erinnerung wegen der „not my Kanzler“-Aktion bei Gehard Schröder. Ich warte noch auf etwas über Angelo Merkel!
Für verflucht preiswerte 2,50€, für den Spaß der ganzen Familie, bekommt man auf ca. 92 Seiten Lesewürdiges!
Ausführliche Interviews mit der NotgemeinschaftPeterPan und Scheisse Minelli. 2 zu lange Artikel über die faden Chaostage in Wiesbaden 10000 B.C. Nicht, weil die Artikel blöde sind, nein, die Chaostage strafe ich seit jeher mit Missachtung. Vielleicht erzähle ich euch mal die Geschichte, das gehört nicht hier hin!
Überhaupt gehe ich ja nicht viel raus. Zähle die Tage bis Ostern.
Deswegen brauche ich auch keinen Kampfsport (Phak Weng Dong wird vorgestellt) und keine Waffen. Wobei dieser Artikel tatsächlich sehr aufschlussreich ist! Wo und wieviele Waffen werden hergestellt und wo in Deutschland kann ich diese Fabriken (mit Pflastersteinen?) besichtigen!
Mika kotzt über fleischfressende dummdeutsche Provinzler, für die schwul ein Schimpfwort und Beleidigung ist, während jede lesbische Frau als verlorenes Land betrachtet wird, daß Mann nicht mehr befruchten kann. Am Ende noch ein liebenwertes Ende. Alles wird gut! (Nur nicht bei den Vollpfosten)
Steve bereichert deine kleine Lesewelt mit einer Angst-Paranoia-Kuzgeschichte. Ein Krankenhausthriller, könnte man sagen.
Ins Heft gehört natürlich auch eine Menge Litaraturkritik und selbstvertulich die Musikrezensionen. Und einige Artikel mehr!
Insgesamt also ein echt gelungenes Heft.
Schaut euch auch die Internetpräsenz an, eine echt toll aufgemachte…. naja, Scheißhauslektüre wohl nur auf deinem Tablett.

review: PROVINZPOSTILLE #1

Mal durch die simple Suche mit einer Suchmaschine rausgefunden, daß es einen Review gibt von Ausgabe #1.
Vom / beim UnderdogFanzine.
Es scheint, als hätte der Autor der Kritik das Heft sehr genau gelesen und die Fehler gefunden.
Nun nimmt er seinen Zeigefinger und bohrt darin.
Klar. Stimmt ja alles. Aber positiver/motivierender verpacken kann man das schon.
Es gibt ja ach so viele Zines, die sich mit etwas anderen DIngen beschäftigen als dem Mainstream-Label-Kram!
Und damit sind die Bonzen unter den Labels wie Universal BMG oder Sony definitiv NICHT gemeint!

review: BIJOU IGITT – Der letzte Dodo LP

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Schon eine ganze Weile sind wir in Kontakt, da die Band schon mal eine Split 7inch veröffentlichen wollte. Passte damals nicht, also gleich mal an ein Album gemacht.
Das klingt dann auch ganz anders, wie die Songs der vermeindlichen 7inch. In zwei der Songs könnt ihr auch auf dem letzten Postillensampler reinhören (allerdings nur und exklusiv auf Tape!!!)

Nun.
Die Platte wurde in diversen Farben gepresst, ich habe sie in orange. Das Ganze ist simpel und formschön aufgemacht. Außen ein Cover mit einem Bild, selbst gemalt, mit Pommesbude wie beim Kölner Tatort, gefolgt vom Bandnamen und dem Titel der Platte. Einmal in der Hälfte gefaltet und in eine PVC-Hülle gesteckt. Der Dodo ist auf dem Cover nicht zu finden er sei „gleich wieder da“. Auf den Labels hat er sich versteckt!
Wenn man nun die Platte herausnimmt, kommen die Texte zum Vorschein, die auf die Innenseite gedruckt sind. Sogar genau in dem selben Rund der Platte. Cool.
Das gefiel mir bis dahin so gut, daß ich die LP auch noch auf den Plattenspieler legte und auf PLAY drückte.
Die Gitarren schrammelig schön und der Gesang, wie auch die wortspieligen Texte, gut verständlich. Man könnte evtl. sagen, daß die Herren nach ner Mischung von irren Captain Planet und – nun fällt mir nichts mehr ein.
Denn es schnaggelte es in den Ohren! Der dritte Track „scheisse in the end“ so herzlich wie auch wundervoll nölig vorgetragen. Minimalistischer Punkrock mit einem ganz großen Chor!
Da die erste Seite irre schnell zuende war, ließ ich sie nochmals laufen. dann nochmal, dann nochmal und….. nochmal.
Hatte mich schon so an die Songs gewöhnt, daß mir die zweite Seite vorkam, wie eine neue Platte; eine gänzlich neue Erfahrung.
Herrlich. Mit „Fallobst“ holen sie nochmals den großen Chor raus, bevor es dann mal ein wenig melodisch melancholisch wird.
Zum Abschluß wird doch mal die Istortion ausgepackt, nur nicht so, wie man es denn erwarten würde.
Alles in Allem Musik mit Ecken und Kanten, nicht zu dollen, damit wir uns den Kopf nicht stoßen, gelle 😉
Knappe 20 Minuten Spielzeit.
Hörenswert und überhaupt!

Zum Schluß noch der Lexikaeintrag des benannten Vogels.