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MC: blastrufe BRD

Erschienen ist meinem Schlagzeuger die Kassette Blastrufe BRD und er dachte “hej, das wird geil, das besorge ich meinen Kollegen”.
Als ich die Kassette bekam, wusste ich ja, was auf mich zukommt.
Ich glaube, sie nicht so wirklich.
Egal, Hackebeil Records aus Koblenz bringt uns 17 Deutschpunk-“klassiker” als Hackebeil-Versionen mit ordentlich Prügel und Geschrei.

Mit dabei, wie sollte es auch anders sein, die mir wohl bekanntesten beiden Yac​ø​psæ und Arnø X Duebel. Dazu ein bunter Reigen an Bands, die mir namentlich nichts sagen, und Deutschpunk-Songs, die ich in der Hauptsache auch noch nie gehört habe.
Hörspaß also sehr einfach: ich muss gar nicht versuchen, das Original wiederzuerkennen.

In einer fucking räudigen Aufnahmequalität also hier 17 Knüppelbands, wobei der Titel auch bei SCHLACHTrufe hätte bleiben können. Hackebeil, Schlacht, Geknüppel, das assoziiere ich schon zusammen.
Das Deutschpunkschwein wird also geschlachtet und gecovert werden Bands wie Hass, die Goldenen Zitronen, l’Attentat, Knochenfabrik, Inferno, Rawside, und so weiter.
Es werden eben NICHT Feine Sahne Fischfilet und Slime gecovert.
Das Tape ist als atemlose Oper geschnitten, es gibt keine Sekunde Pause zwischen den Tracks, nach fünf oder so habe ich mich in der Liste der Bands verloren.

Ah ! “i hate hitler” von den Buttocks kenne ich! Yeeees.
circa 17 minuten Musikgenuß für den Connaisseur.
Geiler Shit.

 

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review: Vor die Hunde – Auch Opfer unter den Deutschen (Mängelexemplar) MC

Ja! Geballer! Ein erster Review von mir für eine Grindcore-Band.
vor die Hunde aus Passau. Herrje, kann man in der Stadt der drei Flüsse schlechte Laune haben!
Zufälligerweise sehe ich dieses High-Class-Kassettenprodukt im Shop der Band bei Bandcamp. Oder so. Jedenfalls bin ich ganz schnell hin da. Die Band preist es mit wohlfeilen Worten an, ich denk mir “Geballer ist jetzt nicht so ganz mein Ding, aber …”
Musik an und: ja, das ist Geballer! Gepaart mit einer Kakophonie von derbe verzerrten Akkorden und einem Schlagzeug was einem relativ phantasielos aber ziemlich Zielgenau die Beats in die Ohren zimmert.
Was mich tatsächlich sofort überzeugt hat ist, dass die Texte im Grunde gesprochen, gegrunzte Gedichte sind. Hochwertig, feinfühlig, tiefsinnig, zutiefst ironisch, der Umgang mit unserer Sprache etwas für das Goetheinstitut.
Nicht so wie einstmals, als ich Erstkontakt mit dieser Musikrichtung hatte, in meinem Proberaum spukten eine zeitlang Necrophagist herum. Ich damals ein nerdiger Punk mit viel Wut und der ersten Emopunkband Hünersüppchen, sie damals Typen mit menschenverachtenden Texten, einer teilweise netten Art, aber ultra ambitioniert. Hat ihnen ja geholfen, uns nicht; wollten wir ja auch nicht. Wir wollten nur wütend sein.
Naja, zurück zu Vor die Hunde!
Die erste Platte “ein Gehirn wäscht das andere” hatte wunderschöne Cover. Alle gebraucht und neu beklebt und besprüht. Oder beides. Sie ist mir entgangen….
Upcycling heisst das neudeutsch. Endlich werden den schlimmen 90er Jahre PopRockHeavy Platten ein sinnvoller Zweck zugeführt. Im Kapitalismus steckt einfach keine Leidenschaft. Hier schon!
Dringliche Kaufempfehlung… ach ne, ist schon ausverkauft. Aber durch die Boxen ballern könnt ihr euch das trotzdem mal!