LP: dinner for deux – kehrseitenpropaganda

Dinner for Deux, eine deutsch englisch französische Wortschöpfung, präsentieren vier neue Songs auf einer LP.
Die erste Seite sind ebenjene und tragen den Titel „kehrseitenpropaganda“. Die anderen sechs Songs sind unter dem Titel „überwintern“ bereits 2023 erschienen.

Früher, so vor 30, 40 Jahren, da gab es diese Art Musik ja auch schon. Electronic Body Music, glaube ich. EBM. Dark Wave. Sowas eben. Synthies mit Drumcomputer, auch mal mit Gitarre, meist verhallter Gesang, tief, düster.
Ich konnte mir das damals nicht anhören. Da lass ich mich lieber ne halbe Stunde auf Platte anschreien, die Sänger können auch nicht singen, immerhin klingt es dann nicht schief.
Und ausgerechnet diese Musik machen in meinen Ohren nun Dinner for Deux: verhallten Dark Wave.
But: Zeiten ändern sich. Ich kann dieser Art Musik tatsächlich inzwischen etwas abgewinnen!

Die beiden Musiker von Dinner for Deux machen minimalistische und doch anregende Musik. Treibende Rhythmen. Es geht immer ein mehr nach vorne und ist zappelig, als zu dröge.
„im kreis“ und „dynamit“ sind zwei gute Starter!
Dann hörte ich plötzlich Stimmen. Drehte mich um, hatte auch das Fenster auf und machte es zu. Dann bemerkte ich, dass die von der Platte kommen.
Es ist ein sehr langes Intro bei „waschsalon“, immer wieder hört man Satzfetzen heraus. Es geht wohl um sexuelle Übergriffe, Belästigung.
Sehr gut gemacht. Sie haben meine Aufmerksamkeit.

Die ganzen zehn Songs waren mir beim ersten Durchlauf erstmal ganz schön viel gewesen. Doch der Songaufbau zieht mich dann doch jedesmal wieder mit hinein.
Die Platte hat mich doch überrascht, schön!
Das Cover ist abgefahren, ich dachte zuerst an den Rammstein-Sänger, nach seinem Absturz; irrend durch Berlin.

Moertel Sounds.

 

MC: bleak monday – flies & destruction

Auf dem Konzert im Kohi spielten vor Berlin 2.0 die neue Band Bleak Monday aus Karlsruhe.
Sie machen elektronischen New-Wave. Synthwave.
Das (muss ich sagen doch sehr teure) Tape habe ich mir am Merchtable mitgenommen. Es handelt sich um die beiden Demos „flies“ und „destruction“ auf einem Mixtape.

Die Band hat alles selbst aufgenommen und besteht aus einem Gitarristen, einer Sängerin und einem Synth-Persussionisten (falls man das so nennt im Synthwave). Letzterer ist kein geringerer als Hubu. Wenn ihr das Interview von Coltaine in der aktuellen Ausgabe #11 lest, erfahrt ihr einiges! Kurzgefasst: er hat schon einige Bands in Karlsruhe aufgenommen und ausch schon in so einigen gespielt.

Dieses EBM ist ja so gar nicht meine Welt. Was ich aber sagen kann ist, dass es total angenehm gemischt ist, das geht richtig gut ins Ohr.
Die Synths nerven nicht, der Gesang passt genau dazu. Wobei die Sängerin bleibt sich oft sehr gleich und spielt noch nicht ihr ganzes Spektrum aus.
Tanzbar, klanglich, musikalisch abwechslungsreich. Mal fast schon melodisch, dann wieder düster, sich hinter Halbtönen spukend verstecken.

Macht zusammen acht Songs! 
Selbstproduziert, noch kein Label.

MC: marter – brandschutzzone

Da habe ich an Silvester ordentlich Musik geballert.

Hier noch ein Release von den Tapes, die ich am 22.12., dem Weihnachtsevent im Artcanrobert, mitgenommen habe.

Ein recyceltes Tape aus der Sammlung von Opi und Monofil hat New-Wave-Electro-Mucke draufgeknallt. Neun Songs auf einer 90 Minuten Kassette.
Bisschen düsterer, Pattern, Gesummsel und Gebrummsel im Hintergrund. Marter. (leider kein weiterer Link vorhanden)
Sehr verhallter Gesang. Ist gut aufgenommen, cacht mich aber gar nicht. Dada-Chants, wie die Selbstbeschreibung lautet. Aus den tiefen eines Kerker (Ähnlichkeiten mit einem andern besprochenen Release hier?) im Schwarzwald.