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MC: kotzschmerztablette – live love laugh

Kotzschmerztablette – hab ich bei Bandcamp entdeckt und habe mich natürlich schockverliebt! So ein geiler Bandname!
Kommen aus Dortmund, haben sich den medizinischen Fortschritt und den Glauben an das Schlechte im Menschen erhalten, so schreiben sie.

Cover ist Linodruck, alles in einem Briefumschlag, ich komme nicht umhin das in diesem eingefügten Foto mal darzustellen, so klasse gemacht:

Es ist wirklich der Grund, weswegen ich Kassetten liebe!
Und der Release ist so aufgemacht, dass er AUF GAR KEINEN Fall in irgendeine Sammlung reinpasst; mal abgesehen davon die Frage stellt, ob ich den Umschlag behalten soll oder doch Tape und Umschlag mit Inhalt trenne….
Hurra, nicht genormt.

Die Musik von Kotzschmerztablette ist schrammelig schöner, deutschsprachiger Punkrock.
“nachfühlpackung” spricht mich direkt an. Krass geile Mischung aus Synthpunk, NDW und einer ordentlichen Wut, die vielleicht aus dem Emo/Screamo kommt. Es entwickelt sich aber elativ schnell dahin, dass es sehr punkig wird. So Nina-Hagen-Style, was an der Sängerin liegt, die durch ihre hohe, fast schon keifende Stimme, der Band ihren Stempel aufdrückt.
“vernissage” ist ein wütender Song, obwohl es in der Musik von Kotzschmerztablette recht ernst zugeht, trotzdem recht kindisch wirkt.
Sehr einfach ausgedrückte Wut über Menschen, die Kunstveranstaltungen machen.

“kribbeln” hat genau diese Ernsthaftigkeit, die ich meine. Das Songwriting, die Effektwahl ist super. Die Stimme ist ein wenig zu deutlich. Ich denke, sie arbeiten gegen Hörgewohnheiten, doch etwas Angepasstheit fehlt. Manchmal habe ich schon fast den Wunsch eine Kotzschmerztablette zu haben, damit die Frequenz meines Tinnitus und die von Jana’s Stimme miteinander Freunde werden können.

Neun superspannende Songs auf dem Tape. Die richtig Bock haben zu spielen.
Die Texte (bspw. “spirale” über Gewalt in einer toxischen Beziehung) sind durchweg super. Manchmal repetitiv, aber gut!

Der Raussschmeißer ist “kein Anschluß unter dieser Nummer” – ein inhaltlich, wie musikalisch guter Abschluß.

Erschienen via kopishop 

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MC: schlecht – macht ja nix

Noch mehr Tapes, yeah!

Rilrec haben Schlecht rausgebracht. Der Bandname spricht ja hoffentlich nicht Bände. Black Cat Tapes haben mir das freundlicherweise zugeschickt.
Zwei Labels bringen also Schlecht raus und die sind gut! JA!
Das geht gleich mit den Zeilen “Schrammelpunk, schales Bier” los. Deutschpunk IN YOUR FUCKING FACE. Sofort aufgedreht auf 180 und dann auch noch wie ein Uhrwerk präzise nach vorne getrommelt.
Ihr Themenauswahl ist auch ein 110%tiger Volltreffer: Yuppies, Linke Spießer, Punkverrat, Arbeit ist Scheiße und und und. Und da das auch gleich die Titel der Songs sind, fragt ihr euch: was geben Schlecht uns da Neues?
Egal!
Wer es also irgendwie vermissen sollte so Hardcorepunk um die Ohren gefegt zu bekommen, ist bei Schlecht goldrichtig! Sie arbeiten mit Vollgas also alle Punkrock-Themen ab, die wichtig sind. Von politisch über sozialkritisch über Leck mich am Arsch alles in einem Rundumschlag an Geprügel. Aber dezitiertem Geprügel. Kein Rumpel-Ufta!
Die Texte habe ich in der ersten Runde noch nicht ganz verstanden, die sind ordentlich draufgerotzt, aber ich denke ich habe ein ganz gutes Gespür für die Inhalte, die da transportiert werden sollen, und wollen.’
Schlecht kommen aus Hannover, der Stadt des Funpunks, aber auch des feministischen Punks!

Die 14 Songs sind tippitoppi aufgenommen, das Artwort spricht die Sprache, die es soll. Die Band spielt straight forward. Die Sängerin bellt die angepissten Texte entegen. Ein männlicher Part ergänzt diesen lyrischen Reigen.
Die Songs wirken, als hätten sie alles hintereinanderweg gespielt. Der Sound ist wirklich super gemischt und hat Druck. Fehlt eigentlich nur noch der Blast-Beat, um das Geprügel perfekt zu machen. Es reiht sich Brüller an Knüller!

Erschienen via Rilrec und Black Cat Tapes