LP: vaag – paniek

Inzischen gibt es einen aktuelleren Release. Ich war nur einfach in einem Plattenladen namens 72 Records in Bruessel, weil ich zwei Wochen jobbedingt an der belgischen Grenze arbeitete. Was liegt dann näher als mal durch das schöne Bruessel zu schlendern und auch Plattenläden zu entdecken.
Der Inhaber empfahl mir einige Scheiben und Vaag blieben voll hängen. Sofort.
Sie kommen aus dem Ort Kortrijk/Ghent in Belgien und machen Post-Punk. Viel Delay und Hall auf allen Instrumenten.
Vaag machen richtig klasse Post-Punk, der sofort in die Beine geht und augenlicklich zündet. Nicht zu düster, nicht zu noisig, klarer Sound und leicht dystopisch.
Der erste Song „paniek“ ist echt fordernd. Es geht um die tägliche Arbeit in der Fabrik. Mich erinnert das auch an L’appel du vide oder Bleakness. Das Genre des Post-Punk ist schon echt beliebter geworden, auch bei mir.
In 2024 produziert. Vier Songs, auf Seite zwei dann ein … Depeche Mode like Stück „bled dry“ in eine top Disco-Version.
Krass cool gemacht. Auf jedensten!

Alte und neue EP erschienen via Eatdust Records. Ist ein belgisches Label. Ich hoffe, ein paar LP’s zu bekommen, dann könnt ihr sie auch bei mir erstehen 😉

MC: halfsilks – cupid operations

Die richtig schön produzierte Kassette von Halfsilks „cupid operations“ finde ich to-tal gut. Ich war gespannt, ob sie mich, nachdem sie mich live (im SlowClub Freiburg) total umgehauen haben, auch auf Tape cachen.
Klar, es ist produziert, der Bass ist nicht mehr der so hart treibende Arschkickfaktor, tritt ein wenig in den Hintergrund, der Synthie nach vorne.
Das poppige, das aus vertrackten Takten doch noch einen geraden Beat herauszupellen, das bleibt und ist, was Halfsilks ausmachen.
„shadows of ophelia“ ist recht drückend, wavig. Um im nächsten Song dann das zu machen, was auch live super funktioniert hat: in einen Reggae-Beat zu fallen.
Beim Konzert kam der Basssound über einen Fender-Verstärker, so einen kleinen Kombo, den man sonst auch für Gitarre nutzen kann. Das gibt Karen, die den Bass spielt und singt, schon eine spezielle Färbung.
Ich denke, dass die Band sich so einige Gedanken darüber gemacht haben wird, wie sie klingt. Die Drums (Jana) sind knackig aber knallen nicht; im Flow. Ein gemeinsamer Teppich mit Marcias Synthie-Sounds. Darüber dann der Gesang, der teilweise mehrstimmig, bzw. von allen gesungen wird.

Klar, der Ohrwurm von Halfsilks ist „peggy guggenheim“. Aber irgendwie zu offensichtlich, hört lieber mal alles, nur so zur Sicherheit!
Da ich mich in diesem Soundsegment nicht so gut auskenne, würde ich auf the B52’s tippen, die da Einflüsse hatten. Möglicherweise.

MC: kostuemiert – EP

Release No.4 von Monofil, und ein weiteres, dass ich mir an Silvester angehört habe. (und eines habe ich noch im Petto)

Kostuemiert steckt da nicht viel Info drin.
Der dritte Song erinnert mich ein wenig an Grauzone „film zwei“, dieser peitschende Sound.

Den mag ich sehr gern.
Ist Kostuemiert sowas in der Art?
EBM, Wave, teilweise sehr elektronisch, teilweise mit etwas Gesang, der sehr reduziert gemischt wurde und sehr düster gehalten ist.
Nicht total drückend und langsam, eher noisiger. Die Tracks wirken oft wie Auszüge, sind nicht so richtig fertig.
Die Basslinien erinnern mich an Joy Division. Nur das der komplette Rest aus dem Sythie kommt. Bisschen Drums dazu, bisschen Gitarre. Die Kombination ist wirklich schräg, weil so besonders gemischt.