review: CAPTAIN PLANET – ein ende LP

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Ich las den Titel: „ein Ende“ und ich dachte sicher, wenn auch kurz, das selbe wie alle „nein!, die hören jetzt nicht auf.
Dann legte ich die Scheibe auf und wurde sofort mitgerissen. Die Kapitäne spielen ja in ihrer eigenen Tonlage. Ganz hoch oben.
Wie oft ich sie schon live gesehen habe, sicher ein halbes Dutzend Mal. Da haben andere sicher mehr auf dem Konto, doch für Fans jenseits des Weißwurstäquators gar nicht mal so leicht. Im Oktober kommen sie immerhin nach Stuttgart!
Nach der ersten Umdrehung habe ich eine Band gehört, die ich schon von den ersten drei tollen Alben, vor allem mag ich die „wasser kommt“ und „inselwissen“, kenne.
Nachdem die halbe Stunde ein weiteres Mal durchgelaufen ist, sitze ich da. Guck aus meinen Augen auf den Monitor und der Cursor blinkt. Die Lider zwinkern hinherher.
Die Songs lassen mich nicht gleich los. Wie ein guter Film, der langsam anfing und jede Minute seinen Sog fester um meine Gedanken schloss und mich am Ende ( 😉 ) irgendwo auf der anderen Seite des Wurmlochs in eine andere Dimension entlässt.
Geil.
Das Artwork wirkt erstmal sehr schlicht und ergreifend. Wenn man nun das Experiment startet, die Platte laufen zu lassen, das Poster oder das Cover aufstellt und sich das Bild anschaut, wie eins von diesen Artefaktvideos von Gurus bei utube, dann…. ja, dann…. ich sag nur Film! Wurmloch!
Geil.

Zum Abschluß noch 2 Worte oder so zu dem grandiosen DeluxePaket.
Die LiveCD bringt einem die saugute Stimmung ins Haus, die die Band und ihr Publikum mitbringt. Da wird mitgesungen, da wird sich gefreut und gejubelt. Einzig der Sound ist nicht so meins. Aber da bin ich auch einer derer, die sich die Bands lieber live ansehen, als das Live auf Konserve anzuhören!
Dann noch die Zusatz 7inch. Hey Leute, wie soll ich denn den Text lesen beim hören, wenn er auf dem Label steht und sich mit 45rpm schwindelig dreht. Also das müsst ihr optimieren, haha!
Nein, auch ein sehr schöner Song, der da drauf ist.
Der übervolle Aschenbecher auf dieser Single sided 7 inch, der sicherlich zu der Oma auf dem Plakat gehört, erinnert mich daran, daß ich nicht mehr rauche. Schon eine ganze Weile nicht.
Geil.
Obendrauf gibt’s noch eben jenes Plakat und einen Downloadcode für all das auf deinem MP3.

Jede Minute hat sich gelohnt, es war wie nach hause kommen und trotzdem eine Ecke entdecken, die man in 10 Jahren noch nicht genauer betrachtet hat.
Die Lyrics sind in einem großen Ganzen zu sehen, denn wie Arne dichtet: „Ja all die kleinen Dinge sind so groß, wenn man Haufen daraus macht.“

review: TIGER MAGIC – if nothing works out…

…at least i do!
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erstmal große Freude beim Anblick des Covers.
Was eine geniale Idee! Bandnahme auf dem Shirt und Titel auf dem Handydisplay.
Beim Öffnen und Herausnehmen dann noch das wirklich tolle Beiblatt mit seiner ganz eigenen Geschichte. Ein Sportraum, in dem alle Bandmitglieder irgendeinen Spökes machen. Überahupt das ganze Cover ist total liebevoll gestaltet!
Die Platte ist voll mit Alltagsgeräuschen, Geschichten mit und ohne Musik, Lautstärke, MidtempoPostPunk, Emo nennen es vielleicht manche, Pop mit viel Gefühl ohne zu nerven weil es auch im Radio laufen will „lucille“. Plötzlich geht es raus aus einem Song, der aber noch nicht zuende ist. Andere machen 2 Lieder draus. Hier geht ein Song schon mal 6 1/2 Minuten „runnin'“. Dann gibt es auch wieder sehr straighte Songs, wie das tolle „blown fuses“, „those summer nights“!
Das überrascht immer wieder.
Und läuft aber auch supergut bei offenem Fenster im Auto.
Das Ganze garniert mit dem tollen Gesang der beiden Sängerinnen.
Ich stelle fest, daß es noch eine weitere Scheibe gibt die da heisst „crush on you“ und von 2013 ist. Will ich auch haben 😉
Beide Platten sind in Coop mit dem tollen Label TiefInMarcellousSchuld rausgekommen
Was soll ich noch sagen:
die Scheibe läuft und läuft!
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konzert: 13.05. AGGROLITES Jubez Karlsruhe

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Ich mache es kurz:
Im kalten Januar in Stuttgart schon einmal gesehen. Und ich stehe wahrlich nicht auf Gute-Laune-Musik. Die neigt nämlich dazu, bei mir nach einer gewissen Zeit schlechte Laune hervorzurufen. Mag halt einfach die etwas melancholischer, nachdenklichere Schiene.
Dann dachte ich aber „hey, ich kenne jemanden, der darauf echt Bock haben könnte“: meine Liebste!
Also Karten gekauft und hin da.
Seit wir Kinder haben, ist das natürlich nicht mehr ganz so einfach gemeinsam wegzugehen. Das liegt, glaube ich, vornehmlich daran, daß man sich genau aussucht, was man gemeinsam machen will. Und wenn da ein Konzertabend kommt und der musikalische Geschmack doch etwas auseinander geht, dann sagt einer vielleicht kurz vorher „och, du, kannst du da nicht mit deinen Freund/innen hin?!??!“

Aber wir waren dort.
Meine Süße hat 1 1/2 Stunden abgetanzt und sich total gefreut.
AGGROLITES (aus L.A.) machen aber auch hervorragende Musik!
Ob es ein Coversong ist „message to you rudy“ oder einer ihrer Überhits „play the funky fire“, die Hammondorgel dominiert, ist aber niemals nervig.
Einzig einen Song, irgendwas mit „banana“, ist so dämlich und wird gefühlte 823 Mal wiederholt, daß man einen üblen Ohrwurm auf dem Weg nach Hause, ins Bett und beim Aufstehen hat!
Es wird gefeiert und das Publikum mit einbezogen. An diesem Abend war jemand da, der der Band scheinbar schon seit über 10 Jahren ein treuer Zuhörer auf Konzerten ist. Man intonierte gemeinsam einen Song!

Alles in allem haben sich die 17€ Eintritt nur für diese eine Band jeden Moment gelohnt.
Ich fand, daß für’s JUBEZ relativ wenig los war. Trotz eines Freitags.
Vielleicht hören ja doch mehr Menschen so MeloMucke wie ich 😉

review: DUESENJAEGER – treibsand

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Was ich so liebe, sind die klitzekleinen Veränderungen, die man suchen muss.
Nein, die man finden darf!
Der erste Song läuft durch „woanders mit Dav“. Erst glaube ich, bei dem geradezu poppigen Gitarrenriff, das es größere Veräanderungen gibt im Düsenuniversum. Doch dann kommt der Wechsel und sie zeigen dem geneigten Hörer die erste lange Nase!
Überhaupt laufen die ersten 3 Songs sehr gefällig durch. Die Texte, wie immer, aufmerksam-machend. Und gerade als ich denke, daß auf der 10inch „leben lieben sterben“ auch der ein oder andere Ausbruch in flottere Fahrwasser dabei war, kommt das kurze und kackige „kehren vor den Bekehrten“. Mehr mag ich nun auf einzelne Lieder nicht eingehen, da soll noch was übrig sein, was euch auf dem Plattenteller noch mitnehmen soll und kann und wird! Kleines Ratespiel: an welchen Song erinnert euch das Riff von „Kreislauf“?
Was ich so liebe, sind diese kleinen Veränderungen, die sich manchmal nur in einem neuen Bild ausdrücken, die die Worte von Herrn Neumann erzeugen. „RÜCKSICHT KEINE TUGEND MEHR – NACH UNTEN NACHTRETEN.“ ganz schön aus dem Zusammenhang erissen, dies Zitat, doch ein gutes Beispiel für die Umbrüche in den Sätzen, halb gesprochen, ganz gedacht, den Gedanken nicht abgebrochen. Ihn sozusagen nur an den Hörer weitergegeben.
Die in ihrer Kürze schon elegischen Gitarrenparts, die in einer anderen Welt ein Solo wären.
Schön, das „Grabeland“ den Weg auf die Scheibe gefunden hat, der schon auf der gleichnamigen Split 7 inch mit Captain Planet war.
Zum Schluß schieben sie noch die Nachdenklyrics hinterher. Wer bin ich, was wollte ich bewegen, und was genau tue ich eigentlich jetzt. Gerade jetzt?

Danke Duesenjaeger.
oder hier.
hier ein aktuelles Interview (heisses Shirt, Herr Neumann!!!)

review: LIRR – ritual

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Ich hatte die sogenannten Vorschußlorbeeren gelesen.
Auch das erste Video zu tongue gesehen.
Alles sehr liebenswert aber auch viel Ähnlichkeit mit bekanntem. Zögerte. Find ich das gut? Gleich im Visions? Überbewertet?
Dann entdeckte ich das Releasepackage EP und Shirt. Und das Shirt gefällt mir guuut. Erinnert mich an die tollen Arbeiten, die Micha beim „Schwarzer Rand“ macht. Und natürlich auch für das Label Through Love Records! In diesem Falle hat es siri jarring angefertigt.
Also bestellt und ab dafür!

Auf dem Plattenteller die ersten Runden. Die Songs heissen TEETH / SKIN und FLOOR / TONGUE.
Die Gitarre leicht windschief. Der Bass drückt ordentlich und es passiert alles, was in dieser irren Mischung aus Emo, Punk und Hardcore passieren muß!
Elegische Parts träumen, Lyrics starren ungläubig, Instrumente pumpen Melodien auf Mühlen. Sie mögen sich drehen und drehen und drehen.

Einzig sollten die Herren darauf achten, sich dies jugendlichen Ungestüm nicht nehmen zu lassen und poppiger zu werden. Das kann schnell in der falschen Mischung beim Tonmeister…. und so ….. Denn genau dieses Spiel mit dem Raummikrofon, dieses zwischendurch sich entfernende, bis es wieder direkt an den Ohren rauscht, ist mehrfach übergroßartig.
Weiter so!!!!!

Hier gibts das Video zum ersten Song der Scheibe Teeth
bei through love rec die Scheibe, die sicher eine zweite Pressung bekommt 😉

review: HUELSE haben nichts verstanden DEMO CD

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Eine CD wird mir zugeschickt.
Aufmachen, einlegen, anhören.
Es geht ziemlich kurz & schmerzlos, da leider nur 2 Songs drauf sind. Geradezu minimalistische 4:54 Minuten Spielzeit. Und ich sag’s vorneweg: man hört deutlich den Proberaum. Das Ungeschliffene, man nenne es doch bitte Punk.
20 Sekunden gehört, vergisst man das. Weil man sich in der Musik von HUELSE ein bisschen verlieren kann.
„Ein Vorteil von Idioten ist, dass du nichts verpasst, wenn du nichts mit ihnen machst.“
Also ein zweiter, ein dritter Durchlauf unabdingbar.
Das MUß!
Ich habe eine von 50 handgemachten CD’s hier. Ich hoffe, ihr bekommt noch eine, denn da ist viel Potenzial in dieser Band.
4 junge Männer aus Herborn (das ist an der A45 zwischen Siegen und so). Dort auch aufgenommen und gemischt.
Ein gutes Gespür für Krach und Melodien, für klare Aussagen und Wut, für Kraft und Melancholie.
Zwischen Punk und Indi, mit einer kurzen Bridge verbunden, recht druckvoll gespielt.
Ein ganz klein wenig mehr Energie fehlt mir. Genauer definieren kann ich das aber auch nicht. Doch mehr Druck in den Gitarren vielleicht?
Jedenfalls merkt man bei HUELSE, daß deutscher Punkrock schon lange nicht mehr einfach nur Punk ist.
Eine fühlige Mischung aus Punk, Emo und ganz vielleicht auch ein bisschen Rock. Jedenfalls mit Charme!
Emopunk.
Und sie haben ein Demo aufgenommen.
Ohne Studio, ohne tausend Ankündigungen im Web und so weiter.
Kann man aber trotzdem n Like lassen !!!!

Ich hoffe sehr, daß da noch mehr kommt.
HÖREN

review: PISSE – mit schinken durch die Menopause LP

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Ich las das „mit Schinken durch die Menopause“ und dachte: Ne.
Wahrscheinlich so wie die, die das Cover der „endlich wieder Deutschpunk“ von pADDELNoHNEkANU gesehen haben.
Uargl. Deutschpunk. Sauflieder. Dabei sind beide Scheiben richtig gut.
Und man sollte nach der Mucke gehen. Nicht nach dem Cover!

Ein paar Monate später stehe ich bei meinem Kumpel Michel und sehe die Platte am Spielgerät stehen. Ich stelle fest, frage vorsichtig: „Aha. Du hast die also. Wie ist denn die so?“
Er ist begeistert: „Das ist so durch, daß es einfach gut ist. Muß man auch können!“
Okay.
Ich mir die Scheibe bei Bandcamp runtergeladen und was gemacht, was ich sonst nicht mache: „aufm MP anhören“ (wie meine Kids heutzutage sagen). Und beim Autofahren.
Und dann auch endlich aufm Plattenteller. Weil ich mir auch noch die tolle CORNA KRUSWA und die NERVÖS mitbestellte, hatte ich einen vormidablen Vormittag!
Scheiße, ist das lustig.
Voll geil die Platte.
Ist zwar schon ein Jahr her, daß die rauskam, deswegen nicht minder kaufenswert.
Einige werden sagen „ui, voll Lo-Fi“ und die Nerven oder HumanAbfall abfeiern. Ne. Das kriegta hier nich. Hier ist Punk.
Scheiß Sound. Schrammel. Rumpel. Aber mit Niveau.
Und in gute Mucke muß man immer 3 Mal reinhören.
Ich denke, absichtlich, immer einen Ton daneben.
Es geht los mit der qiekenden und quietschenden „Pumafrau“.
Dann der Song, dessen Video ich schon sah „Scheiß DDR“ und noch zögerte, ob ich das gut oder Kacke finde.
Mit jedem Hören kam mir der Text näher.
Überhaupt: die Texte!
Bester Moment (work-life-balance): „ICH ZIEH NE LINE CRYSTAL METH / AUS DEM ARSCHLOCH VON MEINEM CHEF / WORK-LIFE-BALANCE“

Krasser Scheiß.
Pflichtkauf, Bierdusche und nach mehr schreien!
KONZERTE
HÖREN
Und da alle mit Punkten um sich werfen:
………..
………..
von
……
…….
…. … .. … .. .. … .. . (ist kein SOS)

review: LYPURA – demotape

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Endlich mal wieder eine tolle Band aus Karlsruhe!
(und jetzt könnte ich ja diesen review schon beenden. es ist alles gesagt.)
fast:
zuerst hört man sehr deutlich, daß es ein Demo ist.
Wenn man dann aber in die Musik eintaucht, sich mitreissen lässt, dann hört man superengagierte Menschen an ihren Instrumenten.
Wechsel zwischen Emo, Punk, Hardcore, Mathrock vielleicht.
Viele Wechsel in den Songs, die einen immer mit in eine weitere Möglichkeit nehmen wollen.
Dann wieder Geprügel. Und einen versöhnlichen Chor: „everyone is growing older“
Ich habe das Gefühl, daß da sehr viele Ideen vorhanden sind, die unbedingt ausgebaut werden müssen!
Dieser einprägsame Bass am Ende von „light“.
Ach, hört doch einfach selbst rein, oder bestellt eins der Tapes. 50 gemacht. Dürften dann wohl bald weg sein 😉

review: pADDELNoHNEkANU – 1+1=2fel 7inch

Ihr Hasen!
Hier ein Ei, daß ich selbst gelegt habe:
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Da ich ja nunmal, zu eurem Leidwesen, in dieser gänzlich unglamourösen Band spiele, mache ich hier „nur“ Werbung und entbinde euch von der Aufgabe, Lobhudeleien über uns zu schreiben.
(wer diesen Satz jetzt noch versteht, möge sich bitte melden!)
Dafür gehe ich heute Abend mal wieder in die Probe.
Gucken!
hören und kaufen.

review: SLEEP ROUTINE – demo Tape

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hui!
ab und an stößt man ja im internetz auf nen dicken fisch, der nicht durch die maschen schwimmt. natürlich im ideellen sinn. man muss eigentlich gar nicht suchen. es wird gefunden!
i like SLEEP ROUTINE. sie selbst bezeichnen sich als Biker-Emo. sehr wahrscheinlich weil zu den mid-tempo-schiebenden gitarren dieser raue, trockene, heisere gesang toppt.
texte zwischen zweifeln und noch mehr zweifeln. zwischen zuhause sein und alleine sein. zwischen jemanden brauchen und vergessen.
ziemlich einprägsam das ganze, ohne mit singalong hooks und der freshesten freshness zu posen. in kürze alles loswerden. keine schlenker oder blumen für die gattin.
5 herren aus berlin, die laut eigenangaben alle nicht aus berlin sind.
also ich hab eins von den 50 tapes bekommen. rest ist ausverkauft. vielleicht legen sie ja nochmal nach. auf vinyl?
hören und laden hier.
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