review: SMILING SHADOWS – 20 jahre major label Do-7inch

hm, ja nun. was sagt man dazu. Dieses klasse Label gibts nun auch schon so lang.
Turbostaat ja auch dieses Jahr 20 geworden.
Gratulation, daß ihr es alle so lange miteinander aushaltet!
Ist ja nicht leicht so im DIY-Punk-Dingens. Kleiner Kosmos. Man macht kein großes Pop-Aufsehen um die besten Bands der Welt.
Man bleibt unter Freunden und Bekannten.
So besonders dann auch immer wieder die Releases, wie die Re-Releases von CHAOS Z oder DIE TÖDLICHE DORIS. Aufwendige Box-Sets quasi zum Selbstkostenpreis.
Hab die 15JahreCompilation (fast) verpasst. Hab sie mir nun zum 20ten mitbestellt. Auch eine schön aufgemachte Doppel LP mit massig Bands vom Label.

Also: hier die Doppel 7inch mit lauter Labelbands, die einen Ein-Minüter kredenzen.
MAJOR LABEL compilation 20 Jahre
Teils neu eingespielt, teils aus den Archiven gekramt. Ein bunter Reigen an Krach und Hits.
DIE STRAFE, KLOTZS, VERBRANNTE ERDE, DIE TÖDLICHE DORIS, MAULGRUPPE, … und und und.
Booklet mit einer Seite pro Band. Erklärungsversuch von Tom Tonk wieso das MajorLabel nun MajorLabel heisst.
Hat nicht geklappt.
Da ich Nummer 63von99 habe, solltet ihr wohl Gas geben mit dem bestellen!
klick!
Nur eine Sache…. da steht 1998-2019. Da rechnet man sich was schön…
MAJOR LABEL

video: pADDELN vs. PAULSEN vs. PHILEAS

Eine große Freude ist mir es, euch drei neue Videos von drei wundervollen Bands präsentieren zu dürfen.
Erstens:
HERR PAULSEN UND DAS ZEITPROBLEM
vom upcoming Album „aufgewacht verlaufen“ den Song sommerflucht aus dem Proberaum.

Etwas leiser und poppiger als die letzten, bin gespannt auf die weitere hörbare Entwicklung dieser Band.
Interview in der aktuellen Printausgabe!

Zweitens:
PHILEAS FOGG
vom gerade erschienenen Album „kopf, unten“ präsentieren uns ein cooles und frabenfrohe lethargisches Video zu leistung

auch dieses Album erwarte ich mit Spannung in meinem Briefkasten!

Drittens:
pADDELNoHNEkANU
vom schon im April erschienenen Album „my button is bigger than yours“ kommt ein Clip zu entschuldige schon mal wegen morgen

Tanzen, tanzen, tanzen.

review: LIFEWENTPEAR – about about LP

LIFEWENTPEAR - about about
Mal wieder ein sehr cooler Zufallsfund.
Hab die Herren gleich angetickert und ne Scheibe abbekommen.
Selbstbeschreibung ist: „Punk like it’s 1991. (Rhineland/Germany)“ Yoah. Das isses auch.
Ab und an stehe ich ja auf so Bands, die etwas rauheren Gesang am Start haben. Erste Assoziation war Dicky Barrett, der Sänger der für mich mal übergroßartigen MIGHTY MGHTY BOSSTONES. Eben… so in den 1990ern. Rauhbeinig.
Dann hatte ich vor zwei, drei Jahren so ne coole Band aus Berlin… SLEEP ROUTINE heissen die (gibt’s die noch?)
Na jedenfalls: hier bekommt man super Songs mit rauhem Gesang, ordentlicher Zerre, ein paar kurzen Solosprenklern, ab und an mal etwas Pogo.
Angefangen mit „plastic mexico“

bis zur „last cigarette“ ist das durchweg stimmig.
Dass allen Songs eine gewissen Traurigkeit innewohnt merkt man eigentlich nur, wenn man die Lyrics mitliest. Ansonsten kickt das schön ganz ordentlich in den Hintern!
Ziemlich cooles Cover mit einer Auflösung auf der Rückseite.
Transparentes Vinyl und soweit ich weiß, komplett selbst produziert.

Checkt LIFEWENTPEAR unbedingt aus!

fanzine: KIX #30

KIX #30

Noch nie gehört von diesem kleinen A6er Heftchen. Oder einfach nicht wahrgenommen.
In jedem Fall haben sich hier ein paar „alte Hasen“ einer alten Idee angenommen und sie noch einmal aufleben lassen.
Es gibt kleine Comicstrips, Cartoons, die Geschichte des KIX aus den 1990er Jahren.
Alles in Farbe und von den Zeichnern: Jörg Ritter, Rautie, tvuzk, Raul C.O. Kauke und auch irgendwas von diesem Linus Volkmann.
Alles kurzweilig, schlau, wortverspielt, alltäglich, dumm gelaufen oder auch „Politik im Betrieb“ sehr lustig.
Gibts vor allem (und powered by) bei meinem Lieblingsmailorder flight13.

Also bei der nächsten (vor-)Bestellung der neuen OIRO oder Turbostaat…. natürlich auch Aktuelles wie die pADDELNoHNEkANU Platte… jaja. ich hör schon auf!

video: TURBOSTAAT vs LIFEWENTPEAR

ich poste hier mal zwei superklasse videos.

TURBOSTAAT bringen an meinem Geburtstag ihr neues Album raus.
Hier gibt es mal ne, so finde ich, eine für die Band sehr klare Aussage / Statement gegen den Rechtsruck in diesem Lande.

und eine Neuentdeckung (Review der großartigen Scheibe folgt) sind LIFEWENTPEAR mit ihrem rauhen, tiefstimmigen Punkrock. Kleines Reisevideo.

konzert: das GEDÖHNSTIER und BENJI BACKINTOWN im Kessel Offenburg

Einen besonderen Abend hatte ich mir da schon vor einer Weile ausgeguckt.
Ein Konzert im Kessel in Offenburg. Den Laden gibts ja schon, als einen der sehr wenigen verbliebenen, seit Ende der 1970er. Vor langer Zeit spielt ich dort auch mal mit meiner ersten Band HÜNERSÜPPCHEN zum Krach machen auf. Ein unbedingter Grund endlich mal wieder dort hin zu fahren.
Ich war überrascht, so viele nette Menschen dort zu treffen, die sich eine Akustik-Singer-Songwriter-Punkshow anschauen wollen.
Den Anfang machte Benji.
benji backintown
Ich würde behaupten, eine Mittzwanzigerin, die ihre Skills beim Strassenmusizieren gelernt hat, viel covert, aber eben auch eigene Songs hat. Und die hat sie, mit ihrer wirklich ansprechenden Stimme, in einem recht kurzen Set von acht Songs dem geneigten Publikum vorgespielt.
Man hat schnell gemerkt, daß sich viele Anwesende kennen und so einige auch die Texte, teils in Englisch, teils in Deutsch.
Mit viel Applaus und dem Hinweis das Rudi (das Gedöhnstier) ihr in der nacht noch eine Demo-CD gebastelt hat, damit sie die ab sofort am Start hat.

Ein wenig aufgeregt war das GEDÖHNSTIER tatsächlich schon, obwohl auch er wohl schon so einige Tage mit der Klampfe auf der Strasse zugebracht hat. So Manche Überraschung war mit ihm Gepäck. Angefangen mit einer gerissenen Saite nach drei Songs, einer spontan geliehenen Gitarre,…
flöte
Spontane Flötisteneinsätze inbegriffen.
Ein überaus spiel- wie redefreudiger Rudi zockte einen Punksong nach dem andern runter. Es war echt super. Keine Verstärkung, außer einem Mikrophon für Gitarre und Gesang, machte die Songs zusätzlich lebendig!
War überrascht, wieviel Spaß das machen kann. Ganz ohne Pogo.
Rudi hat für die beiden Releasekonzerte (CD jetzt im Handel „vergiss nicht fang an“), eines ist noch im STUD in Offenburg, eine hübsche rote Tüte gepackt mit CD, Bierchen und Bierdeckel, die gibts direkt mit dem Eintritt zu erstehen. Am 09.11. also nochmal die Chance. Limited Edition, sozusagen!
das GEDÖHNSTIER

konzert: BOB ROSS EFFECT / InDECISION / AS TIME RUNS OUT @artcanrobert

Das Artcanrobert hat mal wieder zu einem außergewöhnlichen, musikalischen Abend geladen.
Zuerst spielte eine der Hausbands zum Tanze auf und brachten den ein oder anderen wütenden Kopf zum bängen.
AS TIME RUNS OUT
Inzwischen schon einige Gigs auf dem Buckel, schmissen die Herren ihre schon fast gewohnt wütende Show vor die Bühne.

Als zweite Band spielte InDecision aus Karlsruhe auf.
Eine Zufallsentdeckung des letzten halben Jahres. Ich schrieb ihnen schon ein herzliches Review auf den Leib.
InDecision
Immer mal wieder spielen Wave-Bands im Artcanrobert auf wie BLEIB MODERN oder DIE ARBEIT.
Und immer wieder fällt mir auf, wie breit gefächert diese Schublade inzwischen auch ist.
Das bemerkenswerte an InDecision ist, daß sie eine tanzbare Mischung aus erhabenem Wave und forderndem Punk machen. Keine superdüstere, tiefstimmige, auf den Grund des Ozeans ziehende Apokalypse. Und für meine Wenigkeit: nur ganz minimal eingesetzte Elektronik.
Für die wenige Live-Erfahrung die sie, laut Ansage Sänger Andreas wohl haben, haben sie ihr Set einwandfrei zusammen gespielt.
Absolut empfehlenswert!

Zum Abschluss gabs dann nochmal hochmelodischen Punk auf die Ohren
BOB ROSS EFFECT
BOB ROSS EFFECT
Das Dreiergespann aus Würzburg war ja schon einmal da. Auch an diesem Abend haben sie den Laden ordentlich eingeheizt.
Das Publikum war willig und fröhlich.
Für mich ne Runde Sache, dieses manigfaltige Programm in der Villa Kunterbunt.

Am 09.11. übrigens der nächste Spaß mit CRUOR HILLA, pADDELNoHNEkANU (mit Videopremiere) und OCEANSIDE mit einem ihrer ersten Gigs.
Kommt vorbei. Wird super.
Klar.

review: GAFFA – mach’s gut CD

GAFFA
Der Gesamteindruck der Band aus Stuttgart ist echt Punk!
Schon älter geworden und trotzdem noch trotzen!
Man spielt auf kleineren Festivals mit vielen anderen Vertretern des Genres, hebt die Faust gegen rechts, feiert auch mal das ein oder andere Online-Statement und gibt sich informiert.
Das spiegelt sich in den Lyrics wieder, wie auch im Songwriting.

Dreizehn Songs hat die neue CD „mach’s gut“ zu bieten.
Die ersten Töne erinnern mich sofort an Sampler. Super produziert, alles klar und deutlich.
Wenn ich großer Fan der Schlachtrufe Samplerreihe oder vor allem 90er Jahre Deutschpunk bin, dann bin ich hier richtig.
Bin ich aber nicht.
So laufen die ersten paar Songs ganz gut rein und durch. Gute Texte ohne Klischees, ein Glück, sonst wäre es ganz vorbei!
Doch nach vier, fünf Songs fällt mir das Songwriting schwer weiter anzuhören. Da wird versucht „was rauszuholen“, wo es eigentlich nichts mehr zu holen gibt. So CrossoverGrungePunk.
Das Cover ist so simpel zusammengezimmert… nungut.

Keine Ahnung. Ich wäre wahrscheinlich besser gestimmt, hätte ich nicht drei Mails bekommen mit der Bitte um ein Review – NACHDEM ich die CD hatte und mir zu Gemüte führte.
Ja! Leute, ich schreibe reviews.
Ich kaufe mir die Vinylscheiben meistens selbst oder mach nen fairen Deal mit der jeweiligen Band.
Und dann dauert es halt mal ein paar Wochen.
Ich höre die Musik nicht einfach mal schnell durch und mache nach Schema F ein Review.
Hab auch keinen Bock abzulästern oder zu verreissen, wie es das TRUST einstmals sehr oft tat. Irgendwie haben das die Herren von Bierschinken übernommen?!?!
Vinylkeks findet alles cool, was er bekommt, das will ich auch nicht.
Irgendwo so dazwischen, da isses schön.

Also: GAFFA haben mit ihrer CD im Grunde ein Stück zeitgemäßen Deutschpunk rausgebracht, der nicht nervt und nicht hundert abgesoffene Klischees bedient. In Eigenregie aufgenommen und rausgebracht. Finde ich super! Live sehr umtriebeig, schaut einfach mal auf deren Seite, Link unten!
Da sie aus „meiner Gegend“ sind, die ich ja sehr gerne hören und mit der klitzekleinen Werbung versehen mag, dann hab ich nun wohl meine Schuldigkeit getan.

Deutschpunx hier lang

review: POSTFORD – keine lichter LP

POSTFORD - keine lichter LP
Eigentlich muss ich mich ja fast schon entschuldigen, so lange hat das mit dem Review jetzt gedauert.
Oft genug lief die „neue“ Scheibe der Band schon bei mir.
Habe sie ja quasi fast von Anfang an begleitet und auch ihr erstes Album schon besprochen.
Die Authentizität ist geblieben, die Texte empfinde ich thematisch vielseitiger.
Auch musikalisch hat sich was getan, vor allem im Zusammenspiel, kommt sehr wahrscheinlich von den vielen Konzerten, die die Band gemeinsam hinter sich gebracht hat.
So richtig vergleichen mag ich POSTFORD nun nicht mehr.
Sie spielen ihr Ding, emotionalen deutschsprachigen Punkrock. Tanzbar und doch mit Ecken und Kanten.
Wenn ihr die Platte noch bekommen könnt: holt sie euch.
Ich hab mir die „Extrawurst“ besorgt mit dem Siebdruck von unartig-siebdruck den ich schon viel besser finde als die beiden knuddligen Teddies auf dem Cover. Wobei die Rückseite der Platte dann verrät, worauf das Ganze abzielt.

Erschienen bei Twisted Chords.

review: SPERMBIRDS – go to hell then turn left LP

SPERMBIRDS go to hell then turn left
Seit “ a columbus feeling“ ist viel Zeit vergangen. Für mich noch mehr Zeit, seit ich die letzte Platte überhaupt gekauft habe.
Auch wenn ich mich da weit hinauslehne: irgendwie waren die SPERMBIRDS für mich nicht mehr als (über?)durchschnittlicher Midtempo-Hardcore.
Doch um die Band wurde es nie still. Touren in Südafrika, Australien, ich hab schon ganz schön beeindruckt geguckt. Ist ja eher ungewöhnlich für eine deutsche Band.
Dann die Ankündigung eines neuen Albums und ich hab das erste Mal wieder zugegriffen.
„breathe deep“ läuft an und fetzt. Später auch noch das echt witzige Video dazu entdeckt.

„i’m not from here“ ist an zweiter Stelle auch gleich ein fetter Pogo-Smasher. „agent nine“ noisiges midetempo.
Viel erinnert mit an die DeadKennedys, ein wenig alte Refused, dazu ein fetter Packen SPERMBIRDS.
Das Album weiß sich festzubeissen und ist zum Glück keines, was sofort reinläuft. Ein Hit jagt hier nicht den nächsten. Sondern er kommt! Auf Seite eins mit „thanks for being special“. Einer kleinen Ode an die schweren Schmetterlinge im Bauch.
Die erste Seite ist sehr abwechslungreich!
Das Artwork ist klasse, Spermien die „a quater till the end of the world“ auf unseren brennenden Planeten zurasen.
Den Titeltrack dann, Anfang der zweiten Seite, finde ich nicht so den Hammer. Und da er mir nicht so reinläuft, fällt mir auch die leichte Zerre auf Lee’s Vocals auf.
Bevor ich lange drüber nachdenken kann, kommt mit „all rights reserved“ der nächste Pogo-Smasher.

fuck the planet starting right now
all rights reserved
i know the why and i know the how
all rights reserved
i reserve the right not to be an asshole

Die SPERMBIRDS schaffen es also auch nach 35 Jahren (uff.) und so einigen Ups and Downs einfach so zu sein, wie sie halt gerade sind. Ich finde viele Anleihen aber auch eine Band, die einfach neue Songs schreibt, aufnimmt und ein neues Album rausbringt. Wie lange das auch immer dauern mag, das Wichtigste ist: es zu machen!
Wen interessiert, wie lange es sie schon gibt? JETZT spielen sie Hardcore, den sehr sehr wenige Bands hierzulande raushauen.
Und das ist die Hauptsache!
Ein Glück muss ich sie nicht in so ner riesen Halle angucken, sondern werd in der Alten Hackerei mit 100 andern erdrückt. Wird super!