Ich habe die EP der sympathischen Band schon so einige Male seit ihrem Release laufen lassen und kam bisher nicht dazu, die „richtigen“ Worte zu finden. Und das ist nun schon ein Jahr her!
Nun ist es aber vielleicht umso schöner, diesen Silberling in Erinnerung zu bringen!
Die Entwicklung seit der letzten LP beschreibt schon der Titel der EP „zwei Takte schneller“. Und das sind sie!
Gleich der erste Track „wie die Jahre zuvor“ zieht das Midtempo der Band nach vorne. Mit dem Einsatz der Lyrics, des Gesangs, der eine Mischung aus Junge und Co (EA80 und BOXHAMSTERS) darstellt, drückt der Gesang aber irgendwie das Tempo wieder nach unten. Wahrscheinlich liegt es an den sehr nachdenklichen Lyrics über die immer wiederkehrenden Geschichten von Menschen, die nichts anderes zu erzählen haben, seit sie jung waren.
Bei Song Numero zwei geht dann das Tempo steil nach oben. Es wird auch mehr gebrüllt! „ich kann nicht mehr“ hat einen ungewohnt hohen Anteil an Deutschpunk. Yeah. Bleibt aber [HI TERESKA]. Vielleicht ist deswegen die Brücke so leicht zum dritten Song „quo vadis punkrock?“ zu schlagen, in dem die hart kapitalistischen Züge, die unser rebellisches Lieblingsgenre Punkrock inzwischen hat, angesprochen werden.
Auch der letzte Song „zu wenig nachgedacht“ setzt eine klare Marke: hier wird auf keinen Fall zu wenig nachgedacht.
Zusammen mit dem schönen Pappschuber, einem Textinlay und der witzigen Idee, das Cover auf Transparentpapier zu drucken, eine echt Runde Sache!
gibts bestimmt noch zu haben bspw bei FB
review: PARTOUT – s/t EP
was kommt denn da, ja, schon vor einer Weile, reingeflattert. Ein weiterer Release des äußerst umtriebigen Deutschpunklabels BAKRAUFARFITA. (wer erklärt mir eigentlich mal, was das bedeutet?) Die Herren aus Berlin wirken manchmal wie das Netflix des deutschsprachigen Punks. Immer mehr Bands in Hochglanzproduktionen werden in den Markt gedrückt. Man kann bei spotify dann alle Folgen am Stück konsumieren.
Scherz beiseite.
Hier kommen PARTOUT (französisch für „überall“) aus Chemnitz kommen mit einer fünf-Track-EP, die mit ihren wenigen Tracks schon sehr abwechslungsreich geworden ist. Die drei Herren haben wohl schon einige Erfahrung in anderen Bands gesammelt. Man merkt das am Songwriting, welches eigentlich der üblichen Linie aus Verse / Chorus / Verse, etc. um dann doch plötzlich doch auszubrechen und sein eigenes Ding zu machen. Und das machen sie!
Ein wenig patethisch, mal schrammelig, dann wieder straight nach vorne. Erinnert mich ein wenig an DUESENJAGER, was den Kern aber nicht ganz trifft. Zum Ausklang eines langen Abends in meiner Lieblingskneipe, schicken dich PARTOUT mit ihren traurig schönen Riffs in die unumgängliche Nacht. Damit man mit dem letzten Song „der letzte im Club“ den melodramatischen Arschtritt bekommt: raus hier!
Sehr eingängig das Ganze, so sperrig der Abschluß.
Ich denke, die musikalische Kombination aus der Eingängigkeit und der Sperrigkeit würden mich in den höchsten Tönen jubeln lassen. So ist die EP schon sehr interessant, doch es fehlt irgendwie der Widerhaken; und die Texte 😉 klar, man kann schon alles sehr gut verstehen, aber ich mag echt gerne mitlesen!
Bei der kommenden LP also bitte mal ein Booklet oder so!
Haut rein.
Hier gibts auch noch ein gut gemachtes Videos zu den wenigen Songs, eigentlich sind es nur vier und ein Intro. CD zu haben bei bakraufarfita.
habitus:
Livetermine:
18.05.19 Meißen, Sachsenkeller-Club
29.05.19 Münster, Heile Welt
01.06.19 Glauchau, Café Taktlos
20.09.19 Chemnitz, Aaltra
12.10.19 Hamburg, Der Clochard
fanzine: TRUST #195/02
Die gute alte Tante TRUST macht wie bisher weiter. Zuerst die Kolumnen, die mal politisch mal sehr privat daherkommen. Dann die NEws, die Dates, etwas Werbung.
Das klingt jetzt ein bisschen konservativ, doch sind die Bands die präsentiert werden einfach immer wieder für eine Überraschung gut.
Diesmal fetzt das Interview mit GAUGE AWAY. Haben mich dann auch musikalisch mit ihrem Post-Hardcorebrett überzeugt!
Schade über das Ende vom MAXIMUM ROCKNROLL. Ein guter Artikel zum Ausverkauf der Konzertbranche. Von CTS Evtnim über FPK Scorpio zu den Größten der Branche WME, CAA… wem das nichts sagt, möge den Artikel von Manfred Tari lesen. Popmusikwirtschaftsexperte. www.pop100.com
Die üblichen, kalsse geschossenen Fotos und die wirklich lesbaren Reviews runden diese Ausgabe ab.
fanzine: HUMAN PARASIT #17
Bäppi war schwer beschäftigt mit einem Umzug, der Geburt seines ersten Kindes und der neuen Ausgabe.
Und die ist echt super geworden. Gratulation, all diese Dinge auf die Ketten zu kriegen, wo doch die meisten in der Ecke sitzen und sich fast nicht rühren.
Auf prallen 92 Seiten bekommt man in diesem A5er einiges geboten. Einzige merkbare Veränderung ist, daß er keine Tapes mehr überspielen mag und der Sampler „nur“ noch bei bandcamp zu holen ist. Downloadcode beigelegt! Wer es trotzdem analog haben will: Gewinnspiel mitmachen!
Es gibt jede Menge kurzweilige Stories von beispielsweise Falk Fatal „Durst ist schlimmer als Heimweh“. Ein kurzes Essay von Mika Reckinnen zur SPD. News, kurze Erlebnisberichte und und und…. natürlich Interviews. Mit TRASHGEFLÜSTER und PISSCHARGE. Viel Privates vom Bauernhof und den Monaten der Schwangerschaft.
Da steckt ordentlich Leben drin!
Jetzt aber genug aufgezählt, holt euch das Papier.
das gibt es bei mir. Hab ein paar Exemplare für den Bauchladen.
und auch woanders!
humanparasit@web.de
fanzine: OX #143
Wie immer eine äußerst umfangreiche Ausgabe. Wenn ich das Heft von vorne anfange, habe ich inzwischen den Eindruck, als würden die „Standardrubriken“ wie die News, Various Artists, Kochen ohne Knochen, Dafür/Dagegen, etc. soviele Seiten ausmachen wie in meiner GQ die Werbung bevor der erste Artikel oder das erste Interview kommt. Haha!
Von hinten gelesen aber (fast) genauso. Immer superausfühlriche und viele Genreübergreifende Reviews von LPs bis zu Tapes.
Diesmal fand ich superspannend den Artikel zu GRAUZONE, einer schweizer Kombo, die durch ihre Single „Eisbär“ hierzulande mega bekannt wurden. Das erste Album war dann auch schon sehr elektronisch. Neulich habe ich bei dem schönen Label WSDP eine GRAUZONE Live-Scheibe erstanden. Die Band hat definitiv mehr mit damaligem Post-Punk zu tun gehabt, als ich mir hätte erträumen lassen.
Nun….
Ansonsten suuuuperviele Interviews bspw mit der neuen Band um Jens Rachut MAULGRUPPE. Türlich auch total bekannte Bands. ROGERS oder so. Ist aber das, was mich am wenigsten reizt, dieses Heft nun schon über viele Jahre zu lesen und abonniert zu haben.
Apropos:
Das OX hat sein 30 (!!!) Jähriges! Sie wollen versuchen die Abozahlen noch etwas in die Höhe zu treiben, denn mit 3000 Abonennten lässt sich wohl auch in weiterer Zukunft diese Magazin rausbringen und steht auf finanziell guten Beinen.
Lets go:
OX
oder gleich so: abo@ox-fanzine.de
fanzine: KÜMMELGROLLER #5
Die Ausgabe 5 flattert rein und ich bekomme ein klassisches Punk-A5er-Fanzine geliefert.
Ich finde, daß das DIY-Kollektiv hier ein schönes Blättchen abgeliefert hat.
Es wird vor allem herrlich chaotisch einige Artikel und Interviews zum Lesen kredenzt aber auch was fürs Auge von PFFF.
Ein Bericht über ein verfallenes Haus. Ein cooles Interview mit einem musikalisch sehr umtriebigen Macher des Kümmelgrollers, der diesmal aber außer seinem Interview, nicht mitgewirkt hat. Steffen Bähr heisst der Mann.
Doch daran merkt man auch schon das Manko am Heft: vieles wird nicht wirklich begründet, erklärt oder ausgeführt. Ich habe ein paar Zusammenhänge echt nicht verstanden.
Im Grunde macht das ja nix. Kurzweilige Unterhaltung mit Geschichten über tote Mäuse und Alkoholkonsum. Ein paar Reviews anderer Printzines.
Cooles Interview auch mit Jenny die beim LYRICS Liedermacher-Sampler dabei ist.
100% DIY. so geht das!
Zu haben bei riskmag@web.de
video: ULF – bei den alten
Neues Video vor der neuen Platte.
Kommt am 12.04. raus. Bei myFavoriteChords und MomentOfCollapseRecords.
Ein melancholisch schönes Video kam bereits am 02.04. raus.
In Zeitlupenoptik erinnert man sich an sein altes Zuhause.
Volltreffer.
Bin sehr gespannt auf die neue Scheibe.
Ein weiterer Vorgeschmack ist der etwas punkigere Song „graf grauenstein“ (denke, dass ist aus der Kinderserie „der siebte Weg“)
Erinnert so einiges an andere Hamburger Bands, bzw mich auch gerne an die verblichenen GRIZOU aus Berlin.
Die Band hat Humor. Schwelgt in der Vergangenheit, liebt den Moment, den sie leben. Fein.
tipp: PUNKROCKERS RADIO
Mal was Neues.
Sehr cool, habe direkt reingehört.
Für die Digital Natives gibt es nun eine App zum Hören von Punkrock in Dauerschleife!
googleplaystore
To-tal cool.
Hab ma direkt auch nen Hit entdeckt 😉
Wenn der Track läuft meist mit Verlinkung zu Homepage / Discogs / etc., kleiner Infotext zur Band, Foto, euch werden Infos und Konzerttermine (aus dem Bierschinken-Kalender) der gespielten Band angezeigt, … super gemacht!
review: PIEFKE – menschenmühle LP
PIEFKE ist eine Band aus dem äußerst musikalischen Leipzig. Kann man gut daran sehen, daß die einzelnen Bandmitglieder in schon so einigen Bands gespielt haben (MöPED, Forgotten Sportbags, the flaming rocks und SickSinus). Sie haben sich erst 2017 gegründet, eine EP rausgehauen und nun kommt schon das Album. Falls ihr denkt, daß sei nun schlampig dahingerotzt, aux contraire!, die Band beherrscht ihr Instrumente und auch noch das Songwriting.
Erinnert mich gesanglich an eine Mischung an (und jetzt kommen nicht „die üblichen Verdächtigen“ sondern Bands, die ich kenne und schätze:) KUBALLA und SENOR KAROSHI. Musikalisch wird ähnlich der Notgemeinschaft Peter Pan viel Bass gespielt. Es gibt auch lärmigere Momente die mich aktuell ein wenig an EsWarMord erinnern. Apropos: auch das schöne inside/out-Cover erinnert an die Band aus Berlin. Textlich Klare Kante antifaschitisch und positioniert. Manchmal sehr auf 0/8/15-Klischeejobs und Montagsdystopien. Gegen Nazis, Kapitalisten, Bullen und Kackjobs.
Insgesamt also geil nach vorne gespielte Deutschpunk mit klasse Ecken und Kanten; das Rad wird allerdings auch nicht neu erfunden.
Es ist ein bunter Strauß abwechslungsreicher Songs.
Cool.
Ist raus auf Bakraufarfitia.
Ich würde sagen: eine echt passende Band auf dem Dortmunder/bErliner Majorlabel 😉
review: MOLOCH – fragmente LP
Die berliner Band MOLOCH hat 16 Songs auf eine LP gepresst, die Musik zwischen Selbstzweifel und Untergang. So klingen die Riffs, so sprechen die Lyrics.
Alle Songs sind kurz & knackig, was manchmal richtig schade ist, denn die Songstruktur folgt nicht dem ewig gleichen Schema. Und manchem Riff hört man gerne auch noch ein paar weitere Takte zu.
Es hat was von traurigen und schnellen LITBARSKI, wobei es MOLOCH schon länger gibt und sie bereits zwei Alben raus haben. Allerdings ist das die erste Vinylerscheinung. Gesang meist anklagend, die Melodeien knapp. Seit dem ersten Release hat sich aber einiges getan. Leicht rumpelig und mit sehr unterschiedlichen Songlängen ging es los mit „leguan“ in 2013.
Diese Scheibe hier ist btw schon Ende 2016 rausgekommen. Was mich nicht daran hindert, nun endlich meinen Senf dazu zu geben.
Ein bisschen Mönchengladbacher Düsterpunk…. etwas deutschpunkigere DUESENJAEGER, ein bisschen traurig wütende DIE ANGST.
Dieser Release, diese Band passt super in das Portefolio von elfenart.
kaufen!