Ein Tape, Erinnerungen werden wach an LatteKohlerTor, kennt das noch wer?
Ein bisschen mehr Badezimmeraufnahmequalität ist das schon hier. Aber das macht nix.
Kurzweilige Songs, dem der Flannell’schen Musikhumor an einigen Ecken ganz wunderprächtig innewohnt.
Elektrogepiepe, scheppernde Schellenkränze, eine windschiefe Gitarre, saulustige Titel.
“badewanne selbstmitleid” und “mann mit der torpedohaut” eröffnen das elf Lieder lange Tape. Auf der simplen Hülle, es reichen ja auch die Titel, die Texte sind ganz gut zu verstehen, ein “gary-score”. Sowas wie der Nutri-Score oder die Klimaeinstufung eures Kühlschranks. “A” ist fett. Wei-el: ja weil “A” einfach am sparsamsten ist; wie die Musik.
auf der taxifahrt durch die strassen der musik
stehen wir immer nur im stau – stau – stau
Zwinkert da Helge Schneider um die Ecke? Nur ohne dieses sophisticated Jazz-Gefrickel?
Gary Flanell verfolgt ein Lo-Fi-Konzept (er ist btw auch Autor, oder umgekehrt, eigentlich Autor, hier Musiker), welches ich unvergleichlich finde. Ich hatte schon das Split-Tape von ihm vorliegen, es ging um Geräusche, hier also überraschenderweise eine Band.
So eine Art Musik kommt mir selten bis gar nicht (auch ein “A”) in das Tapedeck. Deswegen habe ich recht wenig Vergleichsmöglichkeiten. Humor, trocken, wenig aufwühlend, nachdenklich, immer von hinten kommend, Schulterklopfen, man dreht sich, versteht sich, über die falsche Schulter, und ein grinsendes Gesicht schaut einen an.
Thank you Gary much.
Hier ein Video.
Erschienen bei John Steam Records.