Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

LP: prisonnier du temps – comme un lion en cage

Nachdem ich Jacky von Syndrome 81 angeschrieben hat, dass er eine Solo-LP raus hat, hab ich natürlich zugegriffen. Egal was da wohl drauf ist, es wird gut, denn er ist ein echt guter Gitarrist und Songwriter!

Das Cover ist recht düster gehalten, “prisonnier du temps” (Gefangener der Zeit) so der Name, “comme un lion en cage” (wie ein Löwe im Käfig) so der Titel. Und beinhaltet drückenden, eher langsameres Midtempo, Oi-Punk, dem man anhört, dass er der Gitarrist von Syndrome 81 ist.
Acht Songs sind drauf und der Prisonnier du Temps legt los mit dem Titeltrack.
Zwischen knapp zwei und den typischen dreieinhalb Minuten sind die Tracks lang.
Wenn ich die Lyrics richtig interpretiere, mein Französisch ist okay, nicht das Beste, hehe, dreht sich schon das meiste um eine gewisse regionale  Zugehörigkeit. In “la rose blanche” drückt das ganz gut aus, hier geht es darum, warum die Franzosen schon immer so für ihre Freiheit kämpfen.
Jacky dankt seiner Gang, der Band, seiner Frau, die dieses Projekt wohl auch mit möglich gemacht hat.
Es ist ein Solo-Album, hört sich aber grandios nach Band an, ein sehr lebendiger Sound. Ein toll aufgenommenes Schlagzeug und ein bomben Bass. Die Gitarrenmelodien funktionieren darin total gut. Sie sind recht simpel gehalten. Alles sehr eingängig. Die Chöre recht hoch “gestimmt”.
Folglich gibt es ne Menge Parts, bei denen man mitgröhlen kann. Ich hab aber das Gefühl, dass das gar nicht wirklich beabsichtigt ist, sondern das der Sound, das Gesamtbild, das einfach mitnimmt. Mich holt das total ab. Es sind keine Schlachrufe, der Referain ist nicht das zwingend Mitsingbare.
“sans espoir” ist der, denke ich, schnellste Song auf der Platte und der Text dreht sich um Menschen, die schwarze Gedanken haben und für die die Zeit stehengeblieben ist. “perdu d’avance” behandelt Wehleidigkeiten von Couchpotatoes, die immer nur Wunden lecken. Den Titel würde ich damit übersetzen, dass es “den Vorteil egalisieren” meint, kann aber auch “Anbiederung” bedeuten.

Jacky singt stimmlich recht gedrückt, der Prisonnier du Temps dürfte Mensch gefallen, der grad Pascow abfeiert, aber das Roughe und Unbändige ein wenig vermisst. Direkt bei Bandcamp zu bekommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert