LP: ditz – never exhale

(wer es noch nicht beim vinyl-keks gelesen hat, dann hier:)

DITZ – never gehört. Als die sehr einfach aufgemachte Platte auf dem Teller lag, die Nadel in die Rille schlüpfte, die ersten Töne aus den Boxen hüpften: da war es um mich geschehen.
Das geht richtig gut los und hört im Grunde bei keinem Song auf, bleibt nicht stehen, unaufhörlich.
Ich nehme es also vorweg: was für ein tolles Album!

Intro passt schon mal, dann kommt „Taxi Man„.

Ein wirklicher Banger. Das Stück ist ein halbwegs melodischer Noise-Opener.
Es folgen „space/smile“ und „senor siniestro“ die mich erstmal noch nicht so richtig fetzten, bis dann „four“ mit seiner sägenden Gitarre, dem superryhthmisch minimalistischen Drumpattern und den erzählenden Vocals meine volle Aufmerksamkeit hat.
DITZ spielen mit maximalem Minimalismus. Ganz reduzierer Gesang, nur sprechend, ohne irgendwann lauter zu werden, dafür alles um die Sprache herum.
Ein bisschen Synthie, ein bisschen Zerre auf den Vocals, dieser „the Matrix“-Telefonsound. Irgendwie ist die erste Seite verflucht schnell durch.

Und dann kommt Seite zwei (Überraschung!) – da ist kein einziger Song mehr, den ich nicht gut finde!
smells like something died in here“ ist ein so famos cooler Track, erinnert mich an eine Mischung aus den Sleaford Mods und einer Noiseband, die Bock auf Doom hat. Schön schleppend. (future of the left als Beispiel)

18 wheeler“ ist dann ein sehr noisiger Track, der total gut runtergeht. „the body as structure“ und „britney“ eröffnen dann etews Neues, da da ein wenig Post-Punk durch, weil da aus dem Krach doch auch ein paar Melodiebögen herausperlen.
Sehr minimal eingesetzte, sehr gut umgesetzte Ideen. Ein schwerer Bass, wenig Drums, das die Beats dezidiert gekonnt einsetzt. Keiner drängt sich in den Vordergrund und trotzdem maximaler Output.

Keine Ahnung, was die vorher so gemacht haben, ist nicht ihr erstes Album.
Ich hör dann mal weiter!

DITZ.
Self-Released, in Europa auf schwarzem Vinyl, GB/Australia auch in pink und marbled.
Zweite Auflage in Orange via Bandcamp!