LP: cages – better mistakes

Ich glaube bei CAGES ist es ein bewusstes entscheiden (bzw. in den Bands, in denen die Menschen mitspielen, die auch hier dabei sind – bspw schönleben oder we had a deal) für einen Release, der einfach super Songs beinhaltet, aber auch immer einen Siebdruck auf der B-Seite.

Es befinden sich sechs Songs auf der A-Seite. Alle sehr knackig, nur einer kratzt die 3-Minuten-Marke.
Dieses Mal ist das Cover, denke ich, nicht gezeichnet, dafür sehr schön im Gesamtbild.
Die Songs drehen sich um innere Konflikte, Selbstzweifel und der Kritik an der Gesellschaft an der man allzuoft verzweiflen mag. Sich selbst zu verstehen und so auch die andern. (Genaueres erfahrt ihr bei Iditoteq, da gibt es einen Song by Song Breakdown)
Das klingt alles vielleicht ein wenig pathetisch, so ist die Musik aber ganz und gar nicht.
Die Musik ist kein Hardcore, hat merh den Drive einer Indie-Band, ist aber ganz klar Screamo. Ist halt nicht mehr „einfach“ laut und möglicherweise chaotisch. Differenziert und klar gespielt, wenig Zerre.
Irgendwie so Drive like Jehu ohne die Noise.

Der Umschlag, den ich zu der auf 50 Stück limitierten Platten bekommen habe, ist echt immens. Darin steckt eine „regular version“ der Platte.
Erschienen via Through Love Records, wo es auch die Platte zu bestellen gibt. Ebenso bei shove records, slow down records, fireflies fall, new knee records und rufen publishings.

LP: knarre – hundeleben

Knarre kommen aus Berlin und machen auch so nen Berliner Sound.
Vom Promoter der Band bekomme ich eine Platte zugeschickt mit den Worten „das könnte dir gefallen“. Ich bin gespannt. jedenfalls scheint er mal aufm Blog kurz quergelesen zu haben und festzustellen „hm, joah, passt“. Schön.
Knarre werden jetzt nicht meine neue LIeblingsband aber Alter! sind die geil.
Knappe 24 Minuten sind drauf. Das ist so Hardcore-mäßig, da würde ich ja sagen: ja, ist ne Platte. Also hier eher eine EP.
Da muss man schon mal genau hingucken, ja, verzeiht die vielen Worte.

Diverse Genre werden vermischt und zu einem überraschenden Gebräu gemixt. Was da aus den Boxen ballert kann ich erstmal nicht zuordnen, muss mich erstmal setzen. Ich nehme das Cover in die Hand.
Als sich einzelne Songs rauspellen, zwischen der Ballade „oxytozin“ da hör ich irgendwie so ne bekanntere Emoband raus. Kaptain Kaizen? Ich muss erstmal gucken, was diese berlner Droge Oxytozin ist … „Oxytozin ist ein Neuropeptid, das Mütter unter anderem während der Geburt und beim Stillen ausschütten. Es sorgt für die Kontraktion der Gebärmutter und der Milchgänge in der Brust.“ Ah ja, das gibts hier in der Provinz auch. Verstehe.

zerbrich dir nicht den kopf
zerbrich dir lieber das genick

Soundmäßig empfinde ich das als so klar und schön, ja fast überproduziert. Kratzen fast am Metalcore, was ja meist sehr plastisch klingt.
Wahnsinnssound. Knackig! Klingt gerade noch lebendig. Gitarre hat kaum Verzerrung; und wenn („mall of berlin“) dann klingt sie irgendwie kaputt. Knarre spielen schnell, langsam, Blastbeats, eben eine Ballade „burnout u5“ ist auch drin. „für immer 2000“ wäre gerne eine, ist es aber nicht. Sie hat den Überraschungsmoment beim Songwriting nicht überstanden.
Schöner Gänsehaut-Moment. Halt nein, es sind zwei Songs. Ausgetrickst.

Mit jedem Song zieht es mich mehr in diese Platte rein. Adam Angst? Ne, der will wie Placebo klingen. Ah! Frau Potz. Die fand ich aber nervig. Nein. Es ist und bleibt halt Knarre.
Sehr gute Platte.
Gibt es hier: through love records.