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CeDe Salatschüssel #8: das frisbee maul, 100 kilo herz, exat, menschenmüll

Wie immer gilt: ich hab einfach kaum Zeit mir mal ne CD anzuhören.
Danke für eure Geduld, hier nun einige CD’s aus dem letzten Jahr, die hier so eingetroffen sind.
Ein paar haben es nicht geschafft, ich kann manchmal gar nicht mehr nachvollziehen, wann die hier in der Post lagen. Sry.

Das Frisbee Maul – Piet
Erschienen DIY schon Sept. 2023. Ich hab gedacht, ich warte mal ein Jahr damit.
Das Frisbee Maul – was ein Bandname, bzw. Projektname – ist 2005 als Soloprojekt gegründet. Es gab eine Bandphase und da wurden diese 13 Songs auf der CD aufgenommen. Die Band löste sich wieder auf, Macher Michael hat die Festplatte entstaubt, gemischt und gemastered und ist wieder auf Suche nach Hörern.
Witiger bis penetranter Poppunk ist das, wie es in meinen Ohren Klingt.
Wirklich gut gespielt und bleibt abwechslungsreich über die halbe Stunde Laufzeit! Poppig, bißchen Rock’n’Roll, so Ärzte-Indie.
Die Texte sind schon das, was am besten ist, in meiner Welt, aber ihr könnt euch gerne nochmal selbst überzeugen

Pappschuber plus Textbeiblatt. Koschd n Heiermann. Plus Porto. Easy. Wer Bock hat auf flüssigen Durchlauf von Musik: hier absolut richtig!

Menschenmüll – am Abgrund
Erschienen DIY im April 2024. Mit Textplatt und Aufkleber. 36 Minuten Spielzeit.

Angepisster, „so klingt Punk aus dem Ghetto“, Beatboxpunkrock. Den Begriff habe ich von Peppone, die auch ne Weile mit Drumcomputer unterwegs waren.
Der lebensbejahende Tanz am Abgrund begann 2019 und damals flog hier schon ihre erste CD rein.
Damals hatte ich die Hoffnung, dass da ne Steigerung stattfinden könnte: und ja! Ich werde nicht enttäuscht.
Klare Ansagen, die die beiden Freiburger*innen Büchi und Micky hier musikalisch ummalen ist gut! Erinnert mich an Streckmittel 1312. Es dreht sich einiges um die Folgen von Corona „Lust am Untergang“, „die neue Normalität“, „impfausweis“, „der Umbruch kommt“.
Und vor allem geht es klar gegen dieses System in diesem Staat. Ja, das kann man auch mal von der linken Seite betrachten und nicht immer nur den rechten Durchgedrehten zuhören.
Die Gitarren haben so nen typischen Deutschpunksound, doch die Beats sind differenzierter und mit guten Wechseln. Die beiden Stimmen klingen schwer nach 19alptraum80; man könnte auch sagen, wie aus einem bösen Zauberwald. Märchenland ist abgebrannt.
Einzig: wenn ich „der Umbruch kommt“ lese, dann entdecke ich da null Ironie.
Wobei die Band das sicher nicht so rüberkommen lassen möchte.
wie auch immer CD gibt es hier.

EXAT – jetzt erst recht
CD und digital im November 2023 raus. 30 Minuten Spielzeit. Wohl auch auf Vinyl – warum schickt ihr mir das nicht? Seiht auf jeden Fall schicker aus.
Kommt im triple CD Klappcover. Erschienen bei RockZone Records.

Die Band bringt rock’n’rolligen Schalalala Punkrock. Das klingt jetzt nach Schlager ist aber halt straighter, breitbeiniger Punk mit Cchören und schalala. So Hosen-mäßig.
Gleich der erste, „oldschool und unbequem“ Track hat alles, aber auch alles, was ich mir nicht so wirklich anhören kann, ander aber hart lieben und feiern.
Dafür hier etwas Werbung:
gut abgehangener Punk, lieber ein Refrain mehr wiederholen, damit man auch nochmal mitgröhlen kann. Am Ende noch Doublebase-Geboltze. Alles im Mid-Tempo. Und Off-Beats. Huch!
Klare Kante gegen Rechts.
Das Trio Clemens (Gitarre, Voc), Mathias (Bass, Voc) und Thomas (drums, voc) brettert schon auch mal nach vorn „sag’s mir“ oder brettert mit Metal-Einschlag auf der Gitarre „keine Blumen auf deinem Grab“.
Insgesamt ein guter Sound, fett und ordentlich produziert.
Band gibt es schon 20 Jahre! Ich hatte sie im Februar ’23 schon mal im Review. Nun also das Jubiläumsalbum.
Sie haben es per Crowdfunding finanziert und noch 10% davon an Sea Shepherd Deutschland gespendet. Was ne coole Sache!

100 Kilo Herz – zurück nach Hause
Erschienen im Sept. 2023. Via Bakraufarfita Records.

Irgendwie habe ich ja schon drauf gewartet, wie das alles so klingt, nach dem Ausstieg von Rodi.
Das „Akustisch im Gewandhaus“ fand ich schon richtig gut.
Nun also wieder in voller Lautstärke.
Ich hab nach dem Akustikalbum nur noch mitbekommen, dass Rodi gegangen ist.
Und dieses Album auf CD bekommen. Dann lag es. Gärte. Jetzt ist es reif.

Es ist soooo gut.
Es gibt keinen einzigen Moment, den ich denke, dass irgendwas nervt. Ich mag seine Stimme.
Ich mag die sehr guten Texte und diesen klaren geradeaus Stil im Songwriting.
„eine hölle aus pastell“ hat einfach eine fantastische Bläserhook. Dann der Gesang von Amy Vialon (Kopfecho).
Klar, wer jetzt die Reviews „da oben“ gelesen hat denkt „hat Felix hier nicht über Rock’n’Rolligen Punk gemault“ – ja!
100 Kilo Herz wissen einfach, wie man das in guten Punkrock packt, der ein gutes Tempo hat, in den richtigen Momenten runterschaltet, „keine zeit für angst“ kommt Piano, bis sich die Band wieder komplimentiert. Auch hier ein Duett mit Nicholas Müller (Jupiter Jones)

Bombenalbum.
Ich mir das jetzt mal als LP kaufen.

 

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LP: 100 kilo herz – akustisch im gewandhaus

(dieser Review erschien schon beim Vinyl-Keks)
Am 03.02.2023 erschien die LP „akustisch im Gewandhaus“ von 100 Kilo Herz in den Shops und in euren Ohren; und ich hab keine Ahnung, wo ich diesen Review anfangen soll.
100 Kilo Herz, eine Punkband mit Gebläse-Sektion, die sich durch solidarische, kritische, herz-liche Lieder in unsere Herzen gespielt haben. Die im letzten Jahr einen berechtigten, wie auch von Seiten der Band reflektiert aufgearbeiteten, Shitstorm über sich ergehen lassen hat müssen. Eine (ist das noch?) Punk-Band die, durch die Bläser eben auch musikalisch unausweichlich, hochmelodischen Punkrock machen, mit Reibeisenstimme, Reimschema und Versmaß.
Nun stehen da, außer der ohnehin schon sechs-köpfigen Band, 10 Menschen auf der Bühne, die die Punkmusik der Band in ein akustisches Gewand packen.
Was ich mal vorweg sagen möchte ist, dass es für Punkbands heute wichtig sein sollte, in Locations und vor Publikum zu spielen, was „normalerweise“ nichts mit dem Sound anfangen kann. Oder auch nicht unbedingt mit dem permanenten Querulantentum und Gemaule über gesellschaftliche Probleme, der Untergangsstimmung, die permanent durch die Lyrics weht. Und das machen 100 Kilo Herz schon von Anfang an echt gut. An den Stellen, an denen ihr Sound zu seicht wird, ihre Songstrukturen zu überschaubar, erreichen sie hoffentlich genau die Leute, die sonst nicht hinhören!
Und der Inhalt kriecht in ihre Ohren und versetzt ihre Hirne in Schwingung und sie beginnen zu denken. Sich zu engagieren, was immer.

Folglich ist es für mich absolut schlüssig, dass sich die Band so in die Herzen eines größeren Publikums gespielt hat, das auch im Gewandhaus sitzt, wo sonst eben klassische Musik gespielt wird. Wo Dirigenten ein Orchester durch den Abend geleiten und nun eine Brass-Punkband steht, die vor einem sitzenden Publikum in weißen Hemden, Fliege und Krawatte ihre melancholisch, kritischen Songs zum besten gibt.

Diesen Song spielen sie auch im Gewandhaus als ersten. Im Text heißt es:

Na klar habt ihr auch Hobbys, man muss ja was riskier’n
Mit Aktien spekulier’n, ein wenig Geld transferier’n
Und ich bin mir sicher, ich kann genau so sein
Alle, die zu wenig haben, vom Restgeld befrei’n

Ist doch genau das richtige Publikum, sofern denn außer Fans auch Menschen dort waren, die sonst die besagte Klassische Musik erleben.
In der Promo heißt das „Punkrock meets Hochkultur“. Als alter Couchpunker kommt mir da schon ein hochnäsiges Lachen aus der Kehle, respektive dem, was ich oben schon schrieb. Also ein lachendes und ein weinendes Auge!
Auch könnte man meinen, da es ja bekanntere Bands gibt, die gerade im Halbjahrestakt exklusive Media-Books rausbringen, dass 100 Kilo Herz eventuell etwas hoch greifen, nach gerade mal zwei Alben.
Wobei die Band es einfach schafft, greifende Hooks und gute Texte in abwechslungsreiche Songs zu packen, und das eben in kürzerer Zeit, als manch andere. Ich kann die beiden Platten „weit weg von zuhaus“ und „stadt, land, flucht“ wirklich empfehlen!
Wie auch immer, die erste Seite, bzw. die ersten sechs Songs haben mehr Tempo und starten lebhaft in dieses Set. Seite zwei beginnt mit viel Piano zu den Songs „Laternensong“ und „Rücksitz“. Sind echte Gänsehautmomente.
Ich finde, dass man schon merkt, dass 100 Kilo Herz noch nicht die 100%-Profis sind. Aber genau das freut mich total, denn abgeklärte Rockbands gibt es echt genug und Punk lebt davon, dass man nicht alles perfekt abliefert! Die zusätzlichen Instrumente, gespielt von Stefan Didt (Saxophon), Jost Elvers (Posaune), Lorenz Fröhlich (Trompete) und Stephan Mühl (Percussion und Ukulele), bringen wirklich eine schöne Farbe in die Musik von 100 Kilo Herz.
Anspieltipps auf dieser Platte namens „akustisch im Gewandhaus“ sind ganz klar „an Ampeln“ (den mag ich sowieso voll gern und erinnert mich wahnsinnig an Captain Planet – und die sind auch eine ganz große Liebe) und noch „die Guten“!

Zum Abschluss: ganz großen Respekt an die Band, die sich da musikalisch absolut weiterentwickelt hat. Einzelnen Songs nicht nur einfach ein neues Instrument hinzugefügt, sondern auch an der Struktur gearbeitet hat.
Wer weiß, ob sie dieses Akustikset nochmal so aufführen; für dieses eine Mal allerdings wirklich klasse gespielt und mit maximaler Leidenschaft vorgetragen.
Könnt ihr hier live erleben:
20.01.23 Bitterfeld, AKW
21.01.23 Husum, Speicher
27.01.23 Zwickau, Kein Bock auf Nazis Festival
26.05. – 27.05.23 Kronach, Die Festung Rockt
24.06.23 Münster, Vainstream Rockfest

Das hier präsentierte Mediabook mit LP und Booklet gibt es bei Coretex.
Die Version im Gatefoldcover bei JPC
Erschienen bei Bakraufarfita Records. Aufgenommen im Rahmen der Reihe „Leipzig klingt weiter“.

PS: Wer nun in diesem Review vermisst, dass ich mich mehr äußere zu den Vorwürfen gegen den Ex-Gitarristen der Band (2021 bereits aus der Band ausgeschlossen), der kann sich sehr gerne das Statement von Rock am Berg Merkers vom Sommer des letzten Jahres durchlesen (und den Links dort folgen). Inzwischen hat sich einiges getan. Die Band und auch ihr Label Bakraufarfita haben sich konsequent um Aufklärung und Aufarbeitung bemüht. Ich habe da einiges mitgelesen, denke, die Band und die Crew machen das sehr gut und sind mit ihrer Art & Weise damit umzugehen wesentlich näher am Menschen und Geschehen, als so manch andere; hier nenne ich keine Namen.

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CeDe Salatschüssel #5 – Love Rockets / Borsti Ukulaila & Rodi / Fuffzehnsechzehn / oxmo /exat

Ich durfte hier mal wieder ein paar CD-Releases sammeln, bis ich mal beim Nachbar einen Abend an seinem Endgerät verbracht habe. Respektive auf Festplatte gezogen und mit in die Ferien genommen. Ich sitze also hart in der Sonne, während ich all die Songs durchhöre!

The Love Rockets – (this ain’t no) Rocket Science
Da ich Experte für Rock’n’Roll-Musik bin, hat Bakraufarfita keine Kosten & Mühen gescheut und mir die Debüt-EP der Berliner Band The Love Rockets zukommen lassen. Es langweilt mich; am Ende höre ich da die immergleichen Riffs und Bemühungen, den Würgegriffen der Gitarre noch die allerkleinste kristalline Struktur auszupressen.
Ich bin ehrlich: The Love Rockets gelingt das ganz gut. Die fünf Tracks sind ziemlich flott, verzichten auf unnötigen Pop, bringen dafür lieber cachy Hooks und Mitgröhlrefrains. Auch bleiben die Songs eher kurz & knackig als sie mit übflüssigem Sologedudel zu füllen.
Technisch top, gut aufgenommen!
Gibt es hier!

Borsti Ukulaila & Rodi – split CD
Akustischer Ukulelenpunk. Kurz gefasst: sechs Songs von Borsti Ukulaila. Viele Fragen ans Leben, an Beziehungen, feiern, persönlich! Sie hat echt ne coole Stimme! Es ist, denke ich, allen klar, bevor man das in den CD-Player legt, weiß man, das die Musik wohl recht reduziert ist.
Die Texte sind klar und deutlich, so wie es sich auf dem Wagenplatz eben anhört. Ein sehr gutes Beispiel ist das „(viele viele bunte) smartphones“. Super Statement. Deswegen gibt es auch nur diese Aufnahme auf CD, kein Video, kein Stream.
Gefällt mir richtig gut! Ist aber auch keine Konzert(vorband)-Musik, eher etwas für ein schönes Zusammensein, Lagerfeuer, Wohnzimmer.
Rodi von 100 Kilo Herz bringt da sechs komplett andere Tracks auf die CD. Er spielt Westerngitarre und hat seinem Sound dann doch noch zwei, drei Effekte hinzuzufügen. Seine Stimme ist wohl bekannt und klingt mit seinen Songs super-melancholisch. Auch er hat hier mehr emotionale Songs am Start, als politische. All das passt auch eher auf die Strasse oder ans Lagerfeuer. „wo bist du jetzt“ teilt er sich stimmlich mit Borsti Ukulaila. Mit „Königinnen“ bringt er uns eine sechs-Minuten-Akustiktrack in die Ohren. Vow. Mutig. Sozialkritisch.
Sicherlich zuhause aufgenommen, erschienen im März 2022 bei bakraufarfita.

fuffzehnsechzehn – ihr schönsten lieder CD
Crossover-Metal-Punk. So das Intro. Es geht weiter mit „jupp“. Ein Buchhalter ist die Identifikationsfigur. Witzigkeit zwischen Detlef und so Rockpunk. Ich kann damit nicht so gut. Insgesamt gut aufgenommen, gespielt und vorgetragen. Auch mit Ska-Punk kennt man sich aus und spielt den Song sehr abwechslungsreich und abgeklärt. Textlich ist das ziemlich safe nicht so wirklich ernst gemeint und hat eher Feier- und Mitgröhlcharakter. Kompliment an euer Anschreiben! Aufkleber, Zip und Zup, ne ganze Kiste voll! Insgesamt 15 Songs. Dreiviertelstunde Spielzeit.
Erschienen im Oktober 2022 im Eigenrelease auf CD. Digital kam das wohl schon 803 Tage vorher digital raus. Die Band glaubt an sich, gebt ihr ne Chance!

oxmo – wer willst du sein CD
Hiphop-Punk-Rock mit Bläsern. Das Cover schreckte mich erst ein wenig ab. Doofes Lama, spuckt einen doch nur an.
Jedenfalls: aus Konstanz. Yeah! Ba-Wü-Power auf einem Berlin-Dortmunder-Label.
Die Band beschreibt sich selbst so: „Vier Verrückte namens OXMO organisieren sich in selbstkreiertem Cocktail-Core mit Elementen aus Sprache, Gesang, Gitarren, Trompete und Tasten. – Hip Hop flirtet mit Punk und anderem Zeug. – Klingt komisch? Soll’s auch sein.“
Ich gehe mal auf unsere Definition von „komisch“ ein. Komisch im Sinne von lustig ist diese Musik schon, allein durch die Vielfältigkeit der geradezu überbordenden Ideen. Auch die Lyrics haben eine Witzigkeit, Ironie, die sehr passend zur Musik ist. Wenn OXMO auch noch versuchen würden wirklich ernste und politische Texte zu machen müsste sich die Musik auch anpassen, right?

Nach dem nicht nur sehr langen, sondern auch Ideenreichen Opener „Victory“, schließt sich nahtlos „prince of the senseo“ an. Es wird die Punkcombo Mülheim Asozial zitiert und Autotune verwendet. Es folgt, Zitat „viel zu fröhliche Musik über Arschlöcher“.

Wie gesagt, die Band beweist guten Humor und bringt dich zum Schmunzeln, Tanzen und Freuen.
12 Songs, irrwitzige Songlängen von (in der Spitze) 6 Minuten „in den strassen von new ravensborough“ bis zu extrem sozialkritisch, politischem „kim jongs jungs“. Irgendwo zwischen Such a Surge und Büchse.
Erschienen bei Bakraufarfita im Mai 2022.

exat – ein herz für punkrock
Zum Abschluss diesen neuen CD-Salats kommt al Dressing der vierte Release von Exat obendrauf.
Die Band bringt Punk’n’Roll auf die Plastikscheibe und hat das Video „united“ im Petto:

Mir geht es allerdings nicht unähnlich der the Love Rockets – ich hab da wenig Gefühl für diese Musik.
Das Trio aus Lüneburg ist nun auch bald seit 20 Jahren unterwegs und hat (laut Text von „united“ schon Höhen & Tiefen erlebt). Musikalisch gehen sie richtig gut nach vorne, sind definitiv mehr Punk als Rock. Das Roll hört man klar an den Gitarrenriffs raus. Der Bass spielt gute Rock’n’Roll- Lines dazu.
Zwischen Sozialkritik (schöne neue welt / durst nach freiheit) und humorvollen Texten (für nancy (freundin von sid, you know 😉 ) & der letzte an der bar) für die Punk-Partyhasen alles dabei.

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cd / LP: 100 Kilo Herz – nichts ist anders / Split /w Fahnenflucht

JA! Eine CD. Und die ist total winzig. Voll süüüüß, ey. Lange nicht gesehen, dieses Format. Man kann fast schon sagen „voll 90er!“ Und dazu eine supersmini Textbeilage. Boah ey, ich such mal meine Lupe!
Und ich hier CD-Review für ne einzelne CD. Die spinnen echt bei Bakraufarfitia. Alter, echt.
Ich müsste die eigentlich bei mir ins Laufwerk des Laptop. Ja, sowas hab ich noch. Ich bin dann wohl auch old-school. Aber der Sound ist zwar oke, aber nicht adäquat für Punkmusik.
Na gut, wollte eh schon mal meinen Laptop mit meiner Stereoanlage anschließen, damit ich auch die Musik vom Computer darüber hören kann. Ganz schönes Gefummel. Hier n USB-Sounddings mit Cinchkabel für rein und raus. Musste eins von zwei Tapedecks abkoppeln um die Verbindung am Verstärker frei zu haben.
Nervt euch der lange Eingangstext?
Was soll ich auch groß über zwei Songs schreiben?

Alles beim Alten bei 100 Kilo Herz?
Jap. „Nichts ist anders“ ist musikalisch die selbe Kerbe. Ich will da nicht in die Irre führen. Der Text ist ein klares Statement für Menschlichkeit und gegen Krieg. Da hat sich, leider, ja auch immer noch nichts geändert. Vielleicht sind es weniger Kriege geworden, die begonnen und geschlagen werden, Bomben werden weiterhin gebaut und verkauft.
Aprops verkaufen: die Frage nach den Spottifei-Einträgen/Playlists. Nachdem die nun in die Rüstungsindustrie investieren, sollte uns doch, als antikapitalistische Punker, der Rückzug von diesem „Ort“ sehr nahe liegen?

Auf der B-Seite – ach wäre das nicht schön, wenn es eine 7inch wäre? – ist „wir sehen uns in Las Vegas“

Und mir fällt da ein: ich habe mir die Split EP mit Fahnenflucht besorgt. Schon ein paar Tage her. Wo hier gerade sitze, auch ein Drei-Zeiler dazu!
Zwei Songs von 100 Kilo Herz, die nicht mit auf dem letzten Album „Stadt, Land, Flucht“ gelandet sind. (bitte verliere nicht die) „Hoffnung“ ist ein melancholisches Stück, welches eine ganze Spannbreite von akustisch bis Pogopunk zu bieten hat, abwechslungsreiche Hooklines und Reibeisen; und Supportgesang. Dazu noch das flotte „Schwarzmaler“ welches quasi die Eingangsfrage stellt, wie ein Krieg entsteht.
Auf sehr hübschen Splatter-Vinyl erschienen in Coop Bakraufarfita und Aggressive Punk Produktionen.