video: frachter & in gaffa & paddelnohnekanu

Von den demnächst reviewten Frachter gibt es ein neues Video raus, schön geschrammelter Indiepunk, erschienen bei Gunner Records, namens „Graf Zahl“.

Das sagt die Band dazu

„Mit „Graf Zahl“ erscheint die dritte Single aus unserem Album „Bad Sterben“. Aus dem Experiment die Songstruktur entlang des Basslaufes zu entwickeln, wuchs das repetitive Gitarre/Schlagzeug Pattern. Lucky Denver Mint in my mind. Textlich ist da im Westen nichts Neues. Die Wende-Euphorie verpufft, das System immer noch scheiße. Nur irgendwie anders. Aber über Politik spricht man nicht, wenn dann über Blumenbeete, Bordsteinkanten und Pflastersteine. Letzteres nicht zum Protest oder für angetrunkene Gespräche nachts um halb eins, sondern weil sie im Garten gesetzt werden wollen. 

Im Video (wie immer vom Sifter Collective aus Leipzig) wird gekegelt, weil gekegelt werden muss. Weil hier im Ort schon immer alle gekegelt haben und sich das eben so gehört. „Was nicht passt wird passend gehasst“.  “ Aaron Kuch (FRACHTER)

 

In Gaffa haben einen superlustigen Trickfilm veröffentlicht zu ihrem Song „so’n Haldern Pop Typ halt“.
noisiger Indie mit einer Portion Kopfstimme und viel Sound. Erschienen bei Mörtel Sounds.

Das sagt die Band dazu

Catchy-Fresh Old Men‘s Noise For The Advanced Special Interest!

Zum Abschluß noch n One-Shot meiner eigenen Band zum Song „Chatlag“. Post-Deutschpunk.
pADDELNoHNEkANU.
Song erschienen beim Major Label. Aktuelle Single „wir streiten aus ästhetischen Gründen nie“ via 30 Kilo Fieber, Elfenart, Entes Anomicos oder Krachige Platten.

Das sagt die Band dazu

Kein Kommentar 😉

MC: kratzen – eins

Ich bekomm ein Promörtel Tape. Das bedeutet, es ist ein Promo Tape von Mörtel Sounds.
Kratzen mit ihrem selbstbetitelten Erstling. Es ist von 2020. Und inzwischen ist ihr erster Longplayer rausgekommen.
Kratzen sind minimalistisch. Im artwork noch mehr als mit ihrer Musik.
Repetitiver Indierock. Minimal New Wave Kraut.
Hier ein Appetizer vom neuen Album

Auf dem Demo, welches als Tape-Only-Release raus ist, lugt Tocotronic um die Ecke (oder spickelt, wie man hier in Baden auch sagt). Das Trio kommt aus Köln. Manch Zeile, manch Gesang erinnert mich auch an Nils von Grüner Star (ex. Schneller Autos Organisation); weil da diese feine Ironie drinsteckt.

Also selbst nach dem Jahreswechsel ist das ziemlich cool hörbarer Krautwave, so benennen Kratzen ihre Schublade.
Sechs Songs waren der erste Streich. Wer schickt mir das neue Album?

MC: lo seal – teal

Erschienen ist das Tape von Lo Seal bei Mörtel Sounds. Von Jelle habe ich eben dieses Tape zugeschickt bekommen. Exklusiv, im Cover steht „Promörtel 1/1“ – sehr schön!

Bei Lo Seal handelt es sich um eine Noise-Wave Band aus Köln, die mit dem gesprochenen Gesang komplett gegen den Lärm des eigenen Bassgerätes anredet. Die Trommeln klopfen, rappeln, treiben immer wieder nach vorne, was nicht die die zerfasernden Effekte des Saiteninstruments noch hervorschimmern lassen. Die Vocals oft erzählend, meist repetitiv. „somethings hunting me“, mit diesen Worten endet Seite eins. Ich möchte der Band gerne recht geben, wobei dieser Song ein schöner Ausklang für die ersten fünf ist. Er heißt „Stefan“.
Es ist Noise, ja, mit Spuren von Garage und Post-Punk, ein bisschen Wave, ein ordentliche Prise Düsternis. Was sich fast wie ein Rezept für einen Absacker-Cocktail anhört, könnte Kopfschmerzen verursachen bei unsachgemäßem Konsum.
Also ihr solltet euch an diese Reihenfolge halten: Anlage anmachen, auf 3/4 der Lautstärke einstellen, Tape einlegen, Play, bei mir kommt jetzt Seite 2.

„Velodrome“ treibt den Hörer wieder vor sich her. Ich kann nicht groß Vergleiche ziehen. Eine Zwei-Mann-Kombo, die ne Menge Spaß beim Spielen hat.
Bei Noiserock muss man ja im Grunde ziemlich kompromisslos mit Musik umgehen. Den aufeinanderfolgenden Tönen, dem Sound, den Lyrics und keine Grenzen kennen. So überrascht „Heimskr“ mit windschiefem Post-Pop. „Warrisson“ und „Görhan“ sind ziemlich cool. Irgendwie gefällt mir Seite zwei besser, bzw. Lo Seal werden immer besser.
Das witzige Cover mit der Ente macht das Gesamtbild verwirrend rund. Druck im Copyshop, handgemalt.
Weitere spannende Releases to com, bzw aktuell raus. Have a Look!


 

MC: ÄDWUD – the former world

Hach. Die ersten Töne schon. Schön.
Ganz zärtlicher Synth-New-Wave. Mit dem etwas unförmigen Namen ÄDWUD. (Ed Wood?). Doch das Label hat ja noch mehr sperrige Bandnamen im Programm!
Mal abgesehen davon hatte ich ha eigentlich Krach erwartet, nach den ersten paar Releases, die ich von Mörtel Sounds im Tapedeck hatte.
Die ersten drei Songs laufen bei mir wirklich total gut durch und rein.
Der Sound ist toll und, darf ich das so nennen, herrlich infantil.
Bei „exile“ ist mir dann wahrlich zu viel Tralalala dabei. Das ist so ein, hm, englischer Einfluss? Ich bin mir da nicht sicher, da ich sowas ja so gar nicht anhöre.
Egal, weiterlaufen lassen, das wird bestimmt noch:
es sitzt nicht alles immer total 100%, ich spüre da in jeder Pore die Lust am Machen.
Er, oder sie, hat auch eine schön verträumte Seite bei FB.
Lauscht mal hinein:

Ich bin am rätseln. Ist es vielleicht der Labelmacher himself, der hier musikalisch tätig geworden ist? Ein wenig unter Preis verkauft… na sagen wir präsentiert er /sie sich bei Bandcamp mit „shit, no one will listen to….“
Dafür startet Seite zwei des milchig transparenten Tapes mit einem einem ganz klasse tanzbaren Hit namens „birds“. Gar eine zweite Stimme ist zu hören.
Das Tape hat ein sehr einfaches, deswegen aber nicht wenig schönes Covermotiv. Ein Frauenkörper verschmilzt zur Hälfte, wird zur wabernden Erinnerung?
Überhaupt ist die zweite Seite etwas flotter und hat mehr Energie.
Ich denke, die Mucke als Band mit Drums und Lautstärke wär n echter Hammer!
Da dieses Album bereits 2020 erschienen ist, war ÄDWUD nicht untätig und hat 2021 „dreamstate“ veröffentlicht!

Es ist ürbigens auch schon ein neues Album, allerdings nur digital, erschienen. Gerade eben, sozusagen.
Mit einem wenig verträumten Cover diesmal.