LP: cages – better mistakes

Ich glaube bei CAGES ist es ein bewusstes entscheiden (bzw. in den Bands, in denen die Menschen mitspielen, die auch hier dabei sind – bspw schönleben oder we had a deal) für einen Release, der einfach super Songs beinhaltet, aber auch immer einen Siebdruck auf der B-Seite.

Es befinden sich sechs Songs auf der A-Seite. Alle sehr knackig, nur einer kratzt die 3-Minuten-Marke.
Dieses Mal ist das Cover, denke ich, nicht gezeichnet, dafür sehr schön im Gesamtbild.
Die Songs drehen sich um innere Konflikte, Selbstzweifel und der Kritik an der Gesellschaft an der man allzuoft verzweiflen mag. Sich selbst zu verstehen und so auch die andern. (Genaueres erfahrt ihr bei Iditoteq, da gibt es einen Song by Song Breakdown)
Das klingt alles vielleicht ein wenig pathetisch, so ist die Musik aber ganz und gar nicht.
Die Musik ist kein Hardcore, hat merh den Drive einer Indie-Band, ist aber ganz klar Screamo. Ist halt nicht mehr „einfach“ laut und möglicherweise chaotisch. Differenziert und klar gespielt, wenig Zerre.
Irgendwie so Drive like Jehu ohne die Noise.

Der Umschlag, den ich zu der auf 50 Stück limitierten Platten bekommen habe, ist echt immens. Darin steckt eine „regular version“ der Platte.
Erschienen via Through Love Records, wo es auch die Platte zu bestellen gibt. Ebenso bei shove records, slow down records, fireflies fall, new knee records und rufen publishings.

LP: cyco – cyco

Auch Bands über die im worldwideweb wenig bis nichts zu erfahren ist, machen Musik, veröffentlichen Platten. So auch CYCO aus Dresden.
Außer dem unten angeführten Bandcamp-Link habe ich nichts zu bieten aus meiner Recherche.

Das Cover erinnert mich an die „schwarzer Planet“ der Band Klotzs. Gemalt hat dieses Cover der Drummer von Cyco, die Band macht also viel in Eigenarbeit!
Alle vier Bandmitglieder singen, brüllen mal ins Mikro.
Ich bleibe mal beim Artwork, die selbstbetitelte Platte ist recht schlicht aufgemacht. Kohlezeichnung auf dem Cover, ein Einleger mit den Texten ist dabei.

Die Musik. die sich in der Rille befindet ist ganz klar links, sie ist antifaschistisch, antikapitalistisch. Es ist reflektiert und ein großer musikalischer Bogen wird zwischen verschiedenen Unterarten des Punkrock gespannt. Cyco selbst bezeichnen es als Crust, wobei ich diesen immer als wesentlich härter, prügelnder emofinde, als jetzt bspw. Cyco.
Hardcore mit D-Beat, Punkrock der eher melancholisch melodischen Art, erinnert mich an Kuballa!
In der Art und Weise, wie sie die Songs aufbauen, meist kurz & knackig, manchmal total ausbricht, wird man in eine Art Sog mitgenommen, der immer tiefer in diesen … Tunnel (?), der sich auf dem Cover befindet, reingezogen wird.
Wenn es mal hektisch geworden ist, holen sie den Hörer wieder mit einem ihrer famosen Punkrockparts ab, zurück. Manchmal resignativ, manchmal kämpferisch.
Cyco kombinieren also Hardcore mit D-Beat, Punkrock mit Screamo-Elementen, mal etwas noisig, der Sound der Platte ist entsprechend keineswegs glattgebügelt, ein Glück! Die verschiedenen Stimmen/ Vocals unterstreichen noch mehr den Abwechslungsreichtum der Musik.
„choose life“ wird angesagt, wie auf einem Konzert. Das ist echt cool!
Dadurch wirkt das Gesamtwerk noch nicht ganz fertig oder noch „in Bewegung“, da kann sich noch was tun, bzw der Live-Vortrag kann sich sicherlich ein wenig unterscheiden von dem, was man auf Platte hört. Ich bin gespannt! Kommt doch mal in den Süden dieser Republik!

Ich freue mich aber auch jetzt schon auf den nächsten Release, total gute Scheibe! Bekommt ihr in schwarzem Vinyl unter einem der Labels, die Cyco gemeinsam herausgebracht haben.

Coop Release von Broken Sounds Records, Abnegat, Shove Records, Pyrrhic Defeat Records und Trace in Maze Records.