review: ULF – 4 gute Lieder

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Es geht irre reduziert los, und wenn ich nicht gesagt bekommen hätte, daß ULF eine Indi-Punk-Band sind, dann wüsste ich es jetzt.
Die Gitarren spielen ganz spärlich von links und rechts oder auch wahlweise mal von links nach rechts. Oder umgekehrt. Ich glaube, ich habe die Kopfhörer falsch auf.
Die Lyrics kontern die Musik. „Hackepeter“ ist kein Song über Veganismus oder Fleisch. „Handgranate“ ist kein Coversong von HAMMERHEAD. „Niklas wird entführt“ kein Song über Niklas. Und „penny“ ist kein Song übers Einkaufen.
Damit hätte ich nun meinen Deutschlehrer auf die Palme gebracht. Ich soll ihm nicht sagen, was es NICHT ist.
Die Ernsthaftigkeit hat viel Ironie und ist keine Sekunde platt.
Nach dem 2ten, dritten Hören stellt sich das Gefühl dann doch ein, daß die Musik von ULF nicht beliebig austauschbar ist und weit entfernt vom Pop, den so viele Bands reinlassen und dan scheiße werden. Bestes Beispiel für die Gegensätzlichkeiten bspw. der Refrain von Handgranate „in Häusern wie diesen soll man sich das Leben nehmen“
Die Mucke hat nicht ganz so viel Druck wie CAPTAIN PLANET, wird aber genau durch die Wechsel an den drums und der reduzierten Gitarren immer wieder nach vorne gedrückt. Ich finde dieses Songwriting und den Sound top. Gibts das auch bei Obi?
Nein, hier:
bandcamp ULF
my favorite chords

Schönes Video zu „niklas wird entführt„.

video: OCTOPUS – troubadix

[english version below]

Eine Band, die mir schon lange persönlich am Herzen liegt! OCTOPUS
Das hat einfach den Grund, weil Tobias und ich uns schon seit der Gründung meiner Band pADDELNoHNEkANU in 2002 kennen.
Nun, er ist, nach und während unseres KYUSS-Coverband-Projekts SUPA SCOOPA (da sitzt er an den drums; schaut mal bei utube) nach Australien ausgewandert.
Hat tolle Singer/Songwriter-Mucke gemacht und ist vor einigen Jahren in Lismore gelandet. Das ist südlich von Brisbane in New South Wales. Dort auf eine Musikschule gegangen und endlich die Musiker gefunden, die mit ihm die Post-Rock-Mucke des Herzens machen können.
Die Band spielt seit letzem Jahr auch live miteinander und werden definitiv einen Platz auf dem nächsten Sampler #4 der PROVINzPOSTILLE finden!
Jetzt zieht euch das Video rein, bzw. Lautstärke hoch, Augen zu.
Die Musik hat irre viel MOGWAI oder auch THIS WILL DESTROY YOU ohne diese übergoßartigen Bands zu kopieren. Da klingt etwas Outback mit, Sehnsucht, nach träumen, es öffnen sich Räume und die Wellen tun ihr tägliches Werk.
HIER das Video/Song „troubadix“

A band that is close to my heart! OCTOPUS
The simple reason ist, cause Tobias and i meet first at founding my band pADDELNoHNEkANU in 2002.
He has left during our KYUSS-Coverband SUPA SCOOPA (he played the drums; watch videos@utube) to emigrate to Australia.
He has made wunderful Singer/Songwriter Music and has landed in Lismore some years ago. That lies south to Brisbane in New South Wales. There he has visited a Musicschool and found there the musicians to make this post-rock-music!
Since last year, the Band plays live together. They definitely find their way on the next sampler #4 of the PROVINzPOSTILLE.
Now watch the video, make it loud, close your eyes, enjoy!
Their music has so much of MOGWAI or THIS WILL DESTROY YOU without simply copying them. For me it sounds a bit like Outback, desire, dreaming, opening space and the waves doing their daily work.
HERE das Video/Song „troubadix“

video: LYGO / NO°RD / SCHELM / BEAR VS SHARK

Hier mal ein paar Neuigkeiten:

die tollen, kreischigen, nach vorne peitschenden LYGO haben eine prettylivesession gemacht und nicht nur ein simples Video, wie viele andere, sondern gleich die MISERE EP mit 6 Songs am Stück eingespielt.

Ich hole auch noch mal die emotional wuchtigen und hibbeligen BEAR VS. SHARK hervor, die bei audiotree auch ein wundervolles Live-Set eingespielt haben.

Eine Empfehlung ist die schweizer Combo SCHELM aus Basel, die Indie-punk-rock so richtung Hamburg machen. Das Ganze gibts in einer sehens- und hörenswerten Split-10inch! Ihr Video zu warten auf godot

Ein superklasse Video zur aktuellen Punkrock-LP „zwischen den Zeilen ist noch Platz“ (für was, eigentlich 😉 ) von EIN GUTES PFERD gibt es mit Schalldämpfer ordentlich was auf die Ohren und einen kleinen, feinen, selbstgemachten Videoclip.

und hatte ich schon NO°RD erwähnt? Ein Video in dem sich NO°RD von einem Schauspieler doubeln lassen. Für’s Erste – ziemlich steil! „flutlicht„. Der Song ist auf ihrer ersten LP „dahinter die Festung“. Und zum reinhören bspw auf Sampler #3!

fanzine: fe_male focus #1

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Auch dieses Zine habe ich über riotbike-records erstanden.
Im Heft geht es, klar, um einen weiblichen Blick auf die Comicszene. Und ich bin echt überrascht, wieviel wissenswertes es dort gibt.
Auch ein (Riot-grrrl) Zine aus Hamburg.
Diese Ausgabe: Interview mit Anne, die Mangazeichnerin ist. Tank-Girl. Comic reviews. Reisebericht zur einzige Comicbücherei Deutschlands in Berlin!

bei TUMBLR
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fanzine: AKROX #8 osnabrück spezial

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Hab mich durch mailorder gegraben und versucht Zines abseits des Punk/HC-Mainstreams OX, PlasticBomb und Trust andere, kleinere Zines zu finden.
Erfolgreich mit dem AKROX (bei riot-bike-records) #8.
Geiles Layout in diesem schwarzen Rand. Hat was von ner Kondolenzkarte! (by the way: das Cover ist in A4 – kannste abmachen und aufhängen – schön!)
Aber so tot ist Osnabrück dann doch nicht! Sie haben immer noch (und wieder) klasse Bands wie DUESENJAEGER, Läden wie das SUBSTANZ.
Es steht eine Menge Lustiges drin, lustig gemeintes. Auch gut Geschriebenes wie der Artikel über CO2 „ausgeCO2hlt“
Ich verrate hier nicht zuviel, damit ihr zugreift. Ist eine wirklich unterhaltsame Lektüre! (und für nen oiro bei riotbike zu haben!)

Fanzine aus Flensburg und Hamburg.
AKROX

review: PEPPONE – ohne grund LP

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3 Jahre sind vergangen und die neue Scheibe läuft seit Stunden auf und ab. „nur ein Gedanke, der uns trennt“, ja stimmt!
Mir gefällt sehr, daß der Sound sich kaum verändert hat und dennoch an jedem Tönchen Veränderung spürbar ist. PEPPONE klingen etwas molliger und erwachsener. Das Gesamtbild erweitert um Chöre, Tempo, etwas poppiger ohne den Punk zu verlieren.
Wobei, die Musik ist schon sehr rockig bei „wegen Frauke“. Doch der Text ist klar zu verstehen und ein eindeutiges Statement gegen jede Art von Ausgrenzung.
Das Artwork ist sehr übersichtlich gestaltet. Nur die Farbe ist plötzlich fort! „ohne Grund“? Die klare schwarz/weiss Abtrennung passt dennoch hervorragend zur Musik! Handnummeriertes, weisses Vinyl mit nem Haufen sehr schön aufgemachter Gimmicks!
Es befindet sich auch ein Song vom allerersten Sampler der Postille mit drauf, den sie auf einem Split-tape mit [hi treska] veröffentlicht hatten! „helfer mit herz“ – neu eingespielt.
Wenn es die alten Säcke sind, die über 30 ihre Sinnsuche im Punkgewand finden, ist das eine scheißgeile Scheiße! Stelle dann doch ab und an fest, daß mir die „neue“ Musik sehr sehr oft gefällt, ich mich aber auch immer mehr darüber freue, dass die Szene wächst und wir nicht mit Oldies bei SWR2 alt werden. Das 10000 Mal U2, Bon Jovi oder die 80er rauf und runter hören. Das ist Stillstand.
„solang wir das hier noch tun, machen wir keinen andern Blödsinn“
Und je länger die Platte läuft, je mehr sehne ich mich auf den kleinen Stein, die Dose auf der Strasse, die ich trete. Jemand lächelt mir hinterher und ich drehe mich nochmal um. Wenn es regnet spanne ich nicht gleich den Schirm auf oder habe das Gefühl zu frieren. Ich laufe einfach dahin, wo ich hin will. Die Sonne wird wiederkommen, ich weiß es ganz genau. „Weil du bist was du bleibst, hab ich mir vorgenommen zu bleiben.“
Jetzt zünde ich erstmal den Weihnachtsbaum an. Üm, die Kerzen!

Bördebehörde Tonträger / Elfenart

1000 von 10 Punkten.

NEWS dez 2016

Mal anders aufbereitet:

HIER haben die tollen PHILEAS FOGG einen weiteren Song veröffentlicht!
Gibt es zum kostenlosen Download!

Dann gibt es ein exklusives Video mit einer exklusiven Besetzung!
PEPPONE haben es mal mit einem richtigen, echten Trommler versucht und siehe da: geht 😉
Die Sticks hält Tuba von BEN RACKEN. Passiert ist das im HOT in Magdeburg.
By the way: das neue Album „ohne Grund“ wird diese Woche als Vinyl ausgeliefert und ihr dürft es fleissig bestellen!
bördebehörde

und ETRE haben zwei neue Songs auf einer Split mit den Unkrainern von JANPALACH.
ich finde, das sehr sehr geil. Review wird folgen. die Songs soll es im Januar noch auf 7inch geben.

KUBALLA und pADDELNoHNEkANU kündigen eine gemeinsame Single für das Frühjahr an!
weitere Infos werden folgen! Erstmal das große KUBALLA-Interview in der nächsten Ausgabe lesen!

Apropos:
Das nächste Heft in A5 wird es Ende Januar geben. Mit dabei: KUBALLA / NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN / LYPURA / FRANK NIHIL / und viel Mucke!
alte Ausgaben hier die Sampler für LAU runterladen 😉

review: MEISTER SPLINTER – stadtflucht MC

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Beim NotgemeinschaftPeterPan-Konzert im P8 in Karlsruhe ist mir in der Bandplattenkiste dieses Tape entgegengesprungen. Raus kam das wohl im Sommer 2016.
Ori sagte mir auch gleich, daß Mario in dieser Band auch mitspielen würde. Also eingepackt und zuhause ins Tapedeck geschmissen.

Nach dem vollständigen Durchhören: guter, eingängiger Deutschpunk. Abwechslungsreich der Gesang, da sich die Herren diesen teilen. Außer Ufta gibt’s auch mal was Melodisches auf die Ohren. Bordsteinkantengeschichten mit Hand und Fuß, keine meinungslose Soße. Immer in der Hoffnung auf die Veränderung. Die Revolte!
Ich find’s für ein erstes Tape supergut aufgenommen! Die Songs gehören eigentlich auf Vinyl und die Band auf Tour. Leider aber gerade nur noch digitel bei bandcamp…. Tapes evtl noch bei der Band?!?!
Mit der Musik könntet ihr mal ein paar Alt-Herrenmannschaften ablösen!
Anspieltipps:
bandcamp
Stadtflucht / MisserVolk / 6:15 / bitte wenden
blogspot
PS: nicht unerwähnt zu lassen ist die Tatsache, das es sich bei MEISTER SPLINTER natürnlich um den Rattenmeister mit diesen Schildkröten handelt. Irgendwas mit Mutanten und so!

review: BLUT HIRN SCHRANKE s/t LP CD MP3

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Bäm! Geht das los!
Deutschsprachiger Hardcore hat es ja in den letzten Jahren vermehrt auch auf die größeren Bühnen geschafft, wie KMPFSPRT oder TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN.
Die Band BLUT HIRN SCHRANKE gründete sich erst 2013 und hat schon 2 eigenveröffentlichte 7inches raus und kommt nun bei KIDNAP MUSIC mit ihrer ersten Scheibe.
Die Musik eine gute Mischung aus Hardcore (mit so nem bisschen Metaleinschlag), Punk, und diesem, ich mag es mal „Emo-Touch“ nennen, den inzwischen alle in ihren Gitarrenläufen haben. Das ist ziemlich griffig und wird trotz des rotzigen Sprechgesangs nicht zu einer Wand aus krachigem Lärm. Sehr abwechslungsreich, im Gegensatz zu dem, was uns sonst so von „alten Hasen“ vorgesetzt wird. Hier ein erfrischender Genremix, den man nicht nach 10 Minuten total durchgeschüttelt wegdrückt und wieder Mozart hört aufm Klassikkanal.
Im Gegensatz zu den beiden 7inches gibt es auf dem Album nun mehr Tristesse und Melancholie; nicht mehr ganz so mackerig. Denn genau das ist, was die Band aufzeigt an der Szene. Ich finde die Statements wie zB „more than music“ ziemlich klasse. Diese dämliche Schlägerpogotänzerei ist ein totaler Abfuck. Gewalt hat auf Hardcore und Punkshows absolut NICHTS zu suchen. Geht ins Sportstudio! Oder dahin, wo der Pfeffer wächst! Jedenfalls: der Song ist schon auf der ersten Single drauf gewesen. Nun nochmal neu eingespielt.
Beim Gesang fällt mir am meisten auf, daß da etwas vom HardcoreBrüll weggekommen ist. Macht die Texte aber insgesamt klarer verständlich.
Also: alles nach vorn. Hinterfragen. Weiter. Weiter.
Übrigens: als Blut-Hirn-Schranke wird (laut wiki) die selektive physiologische Barriere zwischen den Flüssigkeitsräumen im Blutkreislauf und im Zentralnervensystem bezeichnet. Könnte also der Bandname einer medizinischen Grindcoreband sein 😉
in diesem Sinne:
reingehört!

Kidnap

Videos gucken
hineingeträumt
schein/matt
more than music

fanzine: UNDERDOG #47 / 48 / 50 / 51

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Ich habe mir gleich ein paar Ausgaben diesen fantastischen Zines zukommen lassen.
Optisch ein klassischer A5er-Zine. Kopiert, und glücklicherweise haben Kopierer heute keine Probleme mehr, die Grauschattierungen gut abzubilden. Das sieht einfach alles top aus.
Der Inhalt steht in Fred’s Zine ganz weit vorne. Für mich ist, nach lesen dieser 4 Ausgaben klar, das er mit dem UNDERDOG ein absolutes Alleinstellungsmerkmal hat, was die Recherche anbelangt. Jede Information hat Hand und Fuß, die Sprache ist klar und deutlich. Für Schnell-Leser ist das sicherlich nichts. Am Ende jeden Artikels / Interviews nochmal Links, um mehr ins Detail zu gehen.
Für ein Heft, das, wie es in allen Punkerzines heisst „keine Veröffentlichung im Sinne des Presserechts ist“, werden hier Inhalte behandelt, die man in einigen „großen“ Zines schmerzlich vermisst. Hier gibt’s einfach keine Sauf- und Spaßgeschichten. Keine Labelgesteuerten Release-Interviews und eingekaufter Musik auf dem Sampler. Wobei das auf keinen Fall heissen soll, das man sich zu ernst nähme.
Jedes Heft hat sein Thema und beschäftigt sich intensiv damit. Auch liegt jeder Ausgabe eine CD-r mit Punkmusik und Artverwandtem aus 4 Jahrzehnten Krach, Peng, Boing, Bumm, Zack bei!
Zur Sache: #47 – Gegenkulturelle Bewegungen
Wirklich vieles zur Entstehung, Entwicklung und tatkräftigen Ausübung von Protestkultur in diesem Heft.
Hippies, Punkx, Black-Power, Riot Grrrl, übers laDIYfest in Kiel, Berliner-Tierbefreiungs-Aktion, Plattenbesprechungen.
#48 – Queer-Feminismus
Queer-Feminismus, – und Kapitalismuskritik, Ladyfest Heidelberg, Interviews mit FRIEND CRUSH und KENNY KENNY OH OH, Reviews….
#50 und 51 mit dem Thema the art of punk
50: Focus on Düsseldorf und Berlin. Subversive Kunst und Musik, SO36, geniale dilletanten, die tödliche doris, Punk in Kunst und Design, reviews etc
51: Punk in der DDR, Interview mit Michael Pankow von PLANLOS, Kai-Uwe Kohlschmidt von SANDOW, Subversive Filmkunst, Julia Ostertag, reviews, etc

Nummer 52 gerade mit Thema „schönheitsideale“ im Shop bei UNDERDOG