Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

LP: how i left – birds in the city

Der süddeutschen Provinz entsprungenes Duo mit Julian Bätz (Gesang, Gitarre, Klavier, Orgel) und Jazzdrummer Michy Muuf.
Und ich schrieb sie wieder an, weil mir erstmal dieser schöne Bandname im Gedächtnis geblieben ist, zum andern mir gleich die CD von vor… zig Jahren rauskramte, als ich sie auf irgendeinem kleinen, Tattoo- Burgerevent- Ding live sah. Es regnete leicht, es war Sommer, die Musik sowas von passend.
How I Left waren damals schon, ach “sniffing Glue with Frank Sinatra” hieß das gute Stück, mit dieser, ja ich muss es sagen, bezaubernden Leichtigkeit gesegnet. Ich schrieb 2016 einen Review dazu.
Soviel zum Vorgeplänkel. Nun, die beiden, die als Duo in Erscheinung treten, allerdings schon auch mit Bassist live unterwegs sind, haben sich also Zeit gelassen, Songs zu schreiben, ein Label zu finden und uns das dann in Gänze zu präsentieren.
Ein erstes musikalisches Winken kam mit “continental”

Eine Americana-geprägte Mischung aus lässigem Slackerfolk und eingängigem Indie-Pop. Oder in meinen Worten: mich erinnert das an erste Experimente aus dem Hause Notwist, als sie noch in den 90ern auf dem Label Hausmusik Bands wie Village of Savoonga veröffentlichten. Vermutlich haben How I Left auch gar nicht wirklich etwas damit zu tun. Die meisten schreiben, dass man sich an Weakterthans, Wilco oder Ben Kweller erinnert, wenn man der Band lauscht.

Nun, was machen sie denn dann für mich so interessant?
Weil sie live etwas roher klingen. Weil sie einen gewissen Punkspirit nicht wegleugnen können; obwohl sie heute halt eben komplett andere Musik machen.
Hier nochmal das gleiche Stück bei der Melting Butter Livesession.

Man spürt es manchmal in den Drums, manchmal in den Drei-Akkord-Folgen, dass da etwas schlummert. Auch schlummern darf. Die Geschichten, die Julian Bätz, Gitarrist und Sänger, erzählt, eignen sich in diesem musikalischen Kontext doch am besten. Hervortreten dafür gefühlvoll raue Indie-Pop-Perlen. Manchmal träumt man sich auf Sommerwiesen, mal entfleucht man elfengleich in den nahegelegenen Wald um in Baumwipfeln zu schunkeln.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Den Sound haben sie sich von Christian Bethge verpassen lassen (zB. auch Gewalt, Messer).
Orangefarbenes Vinyl.( in diesem Fall), erschienen bei This Charming Man. Dort gab es auch eine transparente Version.

(Dieses Review erscheint ähnlich noch beim Vinyl-Keks)