Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

MC: underground tapes GDR

Dieses Tape interessiert mich, weil ich irgendwie ein Interesse an, wie soll ich es anders sagen als, Zeitdokumenten bekommen habe.
Nachdem ich in den letzten Jahren bspw die Geschichte (hier als Fiktion aufgearbeitet) von Otze, dem Sänger und Songwriter von Schleimkeim gelesen habe, schaue ich so nach und nach, ob meine Ohren und Hirn da nicht mehr drüber wissen wollen.

Ja, sie wollen. Via MajorLabel habe ich schon die Too Much Future Compilation durch. Oder das Songtextebuch “Schreie von unten“. Nun also via Tapetopia, dessen Macher ja so einiges tun, um die Underground-Tapeszene auf Vinyl wiederzuveröffentlichen, bzw überhaupt sehr umtriebig sind, die Punk- und Elektroszene der DDR zu “beleuchten”.

Auf dem vorliegenden Tape, welches eine Compilation darstellt, auch einiger Bands, die schon Veröffentlichungen via aufnahme + wiedergabe erfahren haben. Tropenkoller, Klick & Aus, Neu Rot, Der Expander des Fortschritts und einige mehr.

Das Tape lief schon mal, irgendwie habe ich meine Notize verschlampt und hoffe, ich überforder euch nicht mit all den Infos, die ich selbst noch nicht wirklich sortiert habe.
Bspw Der Expander des Fortschritts machen mit ihrem Track “das kleinere übel” noch in den 80ern auf die faschistische Zeit der Deutschen aufmerksam. Es ist deshalb wohl bemerkenswert, da in DDR ja der Klassenfeind BRD derjenige war, welcher die ganzen Faschisten hortet(e). Man hat dieses Thema wohl unter den sozialistischenTeppich gekehrt.
Musikalisch ist die Art des Vortrags doch sehr darauf aus ist, disharmonische Töne aneinanderzureihen um eine Destruktivität darszustellen. Ich konnte mir sowas vor 30 Jahren so gar nicht anhören. Heute spitze ich schon mal die Ohren, wenn es nicht zu elektronisch wird. Gefällt mir ganz gut!
Für die, die gern lesen gibt es Geschichtsbücher, für Musiker dann wohl das hier!
Neu Rot mit “sometimes” haben krasse Krautrockeinflüsse, die sie auf ihre sehr eigne Weise wiedergeben. Ich denke, auch sie versuchen etwas mit ihrem Vortrag und Sound kaputt zu machen.
Klar, mancher mag jetzt sagen, dass der Sound auch ein Ergebnis der Technik war, doch ich denke, die gesamte Compilation, alle Bands darauf, haben dies Unharmonische im Sinn gehabt. Unangepasst zu sein. Die Elektronik versucht das Maximum herauszuholen, abseits vom Mainstream, der halt in der DDR anders funktioniert hat, einfach durchzudrehen.

MC gemeinsam herausgebracht von aufnahme + wiedergabe und Black Cat Tapes.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

fanzine: black cat fanzine #3

Was soll ich sagen, noch sagen?
Die beiden Macher*innen sind tief verwurzelt in der Tape- und Fanzine-Szene haben politischen und grafischen Anspruch, leben ihre musikalische Vorliebe aus und reden darüber. Respektive schreiben.
Ich kann nur sagen: toll! Black Cat Fanzine Numero III
Vorneweg behaupten sie die doch endlich letzte Ausgabe zu machen. Lasst euch halt Zeit, ihr macht das toll, es würde eine wirklich gute Publikation fehlen, wenn ihr es nicht mehr macht!
Anfang macht die eigene Geschichte mit dem Tapelabel, stand Mitte letzten Jahres waren es 44 Releases, einige davon haben es zurecht auch in die ProvinzPostille geschafft. Die Zusammenarbeit mit dem verblichenen Twisted Chords Label hat auf jeden Fall auch einiges Tolles hervorgebracht. Mal sehen, was da noch so kommt.
Inzwischen hat sich das Black Cat Zine zu einer guten Mischung aus eigenen und Gastbeiträgen gewandelt. Oder mir ist es bisher noch nicht so aufgefallen, wie diesmal. Die Band Resistenz 32 schreibt darüber, wie es ist als Punker Kinder zu haben. Die Rapperin Urknall 1610 hinterfragt, ob Rap eigentlich Veränderungspotential birgt. Henryk Gericke von Tapetopia gibt Einblick in die modische Subkultur in der DDR und schreibt auch über “Darkwave unterm Ostkreuz”, der Verein “Heldenstadt Anders” aus Leipzig kommt zu Wort, sowie auch Ronja vom Plastic Bomb und Fini von Black Square.
Und und und. Grafiken, kurze Artikel, Rezepte, wahnsinn, was da zusammengekommen ist, auf über 120 Seiten.
Bekommen könnt ihr das direkt bei den Machern über die Insta-Seite isses, glaube ich, am einfachsten!

musikalisch lasse ich mal einen ihrer ersten Releases “sprechen”