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MC: blastrufe BRD

Erschienen ist meinem Schlagzeuger die Kassette Blastrufe BRD und er dachte “hej, das wird geil, das besorge ich meinen Kollegen”.
Als ich die Kassette bekam, wusste ich ja, was auf mich zukommt.
Ich glaube, sie nicht so wirklich.
Egal, Hackebeil Records aus Koblenz bringt uns 17 Deutschpunk-“klassiker” als Hackebeil-Versionen mit ordentlich Prügel und Geschrei.

Mit dabei, wie sollte es auch anders sein, die mir wohl bekanntesten beiden Yac​ø​psæ und Arnø X Duebel. Dazu ein bunter Reigen an Bands, die mir namentlich nichts sagen, und Deutschpunk-Songs, die ich in der Hauptsache auch noch nie gehört habe.
Hörspaß also sehr einfach: ich muss gar nicht versuchen, das Original wiederzuerkennen.

In einer fucking räudigen Aufnahmequalität also hier 17 Knüppelbands, wobei der Titel auch bei SCHLACHTrufe hätte bleiben können. Hackebeil, Schlacht, Geknüppel, das assoziiere ich schon zusammen.
Das Deutschpunkschwein wird also geschlachtet und gecovert werden Bands wie Hass, die Goldenen Zitronen, l’Attentat, Knochenfabrik, Inferno, Rawside, und so weiter.
Es werden eben NICHT Feine Sahne Fischfilet und Slime gecovert.
Das Tape ist als atemlose Oper geschnitten, es gibt keine Sekunde Pause zwischen den Tracks, nach fünf oder so habe ich mich in der Liste der Bands verloren.

Ah ! “i hate hitler” von den Buttocks kenne ich! Yeeees.
circa 17 minuten Musikgenuß für den Connaisseur.
Geiler Shit.

 

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7inch: bad anxiety – s/t

Bad Anxiety habe ich mit Robert von Refused Records auf dem GO! – Konzert in der Oettinger Villa im Juli.
Zehn Kracher sind drauf.
Cover und Band sind das, was man genau erwarten kann, wenn man so ein Artwork macht.
Mich hat es tatsächlich total angesprochen und ich erwartete nicht unbedingt straight Edge, aber auf jeden Fall sowas wie Jodie Faster.

Bei Bad Anxiety handelt es sich wohl um ein Ein-Mann-Corona-Projekt, “solo project of Hampton Martin, King of Hattiesburg, Mississippi DIY Punk”.
wobei sich dann aber doch das ein oder andere Video einer Band finden lässt.

Der Bandname handelt von einem sozialen Krankheit, die sich wohl zwischen Panikattacken und Depression bewegt. Entschuldigt, ich bin da nicht weiter in das Thema, das waren nur die ersten Videos, die aufgeploppt sind.
Zwei Demos zusammen auf einer einmaligen Veröffentlichung.
Kurzer, schnörkelloser Hardcorepunk, One-Liner-Lyrics, Stop & Go.

you wanna talk you wanna fight
ther’ll be no peace there’ll be no right
i’m getting sick of wasting my time
there’ll be no peace
“peace”

Trifft ja auch auf den Punkt.
Bad Anxiety machen mit so einigem verbal Schluß, ziehen einen Strich drunter. Träume in einer “big city”. Punx, die den Shit kapitalisieren. Hardcore mit beschissenen Texten ohne Sinn, denn es geht nur darum, laut zu spielen.

Coole Single.

Erschienen sind 400 Stück via Refuse Records (EU) und Feral Kid Records (US)

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LP: act the fool – nebel

Act the Fool. Waren sie mir schon mal über den Plattenteller gelaufen? Ich weiß nur, dass sie Labelmates mit pADDELNoHNEkANU sind, weil 30 kilo fieber records sie veröffentlicht (und andere, später mehr dazu!)

Es ist dei dritte EP rausgebracht mit dem Titel “nebel” und zwar im Juli.
Sechs Songs, die kurz  knackig gehalten bei zwei, zweieinhalb Minuten changieren. Fischi, der auch mit beim Label Modern Illusion ist, spielt in der Band mit. Aha!
Einseitig bespielt, ich habe hier türkis marmoriert auf dem Plattenteller, super schlichtes und dennoch eindringliches Artwork.

Alle Songs sind Hardcore, Slam-Parts, Lyrics, die immer persönlich sind. Textlich zwischen Zweifeln an sich selbst und dem Zweifeln an der Welt. Mut zu haben, nach vorne zu gehen und nicht das konservative zurückzuwollen. Man fühlt sich überwältigt, im negativen Sinne, von all den Dingen, die um einen herum passieren. Und das man es eigentlich in der Hand hat, gegen die Klimazerstörung vorzugehen. Stattdessen drehen sich die meisten aber um, lassen den Kopf hängen und schauen weg oder nach hinten.
Irgendwie erinnert mich Act the Fool musikalisch an gute HC-Bands wie Judge.
Die Texte finde ich echt stark, nur die Gitarrenriffs ein wenig zu simpel.
Die Worte treffen immer einen Adressaten, der dann doch allgemeiner darstellt. Also persönliche Ansprache und doch sind alle gemeint.

Modern Illusion Records, 30 Kilo Fieber Records, Passion Means Struggle, Noise to Help Records.

 

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7inch: moral bombing – erase your flesh

Die Band habe ich dieses Jahr im Artcanrobert gesehen, meinem Lieblingsverein.
Ein eher seltener Gast sind Bands die Power-Violence spielen, Moral Bombing knallen da richtig!

Der Link ist von besagter Show, ihr findet aber auch noch mehr in der Tube.
Die vorliegende 7inch “erase your flesh” ist echt schön aufgemacht, erinnert mich an Drei Affen.
Goldenes Vinyl, gelbes Label, ganz schlichte Optik.
Der erste Song “metamorphosis I” mit dem Untertitel “crwling, slipping, failing” ist, wenn ich so in den Text schaue, wohl ein Liebeslied. Dem Wunsch nach Liebe.
Bevor dann “metamorphisis II – getting rid of everything ugly” die Gehörgänge durchputzt.

Die Band ist ein 4-piece, die Drums trümmern alles weg, die Gitarre ist ordentlich distorted, breite Zerre mit ordentlich Dystopie drin. Der Bass auch leicht angezerrt und schreddert ordentlich.
Vor allem erinnert mich dieser Schlußpart bei “metamorphosis II” an Rorschach, die auch diesen doom, dieses schleppende gerne gespielt haben; um dann in Fullspeed wieder loszubrettern. Endzeitgeräusche.
Auf beiden Seiten drei Songs.
Auf der zweiten Seite mehr Double-Base, sehr tight gespielt. Yeeees.
“shadow dancers” knüppeln Moral Bombing nochmal richtig hart einen Song über Paranoia.

Was soll ich sagen: ich mag das ab und an mal. Moral Bombing machen das richtig gut.
Dauernd kann ich das allerdings nicht hören. Klasse Show, klasse 7er!

Erschienen und kaufbar bei Konzerten und dem Label Room 11 Records.

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7inch: las ratapunks & LBM – split

Las Ratapunks sind ein Quartett mit leckerem rhythmischen Punk, kombiniert mit sehr schnellem Hardcore, voller Wut und mit Texten voller Wahrheiten wie Schläge, vier Songs wie Kanonenschüsse, ein direkter Schuss ins Herz. Die peruanische Band hat von sechs Labels die Chance bekommen, gemeinsam mit einer spanischen, ihre Musik mal über unseren Kontinent zu streuen.
Die 7inch hat echt n klasse Cover.
Die Songs unterscheiden sich nur marginal von denen, die auf dem wunderschönen Tape sind, was ich mir für unglaubliches Geld direkt bei ihnen bestellt habe. Musste sein. Auch wenn das meiste an die Post ging.
Nun, es sind die vier Lieder “no futuro”, “los gobernados”, “pais en deuda” und “corazones sin piedad” nun auf der 7inch gelandet.
Auf deren Bandcamp-Seite gibt es auch alle Lyrics in englischer Übersetzung.
Sie singen über ihre Wut gegenüber der Korruption und Unterdrückung, es gibt keine Zukunft. Manchmal mit ein wenig Hoffnung, für diese muss man aber einen hohen Preis bezahlen, den Freunde sterben.
Diese Themen sind in sehr kurzen Liedern auf den Punkt gebracht. Längstes Stück ist 2 Minuten!
Musikalisch ist das gediegener, klar strukturierter Punkrock. Das ist nicht neu, doch die Band mit drei Frauen an Vocals, Gitarre und Bass, und einem Mann am Schlagzeug, spielt das super und hat einen klasse Sound.

Die 7inch ist erschienen, um ihre Tour durch Europa im April (leider kein Gig in Deutschland dabei gewesen) anzukündigen. Spanien, Frankreich und UK. Dazu noch Vorband von Bikini Kill. Da geht was!

LBM, mit vier wütenden Songs, mit dem perfekten Rezept, um die Sorgen der proletarischen Seele zu lindern.
Bisher eine Scheibe raus. Überzeugen mich weniger als Las Ratapunks. Eher crustig, straight nach vorne geballert. Pogo-Punk.

Cover ziert die Totenschädelversionen von Mickey und Minimouse, Goofy und Dagobert Duck.

entes anomicos, tumbalavalla discos, spxdiscos, rekord-ando, tercermundistas, radio raw

gibt es bei mir im Bauchladen für einen 10er. PM oder Mail!

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MC: black humour – …issues 15 statements of pure anger and fun

Ist doch ganz schön in Dingen und Kisten und sonstwo rumzukramen und entdeckt dann plötzlich ein verloren gelaubtes Tape. Ein Tape, welches man sich unter einer ganzen Auswahl an Leuten ergeiert hat. Zugeschickt wurde es auch noch. Mit dem Auftrag: schreib was drüber.
Das ist jetzt ein paar Monate her.
Ich freue mich trotzdem, hätte es ja lieber gerne verschwiegen, dass meine Kumpels Chris und “der Riedinger” (auch Mitschreiberling hier beim Keks) bloß nix davon erfahren!

Black Humour ist ein mega-aufwendiges Corona-Projekt aus Stuttgart mit Philipp Riedinger (Neat Mentals, Ex-Derby Dolls, Ex-Nakam, Ex-The Smalltown Rockets etc.) und Chris (Helmut Cool, Warsaw, Bastard Royalty, Accion Mutante und Planet Watson) und diversen Gastsänger*innen. Sprich, die beiden machen die Musik, der Riedinger die Klampfe und Chirs an den Drums.
Als erstes muß ich, ohne das ihr auch nur einen Ton gehört habt, Chris das Kompliment machen, dass er richtig gut Schlagzeug spielen kann. Ich kannte ihn lange “nur” als Vokalisten und Gitarristen bei Helmut Cool.
Boah ey, Erklärbär ist diesen Release zu beschreiben. Ist schon wichtig, auch all die Gastsänger zu erwähnen, denn manche Songs scheinen maßgeschneidert zu den jeweiligen Sängern zu passen!

Der Song “weekendpunk” feat. Dave Collide ist ein amerikanisches Stück (Fun)Punk. Dave Collide spielt übrigens bei Bike Age, einer Stuttgarter #attitudepoppunk-Band.
Wenn ihr den beigelegten Zettel aufmerksam lest, dann werden euch die Synapsen glühen, so viele schöne Menschen aus diversen Bands werden euch über den Weg laufen, dass ihr nicht nur hier 40 Minuten Musik von Black Humour anhören könnt, sondern auch noch all die angehängenden Bands, zwinker.

Mir scheint, als hätten sie einigen der Beteiligten die Songs auf den Leib geschneidert / geschrieben, bzw. die jeweiligen Bands konnten, wenn sie denn wollten, die doch auch ganz anspruchvollen Songs getrost in ihre eigenen Sets übernehmen.
Laut Aussagen der Projektmacher wird das aber nicht passieren. Das Projekt selbst auch eine einmalige Sache.
Was heißt: wenn weg, dann weg! Und es lohnt sich, ehrlich!
Wer auf eine colle Mischung melodischen (Hardcore)Punkrocks steht, gleichzeitig gute Songwritung und einen tollen Sound im Tapedeck haben will: zugreifen!

Erschienen via Kink Records, dort gibt es auch noch ein paar wenige!

Schwarzes Cover – übrigens ist das Artwork ziemlich cool! – Pappschuber mit einem Beipackzettel. Schwarzes Tape, jedes einzeln bemalt.

 

Dieser Review, so ähnlich, schon beim Vinyl-Keks erschienen.

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LP: briefbombe – ausgeliefert (part I – felix)

Nach dem ersten Demo der Briefbombe hab ich ja auf die Platte gewartet! Ja, man. Voller Vorfreude, denn das Demo war auf Tape ausverkauft, und die “Drogenpost aus dem Darknet” so schnell aufge”hört” (Samplerbeitrag zu Sex mit Bekannten II), da hatte ich noch nicht mal geschafft den Gedanken zu fassen, es zu kaufen. Und ich mag ja dieses analoge, Tapes und Vinyl, total gut! Ihr auch?

Nun ist die Briefbombe ausgeliefert. Yeah. Ich bin gespannt, ob sich dieser Bandname und alle damit einhergehenden Wortspiele und -witze zum Thema Post und Zulieferung auch noch in 40 Songs funktionieren, oder ob da… wie auch immer, wir können ja gerne hier im Kommentarbereich eine kleine Sammlung anlegen, die eventuell die Band inspiriert?

Ich würde mal sagen, es ist so Fastcore, falls das einen eigenen Namen braucht. Sehr schneller Punk, weil irgendwie lustig, mit der Ernsthaftigkeit des Hardcore vorgetragen. Man kann sagen, wenn man Hochgeschwindigkeitpunk will, dann kann man das bei Spastic Fantastic auch bekommen, easy!
Obendrauf kommt noch der Fakt das die Band aus BördiI (Schläge), Kris (Vokale), Sid (Bass, Vokale) und (ihr müsst euch vorstellen, dass ich gerade in so ner “Sendung mit der Maus”-Erklärstimme spreche) der Thommy (Gitarre, Vokale). Der Thommy, der ist nämlich ein ganz umtriebiger Gitarrist und hat schon ganz doll viele Bands gehabt, oder hat sie noch. Zum Beispiel Loser Youth, Burtale Gruppe 5000, und und und. Ihn erkenne ich am Gitarrensound.

Briefbombe legen los mit “Hermes, der Götterbote”, der nach 41 Sekunde ausgeliefert hat. Ein noch kürzeres Einwurfschreiben ist dann “Philatelie nie”, der mit der Aufforderung zum Straßenkampf endet. Niemand will Briefe schreiben, wenn es wichtigere Dinge zu tun gibt.
So schnell düst die Briefbombe durch, dass ich mich kaum versehe und schon stehe ich auf dem “Kaltenkircher Platz” stehe. Das ist hier. Das ist echt ein Brüller!

DIE SONNE ERLISCHT IHRE LETZTEN STRAHLEN
ES GIBT KEINEN AUSWEG AUS DIESER FILIALE

Zombieapokalypse in der Postfiliale! Dieses Thema hatte bisher noch KEINE Band. KEINE! Sag ich euch.
Eine Remineszenz an AC/DC, die sich entwickelt zu einem Werbeclip für TNT Express. Sehr Geil.
Danke. Also ich als TNT würde mich recht erfreuen.

Es gibt auch Zwischenmenschliches in “Briefroindschaft”, dazu kleine Life-Hacks wie der “Zalando-Trick”, was ja auch mit Zulieferung  – nein, ich muss euch das nicht erklären. Auch nicht, dass ihr kurz vor Ende noch in “Urlaub in Porto” geschickt werdet!

Aufgenommen und gemischt von Yannig Malry im Off Ya Tree Studio.
Ich mag Briefbombe gern mal live sehen, kommt mal in den Süden!
Einzige klitzekleine Maulerei ist: Seite B kann man sich echt schenken können, joah schon auch lustig, aber 14 Minuten Lärm zwischen Anfang und Ende des Songs?, dann aber lieber einen Siebdruck hintendrauf!
Platte steht jetzt direkt neben Bad Affair, zwinker.

Spastic Fantastic und Rilrec teilen sich diesen schönen Release.

Dieser Review erschien auch schon (so ungefähr) beim Vinyl-Keks!

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LP: hammerhead – nachdenken über deutschland

Anfangs dachte ich, hui, so Hardcore Krustie, joah, mir fehlt doch da was. Das ist doch nicht Hammerhead!
Wo ist dieses Ungestüme der “stay where the pepper grows” – das war irgendwie auf “weißes album” direkt auch nicht mehr – hin?
Bin ich echt so alt geworden und pöbel jetzt an so uralten Sachen rum, die eh keiner mehr hört? Oder als “klassiker” oder “wegweisendes album” bezeichnet.
Ach öde.
Und da kommt da also Hammerhead mit frischem Wind um die Ecke.
Abwechlungsreich. Zwischen Geballer und Geknüppel und einem riesen Haufen Wut pellen sich einige schöne Takt- bzw. Tempiwechsel raus. Es ist kritisch und politisch. Manche überschlagen sich in Kritiken. Top Sound mit maximaler Spielfreude eingezimmert. Kommt mal wieder in den Südwesten der Republik!

Das Cover war wohl eine eher witzige Aktion. Mal so ne Burg abgelichtet, der Burgherr hats gesehen… er scheint Hammerhead wohl auch zu hören – oder regelmäßig durch den Edel-Shop seiner Wahl am Plattenregal durchzustreifen – und hat das Label angehalten, diese Burg so nun nicht mehr zu zeigen.
Dann wollten alle diese Scheibe. Mit überklebter Burg Schreckenstein.
Kein Bock, das zu recherchieren, guckt halt selbst, gibt bestimmt n Punkrock-Schlaumeier-Thread bei Meta.
Noch ein Wort zum Booklet, dass kein Booklet mehr ist, sondern leider nur noch ein lauer, schwarz-weißer Abklatsch von den ehedem sehr punkrockigen Schnipselprovokationen übrig geblieben.
Bleiben nur noch die Worte, die darauf gedruckt, die Herr Scheiße ins Mikro gröhlt, während er über Deutschland nachdenkt.
Und da wird es wieder äußerst interessant.
Zynisch, böse, schreiend komisch. Er hats echt drauf (inzwischen) seine Texte, auf den Punkt und gereimt, exakt zu zentrieren. Resigniert, und doch mit einem kleinen Tipp versehen.
Ob es nun über Duckmäuser (Kinderstrafe), heutige Vorstadtkids (alle pissen an den Dom) oder den (Schlossbesitzer) geht, egal, Treffer, Versenkt. Dabei dann auch noch Querverweise in die lange Geschichte des Punk. Man könnte im Unterricht also auch prima eine Gedichtinterpretation mit musikalischer Geschichtserziehung kombinieren.

Poge immer noch in der Straßenbahn
Hab immer noch meine Ledejacke an
Iro, Nietengürtel, das ganze Programm
Schlage immer noch jeden Nazi zusammen
War nurn Witz
Bin im Sterbehospiz
Bin der leprakranke Frank
Nix mehr mit Frauen, nix mehr mit Punk
“bin noch ganz der Alte”

Erschienen bei Holy Goat Records. Auflage inzwischen so bei knapp 5000.
Hammerhead – Nachdenken über Deutschland

Beim Label in Gänze
Holy Goat Records

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MC: ennolicious – no gods no states

An dieser Stelle kann ja nur Werbung folgen.
Denn die klasse, man kann schon fast sagen, Polit-Melodic-Hardcorepunkband Ennolicious aus Durmersheim sind nicht zum ersten (und auch nicht zum letzten) Mal auf Krachige Platten  als MC erschienen.

Drei neue Tracks, die ordentlich Power haben, nach vorne gehen, und keine Fragen offen lassen.
Ein Video  zu “land of ignorance” ist auch raus – und die Story dazu bekommt ihr in der nächsten Ausgabe der Provinzpostille zu lesen.

Gefühlt darf ich ja gar nicht wirklich mehr schreiben, ich kann es ja nur gut finden, sonst sollte ich die Band ja nicht rausbringen, gell!
Erschienen in Coop mit 30 Kilo Fieber Records und Kong Cave Radio.

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LP: hard strike – 1000 pieces

Kleine Story vorneweg:
Als ich mitbekommen habe, dass dieses Projekt Hard Strike einen zweiten Teil bekommt, war ich sofort Feuer und Flamme.
Eine Karlsruher Band, die Oldschool-Hardcore machen, das Ganze international vernetzt, zeigt doch schon mal auf, was Internet und Real-Life-Freundschaften so auf die Reihe kriegen können!
Mit Maurice Müller (The Bone Idles, Greh), Markus Münch (Baffdecks, The Bone Idles), Dan Africa (Under a Dying Sun, Punch, I Recover), Martin Schulz (Arsen, Blank, Null Art) und Ken Olden (Shelter, Battery, Better Than A Thousand), sind hier Menschen am Werk, die offensichtlich schon eine Weile unterwegs sind. Mal abgesehen von der munteren Diskographie, die sich hier zusammenstellen lässt. Oder sprachlich aktueller: da lässt sich eine ellenlange Playlist füllen!
Markus und Maurice sind aus Karlsruhe, Dan und Martin aus Köln und Ken Olden aus USA.
Inzwischen war die Band mit Be Well auf Tour gewesen und es ist wieder ruhiger geworden.
Deswwegen mag ich euch sehr gerne das Interview (ich durfte sie im Proebraum besuchen) in der aktuellen Printausgabe ans Herz legen, aber auch die Musik gerne in Erinnerung rufen, bzw. euch darauf aufmerksam machen.

Die EP startet mit “chances” voll auf die 12! Keine Gangshouts, voller Chor. Was das direkt schon besonders macht. Martin shoutet ein ordentliches Brett ins Mic. Und nach einzwanzig wird klar, hier geht mehr als einfach drauf los prügeln.
Mit “out of my head” kommt dann auch ein echter Banger, der sich die Zeit nimmt, die er braucht.
Vergleichbar fallen mir da keine Bands ein. Bin in aktuellen Hardcore-Releases meist verschreckt nach 30 Sekunden raus, weil das oft immer noch das gleiche Macho-Gehabe ist, wie einst. Und Hard Strike sind da erfrischend anders. Klar, auch weil ich die All-Male-Band kennengelernt habe.

Ihr lieben Zuhörer macht sicher nichts falsch, wenn ihr auf Judge, sick of it all oder auch schwach steht.