review: GRÜNER STAR / ELMAR Split 7inch

Auf der ersten Seite legen ELMAR (ex-Mikrokosmos23 und Abenteuer Auftauen) los und die Herren klingen wie eine ganz wundervolle Mischung aus Krawehl und MuffPotter …. da reimt sich sogar der dritte Song der EP drauf…. Jedenfalls nimmt mich die Mucke sofort mit, ist auch sehr nach vorne gespielt und die Erinnerung an MuffPotter bleibt noch im Gesang, nicht in der Musik. Die Band gibt auf diesen kleinen, feinen Release echt VollgasGas mit ‚Grieg‘ und ‚Suffotter‘. Sie spielen schnellen Emo-Punkrock, was ganz wunderbar ist und verlieren dabei über keine Sekunde Ihren Drive. Durch die „Größe“ des Mediums dann eine recht kurzzeitige Angelegenheit. Hat wirklich Spaß gemacht und ich drehe um und hör mir die zweite Band Grüner Star an:

GRÜNER STAR (Mitglieder von den erwähnten SAO – Interview in der Ausgabe #4 – Graf Zahl, Kajak, die Grätenkinder) erinnern mich Aufgrund des Sängers Nils natürlich sofort an die über großartigen Schneller Autos Organisation. Sie starten mit ‚Saure Gurke‘ und legen noch einen zweiten Song ‚Dauerregen‘ drauf. Dabei bleiben sie immer im Indie verhaftet. Haben aber echt ein gutes Tempo, was sie abhebt von Softrockern wie Tocotronic oder Kettcar. Ich lieb die Lyrics und die Ausdrucksweise vom Sänger Nils und kann von beiden Bands,hier speziell von Grüner Star selbstverständlich die Platte nur wärmstens ans Herz legen. Wer beispielsweise die Orgel im letzten Stück mag, möge sich auf jeden Fall die zweite Platte von Schneller Autos Organisation anhören; und auch die Nachfolgeband die Charts ….

Die 7inch gibts bspw noch bei flight13 oder bei Daniel von Elfenart (btw: die 7inch ist übrigens so teuer, weil die Bands sich ein Schriftpassepartout, eine Schwarzfolie anbei haben, mit der man… guckt einfach selbst 😉 )

youtube playlist #4: quarantined (experiences in the 2000s)

Exakt 2000 habe ich angefangen beim „Film“ zu arbeiten. Unregelmäßige Arbeitszeiten und Orte. Habe meine Frau kennengelernt und zwischen 2005 und 2009 drei Kinder als die gemeinsame Frucht unserer Lenden in die Welt geschoben. Und dann durch die Welt. Im Kinderwagen.

Es blieb nicht so viel Geld, um Platten zu kaufen uns so habe ich vieles von dem was ihr hier hören könnt tatsächlich digital entdeckt. Erst über Napster, meist über emule, peer-to-peer Netzwerk. Es gab da noch ein anderes…. hm, vergessen wie es heisst.

Einige der deutschsprachigen Bands durfte ich mit meiner Band pADDELNoHNEkANU begleiten, supporten, … da kommen mehr in der nächsten Playlist. Die widmet sich dann mehr den letzten 10 Jahren.

Emo-Lieblinge waren ganz klar SMALL BROWN BIKE. Komplexes Songwriting, maximale Emotion. Dann entdeckte ich die zappeligen BEAR VS. SHARK – vow!

Dazu jede Menge deutschsprachiger Punkrock. DUESENJAEGER alle 7inches besorgt. OIRO. Krach. Päng. Geilo! ANTITAINMENT empfohlen bekommen, auf Konzert und auch PASCOW dort gesehen. Fantastisch. Eins der sehr wenigen Konzerte, die ich in der Babypause besucht habe.

Noch eins waren TURBOSTAAT. Kannte damals noch kaum wer. SCHNELLER AUTOS ORGANISIATION. Die wundervollen GRIZOU!

Ich hör auf zu schwärmen. Finde wirklich alle Bands ausnahmslos geil. Ja, auch INTERPOL haben mich nachhaltig überrascht und der Schlagerpunk von BLINK182 hat mich aus meiner ersten, tiefen, tränentraurigen Trennung Anfang 2000 gezogen. Das war geil. Gute Laune ohne Ende!

Viel Spaß beim hören. Link zu DEEZER.

Eventuell wird auch mal ein Cover zu den Playlists erstellt.

youtube playlist #2: quarantined (wilde teen-punkjahre)

Diese Playlist ist für „die guten Alten“…

Angefangen in Baden-Baden bekam ich das Demotape von V-Mann Joe von der Band selbst. Mehrfach habe ich sie dort auch live gesehen.

Über all die Bands, die ich auf diversen Mixtapes in die Hand gedrückt bekommen habe. BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE von Flopitz zu seinen PLOT-Fanzine-Zeiten und meiner ersten Band HÜNERSÜPPCHEN. Den abgefahrensten Sampler aller Zeiten PARANOIA IN DER STRASSENBAHN. Die Einstiegsmucke im „Ländle“ NORMAHL aus Stuttgart und K.G.B. aus Tübingen. 

Selbstverständlich auch Einstiegsmucke waren DIE TOTEN HOSEN, deren Platte „live – bis zum bitteren Ende“ rauf und runterlief. DIE ÄRZTE, weil alle Mädels darauf abgefahren sind und das der kleinste Gemeinsame musikalische Nenner war.

Alle geil.

Zum Schluß dann ein paar amerikanische, bzw. englisch sprachige Bands, die ich aber tendenziell nicht so viel hörte, da ich schlicht die Sprache nicht verstand.

Allsda wäre auch mit relativ viel Gemeinsamkeiten in den Hardcore MINOR THREAT und diese ominösen SEX PISTOLS… aber hört und lasst euch überraschen!

review: BUG ATTACK – abriss 7inch

Bäm kommt hier ne Wanze reingeknallt. Ich hatte ihn ja schon neulich mit einem etwas älteren Video gefeatured. Ein-Mann-Band die maximal reduzierten Rotzpunk spielt. Geiler Scheiß. Eine Freude, wie er drei Instrumente auf einmal spielt, der Olli.

Themen sind diesmal: Krieg, Abriss im Vorstadtghetto, Geld und Kapital, Arbeit ist scheiße!

Ich bin da nicht so drinne, aber viele gibt es nicht, die quasi als Alleinunterhalter mit Punkmusik am Start sind. Drei 7inches hat er schon bei Gunner Records rausgebracht, eine heizt mehr als die andere!

Reinhören, klar, bei bandcamp. Schön auch, daß zwei der 7er genau den selben Titel haben „s/t“.

review: 0€ IRO – mahnstufe X LP

Da ist sie also: die neue LP von OIRO. Es hat sich einiges getan. Zweite Gitarre ist weg, man hat sich gesundgeschrumpft da Basser Vander raus ist aus der Band. Schade. Aber ich hab ja noch seine Single mit dem schönen „wenn leila wasser holt“. Ich erwähne mal hier, das mir die Singles „andi ist nicht mehr in der gang“ und „der biber und der pfau“ fehlen…. wer sie nicht zu utopischen discogs-preisen loswerden möchte: PN!

Die Band aus Düsseldorf bleibt ihrem reduzierten Sound treu. Elf Tracks in ner halben Stunde. Angeblich sind die Texte weniger kryptisch, jaja. Sie seien auch die einzige Punkband steht da irgendwo aufm Textblatt. Oke. Und was ist mit „Kaktushaut“? Hm? Das soll einer verstehen? Ist mir zu hoch. Liegt vermutlich an dem Elektronervigenlalala.

Insgesamt aber ein klasse Release. Typisch für OIRO und doch an so einigen Ecken mit übergroßartigen Ideen nur so strotzend. Abtrotzdend. Musikalisch wohl ein Panoptikum der über 40 Jahre währenden Düsseldorfer Szene. Angepisst, nölig, das is schon Punk.

Können jetzt aber ruhig auch wieder n paar Konzerte mehr machen und mal in meinem Wohnzimmer vorbeischauen!

Weißes Vinyl, gibts nur bei flight13. yeah.

zuhause

kein haus ist groß genug für euer scheiß gefühl

interview: NO COMPLY (aus #1 2014)

INTERVIEW NO COMPLY

Ich kenne die Jungs schon ein paar Tage und weine mich schnell im Vorwort ein bisschen aus. Schon „immer“ wollte ich mit HÜNERSÜPPCHEN (1994-99) eine Bühne mit ihnen teilen. Dazu kam es nie. Dann gründeten wir 2002 pADDELNoHNEkANU und spielten immer noch nicht zusammen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, haha! Die Provinz ist so klein, da muß das doch mal klappen.

Wahrscheinlich lag es auch ein wenig daran, daß man in der Jugend doch sehr kategorisch mit Musik umgeht und nicht einfach „Punk“ hört, sondern auch diesen aufmüpfigen Bereich, der so frei und laut sein will, in Schubladen teilt. pADDELNoHNEkANU gehörten schon immer zu denen, die auf Schubladen scheißen. Wir machen, wozu wir Bock haben. Und darum geht’s doch?

In diesen 2010er Jahren nun gilt es wohl das Fähnchen „Punkrock“ wieder ordentlich mit der geballten Faust in die Luft zu strecken, da es inzwischen ja so ist, daß wir für den Otto-Normal-Verbraucher in die Kategorie „Rock“ gesteckt werden. Und es sogar soweit geht, daß „die Ärzte“ und „Frei.blöd“ für die selbe Kategorie nominiert werden……

Ich lass das mal so stehen und widme mich meinen Gesprächspartnern Daniel (Gesang) und Wagilö (Gitarre), mit denen ich mich im provinziellen „Hopfenschlingel“ auf ein naturtrübes Bierchen verabredet hatte.

Seit wann gibt’s euch? Und wann habt ihr aufgehört?

Wagilö: 2007 war unser letztes Konzert in der Rock n Roll Bar Karlsruhe

Daniel: 1994 haben wir zu viert angefangen, da war der Wagilö noch nicht dabei. Da war noch ein anderer Typ dabei, da müssen wir aber nicht näher drauf eingehen. Da hießen wir noch „Schwiegermuttermilch“. Das ist ein Getränk aus Österreich. 75 prozentiger Schnaps.

Ab 96 dann NO COMPLY.

Dann habt ihr Euch um 398 Grad gedreht und euch nen neuen Namen verpasst?

Daniel: Der Wagilö kam mit rein und das war wohl auch so der Grund, die Band etwas ernsthafter zu betrachten. Und außer Josel sind wir anderen damals geskatet oder skaten heute teilweise immer noch, deshalb NO COMPLY

Wagilö: Da NO COMPLY ja auch ein Skateboardtrick ist, wie du vielleicht weißt?!?!

(Der Mikrofonhalter schüttelt den Kopf)

Daniel: Übersetzt heißt das „nicht mit allem einverstanden sein“.

Wagilö: Bei diesem Trick geht ein Fuß vom Brett und die Faustregel ist ja, das beide Füße auf dem Brett bleiben sollten. Und zum Punkrock, da wir ja anders sein wollten, sind wir nicht mit allem einverstanden! Punkrock trifft Skateboarding. Und im Namen noch beides abgedeckt. Passt wunderbar!

Daniel: Bevor wir uns umbenannt haben, coverten wir noch viele Sachen, wie Megavier (ein Projekt mit Gitarren der Fantastischen Vier, Anm.d.Verf.) oder Nirvana. Klar, natürlich auch NO FX, Lagwagon und SNFU. Unter NO COMPLY konzentrierten wir uns dann ausschliesslich auf eigene Songs.

2006 habe ich auf einer ziemlich gute besuchten Jubiläumsshow im Artcanrobert gesehen, eure CD ‚Long way home‘ in Dauerrotation gehabt….. und dann wurd’s still.

Daniel: Jeder hatte nach 11 Jahren, mit der Band trotzdem auch große persönliche Veränderungen durchgemacht. Auch musikalisch ging jeder in eine etwas andere Richtung. Klar hörte jeder auch noch Punkrock, aber im Proberaum fanden wir nicht mehr so richtig zusammen.

Was ist denn seit 2007 passiert? Die Veränderung hört ja nicht auf! Wie kamt ihr also auf die Idee, NO COMPLY nochmal aufleben zu lassen?

Wagilö: Weil wir damals jedes Wochenende auf Konzerten oder im Proberaum verbracht hatten. Das war geil! Das hat uns natürlich geprägt und irgendwo hat jedem von uns etwas gefehlt die letzten Jahre.

Daniel: Weil’s all die Jahre immer noch bei jedem präsent war. Es gab Zeiten wo wir uns sehr wenig gesehen haben, dann wieder oft, auch durch die Kinder, da drei von uns inzwischen Kinder haben. Der Einzige, der zum Glück gefehlt hat, war Ingo, der inzwischen in Hamburg lebt. Jeder hat sich, glaube ich, von dem Zwang gelöst, was tun zu MÜSSEN. Wir waren damals auf dem Weg unsere vierte CD einzuspielen. Durch die doch sehr unterschiedlichen Sichtweisen auf die Musik, haben wir uns im Proberaum irgendwie festgefahren. Stundenlang Teile aufnehmen wollen, die nicht passten. Da hat dann der Spaß an der Sache gelitten. Irgendwie hat man dann versucht den Scheiß einzududeln…. Das hat’s nicht gebracht. Keine Konzerte mehr, dann kam einer nicht zur Probe, nächstes Mal ein anderer nicht. Ist dann einfach zerfallen.

Wagilö: An den 10 besten Songs haben wir 3 Jahre lang rumgedoktert, war sich nur noch selten einig….

Das wußte ich ja nicht, daß da ein viertes Album in Arbeit war. Und als ich neulich die letzte CD ausgepackt habe „long way home“ kam mir der Gedanke, daß das irgendwie eine selbsterfüllende Prophezeihung gewesen sein könnte! Von langer Hand geplant!

Wagilö: Klar, wir haben alles vorher gewusst, haha!

Daniel: Vielleicht hat das unbewusst eine Rolle gespielt. Die Hoffnung, daß wir uns wieder zusammenraufen….. Über lange Jahre war das nicht so einfach mit uns. Wir waren sehr verschieden. Und dann ist das natürlich ein langer Weg!

Wieviele Konzerte habt ihr denn gespielt in den 11 Jahren? Und beste Story bis jetzt?

Daniel: Etwas über 100.

Wagilö: Der Bassist pinkelt aus dem 4ten Stock Backstageraum und 2 Minuten später tauchte jemand auf, beschwerte sich, daß wir kein Bier aus dem Fenster kippen sollen. Dann haben wir uns entschuldigt und die Party ging weiter!

Daniel: Bestes Konzert war wohl 2001 WÖRTH CUP (Skateboard Contest). Als Headliner kamen 4LYN und wir durften aber plötzlich nur noch 6 oder 7 Songs spielen, weil deren das Management das so wollte. Die im Publikum sind abgegangen wie Raketen.

Wagilö: Die Stimmung war einfach zu gut für eine Vorband. Frechheit. Wer weiß, vielleicht waren wir auch einfach nur mies, haha! Nein Spass, die Stimmung war einfach nur perfekt!

Ihr seid in Rastatt beheimatet und seid auch wieder im Art Canrobert e.V. in euren ehemaligen Proberaum eingezogen. Was hat sich in der Zeit, in der ihr „Abstinent“ ward verändert?

Daniel: Ziemlich viel und ziemlich krass! Wenn ich noch zwei oder drei Leute kenne, ist es viel! Da ist ganz klar eine neue Generation am Start. Und die kennen uns ja auch alle nicht persönlich. Trotzdem wurden wir aufgenommen, als wären wir nie weg gewesen.

Wagilö: Es hat sich positiv verändert. Ich habe das Gefühl, daß die Politik etwas zurückgenommen wurde und dafür wieder mehr Konzerte stattfinden. Gute Undergroundbands aus allen Ecken des Landes.

Daniel: Wir dürfen da MARY ANN’S KITCHEN dankbar sein, daß dieser Proberaum erhalten blieb und wir ihn nun mit der Nachfolgeband ALTE NEUE TRICKS teilen dürfen. Da sind wir ziemlich dankbar dafür.

Wagilö: Das war wie nach Hause kommen.

Daniel: Und wir dürfen bald unser erstes Konzert dort spielen. Übrigens am 17.05.! Mit uns spielen FOR THE BIRDS aus Achern ihre erste Show. (Auch auf dem Sampler, Anm.d.Verf.)

Seht ihr den politischen Aspekt nicht etwas verklärt, weil ihr Altersmilde geworden seid? Es finden ja beispielsweise Vorträge vom INPUT Rastatt dort statt,

Daniel: Man muß es nicht mehr so nach außen tragen. Man genügt sich ja auch manchmal selbst schon, weiss was man denkt. NOCOMPLY war übrigens nie eine politische Band!

Dann komme ich zu meinem Thema dieser Ausgabe „Grauzone“. Was denkt ihr über Grauzone(n)?

Wagilö: Ist ne Neue Deutsche Welle Band.

(schweigen)

Daniel: Das meinst du nicht?

(Kopfschütteln)

(Lachen.)

Wagilö: Ist das ne Anspielung auf meine Haare?

Es ist irgendwie cool, daß dieses Thema an euch vorbeigegangen ist. Ich habe deshalb dieses Thema gewählt, um denen, die die GrauzonenKarte ausspielen (und das bei jeder Gelegenheit) aufzuzeigen, daß es noch mehr Graue Bereiche gibt, vielleicht sogar für manchen Wichtigeres, als mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, nur weil er eben kein politischer oder politisierter Mensch ist.

Was habt ihr euch den für 2014 vorgenommen, außer dem Konzert am 17.05.?

Daniel: Darüber haben wir uns so noch nie richtig Gedanken gemacht. Eigentlich haben wir nicht mehr vor, als uns zu fünft im Proberaum zu treffen und Spaß zu haben! Alles andere kommt von allein.

Wie geht das mit einem Bandmitglied aus Hamburg?

Daniel: Es gibt Nachtbusse!

Wagilö: Ja, Ingo ist klasse, der hat einfach auch Lust, wieder dabei zu sein!

Daniel: Ist großartig wie viel Energie er da reinsteckt. Aber das tun wir natürlich wieder alle!!

Dann danke ich für dieses Interview und wünsche viel Spaß am 17.05. im Art Canrobert

Daniel / Wagilö

Danke dir!

 

 

 


	

review: 100 KILO HERZ – weit weg von zuhause CD

100 kilo herz - weit weg von zuhaus
Die Band legt gleich mit so einigen Sehnsüchten und Wut auf die los, die sich zurückgeblieben fühlen und immer maulen und ihre dämlichen Argumente und Scherze für legitim halten. Weil halt….
Rodi, singt und spielt Bass, hat ne ordentliche Kante in der Stimme, was echt fetzt.
Ich hab n paar Runden gebraucht, denn das Gebläse bei so Bands ist nicht so ganz mein Ding. Ich kenn da jetzt so RANTANPLAN, LOS NUEVOS MUTANTES oder die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES. Also 20 Jahre ist das sicher her, haha! Der Grat, wo diese Art Musik blöde wird ist, wenn sie unsäglich auf fröhlich macht. Doch das machen 100 KILO HERZ absolut geradeaus und richtig. Selbst wenn die Bläser mal eine lustige Melodei intonieren, dann geben die Lyrics und der passende Gesang die notwendige Portion Ernsthaftigkeit wieder dazu. Sehr sehr geil.

Da die Scheibe schon 2018 in Eigenregie erschienen ist, die Band total steil ging und sich die Finger live wund spielte, übernahm BAKRAUFARFITA den zweiten Release mit Vinyl. Und, zwinker, sie haben ein Gewinnspiel. Ein Wohnzimmerkonzert gibt es zu gewinnen!
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Wer die Band also noch nicht live gesehen hat: hin da.
31.01.20 Düsseldorf, Zakk
21.02.20 Hamburg, Logo
22.02.20 Berlin, Musik & Frieden
11.06. – 13.06.20 Merkers, Rock am Berg Merkers
04.12.20 Hannover, Musikzentrum

review: ZOI!S – wieder fremd LP

ZOI!S - wieder fremd
Im Grunde braucht man gar nicht viele Worte um den klaren Sound dieser Band zu beschreiben.
PostPunk wie ich ihn etwas exaltierter noch von DIE ARBEIT kenne (formerly LEO HÖRT RAUSCHEN). die ZOI!S gehen etwas flotter zu Werke und haben hinter dem Gitarrenhall auch diesen näselden Gesang. Der es auch immer wieder schafft die Textzeilen ins Hirn einzubrennen.

volksmusik auf eins und drei, herrenwitz und einpartei

machen gleich im ersten Song „stück für stück“ klar, wohin die Reise geht.
Wobei die gnadenlose Langeweile in den Backingvocals unterstützt die post-apokalyptische Stimmung einer russischen Dampflok im sibirischen Winter.
Apropos Reise 😉
Das Cover habe ich nicht ganz verstanden, finds aber trotzdem gut.
Mir ist die EP etwas zu kurz, doch sehr gut aufgenommen und abgemischt.
Griffige Songs.
Macht wirklich Lust auf mehr.
schön schräges video zu „ganz unten“

erschienen bei lala