review: BUG ATTACK – abriss 7inch

Bäm kommt hier ne Wanze reingeknallt. Ich hatte ihn ja schon neulich mit einem etwas älteren Video gefeatured. Ein-Mann-Band die maximal reduzierten Rotzpunk spielt. Geiler Scheiß. Eine Freude, wie er drei Instrumente auf einmal spielt, der Olli.

Themen sind diesmal: Krieg, Abriss im Vorstadtghetto, Geld und Kapital, Arbeit ist scheiße!

Ich bin da nicht so drinne, aber viele gibt es nicht, die quasi als Alleinunterhalter mit Punkmusik am Start sind. Drei 7inches hat er schon bei Gunner Records rausgebracht, eine heizt mehr als die andere!

Reinhören, klar, bei bandcamp. Schön auch, daß zwei der 7er genau den selben Titel haben „s/t“.

review: 0€ IRO – mahnstufe X LP

Da ist sie also: die neue LP von OIRO. Es hat sich einiges getan. Zweite Gitarre ist weg, man hat sich gesundgeschrumpft da Basser Vander raus ist aus der Band. Schade. Aber ich hab ja noch seine Single mit dem schönen „wenn leila wasser holt“. Ich erwähne mal hier, das mir die Singles „andi ist nicht mehr in der gang“ und „der biber und der pfau“ fehlen…. wer sie nicht zu utopischen discogs-preisen loswerden möchte: PN!

Die Band aus Düsseldorf bleibt ihrem reduzierten Sound treu. Elf Tracks in ner halben Stunde. Angeblich sind die Texte weniger kryptisch, jaja. Sie seien auch die einzige Punkband steht da irgendwo aufm Textblatt. Oke. Und was ist mit „Kaktushaut“? Hm? Das soll einer verstehen? Ist mir zu hoch. Liegt vermutlich an dem Elektronervigenlalala.

Insgesamt aber ein klasse Release. Typisch für OIRO und doch an so einigen Ecken mit übergroßartigen Ideen nur so strotzend. Abtrotzdend. Musikalisch wohl ein Panoptikum der über 40 Jahre währenden Düsseldorfer Szene. Angepisst, nölig, das is schon Punk.

Können jetzt aber ruhig auch wieder n paar Konzerte mehr machen und mal in meinem Wohnzimmer vorbeischauen!

Weißes Vinyl, gibts nur bei flight13. yeah.

zuhause

kein haus ist groß genug für euer scheiß gefühl

review: 100 KILO HERZ – weit weg von zuhause CD

100 kilo herz - weit weg von zuhaus
Die Band legt gleich mit so einigen Sehnsüchten und Wut auf die los, die sich zurückgeblieben fühlen und immer maulen und ihre dämlichen Argumente und Scherze für legitim halten. Weil halt….
Rodi, singt und spielt Bass, hat ne ordentliche Kante in der Stimme, was echt fetzt.
Ich hab n paar Runden gebraucht, denn das Gebläse bei so Bands ist nicht so ganz mein Ding. Ich kenn da jetzt so RANTANPLAN, LOS NUEVOS MUTANTES oder die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES. Also 20 Jahre ist das sicher her, haha! Der Grat, wo diese Art Musik blöde wird ist, wenn sie unsäglich auf fröhlich macht. Doch das machen 100 KILO HERZ absolut geradeaus und richtig. Selbst wenn die Bläser mal eine lustige Melodei intonieren, dann geben die Lyrics und der passende Gesang die notwendige Portion Ernsthaftigkeit wieder dazu. Sehr sehr geil.

Da die Scheibe schon 2018 in Eigenregie erschienen ist, die Band total steil ging und sich die Finger live wund spielte, übernahm BAKRAUFARFITA den zweiten Release mit Vinyl. Und, zwinker, sie haben ein Gewinnspiel. Ein Wohnzimmerkonzert gibt es zu gewinnen!
Kaufen
Wer die Band also noch nicht live gesehen hat: hin da.
31.01.20 Düsseldorf, Zakk
21.02.20 Hamburg, Logo
22.02.20 Berlin, Musik & Frieden
11.06. – 13.06.20 Merkers, Rock am Berg Merkers
04.12.20 Hannover, Musikzentrum

review: ZOI!S – wieder fremd LP

ZOI!S - wieder fremd
Im Grunde braucht man gar nicht viele Worte um den klaren Sound dieser Band zu beschreiben.
PostPunk wie ich ihn etwas exaltierter noch von DIE ARBEIT kenne (formerly LEO HÖRT RAUSCHEN). die ZOI!S gehen etwas flotter zu Werke und haben hinter dem Gitarrenhall auch diesen näselden Gesang. Der es auch immer wieder schafft die Textzeilen ins Hirn einzubrennen.

volksmusik auf eins und drei, herrenwitz und einpartei

machen gleich im ersten Song „stück für stück“ klar, wohin die Reise geht.
Wobei die gnadenlose Langeweile in den Backingvocals unterstützt die post-apokalyptische Stimmung einer russischen Dampflok im sibirischen Winter.
Apropos Reise 😉
Das Cover habe ich nicht ganz verstanden, finds aber trotzdem gut.
Mir ist die EP etwas zu kurz, doch sehr gut aufgenommen und abgemischt.
Griffige Songs.
Macht wirklich Lust auf mehr.
schön schräges video zu „ganz unten“

erschienen bei lala

review: HERRPAULSEN UND DAS ZEITPROBLEM – aufgewacht verlaufen

herr paulsen und das zeitproblem - aufgewacht verlaufen
Natürlich dachte ich ‚hej, die nächste Scheibe heisst bestimmt III‘. Bin dann aber doch aufgewacht: verlaufen.
Auch das Cover hat sich komplett gewandelt. Eine weitere Variation von schwarz/weiß hätte es ja auch nicht mehr geben können; oder doch? Alle Zeichen stehen auf Veränderung.
Da ist richtig viel passiert in der Musik.
Ich denke mal, die paar Hörer, die HERR PAULSEN UND DAS ZEITPROBLEM inzwischen für sich gewinnen konnte, sind so offen und freuen sich mit der Veränderung. Wären sie hundertfach berühmter, hör ich schon die Individuellen quatschen über ihre Erwartungshaltungen. Ich denke mal, bei der Band schert man sich herzlich wenig darum.

Los gehts mit „day 7“ einem Zitat, einen kleinen Reminszenz an die übergroßartigen THE NOTWIST. Die ham ja musikalisch auch mal woanders angefangen. Die Entwicklung ging mir aber irgendwann extrem auf den Sack. Bei HERR PAULSEN UND DAS ZEITPROBLEM kann ich mich aber freuen. Die hörbaren Verbindungen gehen bei der Band einfach nicht aus. Gesang und teilweise auch die Musik klingen nach den nicht mehr ganz verblichenen MUFF POTTER, ein Song vom Demo „myosotis“ ist auch mal wieder dabei. Ihr solltet diese Demos nachträglich veröffentlichen 😉 sind echt geile Nummern drauf! Was allerdings nicht heissen soll, daß das eingespielte Stück heute nicht genauso gelungen ist!
Was sich auf der II noch nach LYGO angehört hat ist nun mehr so „atmen, weiter…“ oder KRAWEHL. Einschläge aller möglichen deutschprachigen Bands erfreuen das Gehör ohne eine direkt zu kopieren.
Das Ganze endet mit (einem) „feuerwerk“. Insgesamt drehen sich die Lyrics um Verlust, Leben, aufwachen und feststellen, daß man sich möglicherweise verlaufen hat, der Traum geht bald zuende.

hören
Greift zu. Ihr bestellt sicher die nächste Turbostaat oder die Oiro bei flight13. Bestellt das mal getrost dazu!
erschienen bei den wunderbaren
30 kilo fieber
elfenart
tanz auf ruinen

review: BRUTTO TEMPO – stolen hearts & broken chords CD

BRUTTO TEMPO - stolen hearts & broken chords
Es ist schwer, etwas über die Band herauszufinden… Die Homepage schon laaaange nicht aktualisiert. bandcamp auch nicht.
Dennoch, allen Internetlügen zum Trotz 😉 halte ich einen Brief und eine neue CD in der Hand. Und ich weiß von den zwei Tracks, die schon mal auf einem Postillensampler gelandet sind, daß die Band aus Freiburg kommt.
Lieber Thorsten, ja mir geht es gut. Lange nichts voneinander gehört.
Ist eure letzte EP mit 6 Songs dann doch schon 4 Jahre her. Du erwähnst ihr hattet im November Release mit 10-jährigem Jubilat. Sehr cool! Ich freue mich immer, wenn sich eine Band nochmal bei mir meldet mit Aktuellem!
Schön, das ihr nun auch ein Label gefunden habt mit active dreamer records. Im Promoschrieb ist einwandfrei beschrieben, wie ihr klingt „Rock’n’Roll Garten der Ramones, die Blüten spriessen aus Powerpop, Ska, Staubsaugern, Blues….“ ich muss lachen! Sehr gut. Aber wie ein Staubsauger klingt ihr nicht!
Die Songs sind recht kurzweilig gehalten und den Ska-Anteil habt ihr ja ganz schön runtergeschraubt. Dafür gibts mal schnelleren und mal weniger schnellen MidtempoPunkrock auf die Ohren. Teils mit deutschen, meist mit englischen Texten.
Knappe halbe Stunde Spielzeit für 13 Songs, da kann man ja gleich nochmal ne Runde drehen.
Vermissen tue ich die Texte zum mitlesen, bin dann etwas aufmerksamer bei Inhalten!
Ich danke dir, Thorsten, daß du so nett warst, mir eure CD zuzuschicken und wünsche angenehme Feiertage!
Lass uns bald mal wieder schreiben, diesmal von mir aus digital, Papier war leer. Umwelt schonen und so.
Dein
Felix

Upcoming Gigs:
14.12. in Emmendingen @ Schlosskeller
28.03.2021 Schaffhausen in der Schweiz @ Schäferei
04.04. in Schramberg @zodiak

review: PHILEAS FOGG – kopf, unten LP

PHILEAS FOGG kopf, unten
Die Ludwigsburger, Stuttgarter Band begleitet mich schon seit dem ersten Demo. Ich hatte sie schon mit zwei Demosongs auf dem Postillensampler, was mich heute natürlich noch freut. Die Entwicklung dieser Band ist ganz großartig! Einige Songs haben sich für die Platte etwas verändert. Aber, meiner Meinung nach, so unmerklich… einfach viel besser aufgenommen und gemischt.
Immer wieder, wenn ich Andreas, das Mastermind hinter dem Sound, traf erzählte er mir über die Fummeleien am Sound. Mir wäre das „too much“ den Synthie zu programmieren und alles auf Click zu spielen. Dann dazu die oft high speed gespielten Gitarrenriffs. Der Bass macht den monotonen Rhythmus immerfort im Achtelbeat.
Alles in allem macht das einen wahnsinnig zappeligen Sound. Wem da die Tanzbeine nicht durchgehen möge weiterhin in der letzten Reihe des Konzerts stehen. Höre: „tanzen“
Darauf geshoutet, mal gesprochene, Lyrics die viel erzählen, dabei auch noch sehr klare Aussagen haben.

und die affen sitzen am fluss, kratzen sich die bäuche und pissen, in den lauf der geschichte. und am ende kommen touristen

Ich könnte mir jetzt noch ne halbe Stunde Worte abringen um diesen gekonnt maximalen Minimalismus abzufeiern. Auf dieser Scheibe reiht sich Hit an Hit, ohne das es Hits sind, die dir permanent im Ohr mäandern. Man darf schon zwei bis fünfmal hinhören, bis da der Zusammenhang, der schmunzelnd wütende Blick auf die Welt zwischen den teilweise abgehackt vorgetragenen Worten erkennbar wird.
LIVE
erschienen bei disentertainment

review: ZIK ZAK – egal

ZIK ZAK
Habe neulich ein paar Platten von NOISE MASSACRE zugeschickt bekommen.
Die verblichenen BIERDOSEN FREUNDE und auch HELMUT COOL und ZYSTEM tummeln sich dort. Und auch die mir noch unbekannten ZIKZAK. Laut Label „for friends of: Reiz, Cold Kids & Hysterese“ finde mich gar nicht wieder in dieser Beschreibung.
Ganz anderer Sound.
Und ich werd auch nicht warm nach dem dritten Durchhören der Scheibe. Die übrigens ganz hübsch geworden ist. Inside/out Cover. Aber auch hier… ich versteh das Artwork nicht.
Die Lyrics sind angepisst und enden immer betrunken an der Theke. Das kann man schon mal machen, ja. Die Musik präsentiert sich verdammt gut gespielt und gemischt und klingt verkopft, ist sie aber gar nicht.
Mir geht das ab und an seeehr eingängige Songwriting auf die Nieren.
Dann lieber alleine saufen. Im Stillen.
Sorry.