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review: PHILEAS FOGG – kopf, unten LP

PHILEAS FOGG kopf, unten
Die Ludwigsburger, Stuttgarter Band begleitet mich schon seit dem ersten Demo. Ich hatte sie schon mit zwei Demosongs auf dem Postillensampler, was mich heute natürlich noch freut. Die Entwicklung dieser Band ist ganz großartig! Einige Songs haben sich für die Platte etwas verändert. Aber, meiner Meinung nach, so unmerklich… einfach viel besser aufgenommen und gemischt.
Immer wieder, wenn ich Andreas, das Mastermind hinter dem Sound, traf erzählte er mir über die Fummeleien am Sound. Mir wäre das “too much” den Synthie zu programmieren und alles auf Click zu spielen. Dann dazu die oft high speed gespielten Gitarrenriffs. Der Bass macht den monotonen Rhythmus immerfort im Achtelbeat.
Alles in allem macht das einen wahnsinnig zappeligen Sound. Wem da die Tanzbeine nicht durchgehen möge weiterhin in der letzten Reihe des Konzerts stehen. Höre: “tanzen”
Darauf geshoutet, mal gesprochene, Lyrics die viel erzählen, dabei auch noch sehr klare Aussagen haben.

und die affen sitzen am fluss, kratzen sich die bäuche und pissen, in den lauf der geschichte. und am ende kommen touristen

Ich könnte mir jetzt noch ne halbe Stunde Worte abringen um diesen gekonnt maximalen Minimalismus abzufeiern. Auf dieser Scheibe reiht sich Hit an Hit, ohne das es Hits sind, die dir permanent im Ohr mäandern. Man darf schon zwei bis fünfmal hinhören, bis da der Zusammenhang, der schmunzelnd wütende Blick auf die Welt zwischen den teilweise abgehackt vorgetragenen Worten erkennbar wird.
LIVE
erschienen bei disentertainment

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review: ING FERNO – charles genie

ING FERNO
Der liebe Ingo aus Stuttgart wünscht sich ein Review.
Ich besprach schon mit einem lachenden und einem weinenden Auge sein letztes Werk “inspector bowser & die dildofee”
Nun: musikalisch ist das recht einfach gestrickt, wie auch die Lyrics. Deutschsprachiger Punkrock, meist sehr deutschpunk.
An manchen Stellen habe ich das Gefühl, daß das wirklich sehr asselig lustig ist, an den meisten Stellen werde ich leider das Gefühl nicht los, daß hier jemand ablästert.
Wozu?

Hab da noch weitere Fragezeichen im Gesicht. Ups.
Also das Bumsical ist irgendwie lustiger.
Hörbar für 12-jährige Großstadtkinder. Vielleicht.

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buch: FALK FATAL – im sarg ist man wenigstens allein

FALK FATAL - im sarg ist man wenigstens allein
in der Edition SUBKULTUR ist ein Kurzgeschichtenband vom Sänger der Punkband FRONT, Falk Fatal, seineszeichens Podcaster, Tunichtgut und eben auch Autor des “gestreckten Mittelfinger”-Fanzines. Nun diesen Bandes von 19 Kurzgeschichten.
Die meisten sind im erwähnten Fanzine erschienen, aber auch einige im HUMAN PARASIT oder im Begleitbuch zur “diene der party”-LP von PASCOW.

Die Stories glänzen meist durch absurde Wendungen die, wenn man schon mal auf einer öden WG-Party war, ganz sicher so oder so ähnlich nicht stattgefunden haben.
Ein Ausflug zum Film und der Enttäuschung über die Fiktion, wo man doch selbst so real ist. Eine Regenschirm-Geschichte, ein paar finden in Gerdis Biertempel statt und Aufklärungsarbeit in Sachen Hansa-Pils.

Ich sag mal: analoges Lesen ist mit diesem Buch absolut gerechtfertigt.
Kaufen!

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fanzine: PFF_ZINE #1&2

PFF-zine #1&2
Herr Magenbitter hat seine ersten beiden Ausgaben neu aufgelegt und zwar als eine Ausgabe.
Im Vorwort beschreibt er selbst gut, was ihn umtreibt: die Ausgaben sind vergriffen, deswegen eine neue Auflage.
Das ist sehr humorig, teilweise etwas Spätpubertär.
“24 Stunden” handelt vom Verliebtsein in eine Mercherin. “Fehlstart” ist ne astreine “schools-out”-Story und zum Schluß gibts noch nen recht flachen Witz zum Thema “was punkrock ist”.
Alles in allem kurzweilig und ganz lustig.

Lasst ihm mal n Like da, holt euch die eine oder andere Ausgabe!

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fanzine: ZEITSCHRIFFFT #7

zeitschriffft

neulich aufm EA80 Konzert traf ich Joi vom Label licht-ung. Und mit ihm trifft man dann jemanden der sehr interessiert ist in alles, was Krach macht. Oder sagen wir: Geräusche.
Auch mit Buchstaben sucht er eher das Außergewöhnliche.
So nahm ich das einzig noch gebliebene Exemplar der ZEITSCHRIFFFT mit und freute mich über einen Neuerwerb etwas Außergewöhnlichem.
Hier könnt ihr die Künstlernamen erfahren.
Im Heft viel schöne Fotos, einige Gedichte, Texte dazu. Hochglanz auf Karton.

Fein!
Ich feier das jetzt noch.

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review: ZIK ZAK – egal

ZIK ZAK
Habe neulich ein paar Platten von NOISE MASSACRE zugeschickt bekommen.
Die verblichenen BIERDOSEN FREUNDE und auch HELMUT COOL und ZYSTEM tummeln sich dort. Und auch die mir noch unbekannten ZIKZAK. Laut Label “for friends of: Reiz, Cold Kids & Hysterese” finde mich gar nicht wieder in dieser Beschreibung.
Ganz anderer Sound.
Und ich werd auch nicht warm nach dem dritten Durchhören der Scheibe. Die übrigens ganz hübsch geworden ist. Inside/out Cover. Aber auch hier… ich versteh das Artwork nicht.
Die Lyrics sind angepisst und enden immer betrunken an der Theke. Das kann man schon mal machen, ja. Die Musik präsentiert sich verdammt gut gespielt und gemischt und klingt verkopft, ist sie aber gar nicht.
Mir geht das ab und an seeehr eingängige Songwriting auf die Nieren.
Dann lieber alleine saufen. Im Stillen.
Sorry.

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review: KAPTAIN KAIZEN – alles und nichts LP

KAPTAIN KAIZEN - alles und nichts
Was kommt denn hier reingeflattert?
Ein Lygo-Staat-Klon? Irgendwas Schräges mit Punk im Namen, der Beschreibung?
Das Cover sind namenlose Bäume und “alles und nichts” der Titel.
Wohl eher nichts….
Versprühen ab dem ersten Ton eine spröde Stimmung wie die Bundesstrasse die sich in den 1980ern verrusst durch deine Kleinstadt schlängelte.
Ich hatte hier schon den Erstling “einatmen, ausatmen” besprochen. Von damals noch heute (wieder) zutreffend

Es geht ums Leben, es geht um Menschen, es geht um den Irrsinn zwischen 2 schiefen Harmonien.

Sofort bat ich sie um zwei Songs für den Sampler.
Nun, jetzt also das neue Werk. Die Lyrics werden nicht mehr ganz so angepisst rausgeschrieen, wabern hinter einer Hallfahne. Umso deutlicher die Aussagen, die zutreffen. Wie in “es gibt immer was zu tun”.
Sie haben in der Zwischenzeit der beiden Alben einen anderen Weg für sich eingeschlagen, ohne sich groß zu verändern. Nach ein paar Mal hören; und das sollte man tun, denn das hier ist alles und nichts, was man einfach mal so laufen lassen kann; merkt man die Ähnlichkeiten in den Songs auf diesem Album. Der Aufbau, der sich ähnelt, Intro, Gitarre weg, Gesang an, geile Bridges, die die Songstruktur aufbrechen und manchmal neu struktuieren. Die Band hat mehr den Drive der jungen Tage. Aber auch die Spielwut einer erfahrenen Band.
Lieblingssong, schön noisig, der meiner Meinung nach der Band am besten steht: “deal vor gericht”.
Und wer mehr über alles und nichts wissen möchte: in der kommenden Printausgabe gibts ein spannendes Interview mit der Band.
gibts von / bei THIS CHARMING MAN

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review: PATRICK F. PATRICK – deine augen meine tränen LP / MC

PATRICK F. PATRICK

Bei dem famosen kleinen Label aus Bayern 30KILOFIEBER ist vor kurzem die neue EP von PATRICK F. PATRICK erschienen. Für eine LP finde ich, sind insgesamt sechs Songs in 45rpm etwas wenig 😉
Ich hatte die Herren schon mal im Player. Diesmal als sehr schön aufgemachter Vinyl-Release.
Der erste Song “windes kind” erinnert mich sofort an die kürzlich verblichenen Schweizer SCHELM.
Gut durchdachte, herzliche Indie-Emo-Pop-Punk-Mucke.
Manchmal ein wenig zu freundlich, mit dem Herz am richtigen Fleck.
PATRICK F. PATRICK experimentieren gerne und viel. Man hört, daß da erfahrene Musiker am Werk sind, denn die Scheibe ist nicht die Erste!
Das Songwriting ist meist weit ab von dem, was du erwartest. Und deswegen ist die Scheibe auch so ein spannender Release. Andere Instrumentierung, eine außergewöhnliche Stimme und gute Lyrics. Das ist alles sehr ehrlich und ernst gemeint.
Gefällt mir diesmal weit besser, als das letzte Mal.
KAUFEN

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konzert: KLOTZS / CUNTROACHES / EA80 @ P8 Karlsruhe

yo.
ein weiteres Konzert von EA80 in einem Jahr…. das hätte ich niemals für möglich gehalten, daß ich das mit dieser Band nochmal schaffe.

Anfangen darf ich aber mit einer mir unbekannten Band, den CUNTROACHES.
Der Name bedeutet was? Fotzenkakerlake?
Okay.
Ich erwartete ein schlimmes Geballer.
Klar, Vorbands von EA80 können immer mit irgendetwas Andersartigem, Sonderbaren aufwarten.
Also wusste ich, was mich und die andern Anwesenden erwartet.
Geballer.
Und so kam es.
Diesmal in Form einer wabernden, mit Grunz und Kreischlauten versehenen Soundwand, die gut hätte Dreampop oder Shoegaze sein hätte können, wäre sie nicht so zerstört worden. Sie bewarfen das Publikum mit Müll.
Viel Hall, viel Delay, ich bin nach drei Minuten wieder raus.
Das Foto stellt das ganz gut dar, wie sich das angehört hat.
CUNTROACHES @P8
Ein Freund meinte “hey, wir gründen ne neue Band, die heisst STILLE”
“ja, und wir kommen auf die Bühne und bewegen uns nicht, tun nichts.”
“aber ich würde schon mal dann einen Schlag auf der Basedrum machen.”
“kannste! danach kündigen wir dann den zweiten Song an.”

Zweite Band am Samstag: KLOTZS.
KLOTZS @ P8
Famos. Spielfreudig. Laut.
Nachdem Inge nun eine gefühlte halbe Stunde eine Kamera ins Gesicht gehalten bekommen hatte von einem Kerl der sogar mich noch überragt UND in den ich zwei Mal reinpasse, kam dann auch mal ein Spruch.
Gut so.
In meiner Ausgabe #4 habe ich über das Thema “realität” geschrieben. All die Leute die die geilen Momente passieren lassen weil sie in ein Display schauen während sie auf einem Konzert stehen. Oder nur noch im Netz die Liveclips anschauen, statt auf ein Konzert zu gehen….
Ich hab dann trotzdem einen tollen Moment mit meinem Handy eingefangen. Verdammt, haha!
Bitteschön:
KLOTZS @ P8
Vor dem Konzert hatte ich mich mit Inge unterhalten und es wird ein tolles und sehr musikalisch aufschlussreiches Interview mit KLOTZS in der nächsten Printausgabe sein.

Weiter gings mit den Herren, die sich in 40 Jahren meist sehr rar gemacht haben und die ich eben nun schon ein zweites Mal in Baden-Württemberg in diesem Jahr gesehen habe.
Meine Totalverweigerung sollte ich ihnen nun auch zukommen lassen, denn es gab genügend andere Menschen, die mal wieder ein EA80 Konzert per Videomitschnitt UND Fotos dokumentiert haben. In der Masse hat es wohl etwas von einer Verzweiflungstat.
Jedenfalls war Junge schneller mit einem Kommentar zu dem Filmer in der ersten Reihe. Der verzog sich dann auch in Reihe fünf, hörte aber nicht auf. Ihr findet sicher ALLE Songs des Abends bei utube.
EA80 waren jedenfalls äußerst spielfreudig und haben, wie immer, eine Setlist gespielt, die sie sonst nicht spielen.
Ich hätte gerne ein Interview mit der Band, doch sie verweigern sich dem. Schade. Ich wüsste allerdings auch nicht, was ich sie fragen sollte. Im Grunde erzählen sie die bei einem Konzert all das, was sie auf Platte mit Musik und Texten tun.
Am Ende des Sets schrubbte Junge noch etwas auf seiner Klampfe rum, lärmte.
EA80 @ P8
Vor dem P8 sprach ich ihn an und sagte: “Eigentlich habe ich nur eine Frage: woher nehmt immer ihr all die Energie?”
Junge sprach, “die kommt einfach,” während er sich umdrehte und im Dunkel verschwand, “und sie geht.”

Danke.
Mehr muss ich nicht wissen und erlebt haben.