MC: betonwelt – betonwelt

Die Kassette habe ich mir im nachladen mitgenommen auf der kleineh mit meiner Band gemacht hatte Anfang Februar. Deswegen ein Review eines schönen Releases auch ein Jahr nach offiziellem Release!

Betonwelt haben einen ansprechenden Namen und ein schönes Cover – da greif ich dann schon mal zu.
Es handelt sich wohl um eine hamburger Band. Das Trio Betonwelt erinnern mich an alles mögliche aus den 80er/90er Jahre. Hardcore Punk aus England, dazu Hamburger Punk, Wave-Gitarren und Flanger drauf. Coole Beatwechsel ab und zu. Dadurch auch die Rumpeligkeit!
Die Vocals ist sehr dystopisch und findet „sehr weit hinten“ statt. Viel Hall.
Ab und an mal ein Ufta. Irgendwie Exploited in den 80ern. Da stecken eine Menge unterscheidlicher Einflüsse in Betonwelt.
Sie singen auch auf Englisch und recht simpel. Wir werden alle sterben, weil wir zur Bundeswehr gehen, Betonwelt, Plastikwelt, und vor all dem Wegrennen.

Find ich – gut!
Erschienen bei Brainwasher Records.

 

LP: hell & back – a constant buzz

Hab ja schon drauf gewartet. Boah war das lang seit dem letzten Release. Drittes Album von Hell & Back.

Mit Gastsängerin Colletti haben sie ein regelmäßige Besucherin beim Hellfest (sag ich nun einfach so, hab sie ja dort auch schon gesehen) und bekannt durch Pascow, mit auf dem Album. Cool. Aber nicht Coolletti (musste der sein, ja, musste sein) denn sie ist cool. Ich mag den Style! Und es ist eh to-tal mutig allein mit einem Instrument auf der Bühne zu stehen!

Das neue Album also “ a constant buzz“ – ich stelle mir direkt so nen roten Knopf vor, da drückt man drauf und dann ringt das die ganze Zeit. riiiiiinnnnnnggggg.
Nervtötend. Ist das gemeint? Oder eher so ein permanentes Tatschen auf den Hinterkopf, hihi.
Keine Sorge, die Musik ist weder nervtötend noch penetrant.
Bei dem Album von Hell & Back „a constant buzz“ handelt es sich um die Zusammenstellung aller auf der Lathé Cut Serie veröffentlichten Songs. Was einfach mal per se eine unfassbar lange und aufwendige Arbeit war.
Dazu gibt es beim ReleaseKonzert (das war schon im November 2024) eine Siebdruck-Variante mit einem Beastie Boys Ripp Off der „hallo nasty“. Saugeil.
Musste ich mir mitnehmen und ja, ich habe auch die babyblaue Vinyl, die dann bei Not Sorry Records erschienen ist. (<—- dort bestellen!)
Das mache ich nicht bei vielen Bands!

Zu den Songs (falls ich etwas in den Reviews zur Lathé Club Serie was vergessen habe) hab ich eigentlich nicht mehr soooo viel zu sagen.
„rat race“ und „space jam“ sind für mich die Hits des Albums. Vielleicht für manchen ein wenig zu offensichtliche Hits, da gibt es sicher mehr zu entdecken.

Supergut aufgenommen, ein wenig haben sie, denke ich, das Tempo reduziert insgesamt.
Ich verfolge sie ja schon einige Jahre und sehe sie desöfteren auf ihrem Festival oder eben (wie im Video) als Vorband zu Kuballa…. würde ich sagen, ich kenne ihren Sound ganz gut.
Sie haben sich jetzt nicht riesig weiterentwickelt, bleiben sich selbst treu. Bauen jetzt nicht total fuzzy ihr Songwriting um. Tortzdem habe ich das Gefühl, dass in den zweieinhalb bis drei Minuten abwechslungsreiches Spiel drinsteckt und auch sehr klar und aufgeräumt wirkt. Alle Songs funktionieren und so funktioniert auch das Gesamtwerk!

Hell & Back. Hot Shit.

 

PS: ich hab diesen Review einfach nicht veröffentlicht…. unglaublich.
11.März, da war er fertig. Nun, auch Monate später immer noch eine super Scheibe! Echt! Drei Herzen von drei.

LP: smackbeat – little letters

Die Platte flattert bei mir rein und haben 11 Songs im Gepäck.
Smackbeat aus Münster.

mit 1999 gehts los, erinnert mich an Green Day; keine Ahnung ob das stimmt, ich kann Green Day heute noch nicht hören.
Mir fallen mit laufender Spielzeit Ramones oder Bad Religion ein, Poppunk ohne Ende da drin, das läuft glatt durch.
Top Sound, schön ausgewogen. Der Gesang ist superklar zu hören; was mich auch dazu bringt zu fragen, was denn da in „last summer“ los ist?

Per se keine schlechte Musik, wirklich nicht. Der Pop“punk“, den da Smackbeat kredenzen ist fachlich sicherlich erste Sahne, bei mir wird die aber sauer.
„song for nolti“ ist eine schöne Hommage an englischen Punkrock im Midtempo. Die Band versteht wirklich gute Hooks zu schreiben und nervt mich hart damit.

Monasteria Records dort gibts die Scheibe. Veilchenblaues Vinyl. Total gelbes Cover mit hübschen Buchstaben drauf.

LP: the midlandfuckers – anthropogenic chaos

Die The Midlandfuckers hatten mir ein wundervolles Paket mit total echter schweizer Lieblingsschokolade gepackt.
Die habe ich, Stück für Stück, erstmal genossen und mir dabei diese Platte namens „anthropogenic chaos“ angehört. Das ein wenig zur Verzögerung dieses Review geführt.

The Midlandfuckers haben Bambi auf dem Cover. Sieben Songs sind auf dem Vinyl zu finden. Mich erinnert der Sound und Songwriting schnell an The Lamplighters (aus Köthen) oder auch Überyou.
The Midlandfuckers machen keinen untypischen Sound für eine schweizer Band. Viele Bands aus der Schweiz scheinen auf den klaren Rock’n’Roll-Einschlag im Punk zu stehen.
Und die Band hier mischt da auch noch Oi bei, ein bisschen Hardcore, das klingt alles nicht nach Annodazumal, sondern stürmt frisch in die Ohren!

Nach ihrer ersten 10″ EP „tinder match“ ist einiges passiert im Sound, doch bleibt sich die Band in den Themen treu. Besagte EP handelt von unserer übersexualisierten Gesellschaft und so packt die Band auch weiterhin politische und soziale Themen an.
Das war eine ganze Zeit in den Genres Oi und Hardcore nicht wirklich präsent.

Anspieltipps sind „hymn of the poor“ und „break the chains“, die ich musikalisch richtig gut finde.
Ein wenig ab fällt die Hymne „alcohol“ – das ist mir way too eingängig, aber hej, hört selbst! Und auf den Off-Beat hätte ich auch gut und gerne verzichten können, er passt nicht so richtig ins Gesamtbild, wobei das Abwechslungsreiche ja gerade ihr Markenzeichen ist!

Ziemlich guter Sound, wer auf singalong Punkrock steht, zum Abfeiern aber auch kritisch seine Meinung zu äußern, ist hier genau richtig.

Wo ihr das Vinyl bekommt – im Shop des Labels steht es (noch ?) nicht – kann ich euch leider nicht sagen. Schreibt die Band doch einfach bei Insta an (erster Link oben)!

LP: judge „chung king session“ vs judge „bringing it down“

Ein, das steht außer Frage, grandioses Album ist das „bringing it down“ von Judge schon. Seinerzeit hat mich das gut abgeholt.
Die Wucht, der Sound, die Unbändigkeit.
Lange nicht gehört.
Dazwischen mal die Discographie „what it meant“ auf LP besorgt; und für einen okayen Preis weitergegeben. Diese eine Platte, die isses halt. Echt ganz großes Hardcore-Kino.
Nun, es ist die „chung king can suck it“ auf Vinyl veröffentlich worden, ich hab mir das Ding mal besorgt und nun erzähl ich euch einen vom Pferd. Respektive vergleiche ich mal ein wenig, warum Judge wohl damals die Aufnahme in die Tonne getreten haben und nochmal ins Studio sind.
Die Band, vor allem der Sänger, waren überhaupt nicht glücklich mit dem Sound.
interessant ist es aber schon, dass mal nachzuvollziehen. Wieviele Platten aus der Zeit der 80er Jahre, den „Klassikern“ habt ihr zuhause stehen und denkt (vrmtl wie ich) oft genug: „boah ey, so geil die Band, warum ist der Sound so … wie er ist… das könnte doch viel geiler sein.“

Der große Unterschied ist wohl, dass auf der „bringing it down“ mehr Hall auf der Aufnahme ist. Die Drums klingen viel räumlicher. Die Gitarren fast schon nach Metal.
„chung king can suck it up“ hat auf Seite zwei „holding on“ und „no apologies“ mit drauf.
Als runder Release, Revelation mit dem 200ten Output, schon etwas Besonderes. Denn Revelation hat damals doch mal 100 Stück pressen lassen von dieser nicht gewünschten LP, für die Sammler irgendwas wie 7.500 fucking Dollars über den Tisch gegangen ist.
Absurd.

Soooo geil ist das dann auch nicht.
Egal. Das Faltblatt unterscheidet sich kaum zwischen den beiden Releases. Alles drauf, wie bisher. Da hätte ich mir dann doch eine winzige (oder auch witzige) Erweiterung erhofft.
Ein Fotos sind anders.
Nun, am Ende: Platte geil, ich denke aber, die Band hat sich schon auch selbst ganz schön ernst genommen.

LP: cages – better mistakes

Ich glaube bei CAGES ist es ein bewusstes entscheiden (bzw. in den Bands, in denen die Menschen mitspielen, die auch hier dabei sind – bspw schönleben oder we had a deal) für einen Release, der einfach super Songs beinhaltet, aber auch immer einen Siebdruck auf der B-Seite.

Es befinden sich sechs Songs auf der A-Seite. Alle sehr knackig, nur einer kratzt die 3-Minuten-Marke.
Dieses Mal ist das Cover, denke ich, nicht gezeichnet, dafür sehr schön im Gesamtbild.
Die Songs drehen sich um innere Konflikte, Selbstzweifel und der Kritik an der Gesellschaft an der man allzuoft verzweiflen mag. Sich selbst zu verstehen und so auch die andern. (Genaueres erfahrt ihr bei Iditoteq, da gibt es einen Song by Song Breakdown)
Das klingt alles vielleicht ein wenig pathetisch, so ist die Musik aber ganz und gar nicht.
Die Musik ist kein Hardcore, hat merh den Drive einer Indie-Band, ist aber ganz klar Screamo. Ist halt nicht mehr „einfach“ laut und möglicherweise chaotisch. Differenziert und klar gespielt, wenig Zerre.
Irgendwie so Drive like Jehu ohne die Noise.

Der Umschlag, den ich zu der auf 50 Stück limitierten Platten bekommen habe, ist echt immens. Darin steckt eine „regular version“ der Platte.
Erschienen via Through Love Records, wo es auch die Platte zu bestellen gibt. Ebenso bei shove records, slow down records, fireflies fall, new knee records und rufen publishings.

blabla: punkerkrieg im internetz und die postille macht mit

Irgendwer postet bei FB nen Artikel.
Erschienen bei Jungle World.
Ich hab keine Ahnung, was das für ein online-mag ist. Bin ja doch eher der Papierkram Leser. Auf den ersten Blick entpuppt sich die reißerische Schlagzeile „Auf Facebook tobt der Punkerkrieg“ als – soweit business as usual – reißerisch und aufmerksamkeitsheischend.
Mir ist schon schlecht, als ich die ersten Zeilen lese.

Punk feiert sein 50jähriges Jubiläum – oder gibt es nichts zu feiern? Wann, wie und wo Punk zuerst aufkam und was genau Punk eigentlich ist oder war, ob Punk noch ­gelebt wird oder ins Museum gehört – daran scheiden sich nach wie vor die Geister.

Philipp Meinert hat den Artikel verfasst, mit einer gwissen Grundironie, wie es sich für den reflektierenden Journalisten von heute gehört. Eigentlich ist Philipp Meinert ja jemand, der sehr gewissenhaft recherchiert und tolle Bücher (u.a. Homopunk-History) veröffentlicht.
Also: was ist da los?

Der Generationenkonflikt. Und ja, er hat schon auch recht.
Lest es halt mal, ich mach euch hier keine Zusammenfassung. Ihr bekommt hier noch meine 2cents obendrauf.
Denn Deppen (pardon, ich bewerte Menschen, ohne sie zu kennen) haben die Angewohnheit, wenn sie sich denn an was gewöhnt habe und diese nicht mehr loslassen wollen, Macht auszuüben. Das kann in Form von einfachen Trinkspielen, um in die Gang zu kommen, bis hin zu normativem Einfordern von gängigen Clichées (wie bin ich gekleidet, was höre ich für „Punk“, …) reichen.

Ich hab da noch nie Bock drauf gehabt. Vor allem mag ich Bands, die ihre Sache so anders machen, dass sie halt aus der Zeit gefallen sind. Und manche Sachen verstehe ich nicht, bzw. kann sie nicht nachvollziehen, weswegen iwer das iwie gut finden kann.
Scheiß drauf.
Was ist Punk?
Punk war schon immer besonders. Wir sollten echt mal drüber nachdenken, was uns verbindet, in dieser kleinen Szene. Nicht immer auf die hören, die versuchen etwas herauszustellen und allen diesen Stempel aufzudrücken.
Manche Mikroszenen sind halt voll von Mackern. Da muss mensch dann tätig werden. Andere sind inzwischen wohl voll mit genderfreudigen Personen, die einem alten, weißen Mann erklären wollen, wie diese Szenen denn nun funktioniert.
Mit „scheiß auf alles“ kommt man da auch nicht weiter.
Auszeichnen tun sich immer die Menschen, die zuhören und versuchen uns alle zusammenzubringen. Sei es durch Konzerte, Orte, Magazine, Musik oder einfach nur das simple: „hej, komm doch mal da und dort vorbei“.
Punk war in meiner Jugend sehr verschlossen, da durfte nicht jeder mitmachen. Das darf auch gerne so bleiben. Sonst sind zu schnell die Deppen dabei, die Dinge, Argumente, Haltung, whatever, verwaschen und unklar machen.

Lasst uns doch bitte aufhören darüber zu sprechen, welche Band nun „punk“ ist, und welche nicht. Leider gibt es inzwischen auch eine Upperclass im Punk und wenig wirkliche Subkultur im Sinne von Straßenkids, die sich ihre Instrumente, oder was immer, zusammengebaut oder geklaut haben. Und keinen Raum bekommen haben, sich auszuleben.
Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft und so sieht dann auch unser Punk aus.
Wir leben in einer überalterten Gesellschaft und wer Punk ist, darf in jedem Alter mitmachen und seinen Teil beitragen. Punk war mal eine Jugendkultur, als es noch viele junge Menschen gab. Das ist halt nicht mehr so. Die Veränderung, die Philipp anspricht, sie ist halt da und macht das Morgen zu Heute und heute ist auch ganz schnell gestern.

Von Krieg zu sprechen (auch Opa spricht vom Krieg) ist für mich halt voll das übelst falsche Framing. So haben genau die Kids in den 70ern gesprochen. Brauch ich heute nicht mehr. Ich erzähle Erinnerungen (siehe Provinzpostille 1- 12) und wer Bock hat mitzulesen – ist doch geil!
Krieg kotzt mich an. Hört auf damit.

Bin gespannt, was ihr so meint:

Konzert: Alien Placenta, Wurrm, Hiatus im JUZ Mannheim 16.05.2025

Gastbeitrag von Joey Controlletti!

Danke an .n, der verlässlich Flyer auf Social Media teilt, wenn er auf ein Konzert geht. Dank der gemeinsamen Schnittmenge in Sachen Musikgemack, räumlichen Faktoren und Nutzung des ÖPNV bekomme ich so von .n einen Last-Minute Hinweis auf ein tolles Konzert.

Auf dem Hinweg sitzen mir in der S-Bahn Kids mit gekämmtem Seitenscheitel und Marken-Pullovern gegenüber, bisschen gruselig. Ansonsten kann ich an diesem Freitag dem Mannheimer Stadtbild und den Menschen dort viel abgewinnen: es ist anregend und bunt.

Im JUZ Getränk geschnappt, Getränkeauswahl und Preise sind immer wieder eine Freude. Nach ein paar Hallos und Gesprächen mit alten und neuen Gesichtern sowie einer halben Partie Tischkicker, spielen Alien Placenta auf.

AP hatte ich im vergangenen Jahr schon mal im JUZ auf dem Punx Picnic gesehen. Crust, D-Beat – you name it. Die Sängerin brüllt, die die Gitarristen brüllen mit. Alle sehen irgendwie Action Figur mäßig aus (aber bitte verschont mich mit dieser KI generierten Sch***e), sprich cool, vom Crust-Punk bis zum Skinny-Boy alle dabei. Ich schaue immer wie gebannt auf den Drummer, der mit seinen locker gehaltenen Sticks irgendwie einen sehr eigenen Style hat, während die Band wie eine Lok mit Volldampf durch das Set rast.

Die nächste Band, Wurrm, fand ich super sympathisch, alle Musiker*innen hatten irgendwie einen tollen, netten, klugen Vibe. Die Ansagen waren politisch stabil ohne zu predigen. Die Musik ist simpler und wirkungsvoll gespielter Crust-Punk, besonders die Vocals haben mir es angetan: Ein gleichförmiges Gebelle, was sich über das Set von Wurrm zieht, ich bin ganz verzückt.

Zu guter Letzt spielen Hiatus, von .a und der kurzen Beschreibung des Veranstalters als Crust-Götter aus den 90ern angepriesen. Ich habe wirklich null Ahnung von der Band, gehe aber von  der Altersverteilung innerhalb der Band davon aus, dass der Bassist eher jüngst dazu gestoßen ist. Die Band spielt richtig tight und hat auch mix-technisch den besten Sound am Abend. Bis auf den Drummer, der super knackig abliefert, übernehmen alle drei übrigen Bandmitglieder auch Vocalparts und das richtig geil, Hut ab. Auch die Frau, die Hiatus u.a. in Sachen Merch unterstützt übernimmt bei einem Lied die Vocals und das ziemlich wild (Leider weiß ich nicht mehr, in welcher Band diese Person singt, wurde eigentlich mit angesagt, sorry… schreibt es in die Kommentare :P). Ansagenmäßig verbreiten die Herren eine sehr angenehme Stimmung, der Mann am Bass drückt mehrfach seine Dankbarkeit angesichts des schönen Beisammenseins aus, der Gitarrist in der Nietenjacke hat auch mal den Schalk im Nacken. Der gute Sound ist auf meine Frage hin laut Aussage des einen Gitarristen einfach der Tatsache geschuldet, das Recht hochwertiges (gleich teures) Verstärker Equipment (aus dem Hause Marshall und HiWatt, Schleichwerbung Ende) genutzt wurde. Es wurden unter anderem ein paar neue Lieder vom anstehenden Release gespielt, die Menge tobt.

Ich muss den Abend über irgendwie hungrig gewesen sein – auch wenn flaschenweise Lammsbräu alkoholfrei den Flüssigkeitsbedarf gedeckt und den Blutzucker im grünen Bereich gehalten haben, erzähle ich den ganzen Abend von schwäbischem Halb und Halb. Davon habe ich, wenn ich mich recht erinnere, aus dem Brot-Fanzine, in einem Interview mit der Band Alter Egon erfahren. Es handelt sich um Spätzle und Pommes Frites zu gleichen Teilen, serviert in Bratensoße. Tatsächlich habe ich am folgenden Abend das Gericht erstmals als vegane Version nach kreiert, aber das ist eine andere Geschichte.

Ganz beseelt von der tollen Live-Musik und den netten Begegnungen mit Menschen auf und vor der Bühne fahre ich mit .n und .a in der Bimmelbahn Richtung Heidelberg. Es war sehr schön, vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

LP: [hi tereska] – 23:59

Gemeint ist die Laufzeit des Tages, nicht die Uhrzeit.
Ich hab ein bisschen gebraucht, um drauf zu kommen.

Schon soooo lange nichts mehr von [hi tereska] gehört, dass ich mich schon fast nicht erinnerte, wie gut sie sind!
„die wände weiß gestrichen“ war eine ganz großartige CD – schon Jahre her.
Sehr relaxter Melo-Punk, mehr Indie, zwischen Peppone und Grüner Star finden sie ihren Platz; denke ich. 10 Jahre ist die her.
Sieben Jahre sind also seit der EP „zwei takte schneller“ vergangen, nun ein neues Album namens 23:59, selbst herausgebracht und – soviel sei schon verraten – bei Bandcamp mit einigen zusätzlichen Songs gespickt (+5)!

Die Band [hi tereska] ist vor langer Zeit aus der Asche von Einleben hervorgegangen (ein Album was ihr hören müsst!)
Die 10 Songs auf dem Album sind durchweg. Releasetag war schon der 17.01. – am selben Tag wie das Turbostaat Album. Ja, ich hab mir mal wieder Zeit gelassen.
Erste Seite startet mit „underbare jahre“. Als wären sie nie weggewesen sprudelt das melodisch melancholische Riff über mich hinweg.
Sie schwelgen textlich direkt in Erinnerungen.
Mit „vorwärts gehen – rückwärts gehen“ haben sie ein Stück geschrieben, weswegen ich Punk und Artverwandtes mit dieser Attitüde einfach für immer lieben muß! Die Kritik, vor allem an den Mitmenschen, die, wenn diese sie endlich von uns lernten sie zu lesen, einfach zu guten Menschen wachsen könnten.
Der Sound ist durchweg gut gemischt und eben eher schrammeliger Indie als als Punk zu bezeichnen.
Seite zwei ist irgendwie mehr Indie. Etwas poppigere Stücke von bspw Boxhamsters auf ihrer letzten Platte. Bisschen Fliehende Stürme. Hat irgendwie den Charme der 90er Jahre bewahrt, damals war Emo halt noch ohne schwarze Fingernägel und irgendwelcher seltsamen Insta-Reel-(Pl)Attitüden.
Sie hätten also noch eine dritte Seite dazupacken können, mit den fünf „left overs“, jetzt beschließt „spuren im schnee“ die LP. Knappe sechs Minuten.
Den Tag machen sie damit nicht voll 😉
Leider kein Textbblatt, auch kein DL-Code für die ganzen Tracks bei BC.
Nichtsdestotrotz eine der schönsten Scheiben bisher in 2025.

Bei flight13 gibt es die LP. Oder via Bandcamp:

MC: mantarochen – cut my brainhair

Mantarochen, die hatte ich schon mal beim Label it’s eleven records entdeckt, auch reingehört… aber an dieser Stelle ist es versandet.
Nun liegen sie im Kassettendeck und laufen los.

Elektro-Synthpunk. Mantarochen lass mich anfangs im Unklaren über den Titel ihres Outputs, denn das ist echt schser zu erkennen auf diesem blauen Cover.
Via Bandcamp erschließt sich mir dann :

Artwork finde ich aber insgesamt gut!
Einfaches Tape mit Bandnamen, Titel und den 8 Songs.
Die erste Seite finde ich tatsächlich ganz gut. Schön knackiger Bass. Die Vocals ein wenig leise aber auch passend.
Die zweite Seite halten sie das nicht ganz ein, werden ruhiger.
Erinnern mich an Fotokiller, die mag ich.
Mantarochen haben eine gewisse Düsternis, ziehen aber nicht zu weit nach unten zieht. Zwischen Soundscape (durch die entfernte Stimme) und Post-Punk.
Vielleicht ist die Stimme ja auch eher ein weiteres Instrument, denn oft wirken die eingeworfenen Worte mehr, als das man sie verstehen kann.

It’s Eleven Records.