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7inch: bootstour split Panikraum / Ben Racken / pADDELNoHNEkANU

Es wird Zeit, hierrüber zu schreiben.

Ein wenig Geschichten zu erzählen. Es begab sich in 2019 als ich mit pADDELNoHNEkANU angefragt wurde, ob wir nicht bei der Bootstour mit Ben Racken und Panikraum dabei sein wollen. Für uns gab es da keine Möglichkeit einer Absage!
Das “Team Peppone“, Band wie auch umtriebige Konzertveranstalter in und um Magdeburg, hatten noch eine Überraschung im Gepäck: alle drei Bands kommen auf eine gemeinsame 7inch; ob wir denn einen Song hätten.
Nun, wir hatten gerade unsere LP “my button is bigger than yours” draußen und waren schon gefragt worden, ob wir nicht eine Split LP mit unseren Buddies von Krasser-Fahrstil und Ennolicious machen wollen – und zugesagt hatten. Side-Info: wir wollten einen alten und einen neuen Song aufnehmen. Mehr hatten wir nicht. Da mussten also die Würgegriffel des Gitarristen schnell mal was aus dem Handgelenk zaubern.
“chatlag” kam dabei heraus.
Bei Ben Racken lugten zwei Songs um die Ecke “schwarzer peter”, ein sehr persönliches Stück von Basser Nico geschrieben, und “die kinder”.
Panikraum entschieden sich zu “von allen zwängen” – beim Hören wusste ich nun auch, dass Peppone hier ganz sicher ein klein wenig abgucken – oder umgekehrt!
März 2020 sollten wir das Boot besteigen, Runde zwei der Bootstour auf der Elbe bei Magdeburg.
Dann kam da so ne Pandemie um die Ecke und, kurz gesagt, es wurde eine Geisterschiff-Edition. So besagt es der Aufkleber auf dem Cover.
Und da 2021 schon eine weitere Bootstour geplant war, waren unsere Seefahrtsträume erstmal ausgeträumt. Und die 7inch trotzdem glücklicherweise ausverkauft.
Wir hatten schon nicht mehr gehofft, dass es zu einem neuen Termin kommen würde. Doch Team Peppone blieb zäh und das Majorlabel sagte auch noch eine zweite 7inch zu. Ist das nicht irre?

Und nach einem echt pickepackevollen, hammergeilen Tag, drei Bands, je zwei Sets, auf einem Boot mit 100 Leuten, sind wir am Sonntag beschwingt nach Hause gedüst. Ole meint, dass das beste Konzert ever gewesen wäre!
Panikraum haben, meiner Meinung nach, das souveränste Set abgeliefert. Ben Racken waren die bekannteste Band mit Mitsing-Garantie und wir, pADDELNoHNEkANU, haben ein paar Menschen von weit weg anreisen sehen, um uns zu sehen.

Glückliche Punks. Yeah.

Mit keinem Wort bisher die inzwischen insgesamt sieben Lieder erwähnt, gell!
Wenn man sie hintereinander in den Player schmeißt ist die Reihenfolge Panikraum, pADDELNoHNEkANU, Ben Racken, pADDELNoHNEkANU und Panikraum. Da hat jemand was ausgefuchst!
A01 – Panikraum – von allen Zwängen

Unseren findet ihr als Bonustrack zu unsere Split LP. Da packen wir dann den Neuen auch mit rein.
A02 – pADDELNoHNEkANU – chatlag

B01 – Ben Racken – die Kinder
B02 – Ben Racken – Schwarzer Peter
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A01 – Ben Racken – Eisgarten
A02 – pADDELNoHNEkANU – träumerei auf der partyinsel der geköpften

B01 – Panikraum – Waldsterben
auch dieser Track ist noch nicht online.
Erschienen und zu haben bei den Bands direkt in einer 20 Stück Bandauflage oder beim Majorlabel den Rest.

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LP: es war mord – utopie der kosmonauten

Eine Utopie ist etwas Schönes, eine Zukunft, die blühend ist, Menscheit gerettet, Erde gesund und munter.
Es War Mord spielen uns hier allerdings eher den Soundtrack zum Untergang. Klar, dieser Soundtrack ist inzwischen auch ziemlichj lang geworden; vermutlich mehr zu hören, als der ganze Untergang dann sein wird.
Die neue Schallplatte ist wieder extrem gut verpackt. Sounds of Subterrania ist da ein Label, welches unheimlich gerne mit speziellen Verpackungen arbeitet. Auch hier wieder Karton in Fomr einer bedruckten Stecktasche, in die die Platte kommt.
Es War Mord, machen dort weiter, wo sie mit ihrer famosen 7inch “in der miesosuppe” aufgehört haben. Angepisst, dreckig, immer im drückenden Mid-Tempo, jeder Song mit einer Melodie der Lead-Gitarre versehen.

Anfang macht “der traurige Diktator”; und ist geradezu melancholisch. Es folgt “gute reise” und “falsche uhr”. Ich find die Songs alle großartig. Ab und an mal ein wenig Hall auf dem Gesang. Die Melodien nie quälend oder quiekend, das ist richtig gut gespielt. Ich will schon fast sagen “glatt”. Dabei ist der Sound aber zu bissig, keine Sorge!
Auf Seite zwei find ich “sprung” wirklich megagut. Die Songs bleiben ja ohnehin in ihrer 2-Minuten-Taktung. Die Solimelodien kurz & knackig. Nichts, was das Lied unnötig verlängert.

ich bin so high, ich brauch eine leiter
um mich selbst zu erreichen

Um mal ein oder zwei Vergleiche in die Runde zu werfen, finde ich, dass Kuballa Ähnlichkeit haben, klar, auch EA80. Mit “aua”, “dunkle töne” und “foto” sind auch drei Songs der oben erwähnten 7inch neu aufgenommen und eingerillt.
Wer hier behauptet, dass sei Punk der 80er-Jahre, liegt falsch. Das Rad erfindet heute keiner mehr neu, aber —–>
Schaut mal bei Facebook & youtube rein, ihre Musik gibt es quasi nur dort (oder bei mir aufm Sampler #9 zwei Songs) und dazu herrlich verschrobene, eigenwillige Videoclips und Tourstories. 06.05. in der Alten Hackerei (und ich kann nicht da sein, weil ich aufm Hellfest in Stuttgart bin…)

Erschienen bei Sounds of Subtarrania, dem Label für irre Verpackungen. Diesmal: nach oben aufklappbares Taschen-Cover, Texte auf die Hülle gedruckt, schwarzes Vinyl in Packpapierhülle.

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MC: kurschatten – träume in pastell

Neulich flatterte hier leider nur ne CeDä rein. Lieber Vinyl oder Tape, Freunde 🙂
Egal, die Band ist so gut, ich besprach schon ihr “planeten ohne ringe” – Tape. Und so ist dies ein Tapereview, auch wenn das blöde Ding auf dem Bild nicht in meinen Kassetten-Spieler passt.
Die Band Kurschatten legt auf jeden Fall n Zahn zu. Großartiger Post-Punk mit hartem New-Wave-Einschlag.

Jedenfalls, diese erste Tape ist schon drei Jahre her und ich bin froh, dass es Kurschatten noch gibt und sie weitergemacht haben. Sie geben den Punk in den Bass-Synthesizer zurück und das rastlose Schlagzeug treibt mal deutlich nach vorne, mal bekommt die Düsternis den Vorzug und wabernde Schläge hallen aus den Boxen.

Zu deutlich werden sie in den Texten, wie bei diesem Genre üblich, werden sie nicht; man merkt aber in oder an vielen Zeilen, dass sie die letzten drei Jahre sehr beschäftigt haben. Bei “Gemüse” würde ich doch sagen, handelt es sich um eine Metapher für rechte Umtriebe.

Die Songs stark unterschiedlich. Mal knappe zwei Minuten “gemüse”, mal können es uch fast sechs werden “okkultes”.
“träume in pastell” sind wohl bunter als grau, wie die Musik, die Kurschatten machen. Das wirkt keine Sekunde Grau, eher zwischen Sandsturm und Nebelwand mit Hintergrundbeleuchtung.
Erschienen ist dieses Ding bei Bakraufarfita. Tape bei Jean Claude Madame.

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MC: splittersicht – katakombe live

Splittersicht mit ihrer neuen EP “katakombe live”
und vorneweg muss ich die Frage stellen: Musik läuft los, irgendwie kommt es mir vor, als würde sie leiern. Nach dem zweiten Song, es handelt sich ja um ein Livetape, und es klatschen zwei Menschen. Was ist denn da los?
Ist die Band total irre, mutig, oder ich hab was an den Ohren und sie sind hart zu lieben.
Von vorne!

Ich hatte Splittersicht schon mit “tote winkel” – auch als Tape erschienen – hier im Review. Sie schrieben damals schon, dass sie Ostrock-Elemente in ihrer Düster-Punk-Musik haben. Daher kommt auch dieser Gedenk-Tapedelay auf den Gitarren! Hört sich so an, als wären Schleimkeim mit ihren unsynchronen Tapedecks am Start gewesen.
Dazu singt Hell van Sing ziemlich düstere, fast schon apokalyptische Texte. Erinnert mich manches Mal in seinem Pathos an beispielsweise Friedemann von COR. Das Becken scheppert, als hätte man es aus einem 70er-Jahre-Schulschlagzeug entführt. Bis gestern lag es noch in Stille dort, nun wird es zerdeppert. In der Gesamtheit des Sounds, wenn man sich mal reingehört hat, geradezu genial!

Splittersicht macht das total gut, was sie da machen! “höllenpilz” ist der superdüstere Einstieg in das kurze Tape, denn es sind nur vier Lieder drauf.
Depro/Post-Punk kommen aus Tübingen und machen mir den Eindruck, als wären sie dort am falschen Ort, denn in meiner Welt, gibt es düstere Orte als dort im Schwäbischen.

DIe vier Songs sind live in ihrem Proberaum aufgenommen und sollen einen Vorgeschmack geben auf das in Produktion befindliche Album. Die zweite Seite mit “abgrund” und “vom ende” finde ich etwas spannender. Nächstes Mal sollten sie ein Raummikro zusätzlich installieren und ein paar Gäste mehr einladen. Das Trio macht das schon richtig gut und haben ihre komplett eigene Herangehensweise. Das ist DIY und komplett unterstützenswert.

Gibt es ab dem 28.04. via Bandcamp komplett zu hören. Jetzt schon als Pre-Order zu haben!

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LP: v/a – fünf fäuste für ein halleluja

Gut Ding will Weile haben.
In diesem Fall “5 Fäuste für ein Halleluja”, wobei mit den Fäusten die beteiligten Bands gemeint sind.
T.I.M. – was ein SoloProjekt von Holger Voss ist, einem Altpunker, respektive einem, der schon in den 70ern aktiv war und immer noch ist. Erinnert mich Sound- und Songwriting-technisch sehr an die Zeit der Vemrischung des Punk mit der Neuen Deutschen Welle. Halt dem guten Teil davon. Aus Lüneburg, und das schon wohl seit 1999 in dieser Form “Terrorist in Mind”.
Jerome 5 – die mich erstmal an gewohntes denken lässt, als ich die Dimple Minds Gedenkstimme höre, aaaber: abwechslungsreich! Wirklich einfallsreich in der Instrumentierung oder den eingesetzten Sounds auf Instrumenten und Gesang. Auch die ironischen Texte bringen ne Menge Fun, wie zB “baguette”. Geht so in Richtung Detlef.
Das Mad Monkey Massacre macht Melodic-Deutschpunk, mies gelaunt, deutsche Texte, so wie alle Bands hier auf der Compilation. Kommen Aus Flensburg. Mit “klopf klopf” kommt ein Song, Fliehende Stürme gar nicht mal so unähnlich, mit der bandeigenen Prise Deutschpunk.
Rastlos – lassen mich erstmal etwas sprachlos zurück. Es ist sehr waviger Post-Punk. Das Gefühl, was die Musik bei mir hinterlässt ist eine Verlorenheit. Als ob die Musik nicht wüsste, wohin und das überträgt sich auf mich.
Jedenfalls: eher gediegen und ruhige Musik. Textlich kann man hinter den düsteren Bildern, nicht mehr finden, als das, was man dem Punk als Parolenhaft vorwirft. Wie auch immer, es handelt sich wohl um ein Projekt zweier Musiker, Kai (aka Rudi Rastlos) und Yoshi. Mit “Kurzschluss” hab sie den wohl experimentellsten Song am Start. Irgendwie gut!
Dan Scary – Düsterpunk der mich an Die Angst erinnert, etwas reduzierter, sie brechen die Düsternis mit coolen Backing Vocals auf. Mal auch voll auf die 12, nach vorne, fordernd. Auch sie haben eher düstere Themen und (apokalyptische) Bilder, doch sie schaffen eine gute musikalische Abwechslung in ihr Songwriting zu bringen. Wie sie selbst von sich schreiben: “Dunkelpunk mit einem letzten Funken scheiß Hoffnung”. 100 Blumen sind da nicht ganz so weit von weg, wenn auch sehr anders, hehe.

Insgesamt ist das in einem Picture LP Cover verpackt, Rückseite mit Siebdruck die Titel drauf. 500 Stück gemacht, was üppig ist, greift also zu. Das grau-melierte des Vinyl lässt mich auf recyling Vinyl schliessen, ist aber nur ne Vermutung. 8 seitiges LP-Booklet mit allen Texten.
Nachdem ich nun 10 Minuten auf allen Bandcamp-Seiten gesucht habe, ja auf youtube und in Ecosia, und nichts gefunden habe außer Terence Hill & Bud Spencer, kann ich euch leider weder ein Songbeispiel posten, noch nen Link, wo ihr diese schöne Platte bekommt.
Geheimtipp also. Vrmtl direkt bei einer der Bands. Hier mal die Mail von T.I.M., dem Macher des Ganzen.

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LP: Chronik – Chronik

12 Songs, drei bespielte Seiten einer Doppel LP. Das Projekt heißt Chronik. bestehend aus Herrn N. aus MG, plus e dem Gitarristen Hals Maul von EA80 (und div. anderen Bands), plus Herrn Pech von Klotzs – und einer weiteren, mir nicht bekannten Person; die ich auch nicht weiter identifizieren konnte; was auch nicht gewünscht ist.
Denn auf dieser Platte kann man, außer der Musik, recht wenig identifizieren.
Sie suchen sich hinter Künstlernamen zu verstecken, doch ich bin in Teilen informiert, wie ihr merkt.
Worüber ich nicht informiert bin ist, über was genau eigentlich Herr N. da in seinen Texten singt. Denn manche Dinge sind gut verständlich, andere etwas weniger. Jedenfalls am kann ich sagen, dass es sich um ein Projekt handelt – Chronik – welches in einer Mini-Auflage über das MajorLabel erschienen ist.

Ich nehm jetzt mal exemplarisch, da die Platte recht lang ist, respektive deren Spielzeit, das Stück “Avatar Iso Superstar”
Einleitend gibt es zwar einen 35-Sekünder “Auftakt” als Opener, doch die weiteren Lieder pendeln sich eher Richtung 5 Minuten, oder darüber, ein.  “Natchtträumer” bspw hat 8 1/2 Minuten.
Als Musikrichtungen würde ich jetzt mal gerne Düsterpunk bemühen, wobei Punk eigentlich zu viel gesagt ist. Eher Post-Wave. Wobei Wave auch zuviel gesagt ist. Was ist es dann? Was ist es dann? fragt man dann. Joah. Sowas dazwischen. Künstlerische Freiheit, die reichlich Platz sucht zwischen Zeilen; zuweilen.
Zurück also zu dem genannten Song “Avatar Iso Superstar” um mal zu beschreiben, was da musikalisch passiert. Dazu ist ja so ein Review da. Ich könnte ja auch einfach n Video posten….

Ein Beat unterlegt jeden Song. Die Gitarre spielt mal rhytmisiert, mal auch etwas offenere Akkorde plus eine elegische Melodie im Rahmen von ähnlichen düsteren Gesellen die zumeist aus Mönchengladbach kommen, denn Mönchengladbach scheint eine gewisse Schwere und Tiefe zu haben. Eventuell auch ein Loch, nein, ein Gysir, schwarz, man stürzt bunt hinein und kommt schwarz wieder herausgeschossen.
Zeitlich und emotional scheint man immer wieder hineinzufallen. Dadurch eine recht niedergründge Stimmung erzeugt wird. Der Gesang erinnert mich etwas… aber ich stehe vor einem Rätsel, denn es will mir nicht einfallen. Doch: er ist gut. Passend, tragend, ziehend.
Eine chorale Mischung aus rhythmisierten und Gitarren, die auf eine  elegische Melodie treffen, nicht prallen, etwas Keyboard. Glücklicherweise schwelgt dieses nicht sondern ergänzt den Rhythmus. Poetischer, lyrischer Sprechgesang in erwähnter tiefer Tonalität,  bietet viel Interpretationsspielraum.
An dieser Stelle nochmal das Beispiel mit dem Titel “Avatar Iso Superstar”, der eigentlich auch rhythmisiert ist und sehr stilistisch, was aber im Song überhaupt nicht stattfindet.

Ich kann tatsächlich jetzt nicht umherspringen und jubeln, wie sehr mich das mitreißt, bei uns im Süden sind die Löcher eher grau, in die wir fallen, wenn wir taumeln. Ein paar Kleinode finde ich doch.
Alle Freunde dieser Musik können da getrost zugreifen. Schon sehr speziell, mitnichten fantasielos. Die Ideen, wie der ganze Sound und die Herangehensweise gelassen und reduziert!
Viel Spaß mit Chronik
Erschienen bei Bellerpark Records, dem Label für Unlabelbares. Und eben Majorlabel.

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LP: moloch – nur motten nennen es licht

Ich glaub beim geneigten Hörer & Leser der ProvinzPostille darf ich bei Moloch von vorne anfangen.
Es gibt ja so einige Bands im düsteren Musiksegment, nennen wir es bspw. mal Wave oder auch Blackmetal, die sich diesen Namen auch gegeben haben. Ich kann, mal wieder, nur sagen: ihr verpasst was, wenn ihr da nicht reinhört!
Entdeckt habe ich sie bei Elfenart, bei dem Label sind sie auch mit ihrer neuen Platte “nur Motten nennen es Licht”.
Emotionaler Düsterpunk, der zwischen Melancholie und Selbstzweifeln funktioniert. Was ich jetzt aber nicht sophisticated anhören soll. Im Gegenteil. 
Die Band besagt es so:

Schlechtere Zeiten sind schlechtere Zeiten und beschönigen lässt sich daran einfach gar nichts. Die Fassaden der Leichtigkeit, sie bröckeln. Dahinter nur das Nichts. Ein Auge noch, ein Zahn. Und weg. Robustes, tiefes Schwarz. All-konsumierendes Dunkel. Was für ein Moloch!

Moloch spielen Midtempo Punkrock, auch mal etwas flotter “warten auf schlechtere Zeiten” oder “kälte” und quäken irgendwie Melodien aus ihren Gitarren. Das klingt ziemlich gewollt und ist, meiner Meinung nach, die größte Veränderung im Sound. Klar, man sammelt seit knapp 10 Jahren Erfahrung mit dem Aufnehmen in Eigenregie, dies ist nun die druckvollste Mischung. Und “quäken” ist keinesfalls ein negatives Attribut, nein, ein Hinweis darauf, dass das eigenwillig und anders klingt.
Textlich sind Moloch sehr besonders, kritisch, persönlich, auch direkt. “Y” ist ein klares Statement gegen die Bundeswehr “….füg dich ein in Camouflage”.
“Käfighaltung” ist schon so eine Nummer die die Tendenz nach unten zu ziehen hat, wenn ihr wisst, was ich meine. Melancholisch. Wobei es schon etwas sehr besonderes ist über die Ängste, seine eigenen, wie auch die der andern, so direkt zu singen.
Ab und an klingen bei Moloch ein wenig die Duesenjaeger durch, oder auch die angepisste Wut von Es War Mord. Gesanglich ein bisschen Oiro oder die wunderbaren (verblichenen) Grizou. Oder bei Wände an die tollen Kuballa! Ich hoffe, ich habe nun genug Reizwörter fallen lassen, die ihr aufsaugt und durchhört.
Kann an dieser Stelle allerdings nur nochmal sagen: Moloch sind da schon sehr sehr eigenständig.
12 Songs auf der LP, so Richtung 35 Min Spielzeit. Das Cover bösartig, zynisch und fröhlich zugleich. Anbei ein Booklet mit allen Lyrics.

verdammt coole Band. Platte erscheint eben über Elfenart und über das Bandeigene Label Random Events in a dying Universe.

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review: TISCHLEREI LISCHITZKI – wir ahnen Böses LP

Tischlerei Lischitzki. Der Name allein ist Gold. Wann, mein Gott, wann hab ich die Band das letzte Mal gehört? Die Split 7inch mit den leider schon verblichenen Grizou vielleicht? Oder war es “Halt die Kladde” – auch ein schönes Ding. A6 Ringheft mit allen Texten und ein Tape dazu. Das war 2013. 63 (!!!) Songs zum Download mit Lyric-Buch.
Nun sind wir im 20ten Jahr der Tischlerei angelangt und es gibt ein neues Album!
Manche Bands sind einfach toll, weil sie einfach bleiben, einfach ihr Ding machen.

Eine unfassbare Melancholie erfasst mich beim Hören der ersten Gitarrentöne. Die Akkorde, die Melodie steht fast still, hält die Zeit an. Gänsehaut!
Die Energie, die Wut, der Zorn, der in dieser Punkmusik steckt, erinnert mich total an eine Band aus Mönchengladbach. Jedenfalls zeitweise. Die Texte und der Gesang von Ralf sind wesentlich mahnender, anklagender und wesentlich konkreter! Jeder Mensch hat einen Namen, wenn er sich an sie “Wolfgang Mirosch” erinnert. Ein Platte zum Reinhören, Festfressen, Graben. Das war erst Seite eins!

Und ich darf feststellen, dass die Tischlerei Lischitzki mich reingelegt hat! Ich dachte nämlich, dass die Seite 2 die Seite 1 ist; weil auf dem Label das Logo mit dem Zirkel und dem Hobel ist. Zusammen sieht es halt aus wie ein “A”. A, wie “Ausgetrickst”!
Ich halte es immer noch so, dass ich eine Platte erstmal einfach auflege. Nein, ich staubsauge nicht dazu, einfach mal laufen lassen. Keine Texte lesen, kein Cover anschauen, nur die Musik.
Also: die Platte geht los mit einem super Intro und der darauf folgende Song “Konzertanfrage” ist ein wunderbarer Song über all die Booker:innen, die Bands einfach buchen, ohne deren Backstory gecheckt zu haben.
Betrifft ja auch genug Bands, die einfach ein Venue suchen und dann eine Überraschung erleben, mit welch schlimmen Bands sie die Bühne teilen dürfen. Gutes Thema!

(und statt eines Videos gibt’s hier ein älteres Interview bei der großartigen Sendereihe von Punkrockers Radio: Kopfpunk):

Ich mag kein Wort über Weiterentwicklung verlieren oder Namedropping betreiben. Die Tischlerei Lischitzki ist was ganz besonderes und hat ein tolles Album auf einem ebenso gefühlt ewig existierenden Label veröffentlicht: Elfenart.
Die Band spielt richtig gut zusammen, nach vorne, nehmen auch mal Tempo raus. Der Song “Feldpost” ist die Erklärung für den Titel der Platte. Der erstmal Zeitaktuelles vermuten lässt. Das man hinter allem, zumindest vielem, Böses vermutet, bzw. wenn man vorausschauend denkt schon Böses ahnen kann, hinter dem was irgendwelche Leute so erzählen. Aber gemeint ist die Frage nach dem “Warum”. Warum haben Soldat:innen, obwohl sie so viel Leid erlebt haben, zugefügt und selbst durchlitten, Fotos nach Hause geschickt, auf denen sie lächeln?

Alles an diesem Album ist anregend. Ich erwähnte es ja schon. Es ist ein wenig düster und hat eine Traurigkeit inne, ist dennoch nicht melancholisch; mit hellen Momenten. Steht für sich.
Gibt es hier: Elfenart. Und die Band macht lieber, statt buntes, limitiertes Schnickschnack-Vinyl, eine Soliaktion für die Seenotrettung!
(dieser Review ist auch bei Vinyl-Keks erschienen)

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review: L’APPEL DU VIDE – s/t MC

Vier toll eingespielte Songs der Post Punker von L’APPEL DU VIDE haben mich hier erreicht. Das Cover ist ein Riso-Druck und bereits die zweite Auflage dieses Demo-Tapes.

Ein recht plastisches Drumset mit halligem Gesang, postpunk Apokalypsegitarren und Surfeinlagen treiben einen um den andern Song nach vorne. Ich mags ganz gerne, aber mir gefällt ja auch DIE ANGST.

falle” “schweineherz” “einer von hier” (keiner von euch) und “verschlungen“. Sind die kurzen Titel des Tapes, welches leider ohne Textblatt kommt. Da steh ich schon drauf! Das Quartett aus Chemnitz nahm im Herbst letzten Jahres auf und präsentierte im Frühjahr dieses Demo. Welches ich denke auch prima auf einer 7inch hätte erscheinen können. Ein wenig erinnere ich mich auch an die tollen CORNA KRUSWA (gibts die noch?).

L’APPEL DU VIDE (was soviel heisst wie: der Ruf der Leere, wenn mich mein Schulfranzösisch nicht täuscht…) schaffen jede Menge leerer, verzweifelter Düsterräume mit Leben zu füllen! Treibend, ein bisschen noisig, gutes Songwriting. Gerne mehr davon! Zwölf Minuten sind fast zu kurz, ich dreh das Tape also nochmal um.

Gibts bei der Band oder bei nospirit zu kaufen. Erschienen bei SNORE ZZ RECORDS.

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die ultimativen 10 besten Alben aus dem Leben des Herrn F.

Ich bin jetzt bestimmt schon fünf oder 18 Mal nominiert worden meine 10 besten Alben aller Zeiten zu posten. Mal mit Text, mal ohne. Kommentarfrei.

Ich freue mich ja schon immer wieder, Musik ist bei mir allumfassend. Liebe meine “alten Scheiben” ebenso wie viele Neue. Wobei ich die Neuen meist gar nicht mehr so oft höre, hören kann, wie früher. Ich empfinde es schon so, daß ich damals mit 16, 20, 24 Jahren sehr viel mehr Zeit hatte, alle Scheiben zig mal durchzuhören.

Zum einen blieb mir ja nichts anderes übrig, da das abzuspielende Medium eine Schallplatte oder eine Cassette war. Mit hin und her ist da nicht viel…. Dann gabs die schönen Mixtapes, von denen ich ja zu der Printausgabe auch immer einen Sampler mache. Viel Neues, vieles vermischt. Find ich super. Heute. Früher habe ich Mixtapes gehasst. Ständig Songs von Bands, die ich nicht mochte, haha! Und die dauernden Lautstärkeunterschiede. War vor allem bei Platten / Songs von Punk- und Hardcorebands so. Ächzt.

Also Platten leihen und selbst überspielen. Oder ein Tape an den Kumpel geben und ein paar Tage später hatte man die Wunschplatte im Walkman.

Ich hab mir also überlegt, wie mach ich das jetzt, hm, und kam zu dem Ergebnis: ich machen eine “ein für alle Mal / da könnt ihr jetzt gucken / mit und ohne Kommentar – Liste”, die ich immer dann poste, wenn ich wieder nominiert werde.

In loser Reihenfolge hier schon mal die Bilder, danach kleine Geschichten, Anekdoten und Kurzreviews:

U2 – the joshua tree

Ich war zarte 16, als ich am Rande meiner Klassengemeinschaft stand und betrachtete. Von Außen die Gemeinschaft. Mit einer französischen und einer spanischen Klasse zwei Wochen in La Rochelle. Sandrine. Eine unwiderstehliche Kombination aus Französin und Algerier aus Marseille. Wir liebten uns. Wir tanzten eng umschlungen. “where the streets have no name”. Ich habe heute noch jedesmal Gänsehaut, wenn die Songs der ersten Seite zärtlich meine Hirnrinde streicheln. Inzwischen liebe ich eine noch viel wunderschönere Frau. Und das Tanzen, ja das Tanzen, das ist mehr als übergroßartig mit ihr.

RED HOT CHILI PEPPERS – blood sugar sex magik

Fantastische Rhythmen. Funky und doch so dermaßen klar und prägnant nach vorne gespielt. Wenn man ein Instrument lernen will, sei es Schlagzeug, Bass oder Gitarre, bei dieser Besetzung: Chad Smith, Flea und John Frusciante einfach die Hölle; obwohl sich das ja alles soooo einfach und leicht anhört.

SHEER TERROR – just can’t hate enough

Zuerst fand ich die Gitarren zu metallisch. Total viel Distortion. Den Gesang unfassbar prollig. Dennoch hat mich Reverend Paul Bearer so dermaßen in seinen Bann gezogen: geil! Dazu das für eine Hardcoreband ungewöhnliche Songwriting, die Doublebase, die triodischen Parts. Dann noch das Cover von “the Cure – boys don’t cry” zwei Oktaven tiefer. Hell yeah.

DIE TOTEN HOSEN – bis zum bitteren ende live (mit schablone)

Ich war so jung und unbedarft, daß ich keine Ahnung hatte, was ich mit dieser scheiß Schablone machen sollte. Ich war 13 (1989), als ich das Album in der Musikabteilung des HORTEN Kaufhauses erstand. Irgendwie war es in diesen Abteilungen nie ein Problem etwas zu kaufen. Ich bkam sogar das “Ärzte ab 18” Album in die Hand gedrückt. Damals wollte ich das noch nicht. Alles schwarz. Das wilde und bunte der Hosen, das gefiel mir gut.

TRIO – s/t

Spät entdeckte ich die Scheibe. Vielleicht mit 20. Da war diese ganze Neue Deutsche Welle schon lange vorbei und es war (fast) so schwer an die Platten zu kommen, wie an vernünftige Punkmusik. Alles über selbstgetippte Zettel mit gebrauchten Scheiben von kleinen Mailordern. Oder halt Flohmarkt. TRIO empfand ich sofort als Punk. Keine NDW. Absolute Provokation. Aber auch nun ganz ganz kurz. Dann drifteten sie in die Pop-Gefilde und machten Musik, die nur im Kontext mit den andern NDW-Sternchen zu hören ist.

YUPPICIDE – shinebox

Jeder sagt “die FEAR LOVE ist aber viel geiler”. Nö. Auf diesem Album sind sie außergewöhnlich, straight, tight (wahnsinns Drummer!), weniger Distortion, geile Bassläufe und Lyrics zum niederknien. Hit an Hit “tumble” “new jesus” “follow the leader” “whispers” “sleep with anger”. Und auf der Bühne eine Hammershow.

The MIGHTY MIGHTY BOSSTONES – question the answers

Per se ein ausgefeiltes und außergewöhnliches Songwriting. Was irgendwie auch klar ist, wenn man Punkrock mit Hardcore, Ska und Bläsersatz spielt. Dazu die Reibeisenstimme von Dick Barrett. Die Jungs hatten mich in der Sekunde des abspielens von “more noise and other disturbances”, ihrer zweiten Platte. Ich habe die oben genannte gewählt, da ich finde, daß sie dort am absoluten Peak ihres musikalischen Schaffens waren. Auch der Sound war absolut rund. Danach kam nur noch Pop 😉

the NOTWIST – s/t

Hilfe, wie oft lief dieses Album im Kassettenrekorder von Philipps Vater? Ein abgeranztes, selbst zusammengezimmertes Kassettenfach in einem alten, roten, verrammelten Corsa. Und es lied die “nook”. Eigentlich immer. Emo. Ich würde sagen, die absolut erste Emo-Band. Kein Punk, kein Hardcore. Alles auf einmal. Dazu der zart genuschelte Gesang von Markus Acher. Hat mich begleitet, mit all den schönen Singles (wie die “torture day”) bis zur “shrink” … dann kam Pop. Diese Platte strotzt nur so vor Kreativität und jugendlichem Überschwang. Selten so ein geniales Erstlingswerk gehört. Interessant ist auch: trotz der Veränderung der Musik haben sie lange diesen eigenen Stil, dieses eigene Songwriting behalten. Erst mit der kompletten Ver-elekronisierung ist es anders geworden.

ROSTOK VAMPIRES – torment of transformation

Eine Mischung aus Hardcore und Thrashmetal. Ein deutsches Gewächs. Die ersten Alben waren mehr so ne Art Horror-Hardcore. War ganz cool aber dieses Album dann das tolle Finale. Danach war leider Schluß. Kleine Reunion hatten sie Anfang der 2000er hatten sie dann noch. Ich hab sie das erste Mal im NOFERATU KELLER gesehen. Danach noch mehrfach in der Jugendbegegnungsstätte. Wo? In Baden-Baden! Es war eine geile Zeit und die Band absolut außergewöhnlich und immer auf den Punkt. Großartige Texte.

SPERMBIRDS – something to prove

Ein Kumpel aus meiner Klasse sympatisierte mit Skatern. Er kam also mit der Kassette um die Ecke. Auf Seite 2 noch “millions of dead cops”. Ein großartiges Tape welches lief bis es riss. Im Grunde gefällt mir die “eating glass” von den Spermbirds besser. Die hatte irgendwie mehr Biss und mehr Kanten. Die “something to prove” dagegen knüppelharter Hardcorepunk. Durch Lee Hollis Stimme und das akzentfreie Englisch klangen sie halt null wie eine deutsche Band.

SLAYER – reign in blood

Der Einstieg in die “alternative” Musik begann mit dem Zeitpunkt, als wir auf dem Pausenhof tütenweise Platten tauschten. Nur so zum reinhören. Oder zum überspielen auf MC. Ich bekam so einen Stapel. Bisschen Punk, bisschen Prä-Grunge, ein bisschen Satan. Ich legt die Platte auf und mich schrie ein solcher an. Dabei prügelte mir die Band den fauligen Teenagereiter ausm Gesicht. Ich bekam den Mund eine ganze Weile nicht mehr zu. Verdammt, war das geil. Ich war 14. Spielte die Mucke meiner Freundin vor. Sie schaute mich an wie ein angeschossenes Reh…. Wie ihr sehen könnt, ist diese Version bei mir mal ordentlich in der Sonne gelegen. Verbrannt. Ich musste sie mir nochmal kaufen.

HAMMERHEAD – stay where the pepper grows

BESTES deutschsprachiges Hardcorealbum. Durchgeknallteste Motherfucker backstage. Überhaupt. Absolut Punk. Spielten auch bei uns in Baden-Baden. Der Laden hoffnungslos überfüllt und die Band hoffnungslos abgefüllt.

FUGAZI – s/t

Eine eher späte Entdeckung. Um ruhiger Phasen zu füllen, wenn mal das Prollogebrülle der ganzen Hardcorebands etwas zartfühlenderem, verständnisvollerem weichen durfte, und dennoch fordernd, zappelnd, emotional, human, großartige Texte.

the EXPLOITED – punks not dead

Mit 13. Der absolute Einstieg. Irgendwo zwischen TOY DOLLS, Abstürzende Brieftauben, die ÄRZTE und den Toten Hosen. Wie sich über die Jahre herausstellte ist Wattie leider ein Total-Ausfall.

EA80 – vorsicht schreie

Auch eine späte Entdeckung. Ich konnte mit dem tiefen GEsang nicht wirklich etwas anfangen. Drei, vier Mal habe ich die “schauspiele” hören müssen. Ein Freund liebte die Texte. Ich verstand das Alles erst, als die “vorsicht schreie” lief. Punkrock mit wirklich traurig schlauen Texten. Spielen heute noch. Über 40 Jahre DIY, keine Werbung, keine Bookingagentur, keine Tour, kein Label… geil.

DACKELBLUT – schützen und fördern

Schnell. Nach vorne. Seltsam geformte Sätze merh oder weniger gesprochen. Manche sagen kryptisch, ich sage: Gedicht! Genial. Merkant durch Jensens Gesang und Andreas’ Gitarrenriffs. Klar waren seine Bands davor auch klasse. Auch die danach. Der Peak, so empfinde ich es heute, war dieses Album. Auf Konzerten war das dann immer so: Vorband spielte Deutschpunk vor Nieten-, Sauf- und Iropunx. DACKELBLUT spielten dann vor saufenden Studentenpunx. Oft hat sich der Laden einmal umgekrempelt. Geil.

BOXHAMSTERS – prinz albert

Das Album davor “der göttliche Imperator” war mein Einstieg. Der Prinz Albert lief bei mir unfassbar oft. So sieht die Platte heute auch aus. Cover runtergerockt, aber sie spielt noch einwandfrei! Die TExte und die Aussagen haben mich sehr beeinflusst in schreiben meiner Texte. Oft wollte ich so doll reimen können wie Co, gerne aber in Kombi mit den Gedichten von Jensen. “in diesem vollgefressenen land da wird die dummheit ewig siegen wo ministerpräsidenten gern in badewannen liegen”. Jedenfalls war das Ergebnis, daß HÜNERSÜPPCHEN das zweite Konzert unserer Bandgeschichte, als Vorband von den BOXIES spielen durften. 24.06.1996 in Baden-Baden, Jugendbegegnungsstätte.

BEASTIE BOYS – check your head

Dieses Album und kein anderes! Obwohl sie viele tolle Alben rausgebracht haben! Ich habe sie beispielsweise auf der Loreley gesehen. Ein Lineup! Sagenhaft! GARBAGE, SONIC YOUTH und PULP. Den Gig gibts auch bei utube zum angucken. Einen Review gibts von ihrem Buch.

K.G.B. – kein grund zur beruhigung

Eine Bestellung bei Mülleimer Records, ich nehme an, ich bestellte mir einen NORMAHL-Scheibe, bekam ich diese Platte als Promo mit. Die kurzen, sehr prägnanten Songs und die superklasse Lyrics haben mir sofort den Hörgenuß von NORMAHL versaut. Einfach megagut eingespieltes Album! “krieg am boden krieg im all … im iran für khomeini waffen made in germoney …” ist das, was mir mal spontan einfällt, haha. Geilster Song “grossstadtträume”

KYUSS – …and the circus leaves town

Diese Band und ihr Songwriting hat mich nicht losgelassen. Auf dieser Scheibe hat für mich alles gestimmt. Eriger Sound, Abwechslung, Knochenbrecher. Ich hatte dann auch mal ne zeitlang ne KYUSS-Coverband. Bin ja kein Freund von so Coverdingern, aber das machte mega-Spaß diese Riffs zu brezeln. whitewater und 50 million year trip. Beide sinnigerweise nicht auf diesem Album, grins.

PITTBULL – new all-time low

Sehr metallisch. Hardcore aus “detroit motor city”. Eine irre Mischung aus psychotischen Riffs und Songwriting, dazu der plärrende, fordernde Gesang des Sängers. Waren in den 90ern auch auf Europatour. Sie gabs wohl noch ne Weile. Hab ein Video von 2006 gefunden: “shutdown

DIE ÄRZTE – ist das alles: 13 höhepunkte mit die ärzte

Ich bin auf dieser Musik durch die Strassen geschwebt. Locker flockig leicht hauten sie ihre Hits raus. Einen nach dem andern. To-tale Teenie-Mucke. “2000 mädchen” “zu spät” “el cattivo” “radio brennt” “erna p.” und natürlich “ist das alles”. Funtastisch.

HELMET – betty

Technisch die sauberste Lösung 😉 ! Ich hatte vorher die “meantime” schon rauf und runter gehört. Die “strap it on” strotze noch so vor roughem NewYork-Sound. War schon alles ganz klasse. Und dann kommt die Band mit einem so dermaßen technischen Grunge-Metal Hybrid um die Ecke, daß mir beim Versuch das auf meinem Drumset nachzuspielen fast schwindelig geworden ist. Mehr als ein Mal bin ich genervt zu einem simplen 4/4-Takt zurückgekehrt. Ich hab mir damals bei FRONTLINE die Doppel 10inch bestellt. Da waren zwei Bonustracks drauf. “flushings” und “pariah”. Vor allem erster machte mich echt fertig. Vor allem der Wechsel in den Refrain….

Oke… es sind mehr Alben als zehn. Aber so könnt ihr ja immer wieder, nach und nach, mal durchblättern… vielleicht kommen ja noch ein paar, fünf, dazu, weil sie mir gerade in die Hände fallen! Letztes ist:

TEDDYBEARS STHLM – you are teddybears

Auf einem Snippet-Sampler des VISIONS Magazins habe ich die entdeckt. Nur so ein kurzes Stück von “taken by surprise” war drauf und ich dachte sofort: “boah! das ist ja megazappelig, wie geil”. Da 1993 schon die CD auf dem Vormarsch war, gab es keine LP zu erstehen. Tatsächlich hat die Band erst 2017 die LP dazu rausgebracht. 300 Copies, ich hab eine, juhu! Gesehen habe ich sie  im alten SUBSTAGE vor MUCKY PUP. Highspeed Punkrock mit DJ. Hot Shit. Danach kam noch die “can’t believe it’s teddybears sthlm” mit einigen Hits und Instrumentals. Dazu einem unfassbar geilen Cover von KRAFTWERKs “we are the robots“.