youtube playlist #4: quarantined (experiences in the 2000s)

Exakt 2000 habe ich angefangen beim „Film“ zu arbeiten. Unregelmäßige Arbeitszeiten und Orte. Habe meine Frau kennengelernt und zwischen 2005 und 2009 drei Kinder als die gemeinsame Frucht unserer Lenden in die Welt geschoben. Und dann durch die Welt. Im Kinderwagen.

Es blieb nicht so viel Geld, um Platten zu kaufen uns so habe ich vieles von dem was ihr hier hören könnt tatsächlich digital entdeckt. Erst über Napster, meist über emule, peer-to-peer Netzwerk. Es gab da noch ein anderes…. hm, vergessen wie es heisst.

Einige der deutschsprachigen Bands durfte ich mit meiner Band pADDELNoHNEkANU begleiten, supporten, … da kommen mehr in der nächsten Playlist. Die widmet sich dann mehr den letzten 10 Jahren.

Emo-Lieblinge waren ganz klar SMALL BROWN BIKE. Komplexes Songwriting, maximale Emotion. Dann entdeckte ich die zappeligen BEAR VS. SHARK – vow!

Dazu jede Menge deutschsprachiger Punkrock. DUESENJAEGER alle 7inches besorgt. OIRO. Krach. Päng. Geilo! ANTITAINMENT empfohlen bekommen, auf Konzert und auch PASCOW dort gesehen. Fantastisch. Eins der sehr wenigen Konzerte, die ich in der Babypause besucht habe.

Noch eins waren TURBOSTAAT. Kannte damals noch kaum wer. SCHNELLER AUTOS ORGANISIATION. Die wundervollen GRIZOU!

Ich hör auf zu schwärmen. Finde wirklich alle Bands ausnahmslos geil. Ja, auch INTERPOL haben mich nachhaltig überrascht und der Schlagerpunk von BLINK182 hat mich aus meiner ersten, tiefen, tränentraurigen Trennung Anfang 2000 gezogen. Das war geil. Gute Laune ohne Ende!

Viel Spaß beim hören. Link zu DEEZER.

Eventuell wird auch mal ein Cover zu den Playlists erstellt.

fanzine: PUNKROCK DIARY #7

 

Bisher kannte ich das PUNKROCK DIARY noch gar nicht. Und ich kann gleich sagen, daß es mir total gut gefällt. Ich habs mir mal aufm Tablett angeguckt. Hüstel.

Seltsam fand ich das „am Rande erwähnt werden möglicherweise unter anderem…“ und dann eine Liste von Bands. Normalerweise würde man dann auch Interviews im Heft  finden. Hier eben nicht. Alleinstellungsmerkmal des PUNKROCK DIARY ist wohl, daß  es um ein Konzerttagebuch geht, welches schlicht die Konzerte auserzählt. Maks hat am 14.11.2019 angefangen und endet am 01.02.2020.

Konzerte in Bochum im Wageni, in Köln im Sternhagel, in Duisburg in der Pommserei, uvm. Die Bands sind LOSER YOUTH (mehrmals), KRUSTE, EA80 und einige, die ich noch nicht kannte. Dazwischen immer mal eingestreut Kolumnen, Gedanken zum Thema Nahverkehr, was weiß ich noch. So ganz durch bin ich noch nicht.

Jedenfalls isses übersichtlich, gut zu lesen, hot & ready. Bestellen bei rilrec, zB.

oder mal hier gucken, da gibts ältere Ausgaben online

review: DxBxSx – die CD

Von Bakraufarfita habe ich diese CD zugeschickt bekommen. Sehr, sehr geile Mucke, nehme ich mal vorweg. Vinyl wäre auch sehr hübsch gewesen, denn CDs brauche sehr, sehr lange, bis sie mal in einem Player lagen und ein paar Runden drehen konnten. Ich besitze nur einen. Der ist fest im Auto verbaut. Und manchmal fahre ich kein Auto. Aber Vinyl, ja das läuft und läuft und läuft.

Hier nun das neueste Werk der irren Berliner Stonerpunkband mit Rio Reibeisenstimme am Mirko.

Wie ich schon bei ihrem letzten Output erwähnte: Die Musik spielt im Rahmen der benannten Berliner Schnoddrigkeit auf sehr hohem, schweißtreibendem, Schweinerockniveau.

Rock ist ja nicht so meins, aber: sie machen Punktexte. Bringen Vieles sowas von auf den Punkt. Die Musik abgrerockt und abgezockt, verdammt minimalistisch. Es gibt so viel davon abzufeiern, hoffentlich kommen sie mal ins Artcanrobert! Spaßfaktor hoch fünf, doch auch richtig richtig ernst gemeint. Klare Ansagen.

die nerven

sitzt meine bomber steht mir mein bart

hipsters nerven ist doch klar

oder auch schön, historisch:

die wende

die klamotten waren alt und selbst gemacht

musik kam ins kassettenfach

schabowski bringt den satz zuende

erst kam die akne, dann die wende

und zum Schluß klare Kante gegen rechts:

der typ

du sagst alles fremde ist eher schlecht

hier gelte schliesslich deutsches recht

deine sprüche sind hohl, dein kopf ist es auch

du bist nicht mein typ

Raus kam das schon letztes Jahr bei bakraufarfita, erschienen, auch ne nette Idee, als „die CD“ „die LP“ „die MC“ „der DL“

youtube playlist #3: quarantined (the media control videoclip mtviva years)

Da habe ich schon ne ganze Menge drüber zu erzählen! Das waren ziemlich abgefahrene Jahre bei MEDIA CONTROL vorm Computer zu sitzen und Werbeblocks und die kompletten 24 Stunden MTV Deutschland und VIVA, später auch VIVA 2 durchzuschauen. Es ging auch ganz schön auf den Sack die hunderten Wiederholungen von Spice Girls, TLC, Michael Jackson oder ähnlichen Poppern anzuhören und anzuschauen; und seien es auch nur die ersten vier Sekunden eines Videos. Ihr merkt: wir reden von der Zeit so 1993-1997. Mir gab es aber auch einen Hammer-Einblick ins Videoclipgeschehen, was meine Neugierde auf das Filme-machen immer mehr weckte. Bemerkenswerterweise sind ja Clip-Produktionen in Deutschland (fast) nicht mehr möglich, wir unterbieten hier gegenseitig jeden Preis (das ist aber ein anderes Thema); noch gibt es lineares Musikfernsehen, geschweige denn bekannte, erreichbare Formate.

Als dann VIVA 2 noch diese abgefahrenen kleinen Sendungen wie WAH-WAH oder andere Nischenprogramme brachten (irgendwann komme ich wieder auf die Titel der Sendungen, haha) hab ich diese tollen Videos von TOM WAITS, PRIMUS und NOTWIST überhaupt mal gesehen. Oder den cineastischen Clip von A PERFECT CIRCLE gefilmt von David Fincher (sieben, fight club,…)

Es geht in dieser Liste also vor allem drum: GUCKT euch den durchgeknallten Scheiß auch wirklich an! Am Anfang nerve ich mit den paar seltenen elektronischen Trax, da ich so Mucke schlicht so überhaupt nicht höre. Ich hab mir damals die als Back-Up gefertigten VHS(!!!)-Bänder mit nach Hause genommen und die coolsten Clips überspielt. Klar, Qualität hielt sich in grenzen, dafür waren das die wahrlich durchgeknalltesten Mixtapes EVER!

Beim SWR habe ich den allerletzten Clip dann entdeckt: FUGAZI – GLUEMAN. Lief Nachts um 1 in einer Sendereihe names „Videokunstpreis“.

youtube playlist #2: quarantined (wilde teen-punkjahre)

Diese Playlist ist für „die guten Alten“…

Angefangen in Baden-Baden bekam ich das Demotape von V-Mann Joe von der Band selbst. Mehrfach habe ich sie dort auch live gesehen.

Über all die Bands, die ich auf diversen Mixtapes in die Hand gedrückt bekommen habe. BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE von Flopitz zu seinen PLOT-Fanzine-Zeiten und meiner ersten Band HÜNERSÜPPCHEN. Den abgefahrensten Sampler aller Zeiten PARANOIA IN DER STRASSENBAHN. Die Einstiegsmucke im „Ländle“ NORMAHL aus Stuttgart und K.G.B. aus Tübingen. 

Selbstverständlich auch Einstiegsmucke waren DIE TOTEN HOSEN, deren Platte „live – bis zum bitteren Ende“ rauf und runterlief. DIE ÄRZTE, weil alle Mädels darauf abgefahren sind und das der kleinste Gemeinsame musikalische Nenner war.

Alle geil.

Zum Schluß dann ein paar amerikanische, bzw. englisch sprachige Bands, die ich aber tendenziell nicht so viel hörte, da ich schlicht die Sprache nicht verstand.

Allsda wäre auch mit relativ viel Gemeinsamkeiten in den Hardcore MINOR THREAT und diese ominösen SEX PISTOLS… aber hört und lasst euch überraschen!

youtube playlist #1 QUARANTINED (the 90s hardcore lessons)

hier ein wenig ausführlicher:

Angefangen mit den zappeligen AT THE DRIVE IN, die mit „relationship of command“ ganz klar auf dem PEAK ihres Schaffens waren. Produziert von Rick Rubin. Geiler Sound, geil gespielt, konnten sie, meiner Meinung nach, live nie einhalten.

über meine NYHC-Zeiten: die großartig wütenden und politischen SFA. Reverend Paul Bearer, der mit SHEER TERROR so asselig, prollig und doch so klare politische Statements zu shouten hatte. GO! die sich oft mit YUPPICIDE und SFA Bandmitglieder teilte (und bei mir mein ersten NYHC-Tape, was mit Jamil überspielt hatte). Anfang der 90er schon einige Statements raushauten für soziales Miteinander, Gay, human rights, etc.

Dazwischen mal Entspannung mit MIGHTY MIGHTY BOSSTONES, ein Feuerwerk der guten Laune mit einer einzigartigen Reibeisenstimme am Mic! Oder BEASTIE BOYS. Lieblingsband. Auf Platte, Live, die ganzen Songs. Meisterwerk.

Die Vollklatsche aus Kaltland HAMMERHEAD. Was für ein Überalbum, was für Liveshows. GEIEL!

Noch so einige Bands tummeln sich. Einfach mal durchlaufen lassen, ich mach mal die nächste Playlist.

SPOTIFY

DEEZER

review: BRUECKEN – schall und raum LP

Eine der wenigen (100 Stück) seeblauen Vinyls hab ich mir bei der Band bestellt.

Sie selbst bezeichnen es als PostRock mit Shoegaze Einflüssen. Ja. Stimmt. Da ich andere Instrumentalbands wie THIS WILL DESTROY YOU oder MOGWAI auch ganz gern mal höre, ist das hier echt eine schöne Komplettierung.

Ein in sich schlüssiges Songwriting, Gitarrenwände, viel Hall, elegische Parts und lange Songs. Die Band selbst beschreibt ihre Musik als Ergebnis von widrigen Bedingungen aber auch tiefer Verbundenheit. Das erzählen auch schon die Songtitel „taumelnd“ „trotzden“ „unvollendet“ „loslassen“ und „müssen“

Es ist eine Platte, die man zehn Mal hintereinander laufen lassen kann. Der Sound ist sehr ausgewogen. Mal drückend, schiebend, oft weit aber nicht zu sanft, dafür spürt man den Bass immerda.

hier zu haben (Moment of Collapse)

review: BUG ATTACK – abriss 7inch

Bäm kommt hier ne Wanze reingeknallt. Ich hatte ihn ja schon neulich mit einem etwas älteren Video gefeatured. Ein-Mann-Band die maximal reduzierten Rotzpunk spielt. Geiler Scheiß. Eine Freude, wie er drei Instrumente auf einmal spielt, der Olli.

Themen sind diesmal: Krieg, Abriss im Vorstadtghetto, Geld und Kapital, Arbeit ist scheiße!

Ich bin da nicht so drinne, aber viele gibt es nicht, die quasi als Alleinunterhalter mit Punkmusik am Start sind. Drei 7inches hat er schon bei Gunner Records rausgebracht, eine heizt mehr als die andere!

Reinhören, klar, bei bandcamp. Schön auch, daß zwei der 7er genau den selben Titel haben „s/t“.

review: ULF – es ist gut LP

Ein paar Tage dreht diese Platte schon ihre Runden bei mir. Ich hörte 2016 schon ihr Demo „vier gute Lieder“. Klar, irgendwie muss man über diesen Sound, diese Band, ihre Optik, die Spielereien mit 90er-Jahre-Ästethik stolpern. Viele Anspielungen auf die Fernseh-Jugend der 80er mit Songs wie „graf grauenstein“ (der siebte weg, eine Jugendserie) oder „heilige handgranate“ (monty pythons Film „ritter der koosnuss“).. nungut, was will mir das alles erzählen? Aufbruch.

Mich erinnert es ein ums andere Mal an die Hamburger Schule nur tatsächlich mit mehr Drang nach Vorn, mehr Melodie, Melancholie und weniger Studentenmief. Das ist recht poppiger Postpunk, hat aber seiner Ecken und Kanten und läuft nicht dauernd glatt durch. Die Songs abwechslungsreich.

Hab mir die Platte bei flight13 mitbestellt. Gute Idee. Zwar ein wenig teuer…. Allein wegen des Songtitels „stress bei penny“ mega liebens- und kaufenswert!

Von mir soweit sicher nichts Neues im Review, da könnt ihr schon nen riesen Stapel im Netz von den anderen, die die Scheibe zur Bemusterung bekommen haben in endlosen Schleifen lesen. Manch Info: Arne Kulf, der Strippenzieher der Band (heisst wohl: Gitarrist) ist auch der Namensgeber für ULF.

Erschienen bei MyFavoriteChords & Moment of Collapse.

… und neues Video:

konzert: SNAKES IN SPACE @ artcanrobert 20200222

Das Datum sieht so witzig aus, dass ich das mal so stehen lasse.

Das Artcanrobert hat zu einem Psychobilly-Konzert geladen, oder was man so dafür halten könnte wenn man, wie ich, so wenig Ahnung wie möglich davon hat. Man könnte mir auch ein Emu für ein Pferd verkaufen… aber das ist ein anderes Thema.

Eröffnet haben den Abend die Karlsruher Instrumental-Surfer von COBRA EXPRESS. Sie hatten schon einige Auftritte in der Gegend, bspw, klar, in der Alten Hackerei. Im Gepäck haben sie Surf-Musik, mal trashig, mal tanzbar, mal punkig, eine, je länger ihr Auftritt dauerte, saugute Mischung aus dem Soundtrack von PULP FICTION und meinen Freunden von ACHTUNG RAKETE.

Den Spass am Spielen merket man ihnen sichtlich an. Sie stellten fest, dass man, ab einem gewissen Alter, sich keine Vorbands mehr sucht, sondern Bands, die nach einem auftreten, damit man früher nach Hause kann. Sie haben ne 7inch von 2014 und eine aktuelle CD mit beigehabt.

Ich kann es vorweg nehmen: sie haben recht behalten. Nach ihnen kamen die COBRA DUDES, die eine waschechte TURBONEGRO-Coverband, wohl eher Imitationsbands, sind. Wer mehr über den Unterschied zwischen covern und imitieren wissen möchte, sollte sich „scheiternhaufen“ reinziehen. Wie auch immer… die Band war noch nie mein Fall! Irgendwann habe ich mal ein paar Songs gehört und erinnerte mich ganz gut an den Überhit DEMIN DEMON. Der kam nur leider ganz am Ende des Sets und ich musste überstürzt, wie vor 30 Jahren, als ich noch bei den ersten Tönen meiner Lieblingsband wie irre losstürtzte und ganz vorne mitpogte, mein Bier auf die Theke knallen und schnellen Schrittes in den Konzertraum eilen. Gutes Song! Sicher auch ne gute Show. Müssta aba die andern fragen!

Nach dieser Punkshow kamen THE PSYCHONAUTS aus der Schweiz. Mit eingener, selbstproduzierter LP am Start. Ich würde sagen: Rock’a’Billy, bluesig, country, Slapbass, alles da, was den Ted erfreut. Sie nennen es Hoochie-Coochie-Trash-A-Billy. Okay. Ich sag nur Stichwort „emu“!

Außergewöhnliches Konzert fürs Artcanrobert. Kann man ein Mal im Jahr machen. Muss ja nicht immer Deutschpunk sein. Oder Hardcore. Oder so Rock-Musik.

Zum Schluss gibts noch ein, zwei Fotos von #bewbyx, die das Artcanrobert mit ihren kleinen Pics gepflastert hatte, zum mitnehmen. Lesezeichen oder so… Zur Erinnerung: sie hat das Cover der Ausgabe 5a gezeichnet.