
Die TAZ schrieb schon über die Platte. Oder sagen wir, eine Redakteurin der TAZ.
EA80 bringen nach mehreren Jahren wieder eine LP raus.
Dabei kann man die 40 Songs auf den 7 7inches ja wohl schon als Platte bezeichnen.
Kompliziertes Format halt.
EA80 – sperriges Format, langlebig, dreckig schön, rauhe Perlen produzierend, zärtlich harte Worte schreiend, singend, tiefgründig klar.
EA80 nutzen die Gelegenheiten nach dem Motto “wenn nicht jetzt, wann dann” und spielen reichlich Konzerte. Die Hinterherreisenden, welche der Band ja mit ihren Status beschert, den sie haben, kann man sich als Normalo ja inzwischen sparen. Ich bin gespannt, denn im April (06.04., Sonntag) sind sie in Karlsruhe, wer da so seinen Weg aus Stuttgart (die nie auf ein Konzert nach Karlsruhe kommen, außer es ist MEGAbekannt) oder Freiburg macht.
Dazu auf jedem Konzert Ähnlichkeiten in der Setlist, aber eben nur Ähnlichkeiten.
Btw: schade, dass sie “trashfest” immer so zerlegen. So ein tolles Stück!
Die Musik auf der Platte, ich gehe mal unchronologisch vor, beschreibe ich mal mit dem, was EA80 ausmacht: “radar” auf der zweiten Seite ist was viele Bands inspiriert hat, diesen düsteren Sound zu machen. “die goldene stadt” überrascht total, ebenso wie das sehr kurze “abgrund”.
Sie haben sich absolut an jeder Stelle den Punkrock erhalten, nie abgeben, diskutiert bitte nicht drüber, wir sind einer Meinung!
“vergoldet” gibt dem Anfang dieser Platte, dem Anfang dieser neuen Zeit mit EA80, musikalische Untermalung und wörtliche Bebilderung.
“….keiner hält uns auf”.
Das ist toll.
Mal abgesehen davon haben sie im OX #39 im Jahre 2000 eines der seltenen Interviews mit Joachim Hiller veröffentlicht. Und darin etwas über ihre Zukunft verraten. Das ist 25 Jahre her.
Wie lange es EA 80 noch geben wird? Hoffentlich ewig, wahrscheinlich noch sehr lange: Maul würde eine Auflösung als Verleugnung der Vergangenheit ansehen, die anderen stimmen ihm zu, und da EA 80 keine Menschen sind, die zu unbedachten Äusserungen neigen, kann man folglich sowohl als alternder Punkrocker wie als Neuling damit rechnen, dass EA 80 noch lange die Auflösung des Rätsels, was ihr Name denn nun bedeutet, mit sich herumtragen werden.
Es steckt viel Ehrlichkeit, Direktheit und Poesie in all den Worten – wie immer.
“scherbe” ist auch ein typischer EA80 Song, der irgendwelche Gemüter begeistert wird, meines nicht. Endlos die selbe Rille. Ähm, dasselbe Riff.
“kapitulation” machen einen Abschluß, der so ist, wie er sein muß: sperrig, kleine Momente, die erfreuen. Abwandlungen von dem, was sie eigentlich schon immer machen. Weil sie den Sound lange nicht verändert haben.
Hier eines der 8482239 Youtube-Videos, die mit Handykamera an den unmöglichsten Positionen, unter Berücksichtung der maximal schlechten für das Soundrecording, zum titelgebenden Track “stecker”.
Vinyl gibt es beim Majorlabel. Und im Gegensatz zu Streaming bei sehr vielen andern Anbietern von Schallplatten. Cool. Kauft euch halt zwei.