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LP: artificial peace – complete session november 1981

Diese Platte wurde mir vom Dischord-Algorhythmus bei Bandcamp kredenzt und ich hab dann über einen Drittanbieter für gebrauchtes Vinyl zugeschlagen.

Ich lauchste rein und dachte “aha”! Da haben also bspw auch die Beastie Boys anfangs ihren Sound gefunden.
Es ist ein Re-Release einer Band, die es gerade mal ein Jahr gab und hießen Artificial Peace.
Sie haben eine Session in 1981 aufgenommen, 17 Songs!
Die Tage hatte ich erst Bad Anxiety reviewt und kann ganz klar sagen, dass man das musikalische Rad nun wahrlich nicht mehr neu erfindet, nach über 40 Jahren Punk und Hardcore. Aber: zeitgeschichtlich ist es inzwischen doch manchmal ganz cool, in die alten Platten mal reinzuhören und ab + an etwas zu entdecken.
Für mich also Artificial Peace.
Amerikanischer Hardcore. Ian MacKaye hat einige Worte dazu in die Linernotes gepackt und bezieht sich und Minor Threat schon auch auf eben diesen Sound dieser Band.
Die Mucke macht schon hart Bock, weil es noch so rough ist, trotzdem gut gespielt, kein Gerumpel. Voller Ideen und jugendlichem Witz sprüht.
Nicht so angekartete Scheiße wie heute oft. Wo man schon weiß: ah! jetzt kommt der Beatdown.

Da isses schon cool, das Dischord seine Archive öffnet und uns nach und nach genau diese Sache “rüberschieben” und sagen: hör da auch mal rein!
Da gibt es sicher noch 1’000’000’000 Bands, die irgendwann, irgendwie unterwegs waren und irgendein Re-Issue bekommen.
Bin gespannt, wann den 80er-Guys die Puste ausgeht, weil sie aber auch jedes Livetape noch auf Vinyl gepresst haben.
Dann müssen sie an die 90er, die Zeit in der Vinyl mal komplett vom Markt verschwunden war.
Dann die Frage, ob es nicht ausreichend wäre, das einfach nur digital zu veröffentlichen, da dieser Release eigentlich ja nur an Sammler rausgeht.

Ich hab das Stück hier, Release 2010, auf rotem Vinyl.
Mir gefällts immer noch.

PS: lasst mich wissen, was ihr denkt!

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LP: sex pistols vs. sex pistols

Diese auch, zufälligerweise entedeckt, und bei einem Drittanbieter für günstiges Geld (ich 13€) geschossen.
Ein RSD-Release, der meinen prüfenden Ohren unterzogen werden wollte!

Also: original Artwork der Sex Pistols “never mind the bollocks” Heißt: so sollte die Platte mal aussehen.
Die übliche, oberflächliche Amateur-Recherche im Internet hat mal so ü-ber-hau-pt nichts zu Tage gefördert.
Also trage ich mal was zusammen.
Laut Discogs gibt es weltweit, mit Nachpressungen und allem Zip + Zup (CD’s, Tapes, Picture LP’s etc pp), 429 Versionen diesem einzigen Studio-Album der Band Sex Pistols.
Nun, die Version “god save the sex pistols” ist eine extra-Variante, die nicht dazu gehört.
Sie heißt ja anders. Okay.

Musikalisch finden sich die selben 11 Tracks darauf, remastered, versteht sich, teilweise in nicht weiter gekennzeichneten anderen Versionen. Und in einer anderen Reihenfolge.
Nein, das stimmt nicht. “The first configuration of the Never Mind The Bollocks album (no Bodies & God Save The Queen, but including Satellite), with slightly different versions of key tracks. Tracks remastered in 2012 by Tim Young.
Diese Info habe ich von einer Seite, die die Sex Pistols liebt.
Ich kenne das Album dann doch recht gut, habe es – ich mochte es lange wirklich gar nicht, so wie die “nevermind” von Nirvana – dann doch einige tausend Mal gehört.
Die Unterschiede sind mal im Gesang, mal im Solo, was weiß ich. Absurd, sowas zu veröffentlichen.

Und hier bekommt ihr euren Weihnachtsfilm, statt das 1698te Mal die Pistols-Platte anzuhören.
The Great Rock’n’Roll Swindle:

und zum Abschluß:
yeah, die Sex Pistols, oder nennen wir es “Frank Carter & the Sex Pistols Band” spielen nächstes Jahr zwei Gigs in Deutschland. Es ist eine Karaoke-Live-Band.
Jubel.
Irgendwo bei FB schrieb jemand “Frank Carter macht einen guten Job”. Jo. Genau das wollte Malcom MacLaren einstmals: dass diese scheiß Idioten einen guten Job machen. Haben sie aber nicht. “and now they are fat, forty (no, 70) and back”

Es gibt etwas, was ich schade finde, nicht gesehen zu haben: die Sex Pistols 1977.
Ja, die 90er-Jahre Reunion war musikalisch sehr geil, der Sound super, die Band Top in Form.
Der Rest kann doch bitte so begraben bleiben, wo er schon mal zugeschüttet worden war.

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LP: paddelnohnekanu – endlich wieder deutschpunk (digi-release)

Es ist Weihnachten!
Ich hoffe, ihr habt Zeit, euch etwas durchzulesen, was eine ganz eigennützige Sache von mir ist:

unsere erste LP “endlich wieder Deutschpunk” haben wir vor 11 Jahren, irgendwann 2013, selbst veröffentlicht.
UND NUN WIRD ES SIE AUF ALLEN ALLEN ALLEN KANÄLEN DIGITAL GEBEN.
Auf eurem geliebten Spuckify, und auch den 18932 anderen Plattformen, die nur darauf gewartet haben.
ich habe noch circa 75 Platten zuhause, von einstmals (übertriebenen) 500 Stück.
250 blau transparent, 250 rot transparent.
Gern DM, wenn Interesse.
Zuallerst aber das liebenswerte “Review”, welches mich in den über 20 Jahren mit paddelnohnekanu erreicht hat:

Geiel. Danke! Wusste ich nicht, war mir nicht bewusst. Ich wünschte, wir hätten dir das mal live präseniteren können und uns getroffen!

Deswegen hier gleich mal unser erster Song und erstes Video zu “kein kommentar”
TRACK #01

Ich hatte die fixe Idee zu jedem Song ein abgefahrenes Video zu machen.
Die Welt anzuschauen, Videos von meinen Reisen zu machen, die mich manchmal nur irgendwo in die Wallachei in Baden-Württemberg verschlagen haben; durch meinen Job.
Im Laufe des Mixing-Prozesses fiel mir auf, dass sich die ersten drei Songs ganz wunderbar ineinander übergehen lassen.
So haben wir sie dann auch eine ganze Zeit live gespielt!

Song Numero 2 ist dann “turmbau zu du-buy”
ein wirklich, aus heutiger Sicht, einfallsloses Wortspiel. Macht nur Sinn im Zusammenhang mit dem Bild aus dem Booklet. Dem Dubai-Tower, diesem sinnlosen Glas-Beton-Gebäude
Dennoch: wir lieben Wortspiele. Und wenn sie keiner versteht, haben wir im Laufe der Zeit gelernt: dann ist das Kunst. Da kann dann auch weg.
Deswegen hier, reaktiviert, ein späteres Video zu diesem Clip.
TRACK #02

Die leider für mich persönlich nicht ganz so witzge Geschichte dahinter ist (ich schrieb darüber dann doch mal in einer Printausgabe der ProvinzPostille), dass ich einen Kurzfilm gedreht habe.
In diesem Kurzfilm sind die beiden 16-jährigen Mädchen ausgebrochen von Zuhause und sind auf ein Konzert gegangen. Das war, denke ich, 2002 oder 2003. Turbostaat in der KTS in Freiburg.
Blauäugig bin ich da hin. Die beiden im Schlepptau und meine Super 8 Kamera und ein Film (das sind ein paar Minuten).
Ich hab mich durchgefragt un dbin bei Drummer Peter rausgekommen. Er sagte ja, würde aber gerne dann mal den Film sehen.
Klar. Wir schauten uns also die famosen Turbostaat an, ich filmte ein wenig, ohne Licht in einem arschdunklen Laden.
Danach, damals gab es so Entwicklertütchen dazu, man stopfte den fertigen Film da rein, schickte den an ein Kopierwerk (es gab mehrere in Deutschland) und bekam den entwickelten Film ein paar Wochen später wieder zurück.

Doch der Film kam nicht.
Und ich hatte ja den Rest meines Kurzfilms schon gedreht und musste und wollte dieses Material da reinschneiden.
Ich rief dort an, keine Reaktion.
Eine Mail, ein Brief.
Klar, wir schnitten den Film einfach fertig und ließen das Material weg.
…. und Jahre später kam dann plötzlich eine DVD und ein Entschudigungsschreiben.
Das Kopierwerk hate einen Wasserschaden und ist komplett ruiniert gewesen. Alles Material darin. Da war Hobbyfilmer Felix natürlich der Letzte, bei dem sie sich gemeldet haben. Es gab sicher andere Kunden, die versicherungsmäßig versorgt werden mussten.

Nun, vielleicht erkennt ihr in dem Grau, in der Suppe, irgendwo ein paar Menschen. Dass sind meine beiden Jungdarstellerinnen und Turbostaat.

Zu den Videos “unkraut”, “hearts fear punkrock” und “weltraumschrott” auf Seite 2 hatte ich auch noch Videos gemacht.
Doch im Zuge dessen, dass wir ab Oktober des Jahres 2014 nur noch zu dritt waren, haben wir uns entschieden, die Videos auf ein Minimum zu reduzieren. Meine Filmkunst kam nicht so gut an, hehe.

Bei Olivia haben wir im Keller eine Akustik-Release-Party gemacht. Das war ein schöner Abend und hat uns gezeigt, dass unsere Musik auch so funktionieren kann.
TRACK #03

Der vierte Song dann “schon gehört (heute wird die Welt abgestellt)” wurde von Marko im OX #108 Juni/Juli 2013, mal abgesehen von anderen Songs, abgefeiert. Danke (immer noch) dafür. Es gab recht gute Kritiken, wir haben einen langen Weekender (ich sollte mal das gefilmt Material zusammenschneiden?!?!?) mit Ben Racken gemacht, auf dem uns auch an zwei Abenden the Lamplighters begleitet haben.
TRACK #04

und den fünften Song, der eigentlich (fast) immer unser Set abschließt, das ist “troubadour”. Der erste jemals geschriebene Song für diese Band.
Und ein Video hatten wir ein paar Jahre schon vorher gefilmt und zusammengesetzt aus Aufnahmen der ersten Bandbesetzung mit Boris, Pillchen und Patrick, die unegfähr eineinhalb Jahre Bestand hatte.
Ihr könnt auch noch die verblichenen Grizou sehen, mit denen wir in Berlin gespielt haben. Bei uns damals noch Flo an der zweiten Gitarre. Und Ole und Tulle schon dabei!
TRACK #05

Erstaunlicherweise spielen wir noch einige dieser Songs. Einfach weil sie echt stark sind.
“unkraut” oder “hearts fear punk rock” haben immer nur mit zwei Gitarren funktioniert und sind echt öde, wenn nur ich sie auf der Klampfe spiele.
Zudem wir uns auf kompakteres Songwriting geeinigt haben, grins.

Bin gleich fertig.
Hier gibts noch 15 Minuten Laberung beim 20 Jährigen Bandjubilat (2022)  mit ein wenig Backstory.

Tschau, Tschüß, schöne Weihnachten und lest in den folgenden Tagen auch noch die Verrisse, die ich geschrieben habe!

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LP: death – …for the whole world to see

Für Leser, die Bock haben, etwas mehr “zu tun” als eine Review lesen!:

Death – for the whole world to see.
Ein postumer Release eines famosen Album, wiederentdeckt durch Vinylnerds.
Ich sah die Doku über die Band. Sie haben in meinem Geburtsjahr, 1976, eine einzige Single veröffentlicht “politicians in my eye“.
Ein fiebriger Song mit einer rockigen Gitarre, stop&go drums, präszisem Bass und einem absolut in die Zeit passenden Gesang.

Die Doku von 2009 über die Hackney-Brüder. David, Bobby und Dennis.

Diese Doku hat mich echt zu Tränen gerührt, der drei Brüder in Chicago, die eine Band gründeten und sie DEATH nannten, was wirklich kein Label nehmen wollte.
Das Zwischenmenschliche ist das, was mich wahrlich so schwer beeindruckte, weswegen ich euch nun ein paar Zeilen zu den Demos ihres ersten Longplayers, der erst 30 Jahre später veröffentlicht wurde, “…for the whole world to see” schreibe.

Death spielen sieben Lieder, der Musikhistoriker bezeichnet es als Protopunk, es ist sehr schneller, ja fiebrig gespielter Rock’n’Roll. Die drei hatten ganz sicher MC5 gehört und ganz viel Soulmusik, bevor sie losgelegt haben. Stooges mit Motown gemischt.
Die beides ersten Tracks “keep on rockin” und “victim of rock’n’roll” zeigen da schon sehr klar, um was es auf diesem Album geht.
Der Sound ist klar, nicht zu rotzig, es fehlt definitiv diese Punkattitüde; die es ja Mitte der 70er nur bedingt irgendwo gab. Man spürt über die ganzen Verlauf die unglaubliche, jugendliche Spielfreude.
Sie experimentieren mit beispielsweise einem balladesken Beginn “let the world turn” und enden in einem Drumsolo. Das ist sehr gescheit gemacht. Ungestüm.
Songwriting anders zu machen, was erzielt das für eine Wirkung.

Track “you’re a prisoner” ist äußerst Beatorientiert. Bass und Drums so krass beeinander, die Brüder müssen sich totgeprobt haben. Wahnsinn.
“freakin’ out” beginnt mit einem keifenden death-Schrei. Ein Song, der auch von den Bad Brains sein könnte.
Die Lyrics werden auf Seite zwei sprechender und weniger rockig und mündet in “where do we go from here” umd mit “politcians in my eye” zu enden.
Es IST der Hit des Albums.

Also ich finds immer wieder klasse.
Wahnsinns Album.
Die Band hat dann noch drei Platten rausgebracht.
Bei Drag City Records – das Boxset gibt es noch hier. Remastered. Darf in jeder Sammlung stehen.
Diese kommt mit Textbeiblatt, handschriftlich, was nicht ganz einfach ist zu entziffern.

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review: pADDELNoHNEkANU – my button is bigger than yours

Ihr denkt sicher, ich spinne. Aber es muss mal was persönliches sein.
Ich habe das letzte Album meiner Band pADDELNoHNEkANU mit Tulle (Bass) und Ole (Drums) in 2018 / 19 bei uns im Proberaum aufgenommen. Wie immer, kann man sagen. Die Herangehensweise ähnelt sich jedesmal, und ist doch anders. Neue Mikrofone oder anderes Equipment ist dazugekommen.
In diesem Fall haben wir in unseren Proben, über Wochen, mal einen, mal drei Songs aufgenommen. Je nachdem, wie wir mit ihnen fertig wurden.
Ich hatte Listen mit den Abläufen geschrieben, was auch neu war, dass zum Beispiel der Opener “willkommen im vakuum” in einer Probe entstand und in der nächsten auf 12 Spuren aufgenommen wurde.
Wieso ich auf unser Album komme: ich habe neulich reingehört und finde die Songs super, nur den Sound hart gewöhnungsbedürftig.
Warum ist der so anders als bei den andern Alben?
In unseren Proben oder auf der Fahrt nach Magdeburg zur Bootstour haben wir Bandintern darüber gesprochen. Ich verschone euch jetzt mit Gelaber von uns: eine alte Email wurde beim Digitalen Frühjahrsputz nach oben gespült. Ein sehr alter Freund, der vor vielen Jahren ausgewandert ist, hatte uns eine lange Mail geschrieben mit Kritik zu diesem Album “my button is bigger than yours”.
Ich habe die nun etwas aufgearbeitet zu einem Review (vor allem die Reihenfolge)

Habt soviel Freude daran wie ich, bitte!

Ich wollte anlaesslich der neuen Scheibe und auch als Fan-Reflektion der ersten 15 Jahre Bandgeschichte eine Top 10 meiner Lieblingslieder anlegen – fiel mir sofort auf das es eine Top 15 werden muss 😉

Filmemacher (s/t)
Troubadour (s/t)
Der teufel und die tiefe blaue see (s/t)
Tauchstation (s/t)
Suedtangente (Wunschkind)
Wie auch immer du heissen magst (Wunschkind)
Fidel Astro (4 Affen 1 Ziel)
Nichts (4 Affen 1 Ziel)
Turmbau zu dubuy (Endlich wieder Deutschpunk)
Hearts fear punkrock (Endlich wieder Deutschpunk)
Der moderne punk
Nicht hier nicht jetzt nicht du
Entschuldige schon mal wegen morgen
Uebel und gefaehrlich
Frei sein

Da könnt ihr mal sehen, wie stark die neuen Stuecke in meinen Lieblings-Top-15 vertreten sind. Das ist eine wirklich geile Schreibe, geil gespielt, geil geknueppelt und hoert sich an als gehoert es alles zusammen.

Es schwingt bei mir bestimmt einen haufen nostalgie und herzblut beim hoeren der Stuecke des ersten Demos (s/t) mit, aber ich glaube trotzdem dass damals ein besonderer ‘Drive’ dabei war, den ihr bislang nicht habt wieder matchen koennen. Mit der neuen Scheibe ging es mir das erste mal seit 2005 so, dass euer Songwriting und auch die Performance diesen Drive wieder irgendwie dingfest machen konnte.
Es ueberrascht mich irgendwie nicht, dass das mit der ausgefallenen Herangehensweise an’s Songwriting geschah, von der du, Felix, mir erzaehlt mal hast. Wie auch immer, es hat gewirkt. Ich glaube, dass ihr mit der neuen Platte euer bisher bestes Werk aufgenommen habt.

Ein klein bisschen zu den einzelnen Songs:
Fuer mich ganz oben steht ‘entschuldige schon mal wegen morgen’. Einfach vom Gefuehl und den Parts. Hoert sich so dermassen authentisch an. Die Mosh-Parts sind fett.

Obwohl ‘nicht hier nicht jetzt nicht du’ mein zweites Lieblingsstueck  ist, frage ich mich, ob es nicht einfach im Uff-ta haette durchgeknueppelt werden wollen. Der Rockbeat nach dem 2.Vers nimmt dem Stueck fuer meinen Geschmack den Wind ein bisschen zu sehr aus den Segeln.
“Uebel und Gefaehrlich” – da finde ich die Lyrics und wie sie gesungen sind in den Versen besonders stark. Das hebt sich auch so sehr von anderen Dingen, die ihr zuvor gemacht habt, ab.

“Frei sein”, da finde ich auch die Verse cool. Auch, dass sich der Chorus so sehr vom Vers absetzt. Muss man erst mal so einen Refrain finden!
Der moderne Punk – vielleicht mein Lieblingsrocker auf der Platte.

“Scheuch’em auf”: Meine CD-Kisten sind abgepackt im Keller, vom Umzug noch, drum hab ich noch nicht nachgeguckt. Ich glaube aber, dass meine Lieblingsversion von “Scheuch’em auf” auf einer CD war, auf der handbeschrieben ‘Paddelnohnekanu 2011’ steht. Ich nehme an, dass das die Urversion des Songs war. Das geile war daran war das Geschrei der Worte ‘Scheuch ‘em, scheu ‘em auf! Scheuch ‘em, scheu ‘em auf!’ waerhrend der ersten Mosh-Sektion. Das Lied braucht genau das, finde ich. Es fehlte mir auf der ‘In die Tiefe der Sprung’-Platte und auch auf Version auf dieser neuen Platte.

Rhythmsection: Ich finde es geil, dass nichts Ueberfluessiges von Bass und Drums gespielt wird. Da wirken erstmal die paar geilen Fills die gespielt werden viel staerker und zweitens unterstuetzt das Spiel so umsomehr das Songwriting, die ausgefallenen Taktwechsel und Songstrukturen. Drittens ist’s auch ein Zeichen vom reifen musizieren.
‘Reise’ von EA80, da gibt’s auch gar nichts was nicht gebraucht wird. Was mich auch umhaut bei der neuen scheibe sind die Drum-Fills, besonders die Einsaetze. Der Einsatz zum 1. Vers bei ‘Entschuldige schon mal wegen morgen’ ist grandios, wollte ich mal besonders hervorheben.

Gitarrensoundtechnisch:
Dein Gitarrensound aus den Zeiten des Line-6 Distortion Modeler steckt mir noch immer in den Ohren – Geil.

Dann hattest du glaube ich eine back-to-krasse-basics-Phase, wo du nur Zerre vom Amp gespielt hast? Hat mir rein soundmaessig nicht besser gefallen. Rein Misch-und Zerre maessig hat mir ueberraschenderweise dein Gitarrensound des letzten Jahrzehnts am allerbesten gefallen auf der Notwist Cover-Aufnahme fuer die Jubileumsscheibe.

Zum Abschluss kann ich wiederum mich heute wieder bedanken, dass mich das “geweckt” hat: es geht nicht immer um Hörgewohnheiten, um “deinen Sound, den du hören willst”, sondern um die Musik und das Songwriting, was eine Band dann eben ausmacht.
Erschienen auf 30 Kilo Fieber Records und Elfenart und dem Bandlabel Krachige Platten.

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MC: continent tapes vol I (europe)

Ein “lost in space” Review, trotzdem noch ein paar Worte dazu, denn ich bin endlich dazu gekommen, die Tapes rauf und runter laufen zu lassen!
Dr. Skap Records hat sich zur Aufgabe gemacht, Kontinente vorzustellen und jedes Land mit einem Song / Band vorzustellen. Fuck, was ne Arbeit. Gei-el!
Mich erinnert das sehr an das Swingkid Fanzine, da hatte sich Gunter aufgemacht, aus den wildesten Ländern Punkrockbands zu ziehen, respektive Artverwandtes.
So auch hier, wobei es halt ohne Interviews funktioniert. Was mich nicht stört, eigentlich den ganzen Release noch interessanter macht, man kann sich einfach fallen lassen.
In der Hauptsache ist es wohl eher melodischer Hardcore, aber von A wie Albanien über Luxemburg in die U wie Ukraine sind insgesamt 43 Länder vertreten! Bemerkenswert finde ich, dass die Bands alle eine super Aufnahme abliefern! Bisschen Ska, bisschen Hardcorepunk schon auch mit bei.
Irre! Ich kenn wenige davon, klar die Labelbands Tourette’s und Main Line 10 sind mir ein Begriff. Einige Bands singen in ihrer Landessprache, die Lyrics sind alle bei Bandcamp zum nachlesen!
Doppel-Tape Release, schwer limitiert auf 50 Stück. Natürlich “sold out”.
Ach, wie leicht ist es manchmal einen Review zu schreiben. Continent Tapes Asia folgt dann auch in Kürze!

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Buch: Sick Of It All – Blut & Schweiß

2020 ist Blood & Sweat schon erschienen. Ein in Interviewstil geführtes Buch mit den beiden Brüder Lou & Pete Koller, die Sick Of It All vor über 35 Jahren gegründet haben.
Es lag jetzt eine Weile, bis ich es endlich mal in die Hände genommen habe, hatte Otze den Vorzug gegeben. Anfangs empfand ich diesen Interviewstil recht sperrig, da die Fragen weggelassen wurden und die Brüder nur erzählen. Klar, nach ein paar + 50zig Seiten liest man sich da rein.
Es beginnt am Anfang, Schule, Eltern, Umfeld. Es ist im Grunde recht gut bebildert auch.
Vieles scheinen sie nicht mehr kontinuierlich im Kopf zu haben. Ab und an springen sie hart von einer Europa oder Amerika-Tournee in die davor oder zurück.
Denn die Band ist in einer Zeit groß geworden, als man sich durch hartes Touren, bspw 30-40 Gigs in Europa, in die Herzen der Crowd spielen musste.
Sie waren mit Sheer Terror und Biohazard auf Tour in Amerika, aber auch mit Metalbands wie Sepultura.
Die Hardcore Bands haben sich auch Hardcore-mäßig geprügelt. Ein Beispiel im Buch ist, wie einer der Herren von Biohazard jemandem einen abgbrochenen Queue in die Brust zu rammen. Ansonsten sprang Sänger Lou Koller auch mal mit dem Arsch voran in irgendwelche nationalistischen Ami-Truppen. In einigen Staaten gab es Verfahren und Staatsverbot.
Dagegen haben sie die Hausbesetzer-Szene in Deutschland ob ihrer Friedlichkeit sehr gemocht. Strange empfanden sie nur, dass es darunter halt auch Menschen gab (und vrmtl auch noch gibt), die trotzdem abends nach Hause gehen. Sick Of It All (Wiki-Eintrag) haben ihre musikalische Karriere immer an das Erspielen des Lohns durch touren erarbeitet.
Bemerkenswerte Zeit damals. An ein paar Dinge kann ich mich selbst erinnern, bspw wie ich Sick Of It All in der Steffi (damals besetzte Häuser in Karlsruhe) gesehen habe. Neulich einen Livemitschnitt in die Hände bekommen, bzw zu hören. Geiel! Auch war in dann 1944 & 95 aufm Dynamo-Festival in Eindhoven, da haben sie gespielt, ich kann mich nicht erinnern, hehe. Dafür die Prolos von Biohazard mehrfach; die übrigens eine Reunion in Original-Besetzung nächstes Jahr spielen – das brauch ich nun gar nicht.
Zum 50ten Geburtstag von Mitch, der lange den Walfisch in Freiburg gemacht hat, habe ich Sick Of It All vor kanpp 10 Jahren im Cafe Waldsee vor 250 Leuten gesehen. Das war nochmal echt mega! Clubgigs sind einfach das Beste!
jedenfalls wurde an dieser Stelle dann das Buch irre interessant, da sauviel Bands auftauchten, die meinen musikalischen Weg eben auch begleitet haben.
Ich ärger mich bis heute, dass ich mir die “scratch the surface” auf dem damals modernen Format CD gekauft habe, statt als Platte.
Wie auch immer, den inhaltlichen Unterschied der einzelnen Hardcore-Bands hatte ich in meinen jungen Jahren nicht auf dem Schirm. Das ist schon ein Augenöffner für mich, dieses Buch.
Ab und zu kommt ein der ein oder andere Mensch zu Wort, der viel oder einiges mit SIOA getan hat. Roadies, Fahrer oder zum Beispiel der Mensch vom MAD-Booking Marc Nickel.
Da das Buch sicherlich nicht für den deutschen Markt produziert worden ist, ist es schon cool zu lesen, wie unsere Szene(n) bei amerikanischen Bands ankommt, bzw angekommen ist. Durchweg bemerkenswert empfinden die beiden Brüder die politischen Aktivitäten hier.

Insgesamt macht es wirklich Spaß, als ich drin war, hab ich es verschlungen. Kritikpunkte sind die 87 Geschichten über die “ach so lustigen” Brüder, die ständig andere Bands und sich selbst verarscht haben. Das Ganze gibt es dann wohl auch als Video, sie haben ihre Scherze ab und an sehr weit getrieben, auch, bzw fast immer, auf Kosten der anderen. Die 69 Stories über die Prügeleien mit und für und gegen und überhaupt irgendwem. Exemplarisch hätten es vermutlich auch zwei, drei Ereignisse gereicht, dies zu veranschaulichen.
Also pendelnd zwischen kindischem Scherz und männlichem Gehabe.
Die permanenten Labelwechseln werden zwischen all diesen Geschichten dann recht unübersichtlich.

Nichtsdestotrotz, es ist ein Zeitdokument, wie auch gut zu lesen.
Gibt es zB bei flight 13

Lieblingssong, gerade weil sie ihn (Gründe im Buch nachzulesen) nicht mehr spielen:

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LP: beastie boys – check your head (30 Jahre Jubilat)

Fucking Hell!
30 Jahre schon.
Und ich komme nicht umhin, euch auf die Nase zu binden, dass dieses Beastie Boys Album eines der absolut geilsten und wegweisesten Alben ist, die ich in meiner Sammlung hab.
Nach 30 Jahren und bei dieser 125€ Gelegenheit für mich keine Frage, mir ein Re-Issue zuzulegen. Nicht, weil es so wahnsinnig günstig ist, nein, weil die Platte von damals hart runtergenudelt ist.

Back to the beginning: 30 Jahre (1992) kam dieses Album auf den Markt und trotz des ganzen Punkrock und NewYorkHardcore, der bei mir in Dauerrotation lief, bekamen die Beastie Boys eine Chance. Was soll ich sagen: Volltreffer. Vom ersten Ton hat, hat das bei mir gezogen. Die fetten Beats, die jede Sekunde nach echten Drums klingen, die Samples, die wilden Übergänge oder auch in den Songs die plötzlichen Wechsel.
Ein Hit jagt den nächsten!

Ergo: lang nix mehr geschrieben, keine ultimative Lobhudelei auf ein Lieblingsalbum!
Heute die almighty Beastie Boys! Seit nunmehr 30 Jahren bin ich harter Fanboy. Alle Platten ab der “check your head” stehen hier in der Sammlung. Und nun bringen sie (ich glaube zum 20ten gab es das schon mal) die 4LP Version im Pappschuber nochmal raus.
Natürlich hatte ich sie vorher schon in Bezug zu ihrer Tour mit Madonna Jahre zuvor in der Bravo wahrgenommen. Aber das ganze Gehabe und die Klamotten, überhaupt dieses “fight for your right to party” war unerträglich nichtssagende Musik.
Dann noch eine Chance für die Band. “jimmy james” is the first song on our new album!
“funky boss” fand ich nicht sooo cool, funky so gar nicht mein Ding. Klar, als Hardcore Kid zu der Zeit. Ich hatte Yuppicide, GO! und SFA auf den Ohren. Dazu irgendwelchen deutschsprachigen Punk, der möglichst AUF GAR KEINEN Fall so klang wie Deutschpunk zu der Zeit. Boxhamsters oder Blumen am Arsch der Hölle.
Gegen die Hörgewohnheiten!
Damals noch manche Alben blind gekauft und nur nach Cover entschieden. Und das Cover dieser Platte ist einfach megacool. Hat ja auch was von dem Minor Threat Foto vor der dem Haus, in dem Dischord Records viele Jahre untergebracht war.
“pass the mic” – cuulstes MC-ing. Dann “gratitude”. Das erste Mal habe ich den Begriff Groove in den absolut richtigen Zusammenhang bringen können. Ich will mich jetzt nicht so darstellen, als hätte ich nicht vorher schon mal funky Musik gehört, doch in den 90ern war es schon so, das in der Radiomusik der Pop einfach nach 80ern stank. Keine Entwicklung, hängengeblieben im New Wave / NDW, alles wurde verschlagert und verweichlicht. Da musste doch mal jemand auf den Tisch hauen!
Und die Lyrics zu “gratitude” (Dankbarkeit). Endlich etwas mit Aussage, mit Tiefe, mit Seele. Keine pimmeligen “wir sind geilere MC’s als die westCoast blabla”; und in Deutschland gab es nichts Vergleichbares. Ich hätte mir gerne deutschsprachigen Hiphop angehört, da komm ich wesentlich besser drauf klar. Beispielsweise Advanced Chemistry landeten auch eine Hit mit “fremd im eigenen Land”, nur die Beats waren echt lasch.
Danach ein Instrumentalsong auf einer Hiphop-Scheibe! Mit WahWah. Alles, was ich an Hippiemucke gehasst habe, haben Beastie Boys genutzt. Nicht be-nutzt. “lighten up” Mit einer unfassbaren Correctness, um sich als nächstes dann doch selbst zu beweihräuchern mit “finger lickin’ good”. Ja wer ist denn so gut, hn?
Das eine Becken ist “pschhhhh” und klingt aus, das andere “psch”, ganz hart und kurz, abgestoppt, Kompressor drauf. Was ist das? Vom Band? Haben die das gespielt und aufgenommen und dann auf Platte gepresst, damit der DJ das dann zuspielen kann?
“so watcha want”? genau, wir sind finger licking good, also was willst du?
Um mit Katzenjammer “the biz vs the nuge” alles zu zersägen! Mit dem folgenden Bassriff hart zu zeigen mit welch einfachen Punkriffs man Hiphop machen kann, zwinker. “time for livin'”
Ihr merkt, da komm ich so schnell nicht raus. Die Platte läuft heiß.
Wird wieder beruhigt mit hippiesken, psychedlischen Klängen in “somethings got to give”.
“hm, it does go well with the chicken. delicious again, peter” eh eh eh ehehedieldee eh eh eh ehehedieldee…. wie gei-el!
Fetter Beat unter Entengequake, extrem spooky Bassline, what the fuck, wie cool!

“stand together” “pow” – funky as hell!
“the maestro” “groove holmes” “live at PJ’s” – remember on your way home, don’t drink and drive.
Um die ‘fuck ich hab zu viel getrunken” Hymne hinterher zu schieben “Mark on the Bus”.
Wie schlau! Was für ein Kleinod an Cleverness!
“Prof. Booty” “in 3’s” und zum Abschluß “namaste”, welches mich gelehrt hat, dass es auf jeder guten Platte einen verdammt guten letzten Song geben sollte. Kein Outro, ein Stück das nochmal alles zusammenfasst, abklingt und dir sagt:
good night, sleep tight and don’t let the bed bugs bite.

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LP: team scheisse – ich hab dir blumen von der tanke mitgebracht (und jetzt wird geküsst)

Also ich hab mir auch die Team Scheisse besorgt. Besorgen müssen. Hat ja jeder und ich will auch mal jeder sein.
Tolles Video, ja!


Klasse Lyrics. Schon mal ein Argument. Büschn plump aber aufn Punkt. Als ich den gesehen hatte, musste ich feststellen, die Platte war ausverkauft. Reissue in Arbeit.
Jetzt sind sie also da, die “…Blumen von der Tanke mitgebracht”.
Megacooles Poster drin. Klar, wirklich witziger Punkrock, 80er Zappelfaktor mit Humor, an der Grenze zum Funpunk. Songs wie “rein ins Loch”… joah, muss ja im Punk unbedingt machen.
Muss man?
Wenn man dann ein zweites Mal hinhört, Standardakkordfolgen, irgendwie so ein Die Ärzte Touch. “geil geil geil in die Disko” damit kam ein U30-Kollege ans Set. Der hört keen Punk, ne, der findet den total witzig. Einstiegsmucke also oder doch Schlager?
FB und Insta angeguckt. Sieht alles topmodern aus, die greifen sicher auch Hörer*innen bei TikTok ab, alles auf lustig, also doch Funpunk!
Influencer des Punk, Hallo 21 Jahrhundert, Tschüß Credibility.
Erschienen bei Soul-Force Records, achtung da geht dann gleich spotzify auf. Find ich kacke. Spotzify nicht mehr cool.

Tatsächlich: Linus Volkmann sagt toll, Away from Life bei den Alben des Jahres 2021 – ich finde Team Scheisse hart überbewertet.
hier das coole Demo.

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MC: avoc – hassis, flows und schlappen

Boah. Wo hab ich das denn vergraben. Ich hatte es, glaube ich, mal bestellt, Beifang, wie ich neulich hier schon mal erwähnte. In diesem Fall Avoc, bestehend aus imPur und Avoc.
Oder ich habs getauscht. Jedenfalls:
deutscher Rap, links, oldschool Beats und n büschn Gepöbel.
Klar, da gibt es in eurer Welt, wenn ihr denn in dieser Bubble irgendwas gut findet wie Waving the Guns oder Antilopen Gang, sicherlich total tolle Sachen, nur, Avoc hatte mich irgendwie vom Hocker gezogen, weil er doch anders ist. Und vor allem: volle Kanne Underground.
Meine Ohren sagen, auch nach vier Jahren: top!
Und Out Of Vogue hat wohl noch ein paar Tapes. Lasst das mal nicht verkommen, das gute Zeuch!