LP: in gaffa – dunkel, oh ha

Psychedelischer Trip durchs Kinderzimmer gefällig?
„dunke, oh ha“ von in gaffa ist sowas… in der Art. Oder auch anders.
Ich wurde dasgen, ich hab alles erzählt, außer: dem coolen Artwork. Ein ebenso psychedelischer Trip mit Schlafmohn, Nintendo Konsole Nummero eins. Der Hubschrauber… wie hieß der noch aus der Serie „vier fäuste mit einem nerd“ oder so. (ja, ich habs dann gefunden) und „screaming mimi“ heißt der scheiß hubschrauber.
Hat ja aber nix mit der Musik hier zu tun. in gaffa, bzw. Tobias, der das Artwork gestaltet hat, bedient sich noch aus Star Trek, Elfencorpsepaint-Mädchen, welches ein Baby füttert.

Die erste Seite hat nur vier Songs, dafür intensiv, treffsichere Beats, bisschen Krach, am Ende la-lalala-la-la – ich liege auf dem Rücken meiner Deck und schaue mit verdrehten Augen auf die schlingernde Platte.
Hab ich den letzten Output irgendwie nicht angehört?
Wieso ist dieser famos großartige Noiserock nicht hängen geblieben?
Startet mit dem Orchesterstimmen „you’ve got the spirit – we’ve got the hooks“ und zerlegen sich gleich in der ersten Sekunde selbst.
Das wird noch schon harmonisch. Der Bass donnert die Melodie, die Gitarre ergänzt sie zärtlich.
Dann folgt:

Ein halbtonintensiver Hit in dem Mister Spok auf jeden Fall eine Runde mitsingt. Bevor dann der Chor vom Planeten Ogo im Raumschiff heranreist und das Orchester komplettiert.

Seite zwei mit dem Starter „why so unkind“ ist fast ein Pophit. In Gaffa verstehen es sehr sehr gut, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und genau deswegen diesen Genremix auf einen Noise-Nenner zu bringen.
Verzichtet auf die totale Vertracktheit des Noise und liebt den phantasievollen Einsatz des Korg. Der Gesang nicht vieler Worte verlegen sondern ein Instrument, welches eingesetzt wird, den Minimalismus zu maximieren. Geil.

Ich mag Mörtel Sounds für seine irren Releases, doch dieser toppt es echt.

CeDe Salatschüssel #9: IQ Zero / Margot Erkner / SAFI / drauf

IQ Zero – Toss A Coin

Die aktuellste CD, rein vom Release her, sind IQ zero und heißt „toss a coin“ und mit der beginne ich auch.
Die Band hat also eine Münze geworfen und beschlossen uns dieses Album mit elf Songs zu schenken.
Im Inlay sieht man als erstes „für Stephan“ und darunter ein Foto einer (der) Band, die komplett am Rad dreht. Schön gestellt.
Dazu Autogramme. Nett.
Wenn die CD raus ist, sind lustige Fotos der Bandmitglieder, die offensichtlich sehr viel Spaß hatten komplett over the Top zu sein.
Die Mucke hört sich nach Green Day an. Durchdachter Punkrock von IQ Zero.
Die Bandmitglieder kennen sich seit Schultagen und waren 10 Tage im Killstar Studio in München.
„farewell“ fast schon ein balladesker Beginn, dann eigentlich ein guter Song wird. Das Piano spielt da gut rein.
Bei „wanna know“ geht es schon in fast poppige Gefilde, was so gar nicht mein Ding ist.
Pop-Punk, biscchen Emo, Punkrock.
Der Bass schwer und dengelt ordentlich, dafür ist der Rest so brav eingespielt und gemischt, dass ich echt die Wildheit der Fotos komplett vermisse.
„simpatico“ tatsächlich Pogo-Punk.
Es wimmelt so vor Singalongs, sicherlich live ne Wucht.

DRAUF – sternzeichen zigarette

Band kommt aus Vechta. Cover spricht mich gar nicht an, ich rauche nicht mehr und Tattoos auf der Innenseite der Lippe finde ich einfach dumm.
Also schnell die CD rein und bloß nicht weiter drüber nachdenken.
„sternzeichen zigarette“ ist allerdings auch gar nicht der vermutete Bandname, sondern es ist das Tattoo. Abgefahren. Drauf. Finde den Titel da schon irgendwie geiler. Lässt sich im Netz auch leichter finden! Egal, scheint ne junge Band zu sein, die ihren ersten Release raushaut.

Seit 2017 sind sie ordentlich unterwegs und haben sich, laut Vita, in die Herzen der Deutschpunks gespielt.
Das trifft es ganz gut. Soweit ich das über den ersten Song „das ist deutschland“ sagen kann. Und es ist bisher der beste Release, den mir Rockzone zugesandt hat. Kein Rock dabei, wirklich punkig das Ding. 
klar, es ist nicht alles Gold, was da funkelt, der Nächste „es ist nicht alles gold, was glänzt“ beginnt sofort mit einem Ohohohoh-Chor, den Alarmsignal oder Die Toten Hosen nicht besser spielen könnten und ich krieg Falten im Gesicht.
Jaja, Felix, maul nicht immer an allen CD-Releases rum. Aber halt in einem Song 8 Mal (oder mehr) den selben Refrain mit diesem Chor – warum macht man das? Meinen Bands, die das machen, dass der Zuhörer noch zwei Runden braucht um mitzugröhlen, oder weil er es nicht kapiert hat, was der Inhalt ist, hehe.

Die Themen sind gut, auch ab und an schon mal im Deutschpunk in Gebrauch waren.
Textlich finde ich das allerdings schon ganz gut.

„das ist deutschland
in der mitte rechter rand“
das ist deutschland

„ich kann es nicht mehr sehen
mit brandstiftern und tätern teilt ihr euch das bett
wie die fahne im wind
christlich sozial und so adrett“
auf dem rechten auge blind

Die Aussagen sind also treffend und die Musik läuft schon auch sehr gut rein!
Bisher also, wie gesagt, von Rockzone der geilste Release drauf „sternzeichen zigarette“ – gibts auch auf Vinyl (dann wäre dieser Review auch schneller fertig gewesen 😉 ) im SHop von Rockzone Records

margot erkner

Entschuldigt, dass ist wirklich ewig hier hängengeblieben, obwohl mich die Nachricht und dann die CD-Verpackung doch sehr angesprochen hat.
Tolle Pappschachtel! Und einem Zettel mit Infos und einem Foto. Ist ne Promo, Platte sieht ein wenig anders aus.
September 22 aufgenommen und 10 Songs sind drauf.
Gut abgehangene Rockmusik. Ist nice, läuft ganz gut durch.
Mehr habe ich gar nicht zu sagen.

Tomate Platten, Flight 13.

SAFI

Mehrfach gelesen habe ich über SAFI, dass es DAS Album des Jahres sei – und bin nicht drauf angesprungen.
Dann flatterte die CD doch hier rein.
Es ist düsterer Pop. Ein echt fettes Promoschreiben über zwei Seiten liegt bei und es sind so wohlfeile Worte, die den Sound und alles an SAFI so gut beschreiben, dass ich für einige Momente, in denen ich die Musik einfach laufen lasse, sprachlos bin und keine Ahnung habe, was ich jetzt machen soll.
Zwischen Wall of Sound und minimalistischen Songstrukturen hin + her wabert SAFI, spricht ihre Texte darüber. Also irgendwie mehr Spoken Word mit musikalischer Begleitung? Nein, da wird schon noch gesungen, es gibt Sprachexperimente. Avantgarde oder doch sehr klare, klar verständliche Aussagen?
Ein anderes Magazin schrieb „SAFI ist ein einziger, kritischer Moment, der sich in die Zukunft frisst und anfühlt wie eine Operation am offenen Herzen“. Was sehr lyrisch beschreibt, was die Band lyrisch bringt. Spannend auch die kleinen Noise-Eskapaden. Was beim ersten (rein)Hören noch echt ansprechend war, verliert sich diesmal tatsächlich.
Unglaublich viele featuring Artists wie Denis Lyxzen, Käthe Rummelsnuff, Sebastian Madsen.
Fazit: von Moses Schneider live aufgenommen, was ich tatsächlich, bei dem, was sie da musikalisch machen, für extrem professionell halte. Live sicherlich eine Wucht. Der Sound will mehr, die Musik will mehr, sehr fordernd und speziell. Irgendweas las ich auch von Punk… aber nein, dass ist sehr große Popmusik. Ganz sicher!
Tatsächlich ein Album des Jahres.
Ja, isses. Mir persönlich ist es sehr spannend und exzentrisch, schmiegt sich doch an. Ein wenig suche ich allerdings noch den Zugang.
Wie geht es euch damit?

Rookie Records. Als CD und als Doppel LP.

8inch: laminat snyder – s/t (+ MC)

Hier habe ich mal etwas getan, was ich sonst so gar nicht mache, oder sehr sehr selten: ich habe mir beide Tonträger besorgt vom selben Release.
Es handelt sich um die musikalische Experimentalreise von Laminat Snyder.
Ich denke, das Tape wird es noch geben.

Die 8inch (Nummer 31/33, erschienen bei Frei Zum Abriss Kollektiv) unterscheidet sich ein wenig, da weniger Tracks drauf sind. Tape ist die #45/70, erschienen bei Knorz.
Laminat Snyder hat sich nach dem gleichnamigen Parkett-Ersatz benannt. Der Kassette liegt ein kleines Zettelchen bei, auf dem alle Songs vermerkt sind und wer an welchem Track beteiligt war.

Es geht los mit „garten“ (auch auf der 8inch zu finden ist.) Ein sehr angenehmes Stück, mit Vibraphon. „den haag“ ebenso laid back, ich schaffe es so schnell einzutauchen, dass ich gar nicht mitbekomme, wann die Tracks wechseln. Jedenfalls, nein, „garten“ ist mit Synthie und hat ein ordentliches Tempo zu tanzen.
Sind die vllt in einer andern Reihenfolge darauf?
Jeder Track ist circa 5 Minuten lang, da kann man schon mal anfangen zu träumen. Es ist eher Easy Listening als Lofi, den Sound empfinde ich als sehr aufgeräumt und ohne wilde Experimente mit Geräuschen.
„zähne“ ist auch auf der 8inch, der Track mit Junge von EA80. Herr K. (so steht es im Beiblatt) hat einen Text über Zähne geschrieben und die Herangehesnweise war, dass das in einem Take aufgenommen wird. Erstes Take. Seine Stimme hört sich etwas an, wie durch einen Telefonhörer, was aber sehr gut zusammenpasst zur Gesamtstimmung des Songs.

Seite zwei, so finde ich es dann heraus: „du musst dich äußern“, „der sommer ist gegangen“ und „den haag“ drauf. Die Reihenfolge auf dem Beiblatt stimmt nicht zu der auf dem Tape. Was ich aber feststelle, immer noch nicht korrekt ist.
Der erste Track hört sich ähnlich an wie „garten“, vom Beat her, nur diesmal singt jemand anderer.
Boah, ich beschäftige mich zu viel mit dem … ist ja auch egal. Hört mal rein. Ist ein entspanntes Tape voller guter Musik.

Beteiligte Stefanie Shrnk (Vocals), Björn Sonnenberg, Florian Gelling, Doe Bed, Martin Kircher (Vocals), Christian Stemmann, Oli Spielberger, Christian Schneider (Vibraphon, Drums und alle andern Instrumente)

 

MC: kostuemiert – EP

Release No.4 von Monofil, und ein weiteres, dass ich mir an Silvester angehört habe. (und eines habe ich noch im Petto)

Kostuemiert steckt da nicht viel Info drin.
Der dritte Song erinnert mich ein wenig an Grauzone „film zwei“, dieser peitschende Sound.

Den mag ich sehr gern.
Ist Kostuemiert sowas in der Art?
EBM, Wave, teilweise sehr elektronisch, teilweise mit etwas Gesang, der sehr reduziert gemischt wurde und sehr düster gehalten ist.
Nicht total drückend und langsam, eher noisiger. Die Tracks wirken oft wie Auszüge, sind nicht so richtig fertig.
Die Basslinien erinnern mich an Joy Division. Nur das der komplette Rest aus dem Sythie kommt. Bisschen Drums dazu, bisschen Gitarre. Die Kombination ist wirklich schräg, weil so besonders gemischt.

MC: kess – demo

Und weil es so geil ist, euch im Mai von meinen Silvester-Abend Erlebnissen zu erzählen, hier also ein weiteres Tape, welches ich mir durchgezogen habe.

Kess bringen dreckigen Post-Punk. Das beginnt ganz spannend, der Basse klingt fett, Drums im Achtel nach vorn.
Klingt ein wenig nach Die Arbeit. Repetitive Lyrics, mehr gerufen als gesprochen, bisschen windschiefe Gitarrenmelodie drüber. Fertig ist der Release. Eine Prise Joy Division dazu.
Irgendwie gefällt mir das schon. Fühle mich nach 1979 versetzt. Der Sound ist schon sehr authentisch.
Vielleicht kommt nach dem Demo noch ein Schippchen drauf, ist ein guter Start!
Kess, erschienen via Monofil.

MC: kerker – demo 2021

Ein Wust von Bands, die exakt diesen Namen haben. Kerker.
Auch ein Vor-Silvesterabend-Release, den ich mir angehört habe,auf dem Weg zur Party des Jahres.

Ich hatte ein paar Tapes mitgenommen auf einem Konzert im Artcanrobert. Diese habe ich am Stück durchgehört.
Bei Kerker lässt jemand ganz ordentlich seine Wut aus. den Song „dauerschleifenpunk“ bekommt man, nach einem kurzen Intro, als „cis-dudes“ geradewegs nochmal kredenzt, hier mit anderem Text.
Stakkato-Rhythmus, Drumcomputer. Grundsätzlich nicht schlecht, da Punk mir ja irgendwie nah ist. Ein Farbtupf Punk auf EBM gekippt. Gesang eines räudigen Hundes.
Letzter Song ist ein Coversong „gay edge“ – Minor Threat.
Süßes Cover, bunt und paar Blumen. Ein bisschen Erpresserbrief-Look.
Zum Abschluß gibt es einen Patern mit Geräusch, bis die Kassette voll ist.

Erschienen bei Monofil. Kassette ist aus irgendeinem Karton gezogen und neu bespielt. Upcycling sozusagen, mache ich ja auch bei Krachige Platten. Vielleicht waren davor Sonntagspredigten drauf, dann ist der Wechsel doch jetzt ganz schön.

MC: stefan schmidt & an moku – raum im raum

Raum im Raum ist der abschließende Teil der „Raum“-Trilogie von Stefan Schmidt und An Moku.
Die beiden machen sich auf, eine etwas düsterere Seite ihrer Soundscapes auszumalen. (hier „zwischenraum“ und „raum„)

Die Stücke sind diesmal nummeriert nach RiR °1 etc.
Das erste Stück könnte sehr gut ein Teil des Blade Runner-Soundtracks sein. Gefolgt eines sphärischen Horrorfilms.
Die Trilogie nimmt diesmal in meinem Auto ein Ende, während die Reifen langsam einklappen, ich gleichmäßig zu schweben beginne, vorwärtsbewegend; ja, ich stehe im Stau.
Diesmal höre ich also die fantastischen Sphären von An Moku und Stefan Schmidt an einem anderen Ort. Das war mir sehr wichtig, da ich das atmospärische Ambienterlebnis ganz bewußt auf eine andere Art & Weise genießen wollte. Und nicht wieder zuhause zu sitzen und mir, während die Geräuschkulisse durchzieht, mir wieder diese ganzen bunten Farben im Fernseher anzugucken.

Ein Rauschen statt einem Rasen. Ein Davonschweben. Entschwinde kurz auf einen marokkanischen Markt. Leicht märchenhaftes, Zeitlupe.
Knisternd knacken, klirrend.
Wummernd und wabernd, ein wenig winselnd auch ab und an.
Untergründig grummelnd. Kurz kräuselnd einen Beat schlagend.
Knirschendes Klatschen.
Um zurück zum Zäuseln zu kommen (was auch immer das sein mag) nehmen die beiden eine kleine Prise zerspangenden Zünsel.
Es klingt jedenfalls gut!
Zappelnde Laborratten luken um fast ruhige Ecken im Untergrund ihres musikalischen Experimentallabors, um auf Seite 2 in mystischen Sphären ein wenig Luft zu holen.
Schnappend, schmaugend riechen sie die feinkörnige Luft phantastischer Freiheit.
Doch auch eben jene Untergrundbewohner erträumen sich exotische Exkursionen um der grauen Welt zu entfliehen.
Risikolos ist dort nur das Weiße Rauschen, unablässig, das Schaudern des Scharrens.
(welche Songs ich damit umschreibe, dürft ihr nun selbst herausfinden!)

So etwas über 50 Minuten Ambient / Soundscape sind auf diesem Tape. All in All macht das dann ca. 165 Min. Musik auf den drei Releases.
Zu haben über den BandcampLink via Karl Records.

MC: stefan schmidt & an moku – zwischenraum

yo. Kleine Geschichte vorneweg.
Ich hab aus meiner Sammlung ein altes Tape gezogen, dieses und noch ein drittes. Dann hab ich mich meinen Walkman geschnappt und bin auf Motivsuche für einen Videoclip gegangen.
Erstes Tape also die „hell awaits“ von Slayer. Ich darf gestehen, nach der ersten Seite hatte ich genug 80er Jahre Thrash-Metal in den Ohren. Ein wenig aus der Zeit gefallen. Lege also zur Entspannung „zwischenraum“ der beiden Ambient-Künstler An Moku und Stefan Schmidt ein. Sofort muss ich an Insekten denken. So Horrorfilm mäßig. Das haben die beiden sicherlich nicht beabsichtigt, es ist die Kombination meiner Musikauswahl.
Auf der ersten Seite des Tapes sind drei Tracks, auf Seite zwei fünf.
Der mit den Horrorfilm Insekten ist gleich der erste: yama.
Für die neue Ausgabe (#10 – kommt Ende April) habe ich ein Interview mit Stefan Schmidt gehabt. Würde mich freuen, wenn ihr es lesen würdet.
Wir haben dann natürlich zum Thema, wie man solche, nennen wir es mal Stücke, von Songs kann man nicht so richtig sprechen, live reproduzieren kann.
„reflektion“ erinnert mich stark an This Will Destroy You, die ja auch gerne mal Soundscapes in ihrer Musik stattfinden lassen und ihre Gitarrenwände drumherum organisieren. Hier ist es nur eine Soundscape.
Beeindruckend wie die flirrenden, flimmernden, wabernden Geräusche ineinander übergehen. Manchmal richtig gut in ein Ende führen. Manche einen an irgendetwas erinnern. Leider meist unbestimmt bleibend, da wir ja irgendwie nicht darauf konditioniert sind, uns Geräusche zu merken, da das Sehen der viel ausgeprägtere Sinn ist.
Ein Klatschen, ein Knacken, kommt es aus dem Effektpedal oder ist es ein echtes Geräusch gewesen, welches durch die Effekte verändert wurde? Oder ist es am Ende mein alter Walkman, der das Geräusch… nein, Spaß beiseite.

Das „capgras syndrom“ ist nach einem französischen Psychiater benannt, der sagt, dieses Syndrom den Zustand beschreibt, wenn man glaubt, dass nahestehende Personen durch identisch aussehende Doppelgänger ersetzt wurden. Die Verknüpfung zu einer emotionalen Körperreaktion fehle. Dies haben die beiden versucht, in Tönen & Geräuschen auszudrücken. Einem der Alltäglichkeit entnommenen Geräusch basierendem Loop.

Die erste Seite ist etwas unter einer halben Stunde.
Insgesamt ist das Tape sehr abwechslungsreich und ich hoffe, ich darf es spannend lassen und euch nichts über Seite 2 verraten!
Saiteninstrumenten, Synthesiser und Field-Recordings sind verarbeitet, ver- gemischt worden, um diese Kassette mit leben zu füllen.
Ein dritter Teil, der erste ist hier besprochen „raum“, wird noch erscheinen. Ich bin weiterhin gespannt!
An Moku und Stefan Schmidt „zwischenraum“, erschienen bei Karlrecords.

MC: drive-by crush – 3:02

Drive By Crush ist Folgendes: „dbc was recorded in a span of 8 days during the early quarantine phase of twenty-twenty. a mixture of stream of consciousness soundscapes, spontaneous mood experiments and impulse recordings, shaped together to document the sudden confusion of an individual existing in isolation to a society of suddenly confused individuals.“

Review erledigt, hehe.
Eine neue MC, oder wie Profis auch sagen „CS“, erschienen bei Mörtel Sounds, von der Bedroom-Production Drive By Crush, namens „3:02“. In der Herangehensweise und musikalisch erzählt er von der Einsamkeit in einem Zimmer. Was er im ersten Track mit einer Aneinanderreihung schiefer Töne proklamiert.
Die Soundscapes werden vervollstädnigt durch einen treibenden Beat, Samples, etwas Gesang. Es folgt fuzzy New-Wave.
Punkiger Ambient. Rockige Experimental-Musik mit irre vielen Einflüssen. Der Macher hat sich hier echt ordentlich ausgetobt.

Was sich erstmal jetzt vielleicht etwas chaotisch anhört ergibt am Ende aber schon ein einheitliches Bild. Der Sound bleibt. Die Herangehensweise versteht man ab Track drei, spätestens.
Ich empfehle hier mal wärmstens dieses Tape!