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CD: mutter will tanzen – schattendasein

“schattendasein” heißt die CD, die ich von Mutter will Tanzen bekommen habe; und das schon vor langer Zeit.
Und um diese hart geile Mucke mal aus eben jenem Dasein zu befreien, hier nun eine Review. Eine Lobhudelei. Und der ausfühlrichste CD-Review ever!

Der Bandname ist ja schonmal ziemlich gut. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, warum ich da snoch nicht reviewt habe. Vielleicht liegt es an meinem Faible für analoge Tonträger, vielleicht daran, dass Bands, die auf CD rausbringen nicht so hammergut sind? In den 90ern noch feststecken? Klar, auch schlicht keine Kohle habe für aufwendige Produktionen analoger Tonträger.
Vielleicht weil die CD einfach das aussortierteste Format in den Tonnen an Zeug ist, auf denen ich sitze. Seit kurzem habe ich nun wieder eine kleine Kompaktanlage (aus dem Bestand meines Onkels) mit CD + MC- Player. Geilo. Also jetzt aber mal ab, in die Mucke eintauchen.

Mutter will Tanzen hat eine extreme Reibeisen-Stimme am Mikro: Nina! Total gut.
Erinnert mich an eine schöne Mischung aus Bicahunas und Kraus Glucke Weltverschwörung. Ein Mix aus Deutschpunk, Metal-Kante mit ordentlich Rachut-Einschlag. Interessante Mischung auf jeden Fall.

Der erste Songs also “teufelslied” holt mich gleich ab, die Musik fordert und ich mache mit. Im zweiten Song “alte kamellen” bin ich hin und weg. Ich lass den gleich noch drei Mal laufen. Was ein Refrain! Was eine Hook! Wie geil ist das denn bitte?

Verdammte Kamellen
bellende Hunde
die Zeit stell sie ruhig
doch Ruhe ist Trug

Wie sie die “kamellen” gesanglich zieht. Das bleibt total hängen. Ich kann es euch gerade nicht vorsingen. Sie trifft auch echt den Ton!
Sie bleiben variantenreich im Spiel, die Gitarren hören nicht auf weitere Akkorde aus den Saiten zu zaubern.
Für den, der bei diesem Sound eingängige Musik erwartet, wird allerdings getäuscht. Die Musik ist geradeaus, und doch eben kleine Haken hier und dort. Ein Tempowechsel, immer passiert etwas!

Sehr guter Punkrock mit klarer Kante. Zitatwürdige Texte. Hier ein zweites Beispiel des Songs “fassade” über eine toxische Beziehung.

sie sitzt vor der fassade
kennt den unterschied
weiß dass er die augen nicht zum lügen kriegt
ihr schmerz, seine fassade
sie lässt ihn nicht allein
alles böse bleibt hier

Das ist der neunte und letzte Track dieser CD, die schon 2022 erschienen ist.
Das Booklet mit allen Lyrics. Songs alle so roundabout zwei Minuten.
Mutter will Tanzen sind Nina (voc), simon (git), chrischn (bass, voc) und büddel (drums) und kommen aus Flensburg.
Ich weiß, dass die Band an neuen Stücken arbeitet und aufnehmen möchte. Ich bin megagespannt und darf verraten, dass ich sie in naher Zukunft live sehen werde!
Tourdates folgen also.

 

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LP: fornhorst – leben ohne scheiss

Aus dem Hamburger Umkreis flattert eine Platte hier rein, die so üppig ausgestattet ist, wie lange keine.
Fornhorst heißt die Band, deren Bandnamen wohl mal wieder dafür spricht, dass man sich als Punkband wirklichen JEDEN Namen geben kann. Egal. Hauptsache man hat einen. Und das ist gut so!

Die Band kommt aus Fornhorst. Sie haben sich nach ihrem Ort benannt. Und ebendort auch aufgenommen.
Und der Sound kann sich hören lassen!
Das ganze Artwork spielt um die Menschheitsgeschichte, denn wir haben ja mal als Affen “angefangen”. Und das erste Stücke ist ein super Einsteiger. In einem drei-minütigen Punkrocksong kann man die Welt nicht verändern, aber man kann zum Nachdenken anregen. “vielen dank für deine angst” handelt genau davon.
Wie einfach es geworden ist, etwas zu “unter”schreiben, etwas zu abonnieren, kommentieren von Menschen mit supereinfachen Argumenten.
Eine gewisse Fortsetzung findet dieser Song im fünften Track “tommi”. Tommi lebt in Hamburg aufm Kiez mit einem Haufen Leuten, die seiner Meinung sind. Das ist natürlich sehr überschaubar und leicht für ihn. Anders als in Sachsen-Anhalt in der Provinz.

Fornhorst machen druckvollen Deutschpunk mit einem guten Anteil Rockelementen. Ab und an mal ne Solimelodie, jedes Instrument bekommt seinen Platz im Songwriting. Melodische Hooks und eindeutige Lines dazu. Ab und an mal ein Off-Beat. Das ist schon alles sehr Festival-kompatibel.

Fornhorst bezeichnen sich selbst als Kollektiv. Sie hören sich an, als hätten alle Bandmitglieder schon massig Erfahrung, bzw. diese Band sollte schon seit 20 Jahren unterwegs sein. Super professionell. Fotos, Artwork. Die Lyrics strotzen nur vor Aussagen und Intelligenz.
Das Booklet bebildert all das, jeder wird vorgestellt. Sehr knackige Farbwahl, fast schon comic-artig. Das Artwork des Cover vervollständigt sich darin.
Einen QR-Code zur Nachverfolgung einer Playlist, vrmtl Spotify.

100 Stück weißes Vinyl. 400 schwarzes Vinyl. Auch als CD erhältlich.
Vinyl mit Booklet, Plakat, Fornhorst – whoever cares – Interview. SIe haben sich mit Freunden unterhalten, um zu erzählen wer sie sind und was sie machen.
Das ist mal eine klein wenig andere Herangehensweise – gut!

Der Sänger hat kürzlich eine Initiative mitinitiiert held_in_der_provinz gibt es bei Insta  + FB (noch keine Beiträge)

„Held*in der Provinz“ ist ein Projekt, das junge Menschen im ländlichen Raum dabei unterstützt, eigene Veranstaltungen zu organisieren, durchzuführen und vor allem zu verstetigen. Im Vordergrund stehen hier erstmal Konzerte, denkbar sind aber auch alle möglichen anderen Aktionen.

Den Rest erfahrt ihr auf deren Seite.

 

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7inch: hell & back – lathé-club #4

Hell & Back auf dem Weg zum neuen Album eine Abo-Aktion, die ich schon zwei Mal besprochen habe. Nummer 1, Nummer 2 (da hatte ich wohl keine Zeit…), und Nummer 3.
Jetzt also der Abschluß.

Diese Serie, selbstproduziert, komplett (von Aufnahme bis Vertrieb!) ist einfach megagut gewesen.
Auch machen sie immer noch das Hellfest in Stuttgart Juha West (dieses Jahr am 14.09. – leider bin ich diesmal selbst auf der Straße.

Das Coverartwork ist von Mara Piccione. So ganz kapiert, wie ich mir dei zusammenbauen soll, habe ich noch nicht, vielleicht hat ja eine von euch eine Idee!
Die müssen doch passen, oder? Wie so’n Puzzle.
Zweiter Song, nach dem “space jam” ist “waiting for the bleeding” als Coversong von den Cro(w)s. Mehr finde ich dazu allerdings nicht….

Hier ein Liveclip von “space jam”, einer der beiden Songs auf der aktuellen Lathé Cut.

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LP: mainström – eleven

Was soll ich schreiben über Mainström?

ich mag die Musik, wie sie das ales selbst gemacht haben und dann mit mir (Krachige Platten) und Bernd von 30 Kilo Fieber Records released.
Was soll ich lobhudeln? Ich würde es nicht veröffentlichen, wenn es nicht to-tal gut wäre!
Nein, wenn ich es nicht als to-tal gut empfinden würde.
Melodischer Punkrock aus Ludwigsburg!

Das schreiben die andern darüber

away from life
Die Songs selber gehen straight nach vorne, kommen ohne große Schnörkel und Umwege aus und haben so eine enorme Eingängigkeit.
Passend dazu verleiht die Stimme von Frontfrau Angie den Songs noch einmal ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal. Das macht einfach nur Spaß und wird auch beim zweiten und dritten Durchhören nicht langweilig. Genau im Gegenteil, erst dann fallen die vielen kleinen Highlights auf und man merkt, wie viel Zeit in die Songs gesteckt wurde.

underdog fanzine
Mit ihrem selbst ernannten “Strömcore” bringen sie frischen Wind in die Punkrock-Szene und erinnern gleichzeitig an die Energie und Unberechenbarkeit der 90er Skatepunk-Szene. Es klingt definitiv nach einer Band, die man live erleben muss, um die volle Wirkung ihrer Musik zu spüren. Die Gesangslinien in “Petrified” sind sehr anspruchsvoll, die Angie souverän meistert und auch sonst kontrastiert sie die hard-hitting riffs und catchy Melodien mit ihrer kraftvollen und ihrer charismatischen Stimme.

mangowave-magazine
Due to the heavy and fast songs, Eleven is highly activating and empowering. Nevertheless, Mainström are not here to spread the word of deconstruction and demolotion. Instead, Eleven is a collection of messages for the people to open their hearts and minds for each other. In a world where negativity is spreading all around, Mainström are reaching their hands out, inviting people to join in, and to choose love not fear.

Gebt Mainström eine Chance, hört mal rein, und bestellt die LP gerne via Bandcamp oder Mail. 15€ plus Porto

 

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MC: black humour – …issues 15 statements of pure anger and fun

Ist doch ganz schön in Dingen und Kisten und sonstwo rumzukramen und entdeckt dann plötzlich ein verloren gelaubtes Tape. Ein Tape, welches man sich unter einer ganzen Auswahl an Leuten ergeiert hat. Zugeschickt wurde es auch noch. Mit dem Auftrag: schreib was drüber.
Das ist jetzt ein paar Monate her.
Ich freue mich trotzdem, hätte es ja lieber gerne verschwiegen, dass meine Kumpels Chris und “der Riedinger” (auch Mitschreiberling hier beim Keks) bloß nix davon erfahren!

Black Humour ist ein mega-aufwendiges Corona-Projekt aus Stuttgart mit Philipp Riedinger (Neat Mentals, Ex-Derby Dolls, Ex-Nakam, Ex-The Smalltown Rockets etc.) und Chris (Helmut Cool, Warsaw, Bastard Royalty, Accion Mutante und Planet Watson) und diversen Gastsänger*innen. Sprich, die beiden machen die Musik, der Riedinger die Klampfe und Chirs an den Drums.
Als erstes muß ich, ohne das ihr auch nur einen Ton gehört habt, Chris das Kompliment machen, dass er richtig gut Schlagzeug spielen kann. Ich kannte ihn lange “nur” als Vokalisten und Gitarristen bei Helmut Cool.
Boah ey, Erklärbär ist diesen Release zu beschreiben. Ist schon wichtig, auch all die Gastsänger zu erwähnen, denn manche Songs scheinen maßgeschneidert zu den jeweiligen Sängern zu passen!

Der Song “weekendpunk” feat. Dave Collide ist ein amerikanisches Stück (Fun)Punk. Dave Collide spielt übrigens bei Bike Age, einer Stuttgarter #attitudepoppunk-Band.
Wenn ihr den beigelegten Zettel aufmerksam lest, dann werden euch die Synapsen glühen, so viele schöne Menschen aus diversen Bands werden euch über den Weg laufen, dass ihr nicht nur hier 40 Minuten Musik von Black Humour anhören könnt, sondern auch noch all die angehängenden Bands, zwinker.

Mir scheint, als hätten sie einigen der Beteiligten die Songs auf den Leib geschneidert / geschrieben, bzw. die jeweiligen Bands konnten, wenn sie denn wollten, die doch auch ganz anspruchvollen Songs getrost in ihre eigenen Sets übernehmen.
Laut Aussagen der Projektmacher wird das aber nicht passieren. Das Projekt selbst auch eine einmalige Sache.
Was heißt: wenn weg, dann weg! Und es lohnt sich, ehrlich!
Wer auf eine colle Mischung melodischen (Hardcore)Punkrocks steht, gleichzeitig gute Songwritung und einen tollen Sound im Tapedeck haben will: zugreifen!

Erschienen via Kink Records, dort gibt es auch noch ein paar wenige!

Schwarzes Cover – übrigens ist das Artwork ziemlich cool! – Pappschuber mit einem Beipackzettel. Schwarzes Tape, jedes einzeln bemalt.

 

Dieser Review, so ähnlich, schon beim Vinyl-Keks erschienen.

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LP: neat mentals – wasteland

Nach dieser famosen, großartigen 7inch mit diesem “it ain’t easy” – ihr könnt euch an den Wahnsinns-Wechsel im Song erinnern? Wo sie aus diesem Coolen Intro nicht den 77er-8tel-Punk machen sondern das schön lässig auspielen und daraus den Banger schlechthin machen?
Nein? Neat Mentals!
Gleich nochmal reinhören:

Die Neat Mentals legen, gefühlt, eine ganze Schippe drauf in Punkto Songwriting. Kredenzen uns 14 neue Songs, die superabwechslungsreich in der mental’schen Schublade liegen und nur darauf warten herauszuplatzen, wenn man die Lade öffnet!

Für ein Punkrockalbum sind 40 Minuten schon eine ganz ordentlich gediegene Länge, da geht nicht jeder mit. Da sich aber nach den ersten drei Songs noch keine Langeweile eingestellt hat, bin ich guter Dinge, dass beide Seiten bis zum Ende genug Kurzweil zu bieten haben, nicht abwechslungsreich genug wären, um 40 Minuten zu tragen!

Neat Mentals machen das richtig cool, ihre neuen Ideen geschickt mit den unterschiedlichen Arten der Herangehensweise zu verstricken. Es gibt einen Aufbau im Songanfang. Ein Intro, dann ein Strophenintro und dann kommt erst die Strophe!
Danach kommen die Singalongs, die die Neat Mentals so ausmachen. Die Art des Gesangs!
Authorities and delusions of grandeur” hört sich an wie von Motörhead, wenn dann aber Petes Gesang einsetzt wird man schlagartig in die mental’sche Welt gerissen. Geil.

“staying underground” dreht sich um das Leben als Band, welche ganz gut unterwegs ist, aber gar nicht so bekannt wird. Was sich jetzt irgendwie ein wenig traurig anhört, doch wenn der melancholische Song läuft versteht man auch die Sehnsucht in genau diesem Verhalten. Man kann schon die “coolest Band on Earth” sein, und trotzdem Underground.

“my sleeping mind” überrascht mit einem Intro, welches mit an Pat Benatar erinnert. Oder hab ich das falsch im Ohr. Ist auch schon ewig her, dass ich Popmusik gehört habe. Egal. Ein fetziges Stück über die Rückkehr, die Wiedererweckung.

Der Rausschmeißer “Zeitverschwender” ist ein Song mit deutschen Lyrics. Franco gibt da seine nölige NDW-Stimme zum besten mit einem Track der sowas wie die Faust aufs Auge zu ihm passt. Dabei bleibt aber der Neat-Mentals-Style total erhalten und die Band hat tierischen Spaß!

Insgesamt ist der Sound ziemlich gut gemischt, soweit ich das weiß, hat die Band das in Eigenregie in einem Studio aufgenommen. Der Sound der Snare ist anders, irgendwie mehr an die Toms angeglichen, als herauszustechen. Pop-Power-Punk mit ordentlichem 77er Einschlag.

Zum Abschluß des Reviews die Videoauskopplung, einem kritischen Song über die Rüstungspolotik unserer Regierung(en). Deutsche Waffen töten Menschen.

Erschienen via Gunner Records, mit Hilfe der Initiative Musik – Förderung zu einem fairen Einkaufspreis machen.
Darum ging es in der Hauptsache, Vinylproduktion ist teuer und eine Punkscheibe für 25€ verkaufen ist nicht im Sinne der Band.
Gibt es also für 17€ bei Gunner (auch als CD) oder einem Versandhändler eurer Wahl. Rotes Vinyl oder clear. Mit DL-Code und Texteinleger. Oder bei mir. Ich habe auch ein paar Exemplare im Bauchladen.

Dieser Review ist auch schon mal beim Vinyl-Keks erschienen. Und die Platte ist immer noch genauso gut 🙂

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LP: drunk motorcycle boy – drunk motorcycle boy

Drunk Motorcycle Boy haben eine neue EP raus. Selbstbetitelt. Nicht zu verwechseln mit der selbstbetitelten EP von 2014, zwinker. Nach einem weiteren Suchen & Finden eines Labels sind sie nun bei Disentertainment Records gelandet.
Ich verstehe nicht, wieso diese Band nicht den Fame hat, den sie eigentlich haben sollte! Kann sich da mal bitte jemand drum kümmern!
Klar, alle sprechen in Vergleichen und zu viele Vergleiche sind ja meist so “och joah, das gibt’s ja schon, hör ich eh nicht. oder doch. ach, egal”
Ja, Drunk Motorcycle Boy ist Emo, sie können Hooks, sie können singen, sie können powern.
Sie singen ihre eigenen (Lobes)Hymnen – stimmt doch mal mit ein!

Sie ordnen sich selbst zwischen Hüsker Dü, (frühen) Foo Fighters und Samiam ein. Da ich meist nur deutsche Bands höre, sind mir diese Bands tatsächlich mal über den Weg (vorbei)gelaufen. Und Drunk Motorcycle Boy starten mit “we live we die” in diese EP, ein Lebenszeichen, nach so einigem Auf+Ab in den letzten paar Jahren. 5 (!!) Gitarristen in drei Jahren, dann die Pandemie, aber Glaube, Liebe und Hoffnung sterben halt nie.
Das hört man jeder Note an. Melancholisch, wummernd, einprägsam, erfahren, sehnsüchtig, den Untergang feiernd, immer die Abendsonne im Blick.
Und der obergeile Titel ist ja “i want you to die like myspace”. Da steckt alles drin, was die Band ausmacht. Ihr Alter, die Erfahrung, die Lust, andere abzuholen und mit zur Party / Konzert zu nehmen.
Schlusspunkt ist dann wieder ein ruhigeres Stück; so haben sie das schon auf den beiden EP’s vorher gemacht, namens “don’t lose yourself”.
Nachdem ich nun die dritte EP von Drunk Motorcycle Boy habe, gewöhne ich mich langsam an die Kürze. Vielleicht funktioniert das ja auf Albumlänge gar nicht, zwinker?

Mitglieder spielen bei Kaput Krauts und auch bei El Mariachi (auch ein sehr sehr geiles Album!).

Gibt es beim Label zu kaufen. Disentertainment. (und sonst auch so im öffentlichen Raum, das Label ist scheins gut sortiert!)

PS: die allererste EP kam bei Backbite Records raus (Interview mit Mo in Ausgabe #8) und auf meinem Kanal gabs dazu die Tubenvideos und einen ersten Versuch für eine andere Band einen Clip nach ihrer Idee zusammenzubasteln. (der Song ist auf jeden Fall besser, als der Clip, aber irgendwann muss man ja irgendwo anfangen!)
Warum ich das erwähne?
Weil ich mit “lautstarke filme” – das Kind hat nun einen Namen – diese Jahr noch so einige Clips mache, bzw. fertig gestellt werden. Watch out!

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MC: korrosion – couchelden

Zum Review hatte ich hier das aktuelle “naked in the playground“-Tape, welches famos abzufeiern ist.
Nun haben korrosion, posthum sozusagen, einen digitalen Release ins analoge Tape geschoben und auch zum Durchnudeln im Tapedeck rausgebracht. Es hört auf den Titel “couchhelden” und ist beeits 2021 erschienen.
Dvor gab es ja die Split mit der Band Scheisze aus dem Jahre 2020 und davor ein Demo in 2019. Weswegen ich das alles aufzähle: ihr merkt selbst, korrosion sind nicht nur schnell im Spiel, dem Spiel der Schlagstöcke und der flinken Finger, nein, auch im Schreiben und veröffentlichen von neuen Songs. Also man kann schon fast von Geknüppel von Chouchhelden sprechen!

Die Songs auf diesem Tape sind zügellos! Ohne jede Handbremse wird drauflosgebrettert. Melodicore vom Feinsten. Aber nicht so wie irgendein amerikanisches Abziehbild. Das ist definitiv mit etwas mehr Hirnschmalz. Oft genug sind ja die Texte von solch melodischen Bands recht… sagen wir mal… einfältig?
Bei korrosion ist das anders:

Krisentreffen, Rat der Punks
Die scheiß Wende zerstört No Future
Katastrophe, wo soll das hinführen
Wohlstand rafft die Massen dahin
Kein Ticken mehr im Hintergrund
Kein Damokles-Schwert blickt gütig hinab

Kein Ticken mehr im Hintergrund

Für die Jugend – Für die Kinder
Zerstört die Erde so krass ihr könnt!
Für die Zukunft von No Future
Sprengt Paläste, sprengt die Knäste
Sprengt die Schweine in die Luft
Und vielleicht auch ein Atomkraftwerk

Kannst du die Freiheit spüren?

No Future
(Fridays for no Future)

Mehr hab ich gar nicht zu erzählen. 11 Songs. Gute Aufnahme, super gespielt, viel Spaß beim Zuhören und Abfeiern.
Zu haben via Bandcamp bei der Band oder Mail beim Label Abfallproduktionen.
Kommt mit feinem, bunten Cover, A4 Faltblatt mit allen Texten, farbiges Tape.

 

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7inch: main line10 vs tourette’s – the opposite of beeing kind

Tourette’s vs Main Line 10; und endlich mal ne Mönchengladbacher Band, die nicht im sonst übelichen, musikalischen, Dunkel der Stadt abtaucht.
Bei Dr. Skap Records hab ich das Ding bestellt und meine Freude daran. Die Bands haben sich das geteilt, da sie im Herbst 2022 gemeinsam eine kleine Europatournee gemacht haben.

Die Tourette’s sind seit 1997 unterwegs und macht hochmelodischen Punkrock in Tradition so einiger amerikanischer Bands. Wobei “the edge of sickness” das recht ernste Thema des Alkoholismus anspricht.

Mit “no promises” dreht sich um die Suche nach einem Selbst. Gut gespielt. Nice. Fast schon verhalten.

Mainline 10 überaschen mit “ohana” mit einem fast elfengleichen Track, der sehr poppiger Natur ist; ein Liebelsied. Um dann mit “heart beat” einen NuMetal/Hardcore/Melodicpunk-Brett hinzulegen; cool.
Es geht drum, den Herzschlag des anderen zu spüren, statt sich gegenseitig zu verscheißern. Die Band aus Mallorca, bringt ordentlich Power auf die Platte. Abwechslungsreich.

Die ganze 7inch – in der Kürze liegt die Würze, wer auf Melodiccore-Kram steht ist hier hart richtig, gebt den beiden Bands ne Chance, sie sind gut!
Musik gibt’s nur by spotifei. Das verlinke ich nicht.
Release als Coop von Intersphere Records, Melodic Punk Style, High End Denim Records, 20 Chords Records, Wrecking Crew Records, Fast Decade Records und eben Dr. Skap Records.

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MC: v/a – continent tapes vol. II (asia)

Der zweite Teil der “continental tapes” wartet mit 31 Bands aus Vorder- bis … sagt man Hinterasien, nö. Naja jedenfalls von A wie Armenien bis V wie Vietnam auf. Sogar Bhutan ist dabei. Ich rechnete in diesem Fall nicht wirklich mit Punk, in diesem Land, in dem die Zufriedenheit der Menschen so hoch ist, es ist auch eher Crossover.
Diesmal ist die Aufnahmequalität doch sehr unterschiedlich; und der Herr Doktor (Dr. Skap Records) hat sicherlich durch hart intensiver Detektivarbeit so einiges aufgestörbert, wobei es musikalisch ruhiger zugeht. Eher grungig, crossover, dazwischen mal ein (Wut)Ausbruch in punkiger oder hardcoriger Manier.
Ich kannte keine der Bands vorher. Bemerkenswert einfach, das in repressiven Ländern überhaupt derart Musik gemacht werden kann.
Kritischste Stücke kommen wohl aus China SMBZ oder Day of Defeat aus Kasachstan und irgendwas sagen mir dann doch Rebel Riot aus Myanmar.
Diesmal ohne Lyrics, schade! Nichtsdestotrotz eine coole, kurzweilige Zusammenstellung.
Und ich bin echt gespannt wann Amerika und Australien / Neuseeland erscheint.
Falls du Hilfe bei Südamerika brauchst, ich kenn jemanden mit Label in Peru! Meld dich ruhig 😉