LP: streckmittel – typ 1312

Streckmittel ausm Pott.
Das Demo war räudig, irgendwie, und doch durchweg sympathisch.
Nun endlich der Review zu einer LP, die ich mir vor Monaten bei Spastic Fantastic besorgt habe, auch die Herausgeber, dieses musikalischen Kleinods.
100 Stück in weißem Vinyl, eine ist meine.
Es macht mega Spaß dieser Band zuzuhören! Die Texte sind total gut, wirkt rumpelig. Es ist einfach mal wieder geil eine Band zu finden, die hingeht und ihre Wut rausprügelt. Und zwar so, wie man das macht, mit dem ganzen Können seines geliebten Unvermögens.

Drei Akkorde: check.
Klare Texte: check.
Lyricsheet zum Mitsingen: check.

Streckmittel spielen Deutschpunk in Anlehnung an alle Bands, die einstmals das „hardcore-gütesiegel“ bekommen haben.
Die Bandhymne „streckmittel“

„alles was du eh schon denkst hörst du dir gern selber an – alleswas du eh schon denkst liest du dir gern selber durch“

ist mal einfach schon ne klare Ansage.
„ich kam, ich sah, ich kaufte“
Die Düsseldorfremineszenz darf nicht fehlen, denn mit „moderne petzen“ hören sie sich an wie ZK. Am meisten erinnert es mich aber an Joey (hier auch ab und an Gastschreiber), der auch irre gerne derart Punk raushaut (Beispiel).
Und mit der Läuflänge der Platte hat man immer mehr das Gefühl, dass die Band Streckmittel sich warm gespielt hat; oder mein Gehör hat sich einfach dran gewöhnt.
Vier der fünf Songs von der „demonstration“(s) CD sind neu eingespielt und mit auf der Platte.
Das klingt schon sehr viel geiler!

Streckmittel sind Stephan am Mikro, Lara am Bass, Christoph Drums und Rapha an der Klampfe.

7inch: hell & back – lathé-club #4

Hell & Back auf dem Weg zum neuen Album eine Abo-Aktion, die ich schon zwei Mal besprochen habe. Nummer 1, Nummer 2 (da hatte ich wohl keine Zeit…), und Nummer 3.
Jetzt also der Abschluß.

Diese Serie, selbstproduziert, komplett (von Aufnahme bis Vertrieb!) ist einfach megagut gewesen.
Auch machen sie immer noch das Hellfest in Stuttgart Juha West (dieses Jahr am 14.09. – leider bin ich diesmal selbst auf der Straße.

Das Coverartwork ist von Mara Piccione. So ganz kapiert, wie ich mir dei zusammenbauen soll, habe ich noch nicht, vielleicht hat ja eine von euch eine Idee!
Die müssen doch passen, oder? Wie so’n Puzzle.
Zweiter Song, nach dem „space jam“ ist „waiting for the bleeding“ als Coversong von den Cro(w)s. Mehr finde ich dazu allerdings nicht….

Hier ein Liveclip von „space jam“, einer der beiden Songs auf der aktuellen Lathé Cut.

video: Jëg Hüsker – inte mer hem

Die Band, deren Namen man nur durch Copy & Paste korrekt schreiben kann, die einen Sound aus der Hölle des Garagerock generieren, sie kommen mit ihrem ersten Release.

Und der Track „inte mer hem“ (das ist schwedisch für „keine heimat mehr“) ist die Videoauskopplung dazu.
Die Band Jëg Hüsker veröffentlicht am 30.08. ihr Album auf Tape und als Stream bei Vinyl-Keks.

Yeah. Hört rein und begebt euch an den Rand des Wahnsinns. Garage trifft auf Blackmetal trifft auf Punkrock.
Wer aufmerksam war, hat diese Band aus Karlsruhe natürlich schon auf der aktuellen Compilation zur Ausgabe 11 gehört!

Wer mehr dazu erfahren möchte, schalte bitte bei Vinyl-Keks am 30.08. zu, dort gibt es auch ein paar Worte in Form von Frage/Antwort obendrauf.

7inch: die siffer vs. sick of society – split

Die Siffer und Sick of Society teilen sich eine 7inch. Beide Bands keine Unbekannten in der schwäbischen Szene und sicher auch etwas darüber hinaus.
Die Split 7inch der beiden Bands nennt sich „schafe im wolfspelz“- Auf Seite D sind Die siffer und auf Seite S sind Sick of society.
In meinen Ohren ist das Funpunk in den 2000er. Hochmelodisch, bisschen SKA (!!!), sprich ein Off-Beat; wobei der zweite Songs „ein verwaschenes herz (eine hymne)“ genau das ist: eine Hymne. Man kann alles hervorragend mitsingen, feiern und fröhlich sein. Ein Coversong von B-Ware.
Ironisch ernst gemeint. Allerdings ist das Tempo des ersten Song eher Speed-Metal, grins.
Gut gespielt & aufgenommen, auf dem Foto der Bands kann man sehr gut sehen, dass die Herren schon ein gutes Alter haben und hier nach Herzenslust ihre Lieblingsgenre durch den Gitarrenwolf drehen.
Holzi, der bei die Siffer mitsingt (bei der Hymne), hatte mir auf dem Kuballa-Releasekonzert in Ludwigsburg schon das Cover gezeigt gehabt, da er dieses erstellt hat. Und ich war gleich hin & weg. Das ist schon richtig gut! Kompliment.
Der dritte Song ist eine Kombi aus den Toten Hosen und Feine Sahne Fischfilet. Nur die Double-Base, die gibt es bei den genannten Bands nicht, dafür bei Die Siffer.

Sick Of Society. haben zwei Tracks auf der Single. Diese erscheint bei Sick of Society zum 30-jährigen Jubiläum. Gratulation an dieser Stelle!
Als ich mir die Songs durchhöre sehe ich, dass die beiden Bands sich gegenseitig covern und der zweite Song „licht am horizont“ von Die Siffer ist.
Insgesamt ist das eine klare Ansage gegen Schafe im Wolfspelz, alle Menschen die denken, dass sie auf dem „richtigen“ Weg sind, dabei aber einen Haufen Scheiße hinter sich herziehen, den dann andere auslöffeln dürfen.
Auch diese Seite sehr gut gespielt und aufgenommen und so weiter.
Es gibt das ü-ber-haupt nichts auszusetzen. Ihr könnt da bedenkenlos zugreifen.

Erschienen bei Wiewalditonträger.

Digital bei Deezer und anderen Plattformen, nur nicht bei bandcamp.

 

video: peppone – der weg zurück & du kannst mich morgen

Peppone bringen, nach ein zwei Singles (Bootstouren auf der Elbe), nach nun 4 Jahren ihr neues Album „genug gesehen“ via MajorLabel raus.
Und zwar am 13.09! Gatefoldcover, einfach dem Link des Labels folgen.

Zwei schöne Videoauskopplungen gibt es schon, diese möchte ich euch nicht vorenthalten.

zuerst „der weg zurück“ – ein sehr trauriges Video zu einem nachdenklichen Track.

als zweites Video dann „du kannst mich morgen“
Anke singt diesen Song in der Hauptsache. Der Refrain dann im Duett mit Jens.
Ein so dermaßen herzlicher Song, mir kommen die Tränen. (keine Ironie!)

Konzerte!

20.09.2024 – Etingen / Mariannenhof + Vandalen aus Liebe
21.09.2024 – Bützer (Havelland) / Haus „Saal und Bühne“ Hof & Bühne + VON HÖLLE
18.10.2024 – Magdeburg / Feuerwache + Grüner Star + Ben Racken (Record Release Party)
19.10.2024 – tba + Grüner Star + Ben Racken
26.10.2024 – Frankfurt / Ex𝘡ess
06.12.2024 – Köln / Sonic Ballroom + Detlef Cologne + Incoming Leergut

fanzine: isidor #8

Acht Ausgaben schon und ich hab noch keine bekommen und gelesen?
Was ist nur in dieser Mini-Fanzine-Welt los?
Support? Büschn Review schreiben. Isidor.
Ey, ich so, bestell, jetzt gelesen.

Macher Bernd hat einiges an Humor.
Ich nehme aber mal vorweg, dass auch dieses Zine voll schick gemacht ist und ich mich frage, woher Mensch denn heute so die Kohle nimmt, diese tiptop gedruckten Papiererzeugnisse auf den Markt zu schmeißen. Oder sie haben einfach das dreifache an Auflage wie die Postille.
2,90€ ist der Preis. Das ist echt cool, da so viel Werbung gar nicht im Heft steckt, sodass man behaupten könnte, das Heft sei darüber finanziert.

Interview mit James Robbins, seineszeines Gitarrist und Sänger von Jawbox ist sehr offen und ehrlich. Toll.
Autor ist Mathias Hamich, der direkt im Anschluß einen Autorensteckbrief bekommt.
Es passieren danach so einige Dinge.
Fog Driver und ihre Visual Arts ist sehr spannend.
Muss dazu sagen, dass ich die Musik recht …. mainstreamig finde. Mir fehlt hier der Punk, macht aber Spaß zu lesen.
Der Macher hat auch, wie ich das lange gemacht habe, zwei Spalten, nur hält er es übersichtlich, ich bin da immer an die Anschlagkante gegangen.

Es gibt Comicreviews. Fanzinereviews. Platten auch, ja. In den Konzertreviews fällt mir dann doch auf, das die Schnittmenge doch recht gering ist.

Was dem Gesamtkunstwerk aber keinen Abbruch tut!
Ich finde das Heft sehr stimmig und hatte echt Spaß bei der Lektüre. Die nächste Nummer bitte als auch einmal zu meinen Händen, bitte!

fanzine: coffeetimes #9

Das Coffeetimes habe ich im Krachmanifest entdeckt und bestellt.
Ich hatte am ersten halbwegs durchgehend schönen Tag im Juli im Garten gewurschtelt und mich anschließend mit einem Kaffee hingesetzt, das Coffeetimes zu lesen.
Zuerst: DAS ist ein Fanzine! DIY. Yeeees.

Das erste Wortspiel, was mir über den Weg läuft ist „the brewtality continues“. Hell, yeah.
Es startet auch so ziemlich jedes Interview mit der Frage nach Kaffee!
Eine ziemlich geile Idee ist, das im Mittelteil links und rechts am Rand acht verschiedene 7inches abgebildet sind. Diese soll man sich anhören und dann gegeneinander battlen. Wie Fußballmannschaften… so ein etwa. Bis am Ende eine Gewinner-7inch in der Mitte ermittelt wurde. Soll man dann an den Macher schicken.
Vielleicht höre ich das auch alles mal durch – vielleicht aber auch nicht.

Überall sind kleine Fotomontagen, die in schwarz/weiß natürlich besonders gut, glaubhaft, funktionieren, mit Treckies, die eine Kaffeetasse halten.
Es ist ziemlich ranziger Xerox-Style, manchmal sind mir die Bilder tatsächlich zu unsauber.
Es gibt zwei Comics zum Thema Kaffee. Was auch sonst, hehe.

Das erste Interview in welches ich mal reinlese ist von Jason Hodges, der ein kleines Label macht. Chaotic Noise Productions aus Richmond, Virginia.
Achtung: Harsh Noise! Jason selbst spielt mit. 160 (!!!) Tracks.

Das Foto des Labels ist so schlecht, dass man kaum lesen kann. 
Egal, ein witziges, kleines Fanzine. Welches ich mir wünsche, dass es das von diesen „aufgeräumten“ Punks, die in Druckereien gehen, gäbe.
Ich hab von der #9 nun eine handnummerierte 2nd Run Ausgabe. Aus dem Delta Quadranten.
Bei Insta habe ich bei der #7 gelesen: 7 von 9. Ich habe nun also #9 und bin gespannt, wie es weitergeht mit dem Coffeetimes.

fanzine: krachmanifest #8

Das Krachmanifest war mir bisher noch nicht unter die Lupe gekommen.

Zum Thema „mal über den Tellerrand schauen“ und mal gucken, was Kolleg*innen so machen, habe ich das Krachmanifest entdeckt und stelle fest, dass sie aus BaWü sind, wo wie die Postille. Yeeees.
Hauptsächlich dreht sich alles um Krach. Crust, Hardcore, Geballer.
Inhaltlich war mir klar, dass das so überhaupt nicht so in meine Welt krachen würde, obschon ich ja schon auch mal Bastard Royalty höre.
Außer: das Interview mit dem Macher des Isidor-Fanzine, welches ich, witzigerweise, an exakt dem selben Tag bestellt habe, wie das Krachmanifest. Ich stöberte halt so bei Insta rum.

Es geht los mit Lost Grindcore. Ist aber eher Blackmetal, finde ich, könnte aber auch Grindcore sein. Hab so rumgeblättert und habe mit Freude über das Dreschfeschd gelesen. Zufälligerweise hat der Macher nämlich in Mannheim damit angefangen und just dort (!!!) war ich auf einem Feste zu Gast. Yeees.
Denn irgendjemand hatte mir gesteckt, dass sich hinter EXXX EA80 verbergen. Sie spielten ein 20 oder 25 Minuten Set. Sehr cool. Inzwischen findet das Fest in Hamburg statt.

In ein paar Bands habe ich reingehört. Terminal Filth, Stench-Core aus Berlin. Yoah, machen das ganz cool. Platte hört sich richtig gut an.
Ich schrecke allerdings sofort zurück (ohne in Ohnmacht zu fallen), wenn da Sätze stehen wie „die Band ist sich nicht zu schade den ein oder andern Oldie durch den vergammelten Punk-Wolf zu drehen (….)“
jaoh, och du, ne, lass mal.
Metalheads machen Punkrock fand ich in meiner Jugend schon blöde und auch nicht lustig. Das ist so geblieben.
Weiter im Heft.
Sehr viele Reviews. Tatsächlich auch ein paar, wo ich mal nen Click im Netz riskiere und reinhöre. Trespasser, eine anarchistische Blackmetalband. Sehr intensive Songs und ein gutes Interview über Anarchismus. Eine vielschichtige Band!
Festivalbericht vom Masters of the Unicorn. Sehr kurzweilig geschrieben.
Dann der zweite Teil einer Plattenvorstellungsrunde. Da sins deutschlandweit einige drin. Sehr gut!

Ein irrer Reigen an Reviews, Lesestoff und CD’s.

Geil. Link oben.

LP: halb aus plastik – … halb aus beton

Halb aus Plastik, könnten das die Nachfolger von Front werden, um die es ja recht still geworden ist. Wisst ihr, was ich meine? Dieser düstere Post-Punk-Sound, das Songwriting zwischen Punk und NDW.
Sie erwischen mich kalt mit ihren ersten beiden Songs „kalte energie“ und „panik“.
Eine Mischung aus rock’n’rolligen Dead Kennedys und Front. Halb aus Plastik haben ordenltlich was aus den 80er Jahren mitgenommen, obschon die Protagonisten gar nicht alt genug sind, um das erlebt zu haben. Ich schaue auf das Foto und denke „huch, den Proberaum kenne ich“. Münster, zwinker.
Halb aus Plastik bleiben repititiv. Sie hauen eine lakonische Hook raus.
Es gibt zwei Ausbrecher mit über drei Minuten. Eigentlich bleiben sie kurz & knackig.
Ich habe das Gefühl, dass da ein Synthie-Sound mitschwingt, der auf der Gitarre liegt. Ich bin mi nicht sicher, hört sich schwer nach einem Alleinstellungsmerkmal an.
Auch die Lyrics reihen sich ein, in das bisher beschriebene.
„leben nach plan a“ ist da schon fast ein Roman, grins.
Ein wenig könnten Halb aus Plastik auch sowas wie die wundervollen Trend sein, sie bleiben in ihrem Sound aber irgendwie – offener.

Sie werden dem Titel „halb aus plastik – halb beton“ ziemlich gerecht. Das Cover spiegelt das auch wieder.
Ein sehr runder Release aus dem Hause MyRuin.
15 Songs.

fanzine: ruebenmus #8

Ich lese das Ruebenmus No. 8 , was mich allein schon mit dem Cover anspricht. Welches von Mister Tapeworm ist.
Diese Ausgabe habe ich als Belegexemplar zugeschickt bekommen, da ein Review einer meiner Printausgaben darin ist. Sowas finde ich (beides) prinzipiell sehr nett und cool, ist ja auch ein Aufwand und kostet…
Ladegerät, ist einer der beiden Schreibe beim Ruebenmus, gefällt mein Tagebuchstyle nicht. Er hat Ausgabe 10 gelesen. Mit Stefan Schmidt (Experimental-Musik) und Tom Mess (Country), beides Freunde von mir. Beides Musiker aus unserer Gegend. Dieses Heft war eine rein regionale Veranstaltung, Hard Strike als Hardcoreband machten in dieser Ausgabe die Ausnahme. Es kam noch ein Interview mit dem Macher des Podcast Tourbusgeflüster obendrauf. Da ist thematisch wirklich nichts für Ladegerät dabei gewesen. Wie auch immer, er findet es nicht gut, würde es sich aber kaufen. (HIER No.11!)

Ich kann diesen Review schon mal abschließen: ich kaufe mir das Ruebenmus immer wieder gern. Einfach auch, weil ich die Vielfältigkeit der Printzines liebe.

Pro:
Das Heft ist aufgeräumt un dübersichtlich gestaltet. Manchmal sind Seitenzahlen dran und manchmal nicht. Finde ich gut, weil ich das tendenziell eher nicht mache; wozu auch?
Witzige Berichte drin. Er trifft bspw auf Maier, der von leicht links zu rechts abdriftet.
Das große Ganze sind Berichte. Das könnte er auch in Tagebuchform machen. Könnte
Konzertberichte, zB Oiro, 100 Blumen und noch was. Ich kann total verstehen, warum man 100 Blumen kacke findet. Oiro sind aber für immer geil, muss ich sagen!
Klar Drumcomputer sind nicht jedermans Sache.
Zwei Bands werden vorgestellt, die Unwucht und Crying Silke. Mit dem inzwischen streitbaren Interpreten HC Baxxter, ist sehr kurzweilig.
Im Vorwort wurde ein Gedicht zu Fliehende Stürme angekündigt. Auch sehr schön. Wirklich.

Contra:
Ladegerät gibt sich immer die Mühe, dass es in seiner grafischen Punkwelt aufgelockert wird durch Bilder und dies das.
Was mir diesmal auffällt ist, dass die Fotos meist zu wenig hell gestaltet sind.
Über die ganze Strecke ist die Sprachlichkeit. Ladegerät fühlt sich da recht wohl drin.

So, ausfürhlicher gibt’s nicht.
Holt euch das Heft.
Ist sauber aus der Druckerei und kost n Appel und n Ei. Hier ne Mailadresse.