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LP: knud voss – mono

Ein neues Album von Knud Voss flasht mich so hart, dass ich gar nicht mehr in die „Capristube“ muss. Ein Hitalbum, dieses „mono“
Diese nordisch, lakonische Art zwischen Interna und diesen ganzen andern (bekannten) Bands.
Bei „mono“ gehen Knud Voss nun endgültig auf dies Post-Punk /NDW- Schiene und dampfen ordentlich los.
Jeder Song minimalistisch, bei jedem Song habe ich nach einer Minte das Gefühl, ich hätte schon drei gehört – ist aber nicht so – die Songs haben nur drei Minuten, hehe.
In dieser stoischen Minimalistik, in der sie ihren Vorttag halten, steckt trotzdem total viel drin. Macht mega Spaß beim Hören. Es passiert trotzdem in jeder Strophe ein wenig etwas anderes, es nerven keine Solos – die in solche Songs / Songwriting auch gar nicht reingehören!
Es wechseln sich eher Lieder ab zwischen Band-Gitarrenmusik und Synthie-NDW. Und vor allem einem Synthie, der nicht rumnervt! Kein wildes Georgel. Es bleibt stoisch und minimalistisch und melodiös. Die Gitarren mal gegeneinander. Mal im Grauen eines Dunkel-Goth-Riffs sich verlierend.
Knud Voss haben ihre düsteren Momente wie „höhlenboy“ und „unterbau“, hammergeile Tracks. Immer mehr im Punk-Tempo, als zu langsam und tragend zu werden.
Doch die Stimme bleibt gleich.

Da hätte man nochmal was probieren können.
Dennoch, die 11 Tracks sind eins A und kann man immer wieder hintereinander weg laufen lassen. Es passt alles zusammen.
Sound gut gemischt und selbstproduziert rausgebracht.

Knud Voss empfehlen sich für die ein oder andere Tour und könn(t)en sicher noch einiges auf Bühnenparkett zaubern.

Dran bleiben!

Vinyl in petrol und in schwarz zu haben. CD und digital, alles hier bei :

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LP: mørsch – hohldrehung

Das erste, was mir in den Sinn kommt, als ich diese einseitig bespielte Scheibe der Band Mørsch anhöre ist, dass sie in einer Fahrrinne mit Knud Voss, Litbarski, Herr Paulsen und das Zeitproblem aber vor allem Krawehl schippern.
Was ich richtig gut finde. Denn alle Bands sind gänzlich unterbewertet und fliegen hart unter dem Radar. Klar, in diesem Bereich des deutschsprachigen Punk bewegt man sich meist bewusst genau dort.

Mørschbringen sieben Songs, mir war die Band bis dahin noch nicht bekannt, obschon sie bereits zwei Demos raus haben und nun zwei EP’s on vinyl.
Gleich beim ersten Song „kein disco“ drückt der melancholische Wind der Gitarren durch alle Luken und um alle Ecken. Mit „awwk“ eine Ode an die leidige Selbstoptimierung. Irgendwie klingt da Pascow durch; nicht nur im Gesang, zwinker.
Mørschbleiben aber wesentlich wütender als alle bisher genannten Bands. Das macht sie mir grundsympathischer und ehrlicher, auch mutiger als die meisten. Der gemischte Sound ist knackig und dennoch bleibt er rough, wie die Musik.
Vielleicht haben die Herren auch einiges an Kaputkrauts gehört. Zumindest der Track „abschlag“ über die Menschen, die einem so gar nicht am Herzen liegen, da ziemlich nah dran. Der Text ist schon ziemlich hart, trifft aber das, was man in größeren Städten vermutlich zu oft erlebt: Menschen, die einen brauchen, aber nicht wollen.

Mørschhaben viele Einflüsse und weben sie gekonnt ineinander. Das ist nicht aus einem Guß und macht die Crowd zu ihren mitfeiernden Freunden. Eher drückend und ehrlich. I like.

Vinyl kommt via Elfenart und hat auf Seite zwei die Frontcoverspirale als Siebdruck. Schön.
Alle Songs, bis auf einen, bleiben zwischen eineinhalb und drei Minuten. Nur ein Ausbrecher mit vier Minuten, bleibt aber kurzweilig. 60 Sekunden sind halt manchmal auch 71; und auf englisch; und mit gepfiffenem Solo. Ist doch irgendwie so Knochenfabrik, oder? Nie verstanden, diese Band.

Den Abschluß macht dann der sehr lyrisch wütende Track „schöner tag“.

Dieser Review ist auch – so ähnlich – beim Vinyl-Keks erschienen.

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7inch: unitX – ontario songs

Unit X habe ich hier vorliegen.
Fünf vegan straight Edge Hardcore-Smasher!
Die Band fährt einen klassischen Hardcore-Ansatz. Schnell, nach vorne, viele gute Breaks, abwechslungsreich. Und der Sänger kreischt nicht ganz so hoch, was mir sehr goutiert!

Insgesamt wirken die Songs aus einem Guss, man hat kaum einen Moment (Moshpart) zu Verschnaufen. Man knackt bewußt nicht die 2-Minuten-Marke.
Die Band ist ein Duo aus Sänger Tim Drew und Tausendsassa Pedrag Vujcic hat alle Instrumente von „Ontario Songs“ eingespielt. Beide sind in Kanada beheimatet und kommen eben aus London, einer Stadt in Ontario.
Textlich werden ordentlich Worte gebraucht, dass sind keine repetitiven Slogans. Was Unit X in meinen Augen etwas besonderer macht, als die meisten Vertreter*innen des Hardcore.
Es geht viel um Erfahrungen, negative, mit denen man lernt umzugehen.

Erschienen als MC und 7inch bei Passion Means Struggle, SP Discos und Specimen 32

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LP: fun total – tristesse

Fun Total, die neue Hitmaschine aus Hamburg. Amtliche Nachfolger der Ein-Platten-Band Honigbomber (ich hab die hart gefeiert!). Vor allem Aufgrund dieses noisigen Gitarrenspiels und dieses verratzten, fast schon vernuschelten Gesangs – der schon etwas mehr als Sprechen ist, aber sicher kein Wiebusch.
Bartzy heißt der Sänger und wir sind über die Jahre so sporadisch in Kontakt geblieben. Dadurch habe ich schon früh von der neuen Band Fun Total erfahren und mich freuen können, dass genau diese beiden Signature-Sounds erhalten geblieben sind.
Konnte sie Anfang April in Karlsruhe leider nicht sehen.
„tristesse“ liegt also auf. Welches seinesgleichen sucht. Ich rede jetzt nicht von „Hit an Hit“, eher so ein „Schlag auf Schlag“ gemeint! Für die, die die Ohrwumrgarantie in meiner Ausssage vermissen, also mal klar gestellt!
Fun Total spielen richtig gut zusammen. Midtempo-Punkrock. Der mit „bis keiner heult“ und „kündigung“ eher mit Standard-Riffs losgeht. Ich muss wirklich warten bis „ich warte noch“ anläuft und der Refrain mich endlich in die Bartzy-sche rückkoppelt. Es ist schon alles eingängiger, das kann ich wohl so sagen, weniger klirrende Gitarren. Elf Songs sind es insgesamt.
Nach der Hälfte, sprich auf Seite zwei, kaum darüber nachgedacht, wie eingängig das geworden ist, zieht mich die Scheibe in ihren tristen Abgrund. „könig fussball“ ist so ein hart spannendes, tristes, vor lauter Abgekühltheit glühendes Riff – geil!

Danach die „ode an die freude“ ist musikalisch das Gegenteil davon. „zalan-d’oh“ ist ein Wortspiel aus dem Königreich der Simpsons. Ich mag gerne auf den Abschluß der Platte eingehen. „wenn die Nacht kommt“ ist bitter, zynisch, böse und total zutreffend.
Bis dann ganz ganz zum Schluß „hdgdl“ (was wohl neudeutsch für hab dich ganz doll lieb steht, möglicherweise), mit so einzelnen Sätzen, von denen ich denke Volltreffer

old an boring ist das neue bored and violent
zünd doch endlich mal was an sei es deutschland oder ne barbie
nimm mich endlich an die hand und wir rotzen anarchie-zeichen in den beton
vermummt auf der couch
live aus dem reichstag (was ein Zitat des Honigbomber Albumtitels ist)

Ich lerne auch noch dazu, denn was ich nicht wusste ist, dass das Cover die ehemalige Hamburger Schilleroper ziert. Dieses Gerippe steht wohl Sinnbildlich für die Kritik, die so ziemlich alle Punkbands in Hamburg an der Hamburger Stadtplanung haben! Ein sehr sehr großes Thema, und führt hier etwas zu weit, für so einen Review.

Mein Eindruck ist, dass diese Art Punkrock wohl nicht unbedingt die ganz jungen Punks erreichen, eher den gesetzteren Mittdreißiger. Jemand der, aus dem wütenden Parolenpunk entwachsen ist und dem „he, bleib halt mal stehen und hör mehr zu“ Konzert gewachsen ist.
Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, sind die Texte. Ich emfpinde sie tendenziell als nebulös und nicht als verkopft. Ich versteh manche Sachen einfach so gar nicht, der Zusammenhang der Worte will sich nicht erschließen.
Fun Total legen da mit „tristesse“ ein gutes, noisiges, Punkrockalbum hin. 7 oder 8 von 10, wenn ich hier so Punkteshit machen würde.
Vor allem der zweite Teil der Platte ist super!

Myruin, zu haben zB bei flight13.

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MC: kostuemiert – EP

Release No.4 von Monofil, und ein weiteres, dass ich mir an Silvester angehört habe. (und eines habe ich noch im Petto)

Kostuemiert steckt da nicht viel Info drin.
Der dritte Song erinnert mich ein wenig an Grauzone „film zwei“, dieser peitschende Sound.

Den mag ich sehr gern.
Ist Kostuemiert sowas in der Art?
EBM, Wave, teilweise sehr elektronisch, teilweise mit etwas Gesang, der sehr reduziert gemischt wurde und sehr düster gehalten ist.
Nicht total drückend und langsam, eher noisiger. Die Tracks wirken oft wie Auszüge, sind nicht so richtig fertig.
Die Basslinien erinnern mich an Joy Division. Nur das der komplette Rest aus dem Sythie kommt. Bisschen Drums dazu, bisschen Gitarre. Die Kombination ist wirklich schräg, weil so besonders gemischt.

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neue Releases bei Krachige Platten, yey

Leute!

Ein paar neue Releases haben das Licht des Musikolymps aus den Tiefen der (Proben)Keller gezerrt.

MAINSTRÖM – bringen in komplett selbproduzierter Manier minimal invasive Disharmonien kombiniert mit eingängigen Hooklines und massivem
Schießbudengetrommel. Mit 100% recycelten Riffs aus den 90er-Jahren erinnern Mainström an die unvergessenen Vertreter der klassischen Skatepunkszene

15€ plus etwaiges Porto. Versende per Hermes (nach Wunsch aber auch DHL)

Tomar Control – nach der Beteiligung an der 7inch, haben Carlos von Entes Anomicos und ich beschlossen, noch ein paar Tapes nachzulegen. Auflage 50 Stück.
Hardcore Punk der klassischeren Sorte aus Lima. Waren letztes Jahr in Europa auf Tour. Hier ein Video von ihrer Show im SlowClub Freiburg, bei der ich auch ein Interview mit ihnen gemacht habe – kommt in Ausgabe #11

6€ plus etwaiges Porto (Deutsche Post 2€, unversichert)

D.H.K. – eine weitere Hardcoreband aus Lima (Destruye, Huye, Krea), ihr ratet richtig, auch eine Coop mit Entes Anomicos. Auch hier 50 Tapes.
Bei mir rosa MC in diversen Covern in verschiedenen Farben.
Eher DBeat als klassischer Hardcore. Dafür wird, ganz klassisch, angepisst rumgeprügelt.

auch hier 6€ plus etwaiges Porto (Deutsche Post 2€, unversichert)

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LP: blink 182 – one more time

und one more time diesen Smiley. Boah ey, hoffentlich sind die Songs nicht one more time dieselben, wie schon mal.
Was ja bei Poppunk nicht verwunderlich wäre.

Wieso höre ich Blink182?
Weil mir diese eine Scheibe (take off your pants and jacket) meine verkümmerte, einsame, verlassene Seele gerettet hat. Ich war kurz davor, mich für immer in Selbstmitleid zu verlieren. Und dann kam „the girl at the rock-show“. Und diese andere Scheibe (enema of the state). und weil ich diese beiden, wie ich finde, hart geilen Alben schon keiner mehr hören wollte.
Da kommt also ein neues Album wie Kai aus der Kiste, eine Welttournee, der andere Typ (der genauso aussieht wie der andere da) durfte gehen (Stichwort: Leiche im Keller?). Dann kommt da dieses unsägliche Video, Uargl. Dann noch die Ankündigung mit Cover – da hats mich dann ganz hintenraus gehauen. Das wievielte Mal ist nun dieser blöde Smiley drauf? Ich zähle ca. 10 Mal (discogs)
Zu Weihnachten habe ich von meinen Kids die neue Platte dann geschenkt bekommen. (…)

Zur Platte: sie verlassen sich schon echt auf das, was sie können. Was ja irgendwie geil ist, platzen raus mit „anthem part II“. Die Drums klingen megamodern. Superfast. Tight. Wie immer (fast) überproduziert. Das stecken so viele kleine Feinheiten drin, ein Trio aus Gitarre, Bass und Drums, etwas Piano, tausend Chöre.
Jedenfalls, sie haben Druck.
Ich kann irgendwie nicht nachvollziehen, wie man all das live reproduziert. Und dafür dann 200€ pro Ticket verlangt. Uargl.

Das getriggerte Schalgzeug hört sich mehr nach Melodiccore an. Stimmlich ist einiges passiert. „Dance with me“ hat einen schrecklich shalala-Chor.
Ob ich was Gutes noch finde?
Bei „one more time“ – ein Song, der wohl über die Band, Mark, Tom & Travis, handelt – Akustik-Liebeslied. Also wenn ich mit pADDELNoHNEkANU schon nicht wirklich Liebeslieder schreiben kann – sie können es gar nicht. Das ist Käse.

Hört halt mal rein.
Ich find’s ja geil.

 

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neue LiveVideos aufm Tubenkanal

Das: ciahwzvü vg ist der Youtubekanal der ProvinzPostille.

hier gibt es neue Videos anzuschauen von Konzerten (auch ziemlich alte, krass räudige Sachen dabei!), die ich zwischen Januar und Mai 24 besucht habe, besuchen konnte.
Es war arbeitsmäßig ziemlich was los, weswegen die Ausgabe 11 noch immer auf sich warten lässt.
Lasst n Abo da, da kommt immer Sommer sicher einiges dazu!

Die Bands / Konzerte auf denen ich Videos gemacht habe:

20.01. Troops of the Sun


27.01. Berlin 2.0
10.02. cages, Canine, in schwerer see
24.02. DKÜ, stoff und Krasser-Fahrstil

23.03. cirque de la merde


27.04. alice & dolores, sickboyz und finding harbours

18.05. ASTRO, debt mountain und bare life
ein paar, die Eingefügten, sind schon online, Rest folgt.

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MC: kess – demo

Und weil es so geil ist, euch im Mai von meinen Silvester-Abend Erlebnissen zu erzählen, hier also ein weiteres Tape, welches ich mir durchgezogen habe.

Kess bringen dreckigen Post-Punk. Das beginnt ganz spannend, der Basse klingt fett, Drums im Achtel nach vorn.
Klingt ein wenig nach Die Arbeit. Repetitive Lyrics, mehr gerufen als gesprochen, bisschen windschiefe Gitarrenmelodie drüber. Fertig ist der Release. Eine Prise Joy Division dazu.
Irgendwie gefällt mir das schon. Fühle mich nach 1979 versetzt. Der Sound ist schon sehr authentisch.
Vielleicht kommt nach dem Demo noch ein Schippchen drauf, ist ein guter Start!
Kess, erschienen via Monofil.

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MC: marter – brandschutzzone

Da habe ich an Silvester ordentlich Musik geballert.

Hier noch ein Release von den Tapes, die ich am 22.12., dem Weihnachtsevent im Artcanrobert, mitgenommen habe.

Ein recyceltes Tape aus der Sammlung von Opi und Monofil hat New-Wave-Electro-Mucke draufgeknallt. Neun Songs auf einer 90 Minuten Kassette.
Bisschen düsterer, Pattern, Gesummsel und Gebrummsel im Hintergrund. Marter. (leider kein weiterer Link vorhanden)
Sehr verhallter Gesang. Ist gut aufgenommen, cacht mich aber gar nicht. Dada-Chants, wie die Selbstbeschreibung lautet. Aus den tiefen eines Kerker (Ähnlichkeiten mit einem andern besprochenen Release hier?) im Schwarzwald.