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fanzine: rauditum #8

Ha! Ich habs wiedergefunden. Ab und zu muss man gezwungen sein, zuhause zu weilen, dann kommt man auf die irresten Ideen; mal abgesehen von renovieren, basteln, musizieren oder laut Musik hören.
Hashtag „aufräumen“.
Und da zieh ich doch aus einem Stapel das (noch) aktuelle Heft vom Rauditum aus Dresden.

Ich schlag das also flux mal auf und gehe von vorne durch: ein paar Menschen haben mitgewirkt an dieser Ausgabe, außer Ugly und De Wessi. Zwei Gratis CD’s gibt es diesmal auch dazu.
Start ist das Interview mit den Machern von Demons Run Amok. Die beiden sind ziemlich offen und beantworten die Fragen direkt. Kurzweilig und gut!
Es folgt ein wirklich gutes Statement im folgenden Comic „Rude Femzines“. Ein schnuckelig kurzer Beitrag von the Roadblocks über die Songs auf ihrem neuen Album „welcome to Paradise“.
Etwas ausführlicher ein Bericht über die Rollstuhl Erlebnisreisen GIAMBO gUG. Heiko hat die Idee gehabt für Menschen mit einem Pflegegrad zwischen 3-5, die also rund um die Uhr versorgt werden müssen, mehrtägige Trips zu ermöglich. Wie cool ist das denn?
Ein sehr langes Interview gibt es mit Snob City, das hebe ich mir für später auf. Sie unterhalten sich über Antifschismus und Sexismus in der Oi-Szene.
Mit der Hardcoreband Schwach ein Vorstellungs-Interview und ein paar Facts zur aktuellen Scheibe. Eine recht junge Band Bullock aus Dresden darf ein paar Worte loswerden. Worauf dann Ralle ausführlichst aus seiner Biografie erzählen darf. Er ist, war Teil der Bands Rawside, Frontalangriff und Troopers.
Garniert mit ein paar Gedanken und Reviews von Zines und Tonträgern.

Auf jeden Fall wieder lohnenswert jede Seite zu lesen. Um genauer zu sein: es wird immer lesbarer, was Anfangs noch ausprobiert wurde, hat sich nun gefestigt und wir wird weiter ausgebaut.
Heft kriegt ihr sicher über die FB-Seite oder bei Ugly direkt.

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LP: judy and the jerks – total jerks

Diese knaller-Hardcore-Band aus Hattiesburg in Mississippi Judy and the Jerks, touren sich den Arsch ab. Letzten Sommer in Europa, auch zu Gast in der Alten Hackerei in Karlsruhe, wo ich sie an einem lauen Sommerabend gesehen habe, sondern auch noch ne Ostküstentour in Amiland, diesen Frühling dann Japan.
Die Energie und Zappeligkeit der Band hat mich überzeugt und ich hab mir dann am Ende des Konzerts noch so’n arschteures Tape mitgenommen (10 oder 12 €… Hammer!); so gibt es nun eine Compilation auf Vinyl via Refuse Records. (ich fürchte nur, die gibts nicht mehr….)

Also eine Tapecollection von ihren sieben (7) von 2017 bis 2021 erschienenen Kassettenreleases.
A3 Poster mit den Tourdates des Jahres 2022. Booklet mit Flyerartwork, Stories und und und.
Mich erinnert das an GaragePunk, ist aber meist viel zu schnell dafür. Die erste Beastie Boys Platte klang mal so ähnlich. „egg raid on mojo“ bspw von der Pollwog Stew EP.

Judy and the Jerks sind auf jeden Fall mehr Hardcore. Zwischen quietschiger Stimme und Gebrüll, Krach und Noise auf der Gitarre und dem Bass, die Drums pushen einfach nur, sind mehr Triebmittel als Gestaltungselement.
Zugreifen!

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MC: kereta susana – cemetery rock

Die Psycho-Billy-Kappelle aus Indonesien Kereta Susana hat ein Tape rausgebracht via Kloppstock Records. (Funfrage: wie hat Vlad der Band erklärt, was ein Kloppstock ist?)

„Cemetary Rock“ habe ich käuflich bei Kloppstock erworben. Beim ersten Reinhören fand ich das lustig und meine Liebste hat dann beim Sonntagsfrühstück ein wenig Psychobilly gehört und fand es: gut! Sie hat ihre Jugend mehr mit derart Musik verbracht, als ich! Somit war sie eine gute Stütze beim Hören!
Die ersten beiden Songs „barisan depan“ und „gila“ gehen richtig gut ab. Ich verstehe zwar nicht so viel, rein sprachlich, ich denke aber, das macht nicht wirklich etwas aus. Das Songwriting find ich echt gut, da die meisten Riffs bei Billy-Bands doch recht eingeschränkt sind; oder ich lasse mich das erste Mal ein wenig darauf ein?
Textlich ist dann eben „suicide“ (suicide is the best way for you) – das kann man ja nicht wirklich ernst nehmen, right? Ich bin mir da manchmal unsicher, für mich sind Lyrics halt schon irgendwie wichtig.
„welcome to hell“ fetzt wieder richtig gut, zum Abschluss der ersten Seite mit „mencekam“ gibt es eine experimentelle … geige?, leicht verstimmt.

Die zweite Seite spiegelt die Spielfreude der Band dann wieder sehr gut wieder. „she’s a zombie“ und der titelgebende Track „cemetery rock“ sind echt cool!
Zum Abschluss hier „cowboybilly“, ein Instrumentalstück. Ein guter Abschluss!

Hier gibts pure Indonesian Underground-Psycho als Video:

Ich fass das mal so zusammen: ein Erlebnis!
Tolles, buntes, spannendes Artwork, ganz gute Aufnahme, neun Songs, die Band darf noch ein bisschen übern, darf aber dann auf jeden Fall mit einem Album um die Ecke kommen!

Einen Track gibt es bei Bandcamp, die Band Kereta Susana scheint nur über den obigen linktree zu erreichen zu sein.
Meine liebe Kollegin Nathalie vom Vinyl-Keks feiert den Release schon fast als Album des Jahres ab! Und wenn Nathalie das so sagt, dann stimmt das! Also greift zu, bzw vrmtl. wird das Tape schon Sold out sein, aber es gibt ja noch:

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LP: bockwurschtbude – sippenhaft

Die Bockwurschtbude haben mir ihr Album geschickt. Mieschka Mayonaise schrieb mich, glaub ich, schon vor ganz langem an, und dann hat das irgendwie ganz schön lange dauert bis die Platte nun fertig produziert hier auf dem Plattenteller liegt.
Erstmal: ganz schön bescheuerter Bandname – typisch Punk!
(Allerdings auch hier definitiv die Frage danach, wieso man einen Bandnamen trotz oder wegen der Bewetzungswechsel, Pausen, was immer, nicht ändert?)
Die ersten Klänge dieser Band aus Frankfurt an der Oder sind auf jeden Fall dem Deutsch-Punk der so ne Metalkante hat, mir aber glücklicherweise nicht gleich auf die Eier geht. Die Bockwurschtbude habe da doch etwas mehr zu bieten!
Nach vorne gespielter Punkrock mit klarer Verwurzelung in den 80er/90er Jahren.  Seit 1995 treiben die Herren ihr Unwesen, hab noch nie von ihnen gehört, aber vielleicht überliest man einen Bandnamen wie „Bockwurschtbude“ dann doch irgendwie mal; oder sie haben sich medial – auch zu Zeiten ohne Internet – rar gemacht.
Sie scheinen, nach den Flyern auf der Homepage zu urteilen, fester Bestandteil der Berlin-Brandenburger-Szene zu sein. Sie gründeten sich als Zwei-Mann-Funpunk-Kapelle, so schreiben sie jedenfalls. Seitdem ist ja einiges passiert; und ich komme mal eben zurück zum ersten Song.
Ein „Scherbenhaufen“ wird hier musikalisch dreckig, mit der nötigen Portion Wut im Wanst, in die Rille gezimmert. Die Band hat sich genug Zeit gelassen, um die zwölf Lieder dieses Releases einzupielen! Der Sound ist dichter im Vergleich zur „back to the roots“-Scheibe.

Es gab Besetzungswechsel seit dem letzten Release in 2013, der letzte ist nun 2020 gewesen, seitdem ist Andy von Fliehende Stürme mit an der Gitarre.
Alle Songs haben die gerne gehörte zwei bis drei-Minütige Länge. Anspieltipp von Die Bockwurschtbude ist „Helden“. Ich mag, dass sie aus den drei Akkorden da noch was rauskitzeln, die zweite Gitarre da noch ne melonacholische, kleine Meldodie (die in meiner Welt etwas lauter sein könnte) reinbringen. Die Texte sind durchweg echt gut, durchdacht, und auch sehr ernst. Allerdings auch, für die Funpunker unter euch, eine sehr starke Veränderung, denn Band gibt sich durchweg düsterer, wütender und druckvoller; was sicherlich auch ein Einfluss von Andy ist, seit seinem Einzug in Ensemble.
Beispiel „Strandgut“ – …als Opfer gegangen, als Nummer zurück!
Insgesamt weniger Ska-Einflüsse, Partyhaftes, sehr viel ernster. Bin gespannt, ob es die Band mal in den weit entfernten Süden der Republik schafft!
Erschienen in verschiedenen Vinylfarben, auf 5 (!!!) verschiedenen Labels:

Elbpower Records, Laketown Records, Anarchy of Sound, Kraut & Rüben Records und Oi!The Nische

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MC: antiXallez – allez hits #1

Anti-Allez ist ein astreines Tapelabel. So richtig klassisch möglichst viel überspielen, re-used Tapes, überkleben, Cover dazu. Ich find das richtig gut.
Mal abgesehen davon, dass Musik so erhältlich bleibt und wird und kostengünstig ist.
Tatsächlich auch musikalisch bekannt sind mir inzwischen, klar, E-Aldi, ebenso Chris von der Düssel (der Macher hinter Anti-Allez) und Dan Ganove (vom Slime-Konzert, ich berichtete in Ausgabe #9).
Namen, die mir schon öfter über den Weg gelaufen sind bspw. Der Pogende Pinguin (ich glaub, das ist ein Solo-Projekt), KatastrophenKommando, Raffnix und Das Niwo.
Allez in allem bekommt ihr gut eingespielten Deutschpunk mit verschiedenen Instrumentierungen, auch mal akustisch, mit Metal-Einschlag oder Ärzte-Reminenszenz!
Reinhören lohnt als Compilation auf jeden Fall. Für mein Tapedeck im Auto ist die Kassette auch ideal, super 🙂

 

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CeDe Salatschüssel #5 – Love Rockets / Borsti Ukulaila & Rodi / Fuffzehnsechzehn / oxmo /exat

Ich durfte hier mal wieder ein paar CD-Releases sammeln, bis ich mal beim Nachbar einen Abend an seinem Endgerät verbracht habe. Respektive auf Festplatte gezogen und mit in die Ferien genommen. Ich sitze also hart in der Sonne, während ich all die Songs durchhöre!

The Love Rockets – (this ain’t no) Rocket Science
Da ich Experte für Rock’n’Roll-Musik bin, hat Bakraufarfita keine Kosten & Mühen gescheut und mir die Debüt-EP der Berliner Band The Love Rockets zukommen lassen. Es langweilt mich; am Ende höre ich da die immergleichen Riffs und Bemühungen, den Würgegriffen der Gitarre noch die allerkleinste kristalline Struktur auszupressen.
Ich bin ehrlich: The Love Rockets gelingt das ganz gut. Die fünf Tracks sind ziemlich flott, verzichten auf unnötigen Pop, bringen dafür lieber cachy Hooks und Mitgröhlrefrains. Auch bleiben die Songs eher kurz & knackig als sie mit übflüssigem Sologedudel zu füllen.
Technisch top, gut aufgenommen!
Gibt es hier!

Borsti Ukulaila & Rodi – split CD
Akustischer Ukulelenpunk. Kurz gefasst: sechs Songs von Borsti Ukulaila. Viele Fragen ans Leben, an Beziehungen, feiern, persönlich! Sie hat echt ne coole Stimme! Es ist, denke ich, allen klar, bevor man das in den CD-Player legt, weiß man, das die Musik wohl recht reduziert ist.
Die Texte sind klar und deutlich, so wie es sich auf dem Wagenplatz eben anhört. Ein sehr gutes Beispiel ist das „(viele viele bunte) smartphones“. Super Statement. Deswegen gibt es auch nur diese Aufnahme auf CD, kein Video, kein Stream.
Gefällt mir richtig gut! Ist aber auch keine Konzert(vorband)-Musik, eher etwas für ein schönes Zusammensein, Lagerfeuer, Wohnzimmer.
Rodi von 100 Kilo Herz bringt da sechs komplett andere Tracks auf die CD. Er spielt Westerngitarre und hat seinem Sound dann doch noch zwei, drei Effekte hinzuzufügen. Seine Stimme ist wohl bekannt und klingt mit seinen Songs super-melancholisch. Auch er hat hier mehr emotionale Songs am Start, als politische. All das passt auch eher auf die Strasse oder ans Lagerfeuer. „wo bist du jetzt“ teilt er sich stimmlich mit Borsti Ukulaila. Mit „Königinnen“ bringt er uns eine sechs-Minuten-Akustiktrack in die Ohren. Vow. Mutig. Sozialkritisch.
Sicherlich zuhause aufgenommen, erschienen im März 2022 bei bakraufarfita.

fuffzehnsechzehn – ihr schönsten lieder CD
Crossover-Metal-Punk. So das Intro. Es geht weiter mit „jupp“. Ein Buchhalter ist die Identifikationsfigur. Witzigkeit zwischen Detlef und so Rockpunk. Ich kann damit nicht so gut. Insgesamt gut aufgenommen, gespielt und vorgetragen. Auch mit Ska-Punk kennt man sich aus und spielt den Song sehr abwechslungsreich und abgeklärt. Textlich ist das ziemlich safe nicht so wirklich ernst gemeint und hat eher Feier- und Mitgröhlcharakter. Kompliment an euer Anschreiben! Aufkleber, Zip und Zup, ne ganze Kiste voll! Insgesamt 15 Songs. Dreiviertelstunde Spielzeit.
Erschienen im Oktober 2022 im Eigenrelease auf CD. Digital kam das wohl schon 803 Tage vorher digital raus. Die Band glaubt an sich, gebt ihr ne Chance!

oxmo – wer willst du sein CD
Hiphop-Punk-Rock mit Bläsern. Das Cover schreckte mich erst ein wenig ab. Doofes Lama, spuckt einen doch nur an.
Jedenfalls: aus Konstanz. Yeah! Ba-Wü-Power auf einem Berlin-Dortmunder-Label.
Die Band beschreibt sich selbst so: „Vier Verrückte namens OXMO organisieren sich in selbstkreiertem Cocktail-Core mit Elementen aus Sprache, Gesang, Gitarren, Trompete und Tasten. – Hip Hop flirtet mit Punk und anderem Zeug. – Klingt komisch? Soll’s auch sein.“
Ich gehe mal auf unsere Definition von „komisch“ ein. Komisch im Sinne von lustig ist diese Musik schon, allein durch die Vielfältigkeit der geradezu überbordenden Ideen. Auch die Lyrics haben eine Witzigkeit, Ironie, die sehr passend zur Musik ist. Wenn OXMO auch noch versuchen würden wirklich ernste und politische Texte zu machen müsste sich die Musik auch anpassen, right?

Nach dem nicht nur sehr langen, sondern auch Ideenreichen Opener „Victory“, schließt sich nahtlos „prince of the senseo“ an. Es wird die Punkcombo Mülheim Asozial zitiert und Autotune verwendet. Es folgt, Zitat „viel zu fröhliche Musik über Arschlöcher“.

Wie gesagt, die Band beweist guten Humor und bringt dich zum Schmunzeln, Tanzen und Freuen.
12 Songs, irrwitzige Songlängen von (in der Spitze) 6 Minuten „in den strassen von new ravensborough“ bis zu extrem sozialkritisch, politischem „kim jongs jungs“. Irgendwo zwischen Such a Surge und Büchse.
Erschienen bei Bakraufarfita im Mai 2022.

exat – ein herz für punkrock
Zum Abschluss diesen neuen CD-Salats kommt al Dressing der vierte Release von Exat obendrauf.
Die Band bringt Punk’n’Roll auf die Plastikscheibe und hat das Video „united“ im Petto:

Mir geht es allerdings nicht unähnlich der the Love Rockets – ich hab da wenig Gefühl für diese Musik.
Das Trio aus Lüneburg ist nun auch bald seit 20 Jahren unterwegs und hat (laut Text von „united“ schon Höhen & Tiefen erlebt). Musikalisch gehen sie richtig gut nach vorne, sind definitiv mehr Punk als Rock. Das Roll hört man klar an den Gitarrenriffs raus. Der Bass spielt gute Rock’n’Roll- Lines dazu.
Zwischen Sozialkritik (schöne neue welt / durst nach freiheit) und humorvollen Texten (für nancy (freundin von sid, you know 😉 ) & der letzte an der bar) für die Punk-Partyhasen alles dabei.

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fanzine: ruebenmus #6

Endlich ein neues Ruebenmus, lecker.
Das neue Rezept zum Ruebenmus ist diesmal eine gesunde Mischung aus Humor, denn es dreht sich viel um die Punkies auf Sylt. Die selbstredend inzwischen ausquartiert wurden, um den Wintertourismus auf der Insel nicht gänzlich zu zerstören; schade eigentlich auch.
Ladegerät und Szenepolizist sind wieder vereint, das Duo Infernale schreibt, wie oft, jeder seinen eigenen Senf zum Thema Sylt, wie sie eben auch Reviews schreiben.
Am aufregensten fand ich das Interview mit Hagi von Radio Scheisze. Ich fand das ja auch ganz gut, bisher, jetzt empfinde ich das voll als Hype, wenn das so rumgeht. Außerdem will mir Radio Scheisze, Scheisse als Bonbons verkaufen. Denn: es Audiofanzine heißt Podcast. So ist das heutzutage, Fachbegriff und so!
Oder, wie es das Fachblatt selbst feststellt: „alles über eine Minute Sprachnachricht ist keine Sprachnachricht, sondern ein Podcast“.
In diesem Sinne ergänzt sich dann der Bericht über die Entwicklung hin zu einem eigenen Radiosender Oh-Subs-Tapes, der aus dem Cafe Treibeis in Hamburg aus in Wellen sticht. Find ich super!

12 Seiten Sylt(se)
5 Seiten Corona Schwurbler Demo(Würstchen)
8 Seiten Radio Scheisse (kein Kommentar)
3 Seiten Krankenhausaufenthalt (ist im Mus inklu)
1 Brief an Lothar Wieler
4 Seiten „how to make an eigenen radio-sender“ (mit musik)
15 Seiten gemischte Bandreviews
unzählige Seiten Interview mit Hotel Kempauski
Ladebulle, Szenegerät und DJ Lizo erwähnen 10 unbekannte Deutschpunkbands

ca 90 minuten lesen, dann isses durch.
= Ruebenmus

Fazit: mal wieder (und ich hab doch was geschickt?) habe ich es weder mit meinem Zine noch mit meiner Band in ein so schönes Zine geschafft. Egal.
Hier die aktuelle EP von Hotel Kempauski (auf jeden Fall viiiiiel besser als Commandante Lipfred, oder so)

 

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fanzine: ZAP # 159

Irgendwann mal, in meiner Jugend, die sicher nicht ganz so lang her ist, wie die Jugend des ZAP-Herausgebers, hab ich immer wieder gucken müssen ob und wie ich an dieses Zine komme. Meistens war es ausverkauft, wenn ich ins Kiosk latschte. Also bei Freunden reingucken und Tourtermine abgreifen. Das war toll. Meine NYHC-Fav’s waren oft drin. Das war schön, das war toll, wobei die Interview meist weniger witzig waren, eher … ach, ich kann mich nicht merh wirklich erinnern. Hat noch einer ne Ausgabe mit Yuppicide oder SFA? Nehm ich.
Zeitsprung, ich komme nicht umhin einen schönen Verriss zu schreiben.
Versuch Numero 5 in Punkto „ich geb dem Zap noch ne Chance“. Hochglanz (steht dem Zine nicht, ist nun eher ein Magazin), so viel Ironie, dass man meinen könnte das Zap sei das Titanic für Punks; wenn ich eine Satirezeitschrift lesen möchte, dann mach ich das. Ich muss doch nicht alle naselang irgendeinen witzigen, ironischen Kommentar zu ALLEM lesen. Dazu dann absichtlich unpassende Bilder zu Artikeln, Situationen o.ä.
Es setzt zumindest ein imenses „Punkfachwissen“ voraus, als wäre unsere „Szene“ ein homogener Ort, an dem man, wie bei diversen Filmfestivals, immer die gleichen Wichtigtuer trifft und all ihren Gosip kennt.

Zum Heft: Es geht los mit einer komplett langweiligen und unerhört unnötigen drei-seitigen Filmrezensions-Orgie über Filme, die sich wirklich keiner anschaut. Verschwendete Druckerschwärze.
Die Kampfgruppe SRA (Socialist Rifle Association) ist nicht nur keine Satire, sondern hinterlässt echt ein schales Gefühl. Die wollen, dass jeder Zugang zu Waffen erhält, auch die scheibar ausgeschlossene Arbeiterklasse und andere Randgruppen. Vow. Dämliche Amerikaner!
Apropos, in dem Bericht „what about tomorrow – an oral history of russian punk from the soviet era to pussy riot“ berichtet ein Deutscher, in Amerika lebend, über russischen Punk, ist aber ganz gut.
Der darauffolgende Sportunterricht ist so nötig wie ein Furunkel. Punk & Fussball… Augenroll. Männergetue.
Es folgt die nächste Enttäuschung: die Facebook-Gruppe „der Metzger kommt und schlachtet euch alle“ gibt es nicht.
Mal abgesehen davon: es dreht sich ALLES nur um alte, weiße Männer. Echt jetzt? Diesmal keinen Porno-Content? Keine schlechten Fragen an eine Frau, die Fotos macht von nackten Männern?

Einzige Lichtblicke sind:
Ein richtig gutes Interview gibt es mit Rebel Riot aus Myanmar – und jetzt weiß ich auch wieder, woher ich die Band kenne, die ich noch beim Review zu den Continental Tapes als „lost im Hirn“ hatte. Hier ein TV-Bericht von Aljazeera.

und dass, wenn man sich dieses Edelmagazin des deutschen Hardcore KOMPLETT reintut, doch irgendwie bessere Laune bekommt ob der permanenten Witzigkeit. ZAP, der Name.

Witzischkeit kennt keine Grenzen
Witzischkeit kennt kein Pardon
Und wer witzisch is, der hat gut Lache
Und darum gehts in diesem Song

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MC: an:dante – buntmaler EP

An:Dante habe ich via AntiXAllez bekommen. Im ersten Moment eine der am schwersten zu findende Bands im Netz. Wahnsinn. Einfach auch n total blöder Name für so ne Suchmaschine!
Ich würde sagen, dass die Ärzte oder die Wohlstandskinder einen gewissen Einfluss auf ihre Musik hatten. Rockmusik mit Akustik, mit Punk, mit Attitüde und: mit Reggae.
Die sieben neuen Songs sind abwechslungreich für all jene, die, wie die Band selbst sagt, „Geheimtipp unter Menschen, welche immer auf der Suche sind nach frischen Neuentdeckungen“, sind.
Da ist solide eingespielt und aufgenommen. Mich hat leider kein Song wirklich mitgenommen, das ist mir ne ganze Spur zu poppig.
Testet es selbst mal aus. Tapes sind selbstgemacht und auf 50 Stück limitiert!

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fanzine: black cat fanzine #3

Was soll ich sagen, noch sagen?
Die beiden Macher*innen sind tief verwurzelt in der Tape- und Fanzine-Szene haben politischen und grafischen Anspruch, leben ihre musikalische Vorliebe aus und reden darüber. Respektive schreiben.
Ich kann nur sagen: toll! Black Cat Fanzine Numero III
Vorneweg behaupten sie die doch endlich letzte Ausgabe zu machen. Lasst euch halt Zeit, ihr macht das toll, es würde eine wirklich gute Publikation fehlen, wenn ihr es nicht mehr macht!
Anfang macht die eigene Geschichte mit dem Tapelabel, stand Mitte letzten Jahres waren es 44 Releases, einige davon haben es zurecht auch in die ProvinzPostille geschafft. Die Zusammenarbeit mit dem verblichenen Twisted Chords Label hat auf jeden Fall auch einiges Tolles hervorgebracht. Mal sehen, was da noch so kommt.
Inzwischen hat sich das Black Cat Zine zu einer guten Mischung aus eigenen und Gastbeiträgen gewandelt. Oder mir ist es bisher noch nicht so aufgefallen, wie diesmal. Die Band Resistenz 32 schreibt darüber, wie es ist als Punker Kinder zu haben. Die Rapperin Urknall 1610 hinterfragt, ob Rap eigentlich Veränderungspotential birgt. Henryk Gericke von Tapetopia gibt Einblick in die modische Subkultur in der DDR und schreibt auch über „Darkwave unterm Ostkreuz“, der Verein „Heldenstadt Anders“ aus Leipzig kommt zu Wort, sowie auch Ronja vom Plastic Bomb und Fini von Black Square.
Und und und. Grafiken, kurze Artikel, Rezepte, wahnsinn, was da zusammengekommen ist, auf über 120 Seiten.
Bekommen könnt ihr das direkt bei den Machern über die Insta-Seite isses, glaube ich, am einfachsten!

musikalisch lasse ich mal einen ihrer ersten Releases „sprechen“